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Schon wieder Speichenbruch!

*pirat*

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Hallo,

habe vor ein paar Tagen schon wieder einen Speichenbruch bei meinem LR gehabt. Fange jetzt mal ganz von vorne zu erzählen an.
Es handelt sich um einen klassischen Laufradsatz (32 Speichen) mit einer Scott Components Nabe. Wie diese Eigenbaumarke schon vermuten lässt,waren die LR bei einem Rennrad dabei, welches ich mir vor ca. 4 Jahren gekauft habe. Um vielleicht etwas über die Qualität zu sagen können, das Rad ist auf Shimano 105 Basis aufgebaut. Also nichts großartiges.
Vor einem Jahr war es soweit zum ersten Mal ein Speichenbruch. Hatte gleich so große Auswirkungen, dass das LR am Rahmen streifte und eine Weiterfahrt nicht mehr möglich war, ca. 70 km von zu Hause entfernt, wunderbar!:(
Mittlerweile habe ich mir für mein Rennrad einen neuen LR-Satz gegönnt und die "Scott LR" an einem alten Stahlrenner montiert mit dem ich bei schlechtem Wetter unterwegs bin. Nun ist seit dem ersten Speichenbruch ein Jahr vergangen und ich zähle mittlerweile den 4 Bruch:eek:. Immer das Hinterrad. Das die Speichen zu fest angezogen sind glaube ich nicht, habe es schon mit anderen LR verglichen. An was kann den das liegen. Übrigens es sind NICHT immer die gleichen Speichen die reissen, sondern andere (kann ich ganz einfach feststellen, da ich als neue Speichen die DT Competition verwende und die sind am Ende etwas verstärkt.)
Wieviel km ich genau mit diesem Laufrad seit dem ersten Speichenbruch unterwegs war, kann ich nicht genau sagen, ich schätze aber mal auf ca. 2.000 km. Was bedeuten würde, dass alle 500 km ein Speiche sich verabschiedet.
 
AW: Schon wieder Speichenbruch!

das ist normal das die speichen hitnen jetztz brechen. deswegen sagt idr ein kompetenter radhändler auch, dass wenn du eine speiche gebrochen hast, dass du alle austauschen sollst. meine empfehlung: mach nen komplett neuen satz speichen rein und ruhe ist. nach 4 jahren ungewöhnlich, aber ohne die qualität und die laufleistung zu wissen schwer zu beurteilen.

LG
 
AW: Schon wieder Speichenbruch!

Nicht zu hohe Speichenspannung sondern höchstens zu niedrig. Die Competition sind nicht am Ende verstärkt sondern in der Mitte verjüngt.
 
AW: Schon wieder Speichenbruch!

Ja genau. Wenn Speichen brechen, dann vor allem deshalb, weil die Speichenspanung zu niedrig ist.
Ein Rad ist dann dauerhaft stabil, wenn die Spannung der Speichen niemals auf Null sinkt, also immer positiv ist. Man spricht von Schwelllast.
Wenn die Spannung von Positiv auf Null oder gar in Druck übergeht, sprechen wir von Wexellast. Das ist natürlich schädlich für jedes dynamisch belastete Bauteil.
Dass die Speichen im Hinterrad brachen, ist auch normal. Im Vorderrad haben wir alles schön symmetrisch, da teilt sich alles schön auf, auch linx und rechz haben wir etw die gleiche Spannung. Hinten ist das anders, durch die asymmetrische Speichung haben wir unterschiedliche Spannungen an Zahnkranz- und Gegenseite. Da j adas Rad irgendwie in die Mitte gespeicht werden muss und auch die Speichenlängen hüben und drüben i.d.R. unterschiedlich sind, gibts auf einer Seite höhere Belastungen als auf der anderen. Höher auch als beim Vorderrad.
Wenn die Spannung dauerhaft ausreichend hoch ist, dann hält das Ganze eine Weile ganz ordentich, manchmal ewig. Aber wenn nicht, dann nicht.
Wenn du eine neue Speiche einziehst, dann wird die sobald nicht brechen, denn da sind ja nun weniger Schwingzyklen drauf als bei den alten. DD-Speichen dehnen sich auch etwas mehr, man muss sie tendenziell etwas fester spannen, aber sie halten länger, weil sie im Mittelteil elastischer sind (was die Belastung etwas von Bogen und Gewinde wegnimmt).
Nimm die Räder einfach weiter, speich sie nur mal ordentlich neu ein, am besten mit DD-Speichen. Musst aber auch die neu eingezogenen Speichen ersetzen, weil die ja durchs Lockern entspannt werden (Kaltverfestigung -> Versprödung -> erhöhte Bruchneigung).
Die Scott-Räder sind aller Wehrscheinlichkeit nach maschiniell gespeicht worden und sofort verbaut, ohne vorher abgedrückt zu werden. Da haben sich die Speichen im Nabenflansch gesetzt, also die charakteristischen Vertiefungen reingedrückt, was die Speichenspannung natürlich herabgesetzt hat. Wenn du jetzt die Nabe genau so wieder einspeichst, also die Speichen wieder genau in die Richtung lext wie sie jetzt sind, dann setzen sie sich beim Näxtenmal wesentlich weniger. Drück das Rad trotzdem ordentlich ab (manchestellen sich auf die Speichen und treten dann drauf im Kreis, muss aber nicht uinbedingt sein, der gute Mechaniker nimmt einfach einen Gummihammer) und zentrier es nach. Das wird wesentlich besser halten.
 
AW: Schon wieder Speichenbruch!

Das einmalige entspannen macht überhaupt nichts aus, Sapim gibt die Zyklen für vollständige Entlastung sogar an und im Fahrbetrieb werden die Speichen auch relativ hoch entlastet (aber normalerweise nicht vollständig).
 
AW: Schon wieder Speichenbruch!

Theoretisch korrekt, wenn man eine Speiche in eine Zugmaschine einspannt, dehnt und wieder entspannt, hat man ein reproduzierbares Lastspiel erzeugt.
Jedoch würde ich mich bei einem bereits gelaufenen Speichenkollektiv nie auf theoretische Werte verlassen. Die Beanspruchung ist sehr individuell und nicht reproduzierbar. Daher ist auch die genaue Anzahl der vollständigen Entlastungen unbekannt, welche auch von Speiche zu Speiche unterschiedlich sein kann.
Dazu kommt, dass gekreuzt gespeichte Räder die Last auf mehrere Speichen aufteilen. Mir ist persönlich nicht bekannt, wie genau die Aufteilung erfolgt, vielleicht gibts ja dazu auch theoretische Betrachtungen.
Aber ich würde kein Risiko eingehen und einfach die Räder neu einspeichen.
 
AW: Schon wieder Speichenbruch!

Maximale Lastwechsel
Die oben angegebene Anzahl der max. Lastwechsel bis zum Dauerbruch bezieht sich auf eine vollständige Entlastung der Speiche auf Null N, ausgehend von einer Vorspannung von 900 N. Dieses Phänomen tritt - sachgerechten Laufradbau vorausgesetzt - in der Praxis so gut wie nie auf, insofern kann Speichenbruch nahezu ausgeschlossen werden. Gefahr droht allerdings bei zu geringer Vorspannung, die zu Bewegungen im Speichengerüst führt.

Damit ist die Sache für mich abgehakt ;)
 
AW: Schon wieder Speichenbruch!

Genau, in der Einzahl bricht jeder für sich alleine.
Aber im Kollektiv brechen alle zusammen.
 
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