Du hattest es so geschrieben, als wenn der kalkulierte Druck fast unausweichlich zu Durchschlägen führt.
Auf lange Sicht kommt irgendwann die Kante die einen erwischt. Dazu muss man gar nicht druckmimimieren, einfach nur schnell genug fahren und/oder ein ausreichend großes Loch mit gleichzeitiger Ablenkung "finden". Aber druckminimiert wird's früher und häufiger, das ist schlichtweg Physik. Das ist nicht
unausweichlich, man könnte zum Beispiel aufhören zu fahren und das wäre sozusagen
ausweichen, aber der Zusammenhang besteht. Je weiter man heruntergeht, relativ zum effektiven Reifenformat desto häufiger.
Und übrigens sind Leute die sich wie in den alten Tagen auch mit kleineren Unebenheiten
aktiv auseinandersetzen ganz sicher nicht
schlechter darin Druck vom
Sattel zu nehmen wenn es holprig wird als Leute die darauf setzen alles was (hoffentlich) kleiner ist als Durchschlag vom
Reifen glattbügeln zu lassen. Vielleicht sind manche von den Komfortis genau so gut, aber
besser sind sie darin ganz sicher nicht.
Der entscheidende Punkt ist ist aber ein ganz anderes: das Thema Durchschlagwahrscheinlichkeit kommt in den Erwägungen der Empfehlungsrechner schlichtweg nicht vor. Silca hat den Weg zum Ergebnis recht ausführlich
dokumentiert und das Thema pinch flat ("pinch plat") kommt lediglich vor indem es mit "dann nimm halt tubeless" abgewimmelt wird. Diese Empfehlungen sprechen also ganz explizit
keinen Kompromiss zwischen Snakebytewahrscheinlichkeit und anderen Metriken aus sondern lassen das Thema Durchschlag komplett außen vor. Und unter den populären Druckempfehlungsrechnern steht der von Silca sogar noch in dem Ruf tendenziell höhere Drücke zu empfehlen, die anderen haben das Thema also eher noch weniger auf dem Radar.