Dieses “deutlich machen“ der Intentionen wurde ansonsten ausnahmslos als sehr unsportlich bewertet. Beim niederländischen Fernsehsender NOS kritisierte Tom Dumoulin die Taktik der Sprintermannschaften, die die Angriffe an der Boissieu überhaupt erst ermöglicht habe. “Sie haben den Rückstand selbst auf einer Minute gehalten. Dann kann man hinspringen“, analysierte der Ex-Profi, der auch wenig Verständnis für den Führenden in der Punktewertung hatte. “Philipsen hat das alles nur Energie gekostet, die er im Finale brauchte. Eenkhoorn ist ein kleines Arschloch“, meinte er scherzend. “Dem ist das komplett egal. Der greift einfach nochmal an. Und dann nochmal. Und zurecht! Wenn sie das nicht wollen, hätten die Mannschaften der Sprinter den Ausreißern einfach zwei Minuten geben sollen“, fügte Dumoulin an.
Damit sollte der Tourzweite von 2018 Recht behalten. Eenkhoorn trat kurz nach dem Vorfall mit Philipsen nochmal an und wurde dieses Mal nicht behindert. “Bei meinem ersten Angriff hat Philipsen mich noch ein bisschen schikaniert. Aber wenn wir Rennen fahren wollen, dürfen wir Rennen fahren. Dann werde ich der 'freche Niederländer'. Ich kenne Jasper gut, ich habe ihn mir danach zur Brust genommen und gesagt: ‘Das war total bescheuert. Das machst du nicht noch mal‘“, erklärte der 26-Jährige im Ziel-Interview mit NOS.
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