Montagmorgen dusche ich, packe und fahre mit dem Fahrstuhl runter zum Checkout.
Dann der Schock: das Fahrrad steht nicht mehr da !
Zunächst denke ich noch: die Hotelangestellten haben es an eine andere Stelle gestellt, habe aber schon ein ungutes Gefühl. Dann theatralische Suche und Ausleuchten des fast leeren, übergroßen Raumes durch die Rezeptionsdame mit ihrem Handy. Die leuchtet doch wirklich in die hellen Ecken wo offensichtlich nichts steht ! Sehr merkwürdig, wie ich Tage später denke !
Eine halbe Stunde geht dann mit Telefoniererei drauf, sie ruft den und den an, das Ergebnis ist gleich null.
Wir einigen uns, dass die Polizei kommen soll, und die rückt wenig später mit einem halben Dutzend junger Polizisten an.
Das offene Fenster im Raum, das sich in 2 Metern Höhe befindet !!!, wird sofort als als "Fluchtweg" der Diebe festgelegt, man konzentriert sich jedenfalls darauf. Spurensicherung folgt, ich werde aufs Revier gefahren, weil ich einen Polizeibericht für die Versicherung haben möchte. Es gibt jede Menge Sprachprobleme, da ich ja kein Englisch spreche, außerdem verrinnt die Zeit...
Als die Polizei erschien habe ich mich gedanklich schon von meiner Weiterfahrt verabschiedet, plane und suche mit dem Handy nach einer Heimfahrgelegenheit. Letztlich sitze ich gegen 10:30 im Taxi, das mich für 11,- € zum Flughafen fährt.
Ich bin fix und fertig, realisiere alles noch nicht richtig, will nur noch nach Hause.
Mit dem Smartphone und der VISA-Card buche ich dann den Flug und die Rückreise per Bahn, sitze gegen 14 Uhr im Flieger nach Frankfurt und bin gegen 23 Uhr zu Hause.
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12 Jahre habe ich mein Rad bei über 130 Übernachtungen irgendwo stehen gehabt. Und was waren das manchmal für zwielichtige Orte !
Und nun wird mir mein Rad aus einem Hotelzimmer geklaut, dass nur zu erreichen ist, wenn man an der Lobby vorbei läuft. Zudem wurde mir von 2 Angestellten versichert das Rad wäre hier sicher. Sehr mysteriös ist die Tatsache, dass nur die Hotelangestellten wussten, dass mein Rad dort stand ...
Egal ! Mein Rad werde ich nicht wieder sehen, da bin ich mir sicher.
Zu Hause werde ich einige Nächte brauchen um das alles zu verarbeiten.
Aber schon vorher, auf der Rückreise, hege ich neue Pläne: ein neues Rad muss her. Gewalttouren, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, um unbedingt von A nach B zu kommen, wird es nicht mehr geben.
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Mit Sicherheit war dies die bisher schlechteste Tour, vor allem wegen der ersten drei langweiligen Tage durch die Tiefebene Ungarns, der vielen Hundeattacken, der verregneten Transalpina, dem Diebstahl meines Rades und dem dadurch erzwungenen Abbruch meiner Reise, die mich bis Varna, ans Schwarze Meer geführt hätte.

In Erinnerung an meinen treuen Begleiter "Travel- Steve" - ein zum ReiseRennRad umgebauter CityFlitzer.
Ein Bild als ER 2014 neu in unserem Hof stand
PS: Meine Versicherung zahlt für das gestohlene Rad.
ENDE - es darf kommentiert werden