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Scheibenbremsen-Erfahrungen

CYJU

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Liebe User,

vorab:

Ich bin ein absoluter Noob, was Scheibenbremsen angeht. Aber ich hab sie nunmal an meinem Rad und muß somit klarkommen.

Der Thread hier soll auch keine Beschwerde sein, mir geht es eher um Eure Erfahrungen, und daß Ihr mir Ratschläge geben könnt, wie ich Scheibenbremsen am besten pflege.

Mein Gravel ist jetzt ein gutes Jahr alt. (Seit Mitte Febr. letztes Jahr). Nach ziemlich genau 1 Jahr mußte der Belag der vorderen Scheibenbremse gewechselt werden. Soweit, sogut.

Was mir die ganze Zeit - immer mal wieder, sozusagen sporadisch - aufgefallen ist, daß die Scheibenbremsen manchmal quietschen. Ich glaube, das ist nicht so schlimm, das dauert auch nicht lange, geht meist schnell wieder weg. Was mich aktuell aber bewegt ist folgendes:

Vor ca. 1 Woche ist mir aufgefallen, daß die vordere Scheibenbremse schleift. Wie man das halt so kennt, immer an derselben Stelle. Und ich hab mir das nicht eingebildet, das Schleifen war präsent. Heute, ich weiß nicht wieso, - ich hab nichts gemacht -, war das Schleifen die ersten km wieder da, und auf einmal war es weg, komplett. Mein Rad "schnurrte wie eine Katze". Ist das normal? Oder muß ich da was nachgucken lassen?

Zur 2. Frage.....ich hab Mist gemacht, - shame on me - ich habe nicht darauf geachtet. Als ich vor ca. 3-4 Monaten die Kette geölt habe, war mir nicht klar, daß das mit der Zeit die hintere Scheibenbremse beschmutzt. Ich hab mich nur gewundert, warum vor kurzem (da ist das aufgetreten) beim Bremsen mit der Hinterradbremse ein so ätzendes Geräusch auftrat. Als wenn Metall auf Metall reibt, also schon etwas nervenaufreibend.

Der Monteur meines Vertrauens hat schnell die Ursache raus gefunden, es hat sich mit der Zeit Kettenöl auf der hinteren Scheibenbremse abgesetzt oder besser gesagt, fest gesetzt. Fast die ganze Scheibenbremse war betroffen, und zwar gleichmäßig ca. 1 cm vom oberen Rand. Ich bin da heute morgen mit Isopropyl-Alkohol drangegangen. Dachte, das ginge einfach ab. War wohl nichts. Ich mußte mit einem alten Baumwoll-Lappen richtig feste reiben, um wenigstens ansatzweise den Schmutz weg zu bekommen. Der scheint sich da schon reingefressen zu haben. Ich ärger mich maßlos über mich selbst, daß ich da nicht besser und früher aufgepaßt habe. Ich habs sogar mit einer alten Zahnbürste versucht, um auch die Löcher in der Scheibenbremse zu erfassen. Das hat auch nicht viel mehr gebracht.

Etwas besser ist es schon geworden, aber nicht durchgreifend. Die vordere Scheibenbremse, die ok ist, sieht deutlich besser aus. Um ein besseres Gefühl zu bekommen, hab ich sofort danach eine Runde gedreht. Wie geschrieben, das Schleifen der vorderen Scheibenbremse war zwar ein paar Minuten da, aber dann weg, komplett. Bremsen mit der hinteren Scheibenbremse war zuerst sehr quietschig, aber im Laufe der Fahrt wurde das besser. Zum Schluß habe ich gar nichts mehr quietschen gehört.

Meine Frage ist nun:

Ist das "normal", daß Scheibenbremsen - hin und wieder - solche "Zicken" machen? Wie kann ich das vermeiden, bzw. was kann ich künftig tun, damit das ausbleibt?

Und nächste Frage:

Wie bekomme ich die hintere Scheibenbremse noch besser sauber, was empfehlt Ihr mir?

Sorry für den langen Beitrag, aber das läßt mir keine Ruhe. Danke für Eure Erfahrungen und Ratschläge im voraus.

