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Problem mit Campa Gewinde-Steuersatz

dirtydeed

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Hallo!

Ein kleines Quiz für alle Bastler:

Ich hatte mein Rennrad mit dem klassischen Campa Record-Gewindesteuersatz an einem dafür vorgesehenen Deckenhaken aufgehängt. Bei einer Ausfahrt ist mir dann aufgefallen, dass der Lenker in Mittelposition leicht einrastet. Man kann ihn zwar noch ganz einfach drehen, aber beim Freihändig-Fahren stört das schon ziemlich!
Daraufhin habe ich den Vorbau auseinandergenommen um Beschädigungen am Lager zu suchen, habe jedoch keine gefunden und ihn gereinigt, gefettet und wieder zusammengesetzt. Überraschenderweise war er danach perfekt! Besser als im Originalzustand!
Ich habe daher beschlossen, das Rennrad nicht mehr am Vorderrad sondern am Hinterrad aufzuhängen, da dann weniger Gewicht am Steuersatz nach unten zieht.
Doch jetzt habe ich dasselbe Problem wieder. Woran kann das liegen. Das Rad ist gerade 5000km gelaufen und der Steuersatz ist doch sonst über jeden Zweifel erhaben?!

Danke für eure Tips!
 
Das mit dem leicht eingerasteten Steuersatz hatte ich auch mal. Habe ihn dann aber komplett getauscht und seitdem ist Ruhe.
PS: Mein Rad hängt auch am Vorderrad an der Decke. Ich glaube aber nicht, dass das der Grund ist.

An deiner Stelle würde ich ihn einfach tauschen. Wenn er ´einrastet´ ist er defekt, auch wenn du noch 10 mal fettest.
 
Oder zumindest mal die Kugeln tauschen. Manchmal hat es auch da nur ein oder zwei erledigt.
 
Bei den Belastungen, die der Steuersatz im Fahrbetrieb auszuhalten hat, macht des Aufhängen am Haken garnichts.
 
Erst einmal danke für die Antworten.
Das alles hab ich mir auch schon gedacht.
Die Kugeln hätte ich eigentlich genau angesehen und dabei keine defekte gefunden. Aber der Ring in den die Kugeln integriert sind macht mir nicht gerade einen hochqualitativen Eindruck. (viele scharfe Kanten und Stellen an denen sich etwas verklemmen kann).

Vielleicht wird der nächste ein Tange aus Stahl, denn einen Shimano kann ich bei der Campa-Ausstattung nicht einbauen.
Schade nur, dass das einzige Teil am ganzen Rad, das den Geist aufgibt, genau das eine ist, das ich nicht selbst wechseln kann. :)
 
Die Schalen bzw. die Laufbahnen, da wo die Kugeln laufen haben durch die Laufdauer genau mittig einen Schaden, also eine eingelaufene Rille oder Kerbe. Die macht auch diesen Effekt des Einrastens.
Abhilfe schafft kurzfristig das Drehen der oberen und unteren Lagerschale um 90°. Dann rastet der Lenker nicht mehr mittig ein. Auf lange Sicht solltest Du versuchen was neues zu kaufen.
 
So. Das Quiz geht in die nächste Runde.
Nachdem der Frühling da ist, war ich heute bei einem Fachmann. Und der sagt, das muss so sein! "Besonders bei so alten, wie meinem Campa Record". Damit man leichter freihändig fahren kann.
Nur ist mir das in den letzten 2 Jahren nie aufgefallen.
Was sagt ihr dazu?
 
Leute gibt es:mad: Aber Fahrradhändler sind und waren schon immer von bemerkenswerter, wie soll ich es mal nennen, Dreistigkeit, Ahnungslosigkeit, Dummheit ?????

Dieser Fachmann scheint mir eher ein Flachmann!
 
@F4B1: das triffts sogar sehr genau!

aber nachdem ich zu dem ersten nicht mehr gehen will, der mir den rahmen beim steuersatzeinbau zerkratzt hat und zu dem zweiten auch nicht, der mich verarscht hat und übers ohr hauen wollte, war das jetzt die dritte option.
 
Wahrscheinlich ein ZEG-Geschäft...

Tip: Du könntest die Kugelkäfige aus Deinem Steuersatz entfernen und würdest so nicht nur mehr Kugeln hineinbekommen, sondern die Kugeln würden dadurch, daß sie nun innerhalb der Schale mehr Spielfreiheit hätten, während der Lenkbewegung nicht mehr so leicht an einer Stelle einrasten. Kugelkäfige sind nicht nur unnötig, die verschlechtern die Leistung und Lebensdauer eines jeden Steuersatzes und dienen eigentlich nur dem Zweck, dessen Wartung zu vereinfachen. Eine kleine Lücke mußt Du bei der Bemessung der Kugelzahl allerdings lassen, denn sonst wäre das Gedränge zwischen den Bällen zu groß. Gehe so vor, daß eine Lücke bleibt, in der nicht mehr als eine Kugel hineinpaßt; ist die Lücke jedoch für eine weitere Kugel geringfügig zu klein, dann ist es auch nicht tragisch.

Wenn dies keinen Erfolg bringt, könntest Du dazu übergehen, die nächstkleinere Kugelgröße zu verbauen, wodurch die Kugeln auf einer anderen, von Abprägungen noch unbeschadeten, Oberfläche zum Laufen kämen. Gleichzeitig bekämst Du noch mehr Kugeln hinein, wodurch die Lastübertragung erneut verbessert würde.

Grundsätzlich kann man einen Steuersatz nicht spielfrei einstellen, sondern nur extrem spielarm. Bei wirklich spielfreier Einstellung würde das Fett zwischen Kugelauflage und Laufflächen verdrängt, wodurch es zum sogenannten "False Brinelling" kommt, dem Einprägen der Kugeln in die Lagerschalen, das nicht, wie früher vermutet, seinen Grund in Schlägen von unten während der Laufbelastung auf der Straße hat, sondern in der, völlig spielfreier Einstellung folgenden Fettverdrängung und der daraufhin eintretenden Metallreibung.

Ein weiterer Grund für das vorzeitige Versagen von Steuersätzen, hier schon bei der Montage, ist die falsche Reihenfolge in der Montage, für die vor allen Dingen Campagnolo Steuersätze der Serie Record berüchtigt sind: weil der Vorbauverriegelungskonus oder -Keil des Steuerrohr minimal, etwa um einen 1/100 Millimeter verkürzt, darf die Justage des Lagerspieles darf erst vorgenommen werden, nachdem der Vorbau im Steuerrohr verriegelt ist, genauso muß vor dem Geradestellen des Lenkers, etwa nach einem Transport des Rades im Flugzeug, der Steuersatz geöffnet und erst nach dem Geradestellen wieder eingestellt werden, ansonsten würde das, beim Anziehen des Vorbaues sich durch die Expansion der Konus- oder Keilklemmung verkürzende Steuerrohr die auf dem Gewindeteil sitzende obere Lagerschale gegen den darunter befindlichen, im Steuerrohr eingepreßten Konus drücken un des zu einer Abprägung der Kugeln auf den Laufflächen kommen.

Campagnolo wies früher in seinen Montageanleitungen darauf hin; ich könnte von der entsprechenen Stelle ein Foto machen.
 
Wow! Was für eine ausführliