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Sattel waagerecht funktioniert einfach nicht

.....und kam auf rund 13cm Höckerabstand. 14cm breite Sättel müssten dementsprechend gehen, denke ich.
Nein, tun sie nicht! Zumindest nicht grundsätzlich. Und zwar wegen dem Unterschied zw. der tatsächlichen Sattelbreite (außen - außen gemessen) und der effektiv nutzbaren Breite
Grundsätzlich gilt: Die -im Querprofil- einigermaßen ebene Fläche ist nutzbar. Sobald das zu den Seiten hin abfällt, wird es problematisch.
Viele Sättel, die nominell 14/15 cm Breite haben, sind nur im einem Bereich zw. 8 und 11 cm nutzbar. Der Rest ist seitlich abfallender Bereich.
Das hat zwei Effekte:
Dadurch das die Sitzknochen auf einem schräg abfallenden Bereich aufliegen, werden sie mit der zeit "auseinandergedrückt". Das kann zu Rückenproblemen führen, die dann durch Ausgleichshaltung aufgefangen werden. Dann zieht es eben woanders, ist aber nicht angenehmer.
Durch die deutlich tiefere Position der Sitzknochen kommt Dir die Sattelmitte im Schritt entsprechend mehr "entgegen", was den Nutzen der Aussparung quasi aufheben kann.

Bei einem 13-er Sitzknochenabstand sollte schon mind. ein 16-er Sattel untergeschoben werden, um dem abfallenden Bereich weit genug aus dem Weg zu gehen. (Du wärst nicht der Erste, der auf breiten "Frauensätteln" besser sitzt.......).

Matze
 
ich würde einen 15er eher testen. zu schmal ist deutlich schlechter als zu breit.
die sqlab fallen z.b. nicht so derbe an den Seiten ab, sind bekannt dafür, dass sie eine gerade fläche haben.
 
Bei mir kamen auch 13 cm raus in der Wellpappenmethode, ein 14,5-cm-Sattel hat dann ausgereicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann ausreichen, weil eben viele Faktoren 'ne Rolle spielen. Einige sind im Thread ja genannt.
Ich habe ca. 8,5 - 9 cm Sitzknochenabstand, bei mir spielt die Mindest-Sattelbreite keine Rolle, weil sie alle "passen". Allerdings bin ich einer der weniger verbreiteten "Dammsitzer" - d.h. ich sitze auf der "Mitte" und die Sitzknochen haben hauptsächlich führende und weniger tragende Funktion.
Lochsättel führen bei mir in aller Regel dazu, dass ich nach 'ner halben Stunde quasi vom Bauchnabel bis zu den Knien taub bin. Ideal sind Sättel mit schmaler, langer Nase und wenig Einsink-Potenzial - der Brooks Colt ist für mich saubequem, andere sterben da schon vom ansehen.
"One size fits all" gilt ja leider nicht bei Sätteln.

Dem Themenersteller @Hurzka wird nichts anderes übrig bleiben, als sich mit verschiedenen (Test-)Sätteln an sein Optimum ran zu arbeiten.

Matze
 
Vielen Dank Euch allen!
Es fügt sich ein rundes Bild zusammen. Ich rekapituliere mal, wie der Sattel für mich demnach aussehen sollte:
  • Hinten hochgezogen, weil die Beweglichkeit meiner Lendenwirbelsäule nicht die größte ist (Fizik: "Bull")
  • mind 145mm Breite, besser 150mm
  • eher harte Polsterung
  • zu den Seitenrändern hin recht flach, d.h. nicht zu stark abfallend
  • Aussparung entlang der Längsachse
Als Modelle kommen dann wohl diese infrage, wobei das jetzt auf Internetrecherche basiert und ich die Festigkeit der Polsterung nicht beurteilen kann:
  • SQLab 611, 612 in 150mm
  • Specialized Power Comp/Expert/... mit 155mm, hier ist für mich die kurze Nase interessant
  • WTB Rocket Team mit 150mm
  • Bontrager Yatra Elite Frauensattel mit 154mm ;)
  • Edit: Terry Arteria Max Men (Sitzbreite 12-15cm)
Vielleicht kämen hin:
  • Ergon SRX3 Road (Aber nur 14cm breit)
  • Prologo Scratch (Aber nur 143mm breit, fällt zu den Seiten ab)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, ich probiere den Terry Arteria Max Men GT und den Specialized Power Comp aus.
SQLab 612 schiedaus wg fehlender Öffnung und mir etwas lang bzw breit vorkommender Nase, Ergon wg fehlender Öffnung und zu flachem Heck.
 