Gruß, CYJU
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von laeufer2109

Hilfreich
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Wie bekomme ich die hintere Scheibenbremse noch besser sauber, was empfehlt Ihr mir?
Bremsscheibe reinigen, am besten mit ausgebautem Rad. Viele empfehlen Bremseinreiniger, ich hab aber auch gute Erfahrungen mit schichten Wasser mit Geschirrspülmittel gemacht.
Wenn die Beläge verölt sind, am besten tauschen. Gibt auch viel tipps wei man Beläge reinigen kann, ist aber aufwändig. Gibt es Threads zu.

Wie man das schleifen wegbekommt ist von Bremse zu Bremse etwas unterschiedlich. Musst du dir man das Manual von genau deiner Bremse angucken
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von laeufer2109

Hilfreich
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Nach dem Schmieren der Kette sollte man die sorgfältig außen trockenreiben. Ich empfehle Wegwerfputztücher (gibt es pro kg bei Amazon), etwas getränkt in Waschbenzin.

Bei mir schleift´s auch, wenn Schmutz zwischen Beläge und Scheibe kommt und es quietscht, wenn die Disc feucht wird. Ist halt so. Es gab mal ein wirksames und stressfreies Bremssystem für MTB und ähnliche Räder mit breiten Reifen, das war eine hydraulische Felgenbremse von Magura (HS 33). Wäre für die meisten Leute sinnvoller als Disc.
 
, das war eine hydraulische Felgenbremse von Magura (HS 33). Wäre für die meisten Leute sinnvoller als Disc.
Ich besitze noch ein MTB damit und mit dieser Bremse, bzw dessen Belägen, hatte ich mal das Vergnügen des fast völligen Bremsversagens bei Eis. Einstellen war der Bremse war im Übrigen uch nicht der HIT
Nächsten Winter war ich dann mit einem neuen MTB um Magura Julie unterwegs. Jetzt seit 10 Jahren. Und ja, ich hab auch mal schleifen der Scheibe gehabt und ich musste die Bremse auch mal entlüften.
 
Hi CYJU,

1) Schleifen der Vorderradbremse
Sollten wir von Shimano Scheibenbremsen reden und das Rad noch relativ neu sein, könnte es helfen den Sattel neu auszurichten. Aufgrund des hydraulischen Ungleichgewichts zwischen linkem und rechten Kolben verschleißen die Beläge etwas unterschiedlich. Irgendwann ist dann das Lüftspiel zu ungleich und es schleift. In meiner Praxis muß ich den Sattel während der Belagslebensdauer meist zweimal justieren, direkt nach dem Wechsel und dann nach ein paar 100km.

2) Schmiermittel an der Hinterradbremse
Das Schmiermittel muss restlos von der Scheibe runter (auch aus evtl. vorhandenen Aussparungen in der Reibfläche). Ich würde hierzu die Scheibe demontieren (erleichtert das Handling). Dann je nach Hartnäckigkeit mit sanftem Reiniger (Spüli und Bürste) beginnen und wenn es nicht hilft mit etwas Schärferem weitermachen (z.b. Grill- oder Backofenreiniger, hinterher GUT Spülen! ). Am Schluß Reiniger restlos abspülen (egal welcher). ABER: Das hilft alles nichts, wenn deine Beläge verölt sind. Von diversen Reinigungsempfehlungen halte ich nicht allzuviel. Das kann im Einzelfall funktionieren, typischerweise hat sich das Schmiermittel aber in die porige Struktur des Belages (je nach Belagtyp) eingesogen und läßt sich von dort nicht nachhaltig entfernen. Da hilft letztendlich nur der Belagtausch.

Die Beobachtungen von @Waldi61 bei Nässe und Dreck habe ich so auch schon gemacht. Bei einer Tour auf der feuchten Waldautobahn kürzlich hatte ich zwischenzeitlich die Befürchtung, daß mich gleich Teile meiner hinteren Bremse überholen....
 
