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Rotierende Masse einsparen - was tun?

Flanschbob

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Hallo,
ich möchte über den Winter mein Rennrad (derzeit komplett um die 9kg) erleichtern und habe den LRS als sinnvollsten Angriffspunkt erkoren.

Derzeit fahre ich
- Campa Chorus Naben
- 2mm Speichen (nicht konifiziert)
- Rigida DP18 UP Felgen (ca. 600g)
- Standard Conti Schläuche
- Drahtreifen (ca. 340g)

Ich werde auf jeden Fall schon mal auf Faltreifen umsteigen (-200g). Schläuche mit "light" im Namen dürften auch noch über 50g Ersparnis bringen.

Aber was mache ich mit dem LRS selbst?
a) nichts, weil der derzeitige LRS ein unzerstörbares Sorglosteil ist
b) die Naben (betagt, aber die Lager sind quasi wie neu) umspeichen lassen mit dünneren Speichen und leichteren Felgen (etwas im Bereich 420g)
c) einen System-LRS kaufen. Fulcrum Racing 5/7 käme in Frage, sind die einzigen bezahlbaren (unter 200€) Campa-Laufräder die ich so gesehen habe.

Ich habe nicht so viel Ahnung von Laufrädern, deswegen wollte ich mal Fragen was wohl die sinnvollste Alternative ist oder ob es vielleicht noch eine Weitere gibt.

Ich selbst wiege ca. 82kg (viel Muskel, wenig Fett) und fahre größtenteils auf guten Straßen.
 
Ich tendiere zu "a)" , weil du sparst so 400 Gramm , das sind ca, 2 1/2 Prozent des Systemgewichtes von 89 Kg. ( dein Astralkörper plus Rad ) , und wenn man dazu bedenkt das der Luftwiderstand das grösste Hinderniss ist.... , der Rollwiderstand auch noch da ist...
wozu den Aufwand o_O
Aber die esotherische Wirkung könnte immens sein :cool:
 
Aber was mache ich mit dem LRS selbst?
a) nichts, weil der derzeitige LRS ein unzerstörbares Sorglosteil ist
b) die Naben (betagt, aber die Lager sind quasi wie neu) umspeichen lassen mit dünneren Speichen und leichteren Felgen (etwas im Bereich 420g)
c) einen System-LRS kaufen. Fulcrum Racing 5/7 käme in Frage, sind die einzigen bezahlbaren (unter 200€) Campa-Laufräder die ich so gesehen habe.

Mein Rat lautet:

Lass den unzerstörbaren Chorus/DP18 LRS genau so wie er ist. Lass keinesfalls die Naben in neue leichtere Felgen einspeichen. Für die Kosten, die die neuen leichten Felgen, die 64 dünnen Speichen und die Montage verursachen, bekommst Du schon die von Dir genannten LRS.
Wenn Dir der Sinn nach einem leichten LRS mit gutem P/L-Verhältnis steht, und Du sowiso schon zu Fulcrum/Campa tendierst, würde ich Dir einen R3 oder Zonda LRS empfehlen.
 
Also wenn ich das richtig deute, ist das Rad recht schwer, also kein High-Tech Teil. Es wird sich deshalb nicht lohnen, dort großartig Geld reinzustecken. Einen guten LRS kann man kaufen und auch ans nächste Rad mitnehmen. Also verlierst Du hier nichts. Aber wenn Du schon wegen dem Gewicht etwas kaufen willst, und dann mit Fulcrum Racing 5/7 und max. 200€ kommst, dann lass es lieber bleiben. Lohnt sich nicht. Spar lieber noch ne Weile, bis Du einen richtig guten LRS kaufen kannst.
 
Die Frage muss auch lauten, warum du die Laufräder leichter haben willst.
Im Flachen ist der Luftwiderstand maßgeblich,
für die unruhigeren Landschaften (Berge) macht eine leichtere Felge schon Sinn. In den meisten Fällen läuft das dann vernünftigerweise auf einen Zweitlaufradsatz hinaus.

Was ich machen würde: Besorg dir einen "System"-Laufradsatz nach Geldbeutel und Geschmack (Fulcrum findichgut) und speiche die Chorus-Naben in eine leichte (flache) Felge mit dünneren Speichen ein. Mavic-Open-Pro vielleicht. Vielleicht sogar als Schlauchreifen (Mavic Reflex), da sparst du nochmal Gewicht (keine Hakenfelge etc.).
 
Ich würde zu Lösung d) tendieren.

Den alten LRS so lassen wie er ist und als Zweit-LRS benutzen. Nen neuen aufbauen lassen. Bei deinem Gewicht (und vermutl. auch Kraft) würde ich allerdings die Felgen etwas schwerer nehmen als 420g, eher so 450-480 Gramm. Aufbauen z.B. bei cnc aus cnc-Teilen:
- Novatec-X-Light 28/32 Loch
- KinLin XR300 Felgen
- Laser Speichen.
Günstig und stabil.
 