Habe grad den Terry drauf, und es ist ziemlich gut: die Polsterung ist WESENTLICH fester als erwartet. Richtig knackig. Ich kann den Sattel auch annähernd waagerecht stellen und spüre, dass ich auf den Sitzknochen sitze. Einzig es könnte sein, dass es zwischen den Schenkeln etwas reibt. Mal sehen!
 
(...)
SQLab 612 schiedaus wg fehlender Öffnung und mir etwas lang bzw breit vorkommender Nase,
Die SQLab 611 und 612 sind Stufensättel, d.h. statt einer Öffnung ist ne Stufe im Sattel, damit nur die Sitzhöcker und nicht die Weichteile den Körper tragen. D.h. das obige Argument ist vielleicht zu überdenken ;-)
OK, die breite Nase könnte evtl tatsächlich je nachdem ein Problem sein.

(bin glückliche SQLab611-Nutzerin)
 
Dankeschön @Veloma, gute Erläuterung, und es sind ja so viele mit den SQLabs zufrieden, dass ich es letztlich auch mal ausprobieren werde.

Allerdings bin ich heute knapp 35km mit dem stufenlosen Terry gefahren und finde ihn prima. Man kann wunderbar je nach Steigung vor- und zurückrutschen. Hatte bei Anstiegen keine Schmerzen im unteren Rücken, weil ich meine Sitzposition etwas nach Hinten verschieben konnte. Das wird mit dem SQLab ja gerade nicht gehen.
 
Mit SQ Lab bin ich überhaupt nicht klargekommen.

Mit harten flachen Sätteln á la Fizik Antares und Toupé auch nicht, die Sitzknochen sind bei ruhigen langen Touren (wenig Wiegetritt, wenig Druck auf den Pedalen) komplett ausgerastet.

Sitzknochenabstand war im Nachhinein irgendwie auch völlig egal.

Meine Empfehlung: Kürzeren Vorbau nehmen. Ein zu langer Vorbau ist die Hauptursache für Druck auf den Händen.

Wenns vorne auf die Weichteile drückt, Sattel nur leicht nach vorne neigen und einen Sattel nehmen, der im Bereich der Sitzknochen nicht zu hart ist. Wenn das Gefühl dann einigermaßen passt, sich dran gewöhnen. Das kann lange dauern.

Meiner Erfahrung nach ist der Fabric Shallow Race so ein Sattel, mit dem viele gut klarkommen.

Bei schmerzenden Sitzknochen kann es zudem helfen, den Sattel insgesamt leicht abzusenken.

Bei mir hat es anderthalb Jahre gedauert, bis ich ohne größere Beschwerden einen Marathon fahren konnte.
 
Nach einem Bikefitting bei KomSport in Köln folgende Zwischenmeldung:

Meine Selbstvermessung und daraus resultierend auch meine Annahmen über die wünschenswerte Geometrie des Rades waren nicht 100%ig zutreffend.

Es stellte sich heraus: Ich habe wirklich saulange Beine, Schrittlänge 95cm bei 188cm Größe (ich dachte, es seien "nur" 93cm), einen im Vergleich dazu recht kurzen Oberkörper und dann wiederum recht lange Arme. Für diesen kurzen Oberkörper sind die 580mm Oberrohrlänge, die ich bisher fahre, etwas zu lang. Mit 565mm wäre ich besser bedient. Also eine ganze Radgröße unter dem Bisherigen!!

An meinem jetzigen Rad (580mm Oberrohrlänge) soll ich deswegen einen 90mm Vorbau statt 110mm nehmen, sowie, und das war eine echte Überraschung, den bislang nach oben zeigenden 6°-Vorbau umdrehen und auch Spacer entfernen.

Auch soll ich den Sattel gute 2,5cm weiter nach vorne schieben, um gute Kraftübertragung zu haben.

Der Lenker kommt dann in der Summe also näher, aber auch um einiges tiefer. Das soll auch helfen, bei - und hier schließt sich der Kreis zum Thread-Titel - waagerechtem Sattel stabil zu sitzen und nicht zu viel Last auf den Händen zu haben. Dabei soll das Teilstück, auf dem man tatsächlich sitzt, waagerecht sein - ansteigende Hecks und abfallende Nasen sind egal.

Es liegt also das vor, was einige von Euch bereits vermutet haben: Die Sattel- bzw. Handprobleme sind Symptom einer suboptimalen Sitzposition.

