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Tour 8/2010 / Seite 74 / hydraulische Scheibenbremse

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Hallo Jungs (und Mädchen) zum alten Thema Scheibe am Rennrad: nicht die Theorie, nur die Praxis zählt!
Vor fast 10 Jahren kam mir schon mal der Gedanke an ein Rennrad mit Scheibenbremsen. Auslöser war ein Schlüsselerlebnis mit meinem MTB. Nachdem ich die Scheibenbremsen (Magura Marta) im Gelände sehr schätzen gelernt hatte , war es für mich konsequent, das Ganze auf die Straße zu projizieren. Ein Paar MTB-disc Narben, solide Speichen und die Rigida dp18 und schon rollte mein Fully viel schneller – und, was das Nette war, es bremste immer noch topp (angebliche Probleme mit Verwindung, einseitigem Bremszug, die Speichen, wenig Auflagefläche der dünnen (23er) RR-Reifen = alles theoretisierender Quatsch!) . Gerade bei steilen, engen und schnellen Abfahrten in den Alpen ist so eine Kombination (fast) unschlagbar. Jedenfalls haben sich so manche RR-Fahrer die Augen gerieben, wenn ich vor der Kurve an ihnen vorbeihuschte und in der Innenkurve überholte (dank deutlich späterem Anbremsen!) Mit dem 2. Laufradsatz hatte ich im Urlaub immer ein (Fast)-Rennrad dabei.
Mit der (positiven) Erfahrung fand ich es dann konsequent so was auch mal als RR auf die Straße zu stellen. Das einzige wirkliche Problem dabei ist der nicht-existierende Bremsschalthebel . Da musste ich auf MTB Material zurückgreifen, da hydraulische Betätigung und Bremsschalthebel in meinem Pflichtenheft standen. Die (kleine) Lösung meinerseits: als der (bei den MTB-lern ungeliebte) Shimano xt-Bremsschalthebel für Disc (Dual-Control)herauskam, konnte ich mein Versuchsprojet starten. Als Rahmen diente ein einfacher Alurahmen, bei dem mir Peter Voitl einen Bremssattel anschweißte. Die disc-spezifische Gabel war nach einiger Internetrecherche auch zu finden und als alter Triathlet hatte ich auch noch einen Hornlenker und sonstige Anbauteile zu viel …– und heraus kann ein Rennrad mit Scheibenbremsen , Gewicht fahrfertig 8,8 kg (Bilder in der Anlage). Und das war vor (knapp) 5 Jahren.
Mittlerweile hat das Rädchen so irgendwas zwischen 5 und 10 000 km drauf , meist als Winter- und Regenrad genutzt einiges mitgemacht und schon 3 mal die Alpen überquert (auch den Monte Zonkolan, daher das XT-Schaltwerk und Kassette)! Fahr- und Bremsverhalten sind durchgehend topp, es gab 1 x neue Bremsbeläge und vor 2 Jahren neue (bessere!) Laufräder (DTswiss 240S).
Soviel zur Praxis.
 
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Was soll ich dir sagen. Ich war gerade mit dem Reisecrosser (Surly Crosscheck) in Großbritannnien. Bin vom Südosten Englands bis auf die Shetland Inseln und zurück gefahren, habe die Highlands durchquert, 26000 hm ingesamt gesammelt. Steigungen bzw. Gefälle bewältigt, die teils über 20 Prozent lagen. Das Rad wog zwischen 50 und 60 kg je nach Wasser/Futter-Aufnahme/Einkauf. Ich wog 80 bis 85 kg.

Gebremst wurde die Fuhre von stinknormalen Deore V-Brakes von 1997 und Koolstop Belägen. Lange vor der maximalen Bremsleistung blockieren die 37 mm (real fast 40 mm) Reifen. Vmax waren übrigens 73 kmh, aus denen ich sicher die Geschwindigkeit verringern konnte um nicht aus der dahinterliegenden Kurve zu fliegen.

An der Bremsleistung kann die Notwendigkeit einer Scheibenbremse jedenfalls nicht liegen.

