• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Rund um's DIAMANT - Technik, Touren, Typen

Ich habe den Rahmen vor einigen Jahren erstanden.

Keinen anderen Rahmen habe ich so oft auf- und wieder abgebaut, wie diesen; gesucht und probiert, was funktionell und historisch-stilistisch paßt. Anfänglich fand ich den Rahmen einfach nur kurios. Mittlerweile ist er einer meiner Lieblinge, denn er repräsentiert seine Entstehungszeit wie kaum ein anderer.

Der Verkäufer versuchte schon, die Herkunft dieses seltsamen Rahmens zu klären und fand sie nach Runden ins Leere laufender Diskussionen (die Nordstraße war auch im Gespräch) beim Schießen der Anzeigenfotos am Rahmen selbst:
1677961538055.png


Diamannt-Ausfaller, Rahmennummer B96005...
Das ist ein in den 90ern gebauter Börngen.
1677961727679.png


Dank @SirPolston habe ich einen originalen Aufkleber bekommen können.

Dieser erschien mir allerdings derart aufdringlich leuchtend grün, als ich ihn an den Rahmen hielt, daß ich eine schwarz-weiße Kopie für passender hielt.
1677961886774.png


Ich wollte die Vetta-Aufkleber am Rahmen lassen, da sie Teil der Geschichte sind, aber auch den eigentlichen Rahmenbauer erkenntlich machen und würdigen.

Vetta hat wohl den einstigen Fahrer oder Verein finanziell unterstützt. Bei Bahnrädern finden sich ja selten die Aufkleber des eigentlichen Rahmenbauers wieder.

Die Gabelkrone ist eine bearbeitete Columbus-Krone. Das hatte ich mal verglichen. Börngen hat die Bremslöcher verlötet und die Krone am Radlauf erleichtert.
1677962544118.png

1677962573891.png


Die Muffen hat Börngen wohl "irgendwo" her bekommen oder vorrätig gehabt. Das Heck ist sicherlich dem Kundenwunsch entsprungen.

Kurz: Der Rahmen enstand irgendwo zwischen Aufbruch und Abbruch. Was man lange ersehnte war irgendwie auf einmal da, aber trotzdem führte alles in die Resignation. Die Zeiten hatten sich schneller gewandelt als man es verstehen konnte. Der Osten ging unter und der Westen blieb die Perspektive, die man sich von ihm versprach und die er selbst versprchen hatte, schuldig.

Ich meine, ein wenig erkennt man die Resignation der Zeit an dem Rahmen. Daher wollte ich auch keine C-Record dran verbauen, sondern realistische, funktionale Komponenten, bei denen das Rad trotz einer gewissen perspektivlosigkeit den Anblick eines Sportgerätes zeigt und zum Schnellfahren bewegen möchte.

Die Verarbeitungsqualität enspricht auf der anderen Seite dem eines Trainings- oder Amateurwettbewerbsrahmens der damaligen Zeit.

Ich wurde mal darauf aufmerksam gemacht, daß irgendwann in den 80ern das deutsche Handwerk seine Handwerkerehre weitestgehend abgelegt hat. Soll heißen, ein Lüders oder ein Redl hat seine Muffen genau aus diesem Grunde noch stundenlang befeilt und beschliffen. Bei meinen LeTos aber sucht man diesen ästhetischen, technisch vollkommen überflüssigen Perfektionismus vergeblich. Man muß aber auch sagen, daß an Wettbewerbsrahmen seitens der Käufer keine ästhetischen Ansprüche mehr gestellt wurden.

