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Sattel waagerecht funktioniert einfach nicht

Hurzka

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...jedenfalls für mich.

Habe eine Schrittlänge von 93cm, mehrfach nachgemessen. Daraus ergeben sich so 82-83cm Sattelhöhe.

Wenn ich die einstelle, passt es von der Kraftübertragung her wunderbar.
Aber ist der Sattel waagerecht, dann drückt es ganz unerfreulich im Dammbereich... Und das lässt erst nach, wenn der Sattel eine erhebliche Neigung hat.

Prima, alles super - nein Mist, so erhöht sich der Druck auf die Hände, die dann schon nach 15-20 Minuten einzuschlafen beginnen. So sieht mein Dilemma aus! Aua am Hinterteil oder einschlafende Pfoten...

Was wäre die Lösung? Ein Sattel mit möglichst markanter Aussparung in der Mitte, á la Selle Italia SLR Super Flow? Den (eh moderaten) Reach zu reduzieren schiene mir nicht zielführend.
 
Was wäre die Lösung? Ein Sattel mit möglichst markanter Aussparung in der Mitte, á la Selle Italia SLR Super Flow?

Einfach gesagt, ein Sattel, der zu deinem Allerwertesten passt. Alle Empfehlungen eines speziellen Modells passen auch nur im Einzelfall. Da hilft echt nur ausprobieren und das kann dauern. Die meisten Fachhändler haben Testmodelle.
 
Mit den Aussparungen im Sattel ist es nach meiner Erfahrung wie Du schon bei der Sattelneigung festgestellt hast: Nimmt man den Druck an einer Stelle weg, steigt er an anderer Stelle und führt dort zu Problemen. Der unveränderliche Gesamtdruck muss sich so auf die Kontaktpunkte am Rad (Sattel, Lenker und Pedale) verteilen, dass keine Schmerzen entstehen. Jede Anatomie ist individuell, daher hilft nur verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren. Dazu zählt aber nicht nur das Rad und die Einstellung, sondern auch andere Faktoren. Insgesamt kann auch das Hosenpolster oder die Trittfrequenz ausschlaggebend sein, das Lenkerband, die Handschuhe, die Griffposition (...). Nicht von Faustregeln beunruhigen lassen, sondern einfach ausprobieren. Auch Extreme sind erlaubt, wie z.B. die Sattelneigung bei Jaroslav Kulhavy.
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Mit weniger Überhöhung fahren ?

Mein Sattel ist auch nicht 100% waagrecht, sodern auch ganz leicht nach vorne gekippt. Pfoten schlafen bei mir aber keine ein.
 
Abgesehen davon, dass ein Sattel immer ein Problem sein kann, würde ich trotzdem die Sitzposition als erstes überprüfen:

Die Ursachen für "taube", "eingeschlafene" Hände, zu viel Last auf den Armen / Händen können sein:

Die Sitzlänge ist zu kurz und man "klemmt sich sozusagen" ein. Die Überhöhung zu groß, der Sattel zu weit vorne, dass der Oberkörper gestützt werden muß.

Wenn der Druck auf dem Damm erst nachlässt, wenn der Sattel sehr stark gekippt wird, ist er vielleicht auch zu hoch. Wenige Millimeter absenken kann helfen, ohne dass die Kraftübertragung leidet.
 
Danke schon mal allen!

Glaube, die Ursache des Problems liegt in einer nicht idealen Beckenstellung.

Mein Becken ist leicht nach vorne gekippt, sprich die Durchbiegung der Wirbelsäule im Lendenbereich ist leider etwas zu stark ausgeprägt.

Auf dem Sattel in der nach vorne gelehnten Haltung heißt das: der Druck auf den Dammbereich ist bei mir per se größer, weil dieser Teil des Körpers nun mal auf dem Sattel aufliegt. Ist nachvollziehbar, was ich damit meine?

Krümme ich nun im Sitzen bewusst den unteren Rücken leicht nach außen, dann kippt das Becken auf dem Sattel. Der Druck auf den Dammbereich lässt dann nach, weil sich der Kontaktpunkt zwischen Körper und Sattel durch die automatische Rollbewegung des Beckens in Richtung Sitzhöcker bewegt.
 
