Das SuperX ist eine andere Kategorie Rad
Von welcher anderen Kategorie sprechen wir hier?
Wenn ich dich auf dem Mondraker betrachte, sieht das mehr nach Rückenschmerzen aus, als wie auf dem Super X.
Die Stack to Reach Werte sind mit der M (Mondraker/Super X) verglichen nahezu gleich.
Den Super X Test habe ich bereits gelesen.
Ist das neue Synapse dann auch gleich eine neue Kategorie, nur weil es eine Tool Box hat und mit schmaleren Reifen klar kommen muss? Es gibt kein Gelände Gravel und eins was sich besser auf Asphalt bewegt.
Gravel Bike im Gelände sind alle unbequem und gehören im Grunde dort auch nicht hin.
Daher kann ich diese Kategorie schon einmal ausschließen.
Ich fahre zum Beispiel ein Defy Advanced (Endurance) RR 28mm Reifen, ich habe das Bike nie als andere Kategorie gesehen und fahre es bereits seit 2015 mit anderen zusammen, die Race Rennräder haben.
Mal ist einer schneller am Berg, obwohl ich das bessere Berg Rad habe, mal bin ich schneller im Sprint, obwohl andere das bessere Aero Rad haben. Ist ein RR mit Felgenbremse auch gleich eine andere Kategorie oder kommt es schluss endlich auf den Fahrer an?
Ich finde diese ganzen Vergleichskategorien im Drop Bar Segment ehrlich gesagt übertrieben.
Wenn jeder Gravel Bikes nach Kategorien kaufen würde, bliebe am End kein Geld mehr für´s Leben übrig.
Ein Sam Pilgrim macht sich sogar noch ein Spaß draus.
Was zu einem passt, muss letzt endlich jeder für sich selbst einordnen.
Wenn jemand gerne schnell fahren möchte, dann verkaufe ich ihm kein Race RR, weil das besser zur Kategorie passt. In erster Linie schaue ich mir zuerst seine Anatomie an und was Bewegungstechnik möglich ist. Am Ende kann diese Person nur Leistung abrufen, wenn der Körper auch mitspielt.
Ich habe mich zum Beispiel damals für das Defy entschieden, weil das Rad zu dem Zeitpunkt schon mit einem unüblich hohen Stack kam und mir ermöglichte, länger in der Supertuck Position fahren zu können, um zum Beispiel besser aufschließen zu können, was andere mit ihrer extrem tiefen Sitzposition nicht so lange können.
In Kombination mit einer 165mm Kurbel, was Heute sogar zum neu entdeckten Performance Boost Trend wird. Früher hätte man sowas als Rentner-Rennrad abgetan.
Ich bin mit meinem 10 Jahre alten Rad also voll im Trend.
Also belassen wir es doch lieber mit den pseudo Kategorien und fokussieren uns mehr darauf was das Rad kann und wie es sich anfühlt. Wie jemand seine Räder nutzen möchte, ist doch am Ende jedem selbst überlassen.
Aber: Mir persönlich macht der Flex und das Neigen der Sattelspitze nichts aus, ich kann den Sattel ja von vornherein pasend für mein Gewicht anwinkeln. Dann stimmt die Haltung und dennoch habe ich mehr Stoßdämpfung. Und wenn ich das bewusst nutze und öfter sitzen bleibe, entlaste ich auch meine Haltemuskulatur von den Händen bis zu den Waden spürbar.
Sitzen bleiben ist keine Option, wenn es darum geht, die Last auf den Rädern zu verteilen, um einen Durchschlag zu vermeiden. Daher ist es wichtig, dass ein Gravel Bike auch im stehenden Wiegetritt nicht auf die Knochen geht. Wenn du das Gravel Bike angenommen noch mit Gepäck ausstattest, wird das aufstehen und die Gewichtsverteilung für den Moment umso wichtiger.
Im Grunde kennen wir das Prinzip der extrem langen flexenden Sattelstütze ja bereits aus dem Hardtail Bereich, dort wird das schon länger so praktiziert. Der Unterschied ist dort nur, dass am Hardtail die Felgen verstärkt und die Reifen breiter sind. Wodurch mehr Komfort und Sicherheit generiert wird.
Mich stört das dort zum Beispiel auch weniger, ich fahre sogar eine Ergon CF Blattfedersattelstütze am Hardtail, die je nach Situation auch mal bis zu 4cm flexen kann. Das geht dort auch einigermaßen, weil man im Gelände nie lange Sitz-Etappen hat und öfters aus dem Sattel gehen muss. Das ist auch das einzige Rad, wo ich noch einen 29cm langen Ergon Sattel montiert habe, weil ich dort im Uphill weiter nach vorne rutschen kann, damit ich das Knielot einigermaßen ausgeglichen bekomme.
Mein Favorit in der Hinsicht ist das Giant Revolt Advanced.
Da verläuft die Trennlinie zwischen unangenehm wabbelig und Performance orientiert komfortabel sicher individuell verschieden.
Das lässt sich wohl mit einer Federsattelstütze am besten vergleichen.
Wenn eine Stahlfeder für Personen von 65-85kg ausgelegt ist, wird die 65kg leichte Person diese als Hart empfinden und die 85kg schwer Person als zu weich.
Hier fehlt den Herstellern das Feintuning bei der Carbon Fertigung.
Es kann zum Beispiel nicht sein, dass ein S Rahmen genauso viel Max Load hat, wie ein XL Rahmen.
Das würde bedeuten, das leichte Personen die Rahmen-Steifigkeit ganz anders wahrnehmen, als schwere Personen, weil in der Fertigung keine Rücksicht darauf genommen wird.