Ich werfe dich deswegen in diesen Topf, weil du genauso grundlos ein Sportgerät zweckentfremdet einsetzen willst und Optik/Erscheinung/Coolness eines Unterlenkers für dich offensichtlich über der Funktion stehen. Deine Raderfahrung unterscheidet dich daher nicht wirklich von der erwähnten Studentin oder den Singlespeedhipstern.
Gut, ich haab jetzt keine Lust einen gesamten Thread deinen Vorurteilen zu widmen, aber: RR hab ich einfach mal ausprobiert. Davon gibts viele günstig zu kaufen, eben die, die nicht Vintage aussehen.
Jetzt ziehe ich nach einem Sommer RR im Alltag Bilanz.
Im allgemeinen hab ich wenig Zeit, und auf 10km quer durch Berlin macht es einen Unterschied, ob ich was bequemes langsames fahre oder was sportlich schnelles.
Ich war zuvor nie ein RR Fan. Der Kollege, der sich ein FiBi geholt hat, hat mich angesteckt, die Stecke zur Uni mit dem Rad zu kommen.
Da die Motivation nicht ist, cool auszusehen, liegst du leider daneben. Ich weiß das - du kannst darüber nur mutmaßen, also sei's drum.
Wenn man ein RR auch sportlich nutzt und keine Lust/Kohle/Platz für ein weiteres Bike hat, machen Kompromisse, um es bspw. auch in der Stadt zu nutzen, für mich Sinn. Andernfalls müssen es oben genannte Gründe sein.
Ein Fitnessbike ist für dich nicht Fisch oder Fleisch, du willst kein Kompromisswirrwarr. Gleichzeitig willst du aber aus einem Bike das ganz klar einer bestimmten Kategorie angehört, irgendein Zwischending basteln. Sorry, aber widersprüchlicher gehts nicht.
Was auch immer "auch" heißt. Klar, wenn ich ein RR hab, dann dreh ich auch mal ein paar Runden auf dem Flughafen. Das ist ein positiver Nebeneffekt.
Oberflächlich hört sich deine Schlussfolgerung richtig an, wenn man auch mal drüber nachdenkt, stimmt es eben nicht.
Wo wir schon den Porsche Vergleich hatten: den 911er hat man ziemlich alltagstauglich bekommen, mit zunehmenden Modellgenerationen. Es ist dennoch ein reiner Sportwagen.
Dementgegen stehen Autos, die einfach totaler Mischmasch sind, wo nicht ein klarer Grundtyyp erkennbar ist.
So ist es beim FiBi. Was ist das? Ein abgespecktes MTB mit anderen
Reifen? Ein RR mit Nicht-RR Sitzposition?
Ein Trekkingbike ohne 50% der Anbauteile?
Kompromisse machen wir im Leben alle, die Frage ist nur, wie sehr. Schutzbleche am RR machen es für mich noch nicht zu einem Kompromisswirrwarr.
RR ist für mich nicht alltaugstauglich, weil:
- Fahrbahnbelag und Radkomponenten nicht zusammenpassen. Abgesenkte Gulligeckel, Kanten, Bordsteine, Pflastersteine, Schotter, etc sind nur eingeschränkt oder mit Vorsicht fahrbar.
- Bremskraft und Grip gerade im Nassen überschaubar
- Geometrie und Sitzposition für Stop+Go und Übersicht im Stadtverkehr untauglich.
- es fehlen praktische Dinge, wie Beleuchtung und Spritzschutz
- Anbauteile müssen gesichert werden (Schnellspanner und Co.)
Deswegen muss es auch kein RR sein. Aber dann eventuell ein CX schon lieber. Das erfüllt auch alle Punkte besser, die du am RR kritisierst, ich kann es aber auch abseits der Stadt benutzen.
Klar, mit dem notwendigen Einsatz und Aufwand kann man ein RR relativ stadttauglich machen. Aber warum nimmt man dann nicht gleich ein sportliches Stadtrad (wie z.B. eine Art Fitnessbike) dass die Anforderungen von vorn herein erfüllt?
Da sind stabile
Felgen mit vielfältig nutzbaren
Reifen und bestenfalls eine ordentlich verzögernde Scheibenbremse dran. Schutzbleche oder zumindest Aufnahmen dafür sind dran. Die Geometrie und der Rahmen sind dem Einsatzzweck angepasst, sodass es trotz Sportlichkeit komfortabel ist. Beleuchtung ist integriert, man spart sich das Mitschleppen von Lampen und das Laden von Akkus. Es brauch weniger Pflege, weil die Komponenten robuster sind.
Kostet aber zu viel, um damit nur optimal pendeln zu können, wenn es ähnlich gut mit einem RR oder CX geht.
Da zahl ich dann 1500€ für ein FiBi, dass nirgends richtig Spaß macht.
Eine Sänfte ist das mit Starrgabel ja nun auch nicht, die Sitzposition ist auch nicht die eines Hollandrads.
In den Punkten Komfort also leicht besser, dafür bekomm ich da dann schwere Laufräder dran montiert und alles ist eine Nummer schwerer. Herzlichen Dank. Besonders bei schweren Laufrädern in der Stadt, wo 10 km Fahrt praktisch nur aus positiver und negativer Beschleunigung bestehen.
Für mich sind das eklatante Vorteile. Wenn du aber unbedingt die RR Optik brauchst, kauf halt einen Crosser und mach da die dicksten
Reifen drauf. Anders wird man Style und Komfort nicht verbinden können.
Ich war nie ein Fan von der RR Optik. Wenn du das aber nicht in deinen Kopf rein bekommst, lass es bitte bleiben, hier zu kommentieren.
Wenn du richtig lesen würdest, ich suche alles vom RR über CX zu MTB.
Aber nicht so eine Eierlegendewollmilchsau. Von denen halte ich nichts.
Es gibt häufig Verständigungsprobleme, mit Leuten, die RR als Sport machen und alles aus diesem Blickwinkel betrachten. Jogger und RRöer sind schon teils ganz schön militante Sportsfreunde.
eins4eins, nimm es nicht persönlich, ich würde lieber auf deinen Beitrag in diesem Thread verzichten. Kanns dir natürlich nicht verbieten, doch wissen wir beide, dass es nichts bringt, das Thema weiter zu zerreden.