Meine Frage ist nun:

Ist das "normal", daß Scheibenbremsen - hin und wieder - solche "Zicken" machen?
Ja. 😀 Und dann heißt es handeln. Es ist bis auf ein Merkmal eigentlich schon alles geschrieben worden; Bremsscheiben aus der Verpackung genommen sind selten plan (meine Erfahrung), und sie verformen sich durch die thermische Belastung gern dauerhaft. Für beides gibt es ein Richtwerkzeug, das mMn in keiner Werkzeugtasche fehlen sollte:

https://www.bike-discount.de/de/kau...iben-richtwerkzeug-bremskolbenspreizer-495335
In dem Tool ist noch ein Bremskolbenspreizer mit dabei - der ist nützlich wenn Du die Kolben reinigen möchtest. Und wie @Waldi61 schon geschrieben hat: auf YouTube gibt es eine Menge Tutorials dazu. :daumen:
Alles kein Hexenwerk - wenn man einmal die Ursachen kennt weiß man was man tun muss um Abhilfe zu schaffen.

Viele Grüße & gutes Gelingen wünscht

Karl
 
Ja. 😀 Und dann heißt es handeln. Es ist bis auf ein Merkmal eigentlich schon alles geschrieben worden; Bremsscheiben aus der Verpackung genommen sind selten plan (meine Erfahrung), und sie verformen sich durch die thermische Belastung gern dauerhaft. Für beides gibt es ein Richtwerkzeug, das mMn in keiner Werkzeugtasche fehlen sollte:

https://www.bike-discount.de/de/kau...iben-richtwerkzeug-bremskolbenspreizer-495335
In dem Tool ist noch ein Bremskolbenspreizer mit dabei - der ist nützlich wenn Du die Kolben reinigen möchtest. Und wie @Waldi61 schon geschrieben hat: auf YouTube gibt es eine Menge Tutorials dazu. :daumen:
Alles kein Hexenwerk - wenn man einmal die Ursachen kennt weiß man was man tun muss um Abhilfe zu schaffen.

Viele Grüße & gutes Gelingen wünscht

Karl
Ich würde noch hinzufügen wollen (besserwisserisch wie ich bin...), daß zumindest bei einigen Shimanosätteln mit den Spreizwerkzeugen die Vorsicht ein guter Begleiter sein sollte. Die Kolben der Sättel bestehen aus irgendeinem Kunstoff (fällt der Name grad' nicht ein). Dementsprechend schnell sind die Dinger zerdeppert. Flächig und mit Gefühl wären da so spontan die Schlüsselworte, die mir einfallen.

Gruss & Viel Erfolg beim Clean-Up
Jelly
 
Ich besitze noch ein MTB damit und mit dieser Bremse, bzw dessen Belägen, hatte ich mal das Vergnügen des fast völligen Bremsversagens bei Eis. Einstellen war der Bremse war im Übrigen uch nicht der HIT
Nächsten Winter war ich dann mit einem neuen MTB um Magura Julie unterwegs. Jetzt seit 10 Jahren. Und ja, ich hab auch mal schleifen der Scheibe gehabt und ich musste die Bremse auch mal entlüften.
Ich hab die HS 33 zum ersten Mal nach 15 Jahren überhaupt mal angeschaut. Interessant ist, dass man die in der ganzen Zeit nie - außer halt ganz zum Schluss - entlüften musste, einfach mal am roten Rädchen drehen und es ging weiter. Würde mir sowas für meine entlüftungsbedürftige 105er wünschen. Tolle Bremswirkung. Habe das alte MTB mit der HS 33 immer noch.

Zu Vereisung kann ich natürlich nichts sagen, bei Minus-Temperaturen fahre ich nicht und das sind hier im Rheinland tagsüber eh nur noch 5 Tage im Jahr.
 
Zu Vereisung kann ich natürlich nichts sagen
deswegen hatte ich auch mal einen üblen Sturz:
Eisregen, der auf der Felge gefroren ist und somit mit der Felgenbremse 0 Bremswirkung.
Bin dann im Krankenhaus gelandet, glücklicherweise lediglich mit starken Prellungen und ordentlichen Blutergüssen.
 
Eisregen, der auf der Felge gefroren ist und somit mit der Felgenbremse 0 Bremswirkung.
Das natürlich noch ein Stück übler bei mir war es einfach ein kalter Tag mit Schnee im Wald. Ich vermute das der Schnee beim Bremsen geschmolzen ist und dann wieder auf der Felge gefroren ist. Böse war das es sehr plötzlich eintrat und ich damit natürlich auch nicht gerechnet hatte
Ich hatte da noch 10 km Wald nach hause und musste in wenn auch ca, 100hm runter. Ist letztlich alles gutgegangen. Aber war doch ein einschneidendes Erlebnis.
Muss dazu sagen das ich das Rad jetzt im Winter bei Schnee und Mastsch in der Stadt fahre und das war dann immer auch problemlos Damit die Felgen vereisen muss sicher einiges zusammenkommen, aber wenn ist das dann saugefährlich.