Noch ein interessantes Detail: Laut dem Bikefitter komme es bei Sätteln nicht so sehr auf die totale Sitzbreite an, sondern auf eine möglichst schmale Form vor der Sitzfläche. Der Terry Arteria sei da schon recht gut. Denn es würden ganz häufig die Sehnenansätze, die innen zwischen den Beinen ans Becken gehen, durch Druck und Sattelkanten gereizt und schmerzten dann. Die Sitzknochen fixierten den Hintern am Sattel, trügen aber nicht unbedingt das Hauptgewicht.

Ich werde nach dem Umbau und einigen Fahrten berichten!

Fast schon unabhängig davon, ob das gut klappt, reihe ich mich unter diejenigen ein, die ein Bikefitting empfehlen. Da werden einem bezüglich der Defizite des eigenen Körpers schön die Karten gelegt ;) Aber auch Wege aufgezeigt, das Beste daraus zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sattelbreite (i.e. der berühmt-berüchtigte Sitzknochenabstand) ist mE zumeist egal, da wird seit einigen Jahren viel zu viel Aufhebens von gemacht. Die Härte des Sattels im Bereich der Sitzknochen und eine ausgewogene Gewichtsverteilung Hintern / Hände sind entscheidender.

Die machbare Sattelüberhöhung ist im Prinzip auch eher davon abhängig, wie lang der Vorbau ist (bzw. der Abstand Sattelspitze zum Lenker).

>Die Sitzknochen fixierten den Hintern am Sattel, trügen aber nicht unbedingt das Hauptgewicht.<

Das finde ich auch, weswegen ich SQLab-Sättel auch nicht fahren kann. Andere kommen damit aber klar. Kommt im Prinzip darauf an, wie aufrecht die Sitzposition ist. Je aufrechter, desto mehr leiden die Sitzknochen. Ist also eine Abwägung zwischen Nacken und Sitzknochen.

Am allerwichtigsten ist aber, immer den gleichen Sattel zu fahren. Am besten direkt ein paar auf Vorrat kaufen, wenn man einen gefunden hat, mit dem man klarkommt und zwar sowohl beim entspannten Fahren am Oberlenker wie auch dynamisch an den STIs.
 
Am allerwichtigsten ist aber, immer den gleichen Sattel zu fahren. Am besten direkt ein paar auf Vorrat kaufen, wenn man einen gefunden hat, mit dem man klarkommt ...

Kann ich nicht bestätigen. Fahre an 5 Rädern (davon 3 RR, auf den beiden anderen sitz man auch recht vorgebeugt) 5 verschiedene Sättel.

Das ist einfach individuell.
 
Nach einem Bikefitting bei KomSport in Köln folgende Zwischenmeldung:

Meine Selbstvermessung und daraus resultierend auch meine Annahmen über die wünschenswerte Geometrie des Rades waren nicht 100%ig zutreffend.

Es stellte sich heraus: Ich habe wirklich saulange Beine, Schrittlänge 95cm bei 188cm Größe (ich dachte, es seien "nur" 93cm), einen im Vergleich dazu recht kurzen Oberkörper und dann wiederum recht lange Arme. Für diesen kurzen Oberkörper sind die 580mm Oberrohrlänge, die ich bisher fahre, etwas zu lang. Mit 565mm wäre ich besser bedient. Also eine ganze Radgröße unter dem Bisherigen!!

An meinem jetzigen Rad (580mm Oberrohrlänge) soll ich deswegen einen 90mm Vorbau statt 110mm nehmen, sowie, und das war eine echte Überraschung, den bislang nach oben zeigenden 6°-Vorbau umdrehen und auch Spacer entfernen.

Auch soll ich den Sattel gute 2,5cm weiter nach vorne schieben, um gute Kraftübertragung zu haben.

Der Lenker kommt dann in der Summe also näher, aber auch um einiges tiefer. Das soll auch helfen, bei - und hier schließt sich der Kreis zum Thread-Titel - waagerechtem Sattel stabil zu sitzen und nicht zu viel Last auf den Händen zu haben. Dabei soll das Teilstück, auf dem man tatsächlich sitzt, waagerecht sein - ansteigende Hecks und abfallende Nasen sind egal.

Es liegt also das vor, was einige von Euch bereits vermutet haben: Die Sattel- bzw. Handprobleme sind Symptom einer suboptimalen Sitzposition.