Bloß nicht die XR300. Viel zu schmal (18,5 mm).
Dann doch die XR270 oder XC279. 28/32 Loch brauchts bei so hohen Felgen auch nicht zwingend bei 82 Kg, da reichen 24/29 mit Sicherheit.
 
Die Frage muss auch lauten, warum du die Laufräder leichter haben willst.
Im Flachen ist der Luftwiderstand maßgeblich,
für die unruhigeren Landschaften (Berge) macht eine leichtere Felge schon Sinn. [...]

Die Frage nach dem "Warum" ist schon genau richtig, der Hinweis auf die "unruhigen Landschaften" ebenso, die "Berge" in Klammern gehen aber in die falsche Richtung.

Generell gilt, dass sich die träge Masse des Rades der Beschleunigung mit einer dieser Beschleunigung entgegengesetzten Kraft widersetzt. Betrachtet man das ganze System physikalisch, dann kann man mit einer kleinen Näherung schnell herausarbeiten, dass diese Kraft proportional ist zur Summe des Gesamtgewichtes plus dem Gewicht von Felge, Schlauch und Reifen, also dem außen liegenden Bereich des Laufradsatzes. Da Felge, Schlauch und Reifen ja schon Teil des Gesamtgewichtes sind, gehen diese Komponenten also doppelt in die notwendige Beschleunigungskraft ein: Ein Gramm bei der Felge bewirkt beim Beschleunigen doppelt soviel wie ein Gramm am Rahmen.

Energetisch betrachtet geht aber beim Beschleunigen nichts verloren, sondern wird in der translatorischen und rotatorischen Bewegung gespeichert: Wenn das Rad z.B. am Berg beschleunigt wird, wird Energie gespeichert. Nimmt man später kurz die Beine hoch, trägt diese Energie zum weiterrollen bei, d.h. man wird nicht so schnell langsamer. Erst wenn die im Laufradsatz gespeicherte Energie durch Bremsen vernichtet wird, hat der schwere Laufradsatz einen Nachteil bewirkt.

Und damit sind wir bei den "Bergen" angekommen: Da man bergauf zwar nicht mit konstanter Geschwindigkeit fährt, aber normalerweise nicht großartig bremst, hat dort der schwere Laufradsatz hinsichtlich der rotierenden Masse keinen speziellen Nachteil. Natürlich muss er den Berg hochbewegt werden, was mit einem leichteren Laufradsatz einfacher wäre, aber hinsichtlich des Massenträgheitsmoments kommt kein weiterer negativer Effekt hinzu.

Als "unruhige Landschaft" ist deshalb eher ein Terrain zu verstehen, bei dem häufig beschleunigt und wieder abgebremst wird. Das ist z.B. bei Radrennen in der Stadt der Fall, bei denen enge Kurven mit Bremsen bis zum (fast-) Stillstand angefahren werden, aus denen dann ständig wieder herausbeschleunigt werden muss. Dort bringt ein leichter LRS schon einen Vorteil. Auch wenn es pro Kurve immer nur ein paar Zentimeter Vorsprung sind, in der Summe der hundert Beschleunigungen ergibt sich am Ende vielleicht gerade die halbe Radlänge Vorsprung zum Sieg.

Die Themen sind übrigens alle schon dagewesen, hier noch ein paar weitere Infos:
http://www.rennrad-news.de/forum/threads/laufradtuning.77476/#post-1654460
http://www.rennrad-news.de/forum/threads/gewicht-des-laufrades.106411/page-2#post-2341889
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nicht das Pferd von vorn aufzäumen und beim Rahmen beginnen?
Da gibts schon gute gebrauchte für den Preis . Und jetzt wo die bastelsaison ansteht will der eine oder andere seinen "alten" eh loswerden
 
Ich habe nicht so viel Ahnung von Laufrädern, deswegen wollte ich mal Fragen was wohl die sinnvollste Alternative ist oder ob es vielleicht noch eine Weitere gibt.

Ich selbst wiege ca. 82kg (viel Muskel, wenig Fett) und fahre größtenteils auf guten Straßen.

Du wiegst 82kg, also 9mal so viel wie dein Rad. Wenn du jetzt 500g an deinen Laufrädern sparen kannst, wieviel ist das dann vom Systemgewicht (das du den Berg hochbringen musst)? 500g sind nicht mal ein halbes Prozent...

Kannst du dir jetzt vorstellen, warum Radsportler eher kaum Muskeln haben? Wie groß bist du denn bei deinen 82kg?
 
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