, bei Minus-Temperaturen fahre ich nicht
Ich fahre tatsächlich, mit wenigen Ausnahmen, immer Hier das Rad mit den HS33 im Winter. An dem Tag aber problemlos.
 

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Wow, so viele Antworten. Danke dafür!

Ich habe jetzt erst mal eine etwas einfachere Lösung präferiert, ohne Ausbau und solche Sachen. Wie schon geschrieben, ich müßte das eh machen lassen, da ich da selbst nicht ran gehe. Mir fehlt auch das Werkzeug, und ich traue mir das, auch wenn ich eine Anleitung hätte, nicht zu.

So, nachdem das mit dem Iso-Alkohol nicht viel gebracht hat (etwas schon, aber nicht viel) habe ich mir heute Bremsenreiniger besorgt. Um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben, habe ich punktuell auf einen alten Baumwoll-Lappen einen Sprühstrahl gegeben und dann die Bremsscheibe damit bearbeitet. Ich mußte gar keinen Druck ausüben, der Dreck ging ganz leicht ab.

Ich werde das die nächsten Tage nochmal wiederholen - mit der gebotenen Vorsicht natürlich - und dann beobachten, wie sich mein Rad verhält.

Es mag sein, daß meine Vorgehensweise nicht das ist, was Ihr jetzt professionell nennt, aber Hauptsache, es funktioniert. Ich werde Euch berichten, wie sich meine Hinterrad-Scheibenbremse verhält. Bin selbst neugierig. Eigentlich müßte die Quietscherei bzw. das Metall auf Metall-Geräusch weg sein, da ist jetzt schon kein Dreck mehr drauf.

CYJU
 
Liebe User,

kleines Update. Nachdem ich meine Scheibenbremsen vorsichtig mit Bremsenreiniger behandelt habe, läuft alles wieder wie geschmiert.

Ich werde das trotzdem auf alle Fälle im Auge behalten, aber sowohl das Schleifen der Vorderradbremse als auch das Quietschen der Hinterradbremse sind vollkommen weg.

Bin sehr froh, muß ich wohl nicht extra betonen. Mein Rad schnurrt wie eine Katze. Hatte heute sehr viel Spaß bei meiner Tour.

:)

CYJU
 
Mit Bremsenreiniger sollte man die Teile einfach abspülen, so ganz ohne Lappen. Auch andere haben irgendwann die Vorzüge von Scheibenbremsen -auch bei höherem Gewicht- zu schätzen gelernt......

1627111708575.png

Honda RC 116 die erste V-Brake
 
Gelegentlich mal ein paar hundert Meter bergab rollen lassen und unten bremsen. Zwischendurch auch kurz schleifen lassen. Durch die Wärme verbrennt der Schmutz auf der Scheibe und den Belägen. Nach meiner Erfahrung mit Disc am MTB waren sie danach etwas giftiger.
 
Wie ich bereits in einem anderen Beitrag schrob, habe ich gerade Spaß mit der Scheibenbremse (Schleifen).

Jetzt kommt noch hinzu, dass ich festgestellt habe, es gibt keine Beläge mehr! Und zwar den Standard K03S von Shimano für die GRX Bremse. Da werden Gravelräder ohne Ende verkauft, aber es gibt keine Beläge mehr?

Der Markt regelt das … 🤦‍♂️
Ich bin sowas von enttäuscht …

VG
Klaus
 
Der Markt ist momentan etwas durcheinander.
Schau mal nach Fremdherstellern wie Kool Stop, Quaxar, usw. Wird bei einem oder anderem teurer sein, aber was bekommt man jetzt noch günstig? Für die Bremse habe ich allerdings auch kein Ersatz. Das Rad wird im Moment aber auch selten gefahren.
Wir müssen uns jetzt leider anpassen und Kompromisse eingehen.
 
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