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Reifen kleben?

ad-mh

Am Ausbauende des RS1 - Mülheim Speldorf
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Zunächst einfach aus Sicherheitsgründen...
wenn man nicht absolut sicher ist, kommt der Reifen in die Tonne.

Dies hier ist ein TEST.
Es gibt aber so Dinge, die man machen kann. Zumindest probiere ich es aus.
Dieser Conti hat einen Cut, der bis auf die Karkasse durchgeht. Wenn man in den Schnitt schaut, dann sieht man die Fäden. Von denen ist aber kein Einziger beschädigt.
Auch, das ist ein gutes Zeichen, bildet der Reifen an der Stelle der Beschädigung keine Beule.
Wenn die Karkasse beschädigt wäre, dann würde der Reifen eine Beule werfen.
Das macht er nicht und ist damit für den Klebeversuch geeignet.

PXL_20220628_165149471.jpg


PXL_20220628_165219258.jpg


Als Mittelchen habe ich mir das relativ neue Zeug von McNett ausgesucht, nämlich "Black Witch".
Deren Produkt Aquasure ist recht bekannt und funktioniert hierbei auch (damit klebe ich seit gut 10 Jahren). Nachteil ist, dass Aquasure 24h, besser 48h zum Festwerden braucht. "Black Witch" soll in 1h fest sein.
Dazu ist das Zeug schwarz.
Aquasure gibt es in transparent und auch in schwarz. Also aufpassen.

PXL_20220628_165133457.jpg


Mit einem Tropfen auf dem Zahnstocher wird der Cut ausgestrichen und dann zusmmengedrückt (kein Foto - soll ja schnell gehen und gut werden). Dann kommt noch eine Zwinge drauf (ist eigentlich nicht notwendig).

So sieht das verklebt aus:

PXL_20220628_170321130.jpg


PXL_20220628_174704891.jpg


So eine rosa Zwinge macht sich doch gut. :D

PXL_20220628_170406352.jpg


Nach einer Stunde ist der Cut fest verklebt.
1 bar hält die Klebung, ohne dass sich der Cut öffnet. Mal sehen, ob die Klebung nach 48h volle 8bar aushält.

PXL_20220628_180202807.jpg


Aquasure hat den Riß einfach nur gefüllt. Eine Klebung hat nicht gehalten.
Falls es hier nicht hält, dann wird ebenfalls gefüllt.
Das Zeug ist jedenfalls so zäh, dass ein gefüllter Cut keine Scherbe durchlässt.
Die zuvor offene Karkasse ist jedenfalls geschützt.
Das ist der größte Cut, den ich bisher geflickt habe. Noch größere Schäden würde ich nicht flicken. Das wird also ein Test.

Nach Gebrauch sollte das Mittel im Kühlschrank aufbewahrt werden. Aquasure bleibt ein Jahr haltbar. Wird es zu fest, wird die Tube im Wasserbad erhitzt.
Bei "Black Witch" habe ich noch keine Erfahrungen bezüglich Haltbarkeit.

Also...
Nachmachen auf eigene Gefahr und der Geflickte kommt nach hinten, nicht nach vorn.
Ab und zu mal nachsehen, ob der Reifen eine Beule wirft. Dann => Tonne...
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von ad-mh

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Jugend forscht... Nein, im Ernst: Gutes Experiment, bin auf den Ausgang gespannt. Habe auch schon mal ähnliche Cuts mit Sekundenkleber verschlossen, hält auch. Allerdings, und jetzt kommt der erhobene Zeigefinger: ICH würde derart reparierte Reifen immer nur auf dem Hinterrad auffahren.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von ad-mh

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Wer sich das auf der FdG ansehen oder ausprobieren möchte...
Den Kleber bringe ich mit. Reifen könnt ihr mitbringen.
 
Nicht ganz passgenaue Gummidichtungen im Kfz-Bereich schneide ich ggf. komplett durch und klebe sie einfach mit dünnflüssigem Sekundenkleber neu zusammen (nur ganz wenig, dann zusammendrücken). Hat bislang alles dauerhaft gehalten, an Türen, Scheiben und der Ölwanne.
Das könnte bei Reifen also auch einen Versuch wert sein, obwohl sich meine Versuchsobjekte ja allesamt nicht wirklich bewegen.
 