Mir ist es Dank dieses Hinweises in der Tat auffällig geworden, daß viele Wettbewerbsrahmen, die seit Mitte der 80er entstanden sind, eine mit Wettbewerbsrahmen der 60er und 70er verhältnismäßig spärliche Verarbeitungsqualität aufweisen. Vor diesem Hintergrund, daß es ein Sportgerät ist, das in den 90ern entstand, ist die Verarbeitung des RBL ohne Beanstandung. Mit einem Lüders, einem Singer oder einem Estermann wollte es nie verglichen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du das Rad bezahlt / angezahlt hast und Dein Geld nicht wieder bekommen hast musst Du den Verkäufer anzeigen. Am Rad gibt es nur eine Besonderheit, das Dekor ist von 1964/65 der Rahmen aber aus den 50er Jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
ich bin hier schon seit einigen Jahren passiver Mitleser und nun ist es Zeit für meinen ersten Beitrag. Leider ist dieser mit etwas Ärgernis verbunden. Vor ca 3 Wochen wollte ich mir bei Kleinanzeigen ein Diamant Fahrrad erstehen. Ein recht interessantes Modell, vermutlich verstecktes Rennrad der 1960er Jahre aber mit interessanten Eigenschaften (z.B. angelötete Pumpenhalter). Kaum war die Anzeige online, schon schickte ich dem Verkäufer aus Halle ein Angebot. Er willigte ein und wir vereinbarten eine Abholung des Rades in den kommenden zwei Tagen. Da ich bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe, einigten wir uns auf eine Vorabzahlung via Paypal. So dachte ich, wäre mir das Rad gesichert.
Leider war der Verkäufer am Tag der vereinbarten Abholung nicht Zuhause anzutreffen. Nach einiger Wartezeit und vergeblichen Versuchen der Kontaktaufnahme, ging es ohne Fahrrad nach Hause. Etwas später am selben Tag kam dann die Nachricht des Verkäufers, dass schon jemand das Fahrrad geholt habe. Er hätte es wohl an der Haustür übergeben, im Glauben den rechtmäßigen Käufer vor sich gehabt zu haben.
Nach sehr viel Verwunderung meinerseits und einigen erfolglosen Versuchen dem Verkäufer zu erklären, dass er bei der geplanten Abholung gar nicht anzutreffen war und ich das Fahrrad somit nicht erhalten habe, brach der Kontakt nun gänzlich ab.
Darum hoffe ich nun hier jemanden zu finden der mir Hinweise geben kann. Vielleicht hatten weitere Interessenten Kontakt mit dem Verkäufer oder jemand kann Aufschluss über den Verbleib des Rades geben. Evtl kam es nur zu einem Missverständnis. Dabei geht es mir nicht so sehr um den letztendlichen Erhalt des Rades aber vor Allem um die Aufklärung des Falls.

Besten Dank!

Ebay KA Anzeigennummer: 2359336295

Anhang anzeigen 1228414
Das ist ein unvollständiges Diamant Luxus Sportrad... Zur Aufklärung kann ich nichts beitragen außer Anzeige wegen Betrug
 
Hallo zusammen,
ich bin hier schon seit einigen Jahren passiver Mitleser und nun ist es Zeit für meinen ersten Beitrag. Leider ist dieser mit etwas Ärgernis verbunden. Vor ca 3 Wochen wollte ich mir bei Kleinanzeigen ein Diamant Fahrrad erstehen. Ein recht interessantes Modell, vermutlich verstecktes Rennrad der 1960er Jahre aber mit interessanten Eigenschaften (z.B. angelötete Pumpenhalter). Kaum war die Anzeige online, schon schickte ich dem Verkäufer aus Halle ein Angebot. Er willigte ein und wir vereinbarten eine Abholung des Rades in den kommenden zwei Tagen. Da ich bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe, einigten wir uns auf eine Vorabzahlung via Paypal. So dachte ich, wäre mir das Rad gesichert.
Leider war der Verkäufer am Tag der vereinbarten Abholung nicht Zuhause anzutreffen. Nach einiger Wartezeit und vergeblichen Versuchen der Kontaktaufnahme, ging es ohne Fahrrad nach Hause. Etwas später am selben Tag kam dann die Nachricht des Verkäufers, dass schon jemand das Fahrrad geholt habe. Er hätte es wohl an der Haustür übergeben, im Glauben den rechtmäßigen Käufer vor sich gehabt zu haben.
Nach sehr viel Verwunderung meinerseits und einigen erfolglosen Versuchen dem Verkäufer zu erklären, dass er bei der geplanten Abholung gar nicht anzutreffen war und ich das Fahrrad somit nicht erhalten habe, brach der Kontakt nun gänzlich ab.
Darum hoffe ich nun hier jemanden zu finden der mir Hinweise geben kann. Vielleicht hatten weitere Interessenten Kontakt mit dem Verkäufer oder jemand kann Aufschluss über den Verbleib des Rades geben. Evtl kam es nur zu einem Missverständnis. Dabei geht es mir nicht so sehr um den letztendlichen Erhalt des Rades aber vor Allem um die Aufklärung des Falls.

Besten Dank!

Ebay KA Anzeigennummer: 2359336295

Anhang anzeigen 1228414
Wie meine Vorredner ... Polizei, Anzeige gegen den Verkaeufer.
Dann darf er denen gerne die Story erzaehlen, wie er irgendjemandem der grade an seiner Tuer rumgelungert hat ein Fahrrad in die Hand drueckte weil er dachte derjenige waere du.
 
