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Specialized Ruby gegen Moser 111

carotte

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Hallo,
ich möchte mir endlich mal wieder ein richtiges Rennrad gönnen.
Nun bin ich nicht mehr jung und will das Radfahren und Trainieren einfach nur geniessen, auch mal auf weniger als perfektem Untergrund. Und ich will komfortabel fahren, auch auf längeren Strecken.
Ich bin eine Frau von 1,58 m Grösse, meine Innenbeinlänge beträgt 75cm, also bin ich wohl eher ein Sitzzwerg.

Nun gilt ja das Specialized Ruby als Komfortrenner, aber leider kann ich die kleinste Rahmengrösse, 44, nirgendwo probe fahren, da die Läden sich so kleine Rädchen nicht hinstellen.
Die andere Alternative ist das Moser 111, kleinste Grösse 47, was wohl kein ausgesprochener Frauenrahmen ist, aber offenbar trotzden ein recht kurzes Oberrohr hat. Es ist ebenfalls ein Carbonrahmen, nur mit Campagnolo Ausstattung und nicht mit Shimano.

Kann mir jemand etwas über die Unterschiede im Fahrverhalten der beiden Räder sagen, besonders in bezug auf "Federung" und Komfort des Rahmens und in bezug auf das Lenkverhalten? Specialized betont ja immer seine guten Eigenschaften, aber sind andere in der Beziehung vielleicht genauso gut?
 

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Re: Specialized Ruby gegen Moser 111
Moin!
Lass Dir den Komfortquatsch nicht erzählen. Wenn Du Komfort willst, fahr Hollandrad ;)
Mal im Ernst:
- Komfort kannst Du mit breiteren Reifen, etwas weniger Druck, Carbonsattelstütze mit genug Auszug (insofern ist die Rahmengröße sehr wichtig) und klassischen Laufrädern mit niedrigem Profil erreichen.
- Dieser "Komfortrenner"-Mist ist einfach der aktuelle Werbehype befeuert von Rennradbravo & Co. und abgezielt auf die Einsteiger der Jedermannszene sowie ältere Leute deren Körper zeitlebens nicht für rennradmäßige Sitzpositionen geschult wurde.
- "Frauenrahmen" sind eine Respektlosigkeit. Denn sie sind nichts als überteuerte Männerrahmen mit Blümchenmuster. Frauenrahmen, Frauengeo, alles Werbequatsch. Du kannst jeden Männerrahmen fahren. :)
Dann noch ganz wichtig:
- Specialized ist das Unternehmen im Rennradsektor das prozentual mit Abstand die größten Ausgaben im Werbe- und PR-segment hat. Die erfinden mehr zu behebende Probleme im Radsport als die Pharmaindustrie Krankeiten ;)
- Campa, Shimano, Sram, Microshift - produzieren alle Topware die sich nur in Nuancen unterscheidet. Definitiv gibt es da kein erFAHRbares "schlecht" ;)
Check doch auch mal Cucuma , die sind auch hier im Forum vertreten, haben Deine Größe und beraten sehr gut.
Sollte die Entscheidung zwischen den zwei von Dir genannten Herstellern fallen sage ich ganz klar: Moser!
Italienisch, ein nicht kleiner Name, seltener auf der Straße und - bei Speci bekommen viele Menschen einen Brechreiz, das könnte und wollte ich nicht verantworten :D
Viel Erfolg und Gruß
Christian
 
Das meiste was hornergeest geschrieben hat, kann ich nur unterstützen. Komfort ist eine höchst subjektive Angelegenheit. Ein Diamantrahmen kann vertikal nicht, bzw. nicht merklich vertikal ausgelenkt werden. Die "Rennrad-Bravos" messen ihre Komfortwerte, an einem an der Gabel beweglich aufgehängtem Rahmen und am Sattel, bei einheitlicher Sattelhöhe. Messbar ist allenfalls das ( meist nicht vorhandene) Nachgeben der Gabel, sowie der Sattelstütze, indem eine Gewicht von 80kg auf den Sattel einwirkt.

Selbst nominell flexible Sattelstützen dürftest Du bei Deinem mutmaßlich eher geringem Gewicht nicht zum Einfedern kriegen.

Die heute üblichen Rahmen mit stark abfallendem Oberrohr dienen vor allem dazu, möglichst viele Größen in einer "Backform" unterzukriegen ( Giant hat das als erster Hersteller mit genau diesem Ziel in Größenordnungen auf den Markt gebracht.).