Aber wer es unbedingt haben muss. Ein Tüftler der Firma Velotraum arbeitet an dem Adapter (Hydraulisch/Kabel). Es muss nur überprüft werden, ob das Ding wirtschaftlich produziert und verkauft werden kann (im Gegensatz zu der derzeit existierenden großen und teuren Lösung, die es auf dem Markt gibt). So zumindest der Tenor einer Mitarbeiterin der Firma Velotraum, die ich in Schottland getroffen hatte.

Ein Satz vielleicht noch:

Wie schnell man Abfahrten fährt, hat wenig mit der verwendeten Bremse zu tun sondern mit der richtigen Anwendung seiner Bremsen. Viele wissen gar nicht wie sie die vordere weit aus effektivere Bremse richtig einsetzen.
Ein Kurventraining auf den Supermarktparklatz vor/nach Geschäftsschluss bewirkt hier oft schon Wunder, wie ich selber feststellen durfte.
 
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Ein Satz vielleicht noch:

Wie schnell man Abfahrten fährt, hat wenig mit der verwendeten Bremse zu tun sondern mit der richtigen Anwendung seiner Bremsen. Viele wissen gar nicht wie sie die vordere weit aus effektivere Bremse richtig einsetzen.
Ein Kurventraining auf den Supermarktparklatz vor/nach Geschäftsschluss bewirkt hier oft schon Wunder, wie ich selber feststellen durfte.

Da ist was dran!

Übrigens, am Reiserenner habe ich auch V-Brakes (früher mittellange Tektros, jetzt Campa Veloce-Mini-V-Brake). Über mangelnde Bremsleistung kann ich da ganz sicher nicht klagen.
 
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Da haben wir uns wohl missverstanden: ich spreche nicht gegen gute Bremsen sondern für Bessere! - aber gegen ein Übertheoretisieren: in der Praxis ist die Scheibe einfach überlegen! Ob man´s braucht, muß jeder selbst entscheiden ...
P.s.: Ich werfe selbstverständlich meine alten Räder / Bremsen (v-brake, drura-ace ...) nicht weg - auch wenn sie nicht an die (besonders Nass-) Bremsleistung der Scheibe rankommen ...
 
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Wenn eine der Grundlagen der Diskussionen hier schon eine Artikel in der TOUR ist, dann schauen wir doch auch mal in die aktuelle Ausgabe 10-2010, Seite 34:
Blitzreaktion: Stevens Stellt nur wenige Monate Monate nach Zulassung der Disc am Crossrad einen fahrfertiges Modell vor.
Also, solange die UCI die Scheibenbremse nicht auch fürs RR zulässt wird sich nicht allzu viel tun.
Klar die meisten werden werden ihr Rad nie einer Prüfung vorstellen (müssen). Aber solange die Profis nicht mit der Disc am Rad unterwegs sind, wird das Interesse in der breiten Masse eher schwach bleiben. Also werden Shimano und Campa wohl kaum grosse Serien auflegen.
Aber wenn die Herren der UCI endlich mal im 21. Jahrhundert ankommen, dann glaube ich schon dass wir bald interessante Disclösungen fürs RR finden werden. Insbesondere was Preis und Gewicht angeht.
Ich freu mich drauf...

Dark-Berlin
 
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Das würde aber allenfalls für hydaulische Rennradbremsen sprechen oder? Warum hat das noch keiner gemacht?

Ihre Anfrage wird bereits bearbeitet :D

gut, dazu braucht es aber wiederum keine Scheibe. Hydrauliche Felgenbremse fürs RR hats einmal von Magura gegeben, wenn mein Gedächtnis nicht täuscht (HS 66 ?). Ist mangels Nachfrage wieder vom Markt verschwunden.

mit den HS66 und 77 konnte man leider nur bremsen - schalten war nicht, warscheinlich auch ein Grund für die geringe Nachfrage.
 
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Scheibenbremsen am Renner ? Was soll das hauptsächlich bringen ?

Also ich hab hier an meinem Renner Felgenbremsen ( Ultegra ).

Diese blockieren ohne Probleme. Mehr Bremsleistung als blockieren geht doch gar nicht. Die benötigte Bedienungskraft ist doch total easy, 2 Finger reichen. Also ich kann mich nicht erinnern, dass meine Finger jemals vom dem vielen Bremsen erschöpft waren. :D
Die Dosierbarkeit ist auch perfekt.