Bei Reparaturen/Neulackierungen im Werk war das so-immer aktuelles Dekor.
Ja, möglicherweise wollte der Besitzer (Mitte der 60er) nicht mit einem (optisch) alten Rad fahren und hat es im Werk neu Lackieren und bekleben lassen. Ich hab genau so was aus 1955 welches 1977 im Werk neu lackiert und beklebt wurde. Ich häng mal ein Bild von dem Rad an. Die Story (vom Verkäufer) mit, hab jemanden an der Haustür das Rad übergeben ist völliger Quatsch.
 

Anhänge

  • 010.JPG
    010.JPG
    242,6 KB · Aufrufe: 71
Zuletzt bearbeitet:
Frage an die Gabelgewinde Experten: Weiß jemand, um was für ein Gewinde es sich beim Modell 67 (Vorkriegszeit) handelt?

Ich habe hier einen DDR Steuersatz dazu, aber die scheinen Gewindetechnisch nicht zu harmonieren —> DDR Gewindemutter „zu groß“
Moderne, neuere Steuersatzmutter lässt sich gar nicht draufschrauben —> zu klein :rolleyes:
Any ideas?
 
Frage an die Gabelgewinde Experten: Weiß jemand, um was für ein Gewinde es sich beim Modell 67 (Vorkriegszeit) handelt?

Ich habe hier einen DDR Steuersatz dazu, aber die scheinen Gewindetechnisch nicht zu harmonieren —> DDR Gewindemutter „zu groß“
Moderne, neuere Steuersatzmutter lässt sich gar nicht draufschrauben —> zu klein :rolleyes:
Any ideas?
Helfen kan ich leider nicht, aber bin auch immer davon ausgegangen, dass die DDR Steuersaetze passen wuerden.
 
Mir steht an Muttern zu Verfügung:
  • Campa SR mit der Prägung 25.4 x 24 F Italy
  • DDR (ohne Aufschrift) —> nach Recherche 26mm

Die Campa Mutter lässt sich gar nicht erst anfädeln, während die DDR Mutter zu viel Spiel hat und sich daher nicht festziehen lässt.
Gibts evtl. noch was dazwischen, französisch oder so? :D
 
Mir steht an Muttern zu Verfügung:
  • Campa SR mit der Prägung 25.4 x 24 F Italy
  • DDR (ohne Aufschrift) —> nach Recherche 26mm

Die Campa Mutter lässt sich gar nicht erst anfädeln, während die DDR Mutter zu viel Spiel hat und sich daher nicht festziehen lässt.
Gibts evtl. noch was dazwischen, französisch oder so? :D

Also wenn sich 25.4mm (1") garnicht erst auffädeln lässt, dann könnte/müsste/sollte es eigentlich DDR M26 sein. Ist deine Mutter vielleicht vergnadelt? Mal eine andere aus DDR probieren?
 
Hi Steelbuddie,
ich habe sogar zwei einwandfreie DDR Muttern da, beide verhalten sich gleich.
Ich glaube nach ein wenig Recherche mittlerweile fast, dass es sich um ein französisches Gabelgewinde handelt.
Das ist auch einzöllig, hat jedoch eine andere Gewindesteigung (25,4 statt wie bei Iso oder ITA 24 TPI).
Mich wundert es nicht ganz, da die französische Fahrradindustrie vor dem Krieg wohl recht stark gewesen ist und daher vielleicht bei der Gabel das auch von Diamant verwendet worden ist. Das besagte Rad ist ein Modell 67 Bj. 1939, leider eben ohne Originale Anbauteile.
Werde wohl nicht drum herumkommen, in der Bucht mal einen französischen Steuersatz zu schiessen und es einfach auszuprobieren.
 
Hmm... also bei anderen Steigung sollte es trotzdem wenigstens ein Stückchen raufgehen. Weil du schriebst es ging garnicht rauf...

Aber wie immer; Versuch macht Kluch!
 
Hmm... also bei anderen Steigung sollte es trotzdem wenigstens ein Stückchen raufgehen. Weil du schriebst es ging garnicht rauf...

Aber wie immer; Versuch macht Kluch!
Ja so ein bisschen ging’s los aber dann merkte ich dass es sich nicht gut anfühlt :cool:
Und den Kampf Campa Alu gegen Vorkriegs Stahl wollte ich nicht forcieren

wer zufällig einen franz. Steuersatz hat, kann sich gerne bei mir melden
 
Zurück
Oben Unten