Was dabei untergeht, ist die Rahmenlänge: Die Korrelation zwischen der "Spannweite" des Fahrers und der effektiven Rahmenlänge wirkt sich durchaus auf das Fahrverhalten aus und gerade in kleinen Größen oft auch über den Fahrkomfort: Weil die meisten Hersteller, die überhaupt Größen für Leute unterhalb von 1,65 ( oft ist nach unten schon bei 1,70 oder 1,73 Schluß - grobe Richtung natürlich nur) den Rahmen der Einfachheit halber zwischen die großen 28" Laufräder zwingen, werden dafür meist die Winkel stark verbogen ( steile Sitzwinkel, flache Lenkwinkel) und der geneigte Fahrer/in, entweder soweit nach vorne gedreht, dass das Gewicht des Oberkörpers allein auf Armen und Handgelenken ruht, oder der Lenker erst dann erreichbar wird, wenn eine extra kurzer Vorbau montiert wird. Zusammen mit einem oft vorhandenen flachem Lenkwinkel und einer großen Gabelvorbiegung ergibt das dann schon mal ein sehr nervöses Lenkverhalten, weil das Rad schon bei geringem Einschlag stark abkippt. Träge wird es, wenn die Vorbiegung kleiner wäre.

Man kann auch als eher kleinere/r Fahrer/in auf einem Rad mit großen Rädern Platz nehmen und schnell fahren. Aber wirklich gut wird das erst, wenn der Rahmen auch in der Länge proportional gut passt. Und weil eine 28er im Oberrohr effektiv nicht kürzer als ca. 515mm werden kann, wären kleinere Laufräder für Fahrer/innen, die deutlich weniger Länge benötigen die bessere Wahl. Allerdings ist der Markt an 26" Serien-Rennrädern in Europa sehr beschränkt, wenngleich es das gibt. Die meisten Hersteller bedienen nur die viel verkaufte Durchschnittsgrößen. Unter 1,65 oder auch über 1,95 wird es in der regel sehr dünn in der Auswahl, wenn man nicht von vorn herein maßfertigen läßt.
 
Also ich habe mich mal gründlich vermessen lassen:

Measurements
-------------------------------------------
Inseam: 76
Trunk: 53
Forearm: 31
Arm: 59
Thigh: 59
Lower Leg: 52
Sternal Notch: 129
Total Body Height: 159

Der competitive cyclist fit calculator ergab, dass ich bei einer komfortablen Sitzposition einen Rahmen von ca 50 cm wählen sollte. Also ich habe offenbar wirklich eher lange Beine und einen kurzen Körper. Daher brauche ich wohl die Rahmengrösse, aber ein kurzes Oberrohr.
Also sollte ich wohl den 48er Rahmen beim Specialized Ruby

ODER:

Trek Domane Wsd 4.3 in RH 47 wählen.

Wer weiss etwas über dieses Rad, was ich gerade als Tour- test entdeckt habe?

Und wer weiss, welcher Laden in Berlin eine Auswahl an Trek Rennrädern führt?

Danke schon mal für Eure bisherigen ausführlichen Antworten.
 
Mmmh................. es wäre vielleicht günstig gewesen, die vom Calculator ausgespuckten Werte zu posten. Ich habe die mal eingegeben, um zu sehen, was da eigentlich rauskommt:

Eddy und French fit kannst Du vergessen. Diese Werte sind schlicht unbrauchbar. Je nach Lesart sind das Vorstellungen der Vergangenheit oder, was wahrscheinlicher ist, sitzen sie dem alten Trugschluss auf, dass für mehr Komfort eingrößerer Rahmen zu wählen ist.

Die Oberrohrlänge, die empfohlen wird beträgt etwa 49,5mm und das bei einem Sitzwinkel von etwa 73°. Das bietet definitiv keiner der Rahmen, die Du dir da erwählt hast. Die sind alle ein gutes Stück länger. Und wie ich meine in deutlich merkbarer Weise................ Die werden minimal 509mm bei 47,6° Sitzwinkel, ergo real 515-520mm lang sein...............................

Hier mal die Werte:

Seat tube range c-c 49.2 - 49.7
Seat tube range c-t 50.7 - 51.2
Top tube length 49.2 - 49.6
Stem Length 9.6 - 10.2
BB-Saddle Position 65.2 - 67.2
Saddle-Handlebar 45.7 - 46.3
Saddle Setback
3.3 - 3.7
 
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