Wenn ich mal mit Infos helfen darf:
Das Plasma nennt man zwar FFP - fresh frozen plasma - wird aber erst nach einer Quarantänerlagerung eingesetzt, sprich, mindestens 4 Monate bei ca. -40 Grad gelagert. Wenn der Spender nach diesem Zeitraum wiederum spendet bzw. sein Blut wieder untersucht wird und der Mensch zu diesem Zeitpunkt frei von Hep. A, B, C, HIV, etc. ist, kann das Plasma freigegeben und an Patienten vergeben werden. Es ist die qualitativ höchste Plasmaform. Wurde z.B. massenhaft bei den EHEC-Patienten zum Plasmaaustausch gebraucht. Da hätte kein Plasma geholfen, was für Industriezwecke bestimmt ist. Nur dieses Quarantäne-FFP.
Kommt der Spender nicht wieder, kann das Plasma nur noch für Industriezwecke verwendet werden. Das trifft auch auf alle Plasmen von Spendern zu die Medikamente genommen haben oder Frauen, die schon einmal schwanger waren.
Es ist also enorm wichtig, dass man regelmäßig Blut spendet, denn bei jeder Spende gewinnt man aus dem gespendeten Blut durch Aufteilung das Erythrozytenkonzentrat, also die eigentliche Blutkonserve, und Plasma. Eine alleinige Plasmaspende ist also gar nicht nötig.
Thrombozyten kann man auch aus dem gespendeten Blut gewinnen. Die Thrombozytenkonzentrate werden nicht so massenhaft benötigt. Das Problem liegt bei bei der Haltbarkeit unter 5 Tagen. So bestimmt die Nachfrage wieviele Spender gebraucht werden.
Ist ein Mensch zur Stammzellspende geeignet, wird auch dieser Aufwand entlohnt. Aber eben erst, wenn man spendet, nicht schon, wenn man nur die Bereitschaft mittels einer Typisierung zeigt. Typisierungen alleine kosten erstmal nur.
Bei einer Spende ist dann auch die Krankenkasse des Patienten der Kostenträger, egal welches Blutprodukt er bekommt, Stammzellen, Blut, Plasma ...
Wenn Menschen mehr den Hilfsaspekt im Auge hätten und nicht nur denken würden, wer und was wobei verdient werden kann, sehe die Welt schon besser aus. Vielleicht kann man die Sichtweise mal etwas ändern. Nicht immer nur denken: Was habe ich davon? Hilfreicher ist doch der Gedanke: Wenn es mir nicht schadet und einem anderen hilft, mache ich es.
Jeder von uns tut regelmäßig Dinge die keinem was bringen und uns selbst schaden - saufen, rauchen, fressen und unfreundlich sein.