Ich klebe solche Pneus seit Ewigkeiten mit Sekundenkleber ohne iwelche Helferlein.

Hält zuverlässig!
 
Ich klebe solche Pneus seit Ewigkeiten mit Sekundenkleber ohne iwelche Helferlein.

Hält zuverlässig!

Echt jetzt? Bei mir ist noch jeder Sekundenkleber bei 8bar+ weggeflogen. Sogar das viel gepriesene Shoe goo und der schwarze Kleber mit dem lustigen Namen Kövulfix.
 
Alles schon ausprobiert.

Sekundenkleber ist nicht flexibel. Der Reifen reißt also neben der harten Naht. Eine harte Naht ist bei walkenden Reifen ist nicht sinnvoll. Meiner Meinung nach die teilweise funktionierende Billiglösung.

Kövulfix ist ein normaler Kontaktkleber. Shoe goo...
Alles das Gleiche wie Pattex.
Kontaktkleber = beide Seiten einstreichen, ablüften lassen und zusammenpressen.
Der Anpressdruck entscheidet über die Qualität der Klebung. Das wird bei Reifen niemals funktionieren. Wie soll man die Schnittstellen zusammenpressen.
Druck von der Seite klappt nicht. Daher auch die Zwinge oben. Völlig unnötig bei dem verwendeten Kleber von McNett.
 
Kövulfix taugt meiner Meinung nach zu überhaupt nichts, weil es sich bei Erwärmung wieder löst (das steht nicht nur drauf, es stimmt auch wirklich). Einmal im Sommer 'ne Runde über heißen Teer gelaufen, ist die Schuhsohle wieder ab, bzw. die Naht wieder offen.
 
Wenn eine Klebung Sinn machen soll, ist es entscheidend, ob nur die Gummierung oder auch die Reifenstruktur vom Schaden (Cut) betroffen ist. Einzig letztere hält dem Tonnendruck der Luftfüllung stand – dem hat die Deko … äh die Gummierung absolut nix entgegenzusetzen.
Bei Reifen die von Werk aus schon über das Nennmaß 'aufgehen', wird natürlich auch die Gummierung bzw. die Klebung gedehnt – Kurzum, bei diesen Reifen wird auch eine Klebung schnell überansprucht und der Cut ist wieder 'offen'.
 
Es gibt von Tip-Top spezielle Karkassenflicken (die mit dem BLAUEN Rand), die von INNEN in die gereinigte,angeraute und entstaubte Reifenkarkasse unterhalb des Schnittes geklebt werden.
Die halten das Gewebe ohne Beulenbildung zusammen.
 
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Es gibt von Tip-Top spezielle Karkassenflicken (die mit dem BLAUEN Rand), die von INNEN in die gereinigte,angerauhte und entstaubte Reifenkarkasse unterhalb des Schnittes geklebt werden.
Die halten das Gewebe ohne Beulenbildung zusammen.
Genau, die sind eigentlich für Tubeless gedacht und sind eine prima Reparaturlösung für unterwegs. Wir sind gerade auf 3 wöchiger Radtour mit vollem Gepäck, einen 1 cm langen Cut durchs Gewebe im Reifen haben wir so repariert, das hat 500 km gehalten.
 
Zwischenstand...

Die Klebung hält.

Die Ausfahrt in Lünen hat die Klebung bei irgendwas um 33 Grad (Asphalt mehr) nicht überstanden. Der Rest ließ sich wegrubbeln.

Also alle paar hundert Kilometer mal nachkleben. Die Karkasse ist jedenfalls vor Folgebeschädigungen geschützt.

Etwa 800 km sind es inzwischen.
 
Kleben ist ein Aufwand von 10 Sekunden. Noch 1-2x bevor der Reifen ohnehin seinem natürlichen Ende entgegen geht.
 
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