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schwieriger Fit

Chris78

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Hallo zusammen,
ich versuche gerade ein passendes Rennrad für mich zu finden und es gestaltet sich ziemlich schwierig.

Die Eckdaten:
183cm groß, 91cm Schrittlänge, +4 Ape Index
Wenig bis keine Erfahrung mit Rennrädern aber 29 Jahre MTB Erfahrung.
Klingt komisch - is aber so.

Die "Größenberater" auf den Webseiten der meisten Fahrradhersteller sind keine große Hilfe. Ich bekomme Ergebnisse zwischen 56cm und 61cm und manchmal sogar ein "WTF?! deine Schrittlänge kann gar nicht sein". Der nächstgelegene Bikefitter meinte man solle erst ein Fahrrad eine Weile fahren und dann damit zum Fit kommen. Online findet man oft die Aussage "nimm den kleineren Rahmen, der ist kürzer" in der Praxis komme ich dabei aber oft erstaunlich nahe an den maximalen Auszug der Sattelstütze und für 5mm kürzeren Reach muss man dann mit 20mm weniger Stack leben was sich mit der MTB Brille nach viel Sattelüberhöhung und kaputtem Handling anhört.

Was ich bisher herausgefunden habe:
Vermutlich sollte ich mich Richtung Endurance Rennrad bewegen und etwas suchen was viel Stack für wenig Reach bietet. Am besten kein integriertes Aero-Cockpit sondern einen normalen Vorbau den man wechseln kann.
Beim MTB würde ich nach einem Rahmen schauen der einen steilen Sitzwinkel hat und mich bei meinem langen Stattelstützenauszug nicht noch unnötig weit nach hinten bewegt und eine Sattelstütze ohne Setback nehmen. Dazu einen etwas kürzeren Vorbau. Geht die "von beiden Seiten kürzen" Methode auch beim Rennrad auf?

Was mir fehlt:
Hautsächlich ein Gefühl dafür wie sich ein Rennrad anfühlen muss, sowohl die Sitzposition beim Aufsteigen als auch das Handling und die Gewichtsverteilung.

Ich würde mich sehr über ein paar Tips freuen, besonders auf was ich bei einer Probefahrt achten kann.
 
Das du bei den Herstellern Rahme diese unterschiedlichen Größen angeboten bekommst ist völlig normal da diese Angabe keinerlei Norm unterliegt. So kann jeder Hersteller bei jedem Modell die Maße so nehmen und angeben wie es ihm gefällt.
Ich fahr z.B. Rahmen von RH 48 - 55 und alle passen wie Arsch auf Eimer.
Was ist für dich viel Lenkerüberhöhung?
 
Das du bei den Herstellern Rahme diese unterschiedlichen Größen angeboten bekommst ist völlig normal da diese Angabe keinerlei Norm unterliegt. So kann jeder Hersteller bei jedem Modell die Maße so nehmen und angeben wie es ihm gefällt.
Ich fahr z.B. Rahmen von RH 48 - 55 und alle passen wie Arsch auf Eimer.
Was ist für dich viel Lenkerüberhöhung?
Es ist mir klar, dass die tatsächlichen Maße nichts (mehr) mit den angegebenen Rahmengrößen zu tun haben. Es ist aber trotzdem auffällig, dass ich beim einen Hersteller eine Größe genannte bekomme die grob in der Mitte des verfügbaren Bereichs liegt und beim anderen die allergrößte. Wenn man die tatsächlichen Maße vergleicht sind auch diese meilenweit auseinander.

"Viel Sattelüberhöhung" sind für mich z.B. die 13cm die ich bei meinem alten Hardtail Ende der 90er hatte. (kleinerer Rahmen weil "wendig"). Keine Ahnung ob das beim Rennrad normal und ins Rahmendesing eingepreist ist, beim MTB war es auf jeden Fall zu viel Gewicht auf dem Lenker und kaputtes Handling.
 
Die Eckdaten:
183cm groß, 91cm Schrittlänge
aus meiner Sicht (175cm/SL 89) bist du zwar Langbeiner, aber auch kein besonders schwieriger Fall, gerade bei Langbeinern sind die Empfehlungen der Rahmenrechner meist untauglich, da die Priorität bei der SL liegt. Ich würde an deiner Stelle RR mit horizontaler Oberrohrlänge von ca. 56 cm ausprobieren, über den Stack kannst du die Überhöhung vergleichen. Ich fahre auf dem Mtb ca.3-4 cm Überhöhung am Gravelbike 8,5 und am RR 10 cm, falls deine Ziffern in deinem Nick dein Geburtsjahr sind, bin ich über 10 Jahre älter und eher unbeweglich....
 