Ich sehe wenn überhaupt nur einen Grund. Die Materialschonung dadurch weniger Verschleiß. Ansonsten sehe ich am Renner keine anderen.

Solange das Gewicht des System Scheibenbremse nicht unter das der Felgenbremse kommt ist es für die meisten Rennradfahrer völlig uninteressant.
 
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mit den HS66 und 77 konnte man leider nur bremsen - schalten war nicht, warscheinlich auch ein Grund für die geringe Nachfrage.

Geringe Nachfrage?

Unter Reiseradlern hat man sich um die Dinger fast geschlagen. :D

Nun gibt es nichts mehr zum schlagen, auch die Firma Velotraum hat die letzten an Kompletträdern verkauft.

Selbst auf Bitten und Betteln hat Magura die Produktion nicht mehr aufgenommen.
 
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Solange das Gewicht des System Scheibenbremse nicht unter das der Felgenbremse kommt ist es für die meisten Rennradfahrer völlig uninteressant.

Das mag sicher eines der größten Argumente sein. Aber auch nur im Rennzirkus.
Schaue ich mir aber viele Hobbyradler an, dann wäre Gewichtstuning am Körper sinnvoller und die würden nach einer Abnahme eine Disc am Rad als Mehrgewicht gar nicht spüren. Ich vermute daß die Disc früher oder später kommt (Profis ausgenommen). Bisher ist da seitens der Hersteller nur noch kein richtiges Interesse vorhanden und so noch nicht das Optimum zwischen Standfestigkeit und Gewicht gefunden. Würde auch nix entwickeln und bauen was keiner will. Daher abwarten was sich die nächsten Jahre so tut.
Aber selbst beim MTB ist Gewicht kein Faktor der unterschätzt wird und Felgenbremsen sind im Hochpreissektor kein Thema mehr. Aber vermutlich auch weil seitens der Hersteller da sehr lang entwickelt wurde.


Schaue ich mir meine Sachs von 1995 an und die Magura von heute, dann liegen da Welten dazwischen.

sachs-power-disc.jpg


Louise_IS6inch_QM.jpg
 
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Das erzähl das mal den Leuten die mit geschätzten 20kg Übergewicht mit irgendwelchen Carbonleichtbauschleudern rumfahren.
Ich bin mal so frech und behaupte mal, das 80% der Carbonfahrer hier im Forum, das Zeug nur für Kollegen/Freunde/Nachbarn fahren. Es ist halt schick. Oder wie sagt meine Oma immer: "Alles für di Lütt."
Es ist das gleiche wie mit den ganzen SUV´s, keiner braucht sie wirklich, kaum einer kann sie sich wirklich leisten(98% sind auf Pump), aber alle wollen so ein Schiff fahren.
 
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Das erzähl das mal den Leuten die mit geschätzten 20kg Übergewicht mit irgendwelchen Carbonleichtbauschleudern rumfahren.
Ich bin mal so frech und behaupte mal, das 80% der Carbonfahrer hier im Forum, das Zeug nur für Kollegen/Freunde/Nachbarn fahren. Es ist halt schick. Oder wie sagt meine Oma immer: "Alles für di Lütt."
Es ist das gleiche wie mit den ganzen SUV´s, keiner braucht sie wirklich, kaum einer kann sie sich wirklich leisten(98% sind auf Pump), aber alle wollen so ein Schiff fahren.

Jo, so ist es wohl.
Da ist der eigentliche Besitz sicher maßgebender als die Funktion.
Wer nicht gerade vom Armeerad der Schweizer auf ein Kohleflitzer umsteigt, wird kaum gravierende Leistungsverbesserungen spüren. Meistens sind die so minimal daß sie den Aufwand nicht rechtfertigen.
Aber man gönnt sich ja sonst nix und in jedem steckt eben auch ein mehr oder weniger großer Poser. :D
 
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Der Hauptgrund fuer hydraulische Scheibenbremsen waere Bremsverhalten bei Regen.
Der Konverter von Velotraum ist Serienreif und kann erworben werden.
Fuer Shimano gehts, Campa muss ausprobiert werden.
 
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