Auf dem Sattel in der nach vorne gelehnten Haltung heißt das: der Druck auf den Dammbereich ist bei mir per se größer, weil dieser Teil des Körpers nun mal auf dem Sattel aufliegt. Ist nachvollziehbar, was ich damit meine?

Krümme ich nun im Sitzen bewusst den unteren Rücken leicht nach außen, dann kippt das Becken auf dem Sattel. Der Druck auf den Dammbereich lässt dann nach, weil sich der Kontaktpunkt zwischen Körper und Sattel durch die automatische Rollbewegung des Beckens in Richtung Sitzhöcker bewegt.

Hi!

Deine beschriebene Beckenneigung (bzw. Nicht-Neigung) auf dem Rad ist in der Regel sehr wichtig für die Sattelwahl, nur kurz angerissen:
Gekipptes Becken -> gekrümmter Sattel, Aufrechtes Becken -> grader Sattel, so mittel -> so mittel gekrümmter Sattel.
Eigentlich logisch.

Schau mal z.B: hier (einfach mal wahllos Fizik rausgepickt, gibts aber von jedem Sattelhersteller, soll jetzt keine Werbung sein):
http://www.fizik.com/eu_en/spine-concept-evo-animal

Ansonsten wahrscheinlich eines der kompliziertesten Themen, die das Rennradfahren so hergibt: Kombination Ar*** und Sattel.

Was ich noch aus meiner Erfahrung beitragen kann: Ich habe hier zwei Hosen, deren Polster (Gel) im vorderen Bereich so fest und dick sind, dass sich quasi bei gekipptem Becken im Dammbereich eine Art "Knubbel" bildet, uind das ist dann die Hölle.
Will nur sagen, dass die Hose (bzw. deren Polster) tatsächlich auch eine gewichtige Rolle bei dem Thema spiele kann.

Viel Spass beim Rumprobieren! ;)
 
Nach der Selbsteinschätzung auf der Fizik-Seite wäre ich vom Körpertyp "Bull". Demnach wäre ein Sattel mit Krümmung/ansteigendem Heck gut. Und Aussparung in der Mitte vermutlich auch. Das liefe hinaus auf
Fizik Aliante R3 Open (scheint aber nirgendwo erhältlich zu sein) oder
Selle SMP zB Dynamic
 
Für Sattel mit Krümmung, also für gekippte Becken, könnte ich dir aus eigener Erfahrung noch den "Prologo Scratch" empfehlen, der scheint laut Lesen hier und in anderen Foren auch recht vielen Leuten gut zu passen.

Den gibts auch in drillionen Ausführungen (mit Schlitz und so).

Aber ohne Gewähr natürlich ;) Ist so eine Sache mit den Sätteln.
 
Hatte das Problem auch, habe es mit einem Selle Italia Flite Flow gelöst. Ist aber eher die Flach-Variante. Als X0 oder Novus gibt's so etwas aber auch leicht gekrümmt.
 
Nach der Selbsteinschätzung auf der Fizik-Seite wäre ich vom Körpertyp "Bull". Demnach wäre ein Sattel mit Krümmung/ansteigendem Heck gut. Und Aussparung in der Mitte vermutlich auch. Das liefe hinaus auf
Fizik Aliante R3 Open (scheint aber nirgendwo erhältlich zu sein) oder
Selle SMP zB Dynamic