Noch ein interessantes Detail: Laut dem Bikefitter komme es bei Sätteln nicht so sehr auf die totale Sitzbreite an, sondern auf eine möglichst schmale Form vor der Sitzfläche. Der Terry Arteria sei da schon recht gut. Denn es würden ganz häufig die Sehnenansätze, die innen zwischen den Beinen ans Becken gehen, durch Druck und Sattelkanten gereizt und schmerzten dann. Die Sitzknochen fixierten den Hintern am Sattel, trügen aber nicht unbedingt das Hauptgewicht.

Ich werde nach dem Umbau und einigen Fahrten berichten!

Fast schon unabhängig davon, ob das gut klappt, reihe ich mich unter diejenigen ein, die ein Bikefitting empfehlen. Da werden einem bezüglich der Defizite des eigenen Körpers schön die Karten gelegt ;) Aber auch Wege aufgezeigt, das Beste daraus zu machen.

Hi,
hat man dir eine Empfehlung für die Sitzlänge gegeben? Ich hadere auch mit meiner Sitzposition, wahrscheinlich aus selben Gründen wie bei dir, da ich 189 cm groß und mit der selben Beinlänge wie du gesegnet (gestraft) bin.
Nach einem Bikefitting bei KomSport in Köln folgende Zwischenmeldung:

Meine Selbstvermessung und daraus resultierend auch meine Annahmen über die wünschenswerte Geometrie des Rades waren nicht 100%ig zutreffend.

Es stellte sich heraus: Ich habe wirklich saulange Beine, Schrittlänge 95cm bei 188cm Größe (ich dachte, es seien "nur" 93cm), einen im Vergleich dazu recht kurzen Oberkörper und dann wiederum recht lange Arme. Für diesen kurzen Oberkörper sind die 580mm Oberrohrlänge, die ich bisher fahre, etwas zu lang. Mit 565mm wäre ich besser bedient. Also eine ganze Radgröße unter dem Bisherigen!!

An meinem jetzigen Rad (580mm Oberrohrlänge) soll ich deswegen einen 90mm Vorbau statt 110mm nehmen, sowie, und das war eine echte Überraschung, den bislang nach oben zeigenden 6°-Vorbau umdrehen und auch Spacer entfernen.

Auch soll ich den Sattel gute 2,5cm weiter nach vorne schieben, um gute Kraftübertragung zu haben.

Der Lenker kommt dann in der Summe also näher, aber auch um einiges tiefer. Das soll auch helfen, bei - und hier schließt sich der Kreis zum Thread-Titel - waagerechtem Sattel stabil zu sitzen und nicht zu viel Last auf den Händen zu haben. Dabei soll das Teilstück, auf dem man tatsächlich sitzt, waagerecht sein - ansteigende Hecks und abfallende Nasen sind egal.

Es liegt also das vor, was einige von Euch bereits vermutet haben: Die Sattel- bzw. Handprobleme sind Symptom einer suboptimalen Sitzposition.

Noch ein interessantes Detail: Laut dem Bikefitter komme es bei Sätteln nicht so sehr auf die totale Sitzbreite an, sondern auf eine möglichst schmale Form vor der Sitzfläche. Der Terry Arteria sei da schon recht gut. Denn es würden ganz häufig die Sehnenansätze, die innen zwischen den Beinen ans Becken gehen, durch Druck und Sattelkanten gereizt und schmerzten dann. Die Sitzknochen fixierten den Hintern am Sattel, trügen aber nicht unbedingt das Hauptgewicht.

Ich werde nach dem Umbau und einigen Fahrten berichten!

Fast schon unabhängig davon, ob das gut klappt, reihe ich mich unter diejenigen ein, die ein Bikefitting empfehlen. Da werden einem bezüglich der Defizite des eigenen Körpers schön die Karten gelegt ;) Aber auch Wege aufgezeigt, das Beste daraus zu machen.


Hi,
Ich hadere auch mit meiner Sitzposition, wahrscheinlich aus selben Gründen wie bei dir, da ich 189 cm groß und mit der selben Beinlänge wie du gesegnet (gestraft) bin.
Mir wurde auch eine Oberrohrlänge von 580 mm empfohlen bei einer Beratung zur Rahmengeometrie, leider ohne weiter ins Detail zu gehen. Der Lenker-Reach, also die Länge, des Lenker wird meines Erachtens gerne unterschlagen. Der eine Lenker hat 85 mm, der andere wiederum nur 70 mm. Das sind gleich mal 15 mm. Dazu kommt dann noch die Vorbaulänge....
Hat man dir eine Empfehlung für die Sitzlänge gegeben, also Abstand Sattel zu Lenker?
 
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