Falls du das noch nicht gefunden hast: Hier ein Artikel, der die Grundlagen zum Thema STR erklärt.

https://www.tour-magazin.de/service...ngroesse-beim-rennrad-brauche-ich/a15819.html
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann suchst du etwas mit einem STR von mindesten 1,45

Es gibt Rahmen-Datenbanken bzw. Vergleichsrechner wie z.B. https://frike.eu

Ein Rennrad fühlt sich wie ein Rennrad an :) Ein paar wenige Tipps wären
  • Wenn die Hände an den STIs sind, dann sollten die Ellenbogen nicht durchgedrückt sein, sondern leicht abgewinkelt
  • Schulterbreite dürfte bei dir vergleichsweise normal sein. Wenn sehr breit oder sehr schmal, dann auf die richtige Lenkerbreite achten
  • Je nach Schuhgröße und Einstellungen können die Schuhe das Vorderrad berühren. Viele haben kein Problem damit, ich persönlich schon.
 
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  • Je nach Schuhgröße und Einstellungen können die Schuhe das Vorderrad berühren. Viele haben kein Problem damit, ich persönlich schon.

in welcher Situation kommst du da in Probleme? Schneller als Schrittgeschwindigkeit einer sehr alten Person und du kannst das VR eh nicht mehr so weit einschlagen das du da mit der Schuhspitze an den Reifen kommst. Wie oft kommt das vor?
 
Vielen Dank für die guten Tips. Meine Herrn, @frankblack, du hast ja Beine bis unter die Achseln.
Was für Sattelstützen fährst du? Mit oder ohne Setback?

Ich war beim Einkaufen zufällig noch bei einem lokalen Radhändler, wie zu erwarten war nicht mehr viel da.
Ich konnte auf einem Cannondale Supersix Evo in Größer 58 probesitzen (ich weiß, kein Endurance) und habe damit zumindest den Vergleich mit demselben Modell in 56 auf dem ich vor 2 Wochen mal gesessen bin. Die 58 fühlte sich für mich schon viel eher nach einem sinnvollen Fahrrad an wie die 56. In Abmessungen sind das 5mm mehr Reach und 20mm mehr Stack.
 
Letztlich kannst du den Reach immer gut nachträglich anpassen. Auch ohne, dass das Handling "kaputtgeht".

Als jemand mit größerer Schrittlänge, ist es aber tatsächlich so, dass Sattelauszug und Stack passen müssen. Denn das kriegt man im Nachhinein nicht mehr sinnvoll korrigiert.

Was man häufig sieht, ist das die größeren Rahmengrößen wenig an Reach gewinnen, dafür deutlich mehr an Stack. Meist ist das so, weil gleichzeitig der Vorbau mit der Rahmengröße wächst und dann den effektiven Reach deutlich länger macht. Hier hat man dann schnell 5mm am Rahmen + 10mm Vorbau und dann ist der Rahmen 15mm länger. Der Stack ist dafür 20mm höher.
Da kann es in deinem Fall dann schon Sinn machen, den größeren Rahmen zu nehmen und einfach den Vorbau kürzer zu machen.

Zu deiner Frage an frankblack; die Sattelstütze ist nicht dazu da, um die Länge auszugleichen. Es geht bei der Frage um gekröpfte Sattelstütze oder gerade Sattelstütze nur darum, dass dein Knielot passt.
Häufig ist es so, dass diejenigen mit wenig Stützenauszug eher eine gekröpfte Stütze fahren müssen und die mit längerem Auszug mit einer gerade Stütze besser zurecht kommen. Das liegt daran, dass die Länge von Lotrechte Sattelmitte bis zum Tretlager zunimmt, wenn der Auszug größer wird. Aber sicher ist auch das keine Regel.

Und ja, gerade bei solchen Rädern wie dem SuSi Evo ist der größere Rahmen für dich "besser", da die Kisten ohnehin lang und flach sind.
 
in welcher Situation kommst du da in Probleme? Schneller als Schrittgeschwindigkeit einer sehr alten Person und du kannst das VR eh nicht mehr so weit einschlagen das du da mit der Schuhspitze an den Reifen kommst. Wie oft kommt das vor?