Mit dem Fizik Aliante gehts du schon in die richtige Richtung. Ich habe eine sehr ähnliche Beckenstellung und dadurch auch immer wieder Probleme mit meinen Illiosakralgelenken. Hinzu kommt noch, dass ich vor 3 Jahren mal aufgrund von übertriebenem Ehrgeiz und falschen Sätteln mal eine chronische Prostataentzündung für 3 Monate bekommen hatte, die mich bis zur kompletten Ausheilung (wieder komplett schmerzfrei) fast 1 ganzes Jahr begleitete. Dies war eine sehr unangenehme Sache und ich dachte schon, dass es das mit demRadsport erledigt hat, da der Urologe mir nicht so richtig Hoffnung gemacht hatte. Dadurch bedingt habe ich jetzt was Sättel betrifft so einiges durch. Die besten Erfahrung an Sättel sind in der Tat bei mir auch die Prologo Sättel. Mit den Prologo Scratch bzw. Prologo Nago Sättel habe ich sehr gute Erfahrung gemacht, bzw. fahre ich die noch immer. Hier jeweils in den etwas breiteren Versionen Scratch(143mm) und Nago (141mm). Hinzu kommt noch bei Prologo, dass ich mich hier immer für die PAS-Versionen mit dem Dammausschnitt entschieden haben. Also diese 2 Sättel kann ich dir zum Test mal wärmstens empfehlen. Außerdem sehr gut und das gleiche Prinzip ist der Fizik Aliante VS Sattel. Den habe ich auch auf einem meiner 6 Rennräder verbaut und Null Probleme damit. Nicht ohne Grund hat z. B. der Hürzeler auf Malle auf vielen seiner Leihräder den normalen Aliante dort verbaut (ohne Dammausschnitt), weil sehr viele Hintern damit zurecht kommen.
Hier eine Liste der Sättel die ich fahre und vom Prinzip alle ähnlich aufgebaut sind und mit denen ich sehr gut zurecht komme:
- Prologo Scratch Pro Plus Ti 1.4 143mm
- Prologo Scratch 2 PAS CPC TiroX Sattel 143mm
- Prologo Nago Evo Plus 141 Sattel
Nachfolgemodell ist der Prologo Nago Evo PAS CPC TiroX

- Fizik Aliante VS K:ium oder Maganese
- Selle Italia Flite Kit Carbonio Flow Sattel

Was den Bezug der Sättel betrifft ist meiner Meinung nach Prologo hier auch wirklich Spitze. Alle Sättel, die ich bis jetzt von denen gehabt habe, sehen auch nach langer Benutzung noch sehr gut aus. Das ist bei den Bezügen von Selle Italia leider nicht der Fall. Fizik scheint auch OK zu sein, den fahre ich aber noch nicht lange, von daher kann ich hier keine richtiges Urteil zu geben.

Einen der hier gelisteten Sättel biete ich übrigens gerade im Verkauf bei Ebay-Kleinanzeigen an, falls du Interesse hast. Und zwar den Prologo Scratch Pro Plus Ti 1.4. Den habe ich ersetzt durch den Prologo Scratch 2 PAS CPC TiroX Sattel, da der optisch noch besser zum Rad passt. Also bei Interesse, kannst du dich ja melden.



Aber leider gibt es bei der von mir gelisteten Sättel keine Garantie, dass die auch zu deinem Hintern passen. Da hilft es nur ausprobieren.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
vorab, habe die identische Schritt/Sattelhöhe wie du :)
Der ab Werk angebrachte Flite Sattel führte bei mir auch zu Druckund Beschwerden im Dammbereich.

Abhilfe könnten breitere und härtere Sattel aus zwei Gründen bringen
1. Deine Sitzknochen für den bisherigen Sattel zu weit auseinander stehen und du zu weit (rechts/links) außen auf dem Sattel sitzt und demzufolge schon auf der innenseite der Sitzknochen hängst.
2. Damit verbunden sinkst du zu tief in den Sattel ein und die Kontaktpunkte im Dammbereich kriegen den Druck ab.

Sitzknochen vermessen bieten einige Händler an, ansonsten geht das auch zuhause auf ein Stückwellpappe.
Wenn bei dem neuen Sattel die Sitzkochen am Anfang wehtun bist du auf einem gutem Weg. Die dürfen wehtun, weils oftmals ungewohnt ist. Die Nudel soll/darf aber nicht taub werden! ;-)
 
Hehe, danke!
Hab tatsächlich die Wellpappe gequält und kam auf rund 13cm Höckerabstand. 14cm breite Sättel müssten dementsprechend gehen, denke ich.
 
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