Das seltene Auftreten der Situation ist genau das Problem. Im normalen Fahrbetrieb selbstverständlich nicht, nur irgendwann will man die 2 Sekunden vor der Ampel noch mehr oder weniger ungeschickt balancieren, will auf einer schmalen Fahrbahn wenden, oder fährt eine Kehre bescheiden an und möchte das noch irgendwie retten. Und dann trifft der Lenker auf unerwarteten Widerstand. Kenne ich von meinen Rädern nicht, nur bei einer Probefahrt wäre ich schon einmal beinahe deswegen gestürzt.

Du warst selbst schon mit weniger als "Schrittgeschwindigkeit einer sehr alten Person" unterwegs und hast deswegen die Hauswand erwischt, weswegen mich deine Anmerkung hier sehr verwundert. Deinen Ausführungen entnehme ich, dass du das vom MTB nicht kanntest und daraus gelernt hast. Schön für dich. Aber kann @Chris78 ebenfalls dieses durch Schmerzen erlangte Wissen vorweisen? Er hat nach Erfahrungen gefragt und mein Hinweis war als Warnung für die weiteren Probefahrten gedacht.
 
Du warst selbst schon mit weniger als "Schrittgeschwindigkeit einer sehr alten Person" unterwegs und hast deswegen die Hauswand erwischt, weswegen mich deine Anmerkung hier sehr verwundert. Deinen Ausführungen entnehme ich, dass du das vom MTB nicht kanntest und daraus gelernt hast.

Ja wie du ja selbst schreibst hab ich das selber erlebt. Aber diese ist mir nur einmal bei der ersten Fahrt passiert und dann in den letzten 12 Jahren nie wieder. Was mir das sagt ist das ich dazulerne was Radbeherrschung angeht aber wohl dagegen nie.
 
Mit dem Vorderrad hatte ich bisher noch nie Probleme. Meine Füße sind nicht allzu groß (44,5) und die MTBs hatten entweder kleine 26" Laufräder (alt) oder haben 17m Reach und 28m Radstand im Vergleich zu Rennrädern (neu).
 
Beim MTB sollte das auch mit Schuhgröße 50 kein Problem darstellen da hier der Lenkwinkel, je nach dem was das Bike für einen Federweg hat, von 63° - 68° hat. Beim Rennrad ist dieser dann viel steiler und hat meist so um die 73°
 
Ich kenne das. 183cm und 88cm Schrittlänge. Man ist immer zwischen zwei Rahmengrößen „gefangen“.
Ich komme auch vom MTB und hatte das Cube Agree in 58. Mir persönlich war es zu „lang“.
Das hätte man sicherlich mit einem kürzeren Vorbau korrigieren können. Aber auch das Handling war eher „träge“ in Kurven. Dafür lief es auf Geraden wie auf Schienen.

Ich persönlich habe jedoch festgestellt, dass ich mehr „Spitzigkeit“ bevorzuge.
 
Mit dem Vorderrad hatte ich bisher noch nie Probleme. Meine Füße sind nicht allzu groß (44,5) und die MTBs hatten entweder kleine 26" Laufräder (alt) oder haben 17m Reach und 28m Radstand im Vergleich zu Rennrädern (neu).
Ich glaube ich habe noch nie ein Rennrad gehabt, bei dem ich ab einem bestimmten Einschlagwinkel des Lenkers nicht die Schuhspitze bei entsprechender Position des Pedals berühren konnte. Die große Frage ist halt, ab welchem Winkel. Bei meinem Cube Litening C:68 Gr. 56 war das noch nie ein Problem. Bei meinem Zweitrad, einem Canyon Endurace, Gr. L, ist die Fussfreiheit wiederum viel zu knapp bemessen (meines Erachtens steht das Tretlager unnötig weit vorn, es wäre bei dem Rahmen noch mindestens 1 cm Platz nach hinten), das ist schon im Sommer ein Problem, da komme ich in engen Spitzkehren problemlos in die Lenkblockade, kein schönes Gefühl. Im Winter mit Überschuhen, womöglich aus Neopren, dürfte das noch ganz haarig werden.

Bei meinem MTB habe ich das Problem nicht, wohl aber auch bei meinem Cyclocross-Rad, Cube Crossrace Gr. 56, mit Überschuhen im Winter. Im Gelände muss man ja häufiger langsame enge Kurven fahren, da komme ich also regelmäßig dran, aber meist nicht kritisch. Normale Schuhgröße habe ich 45.
 
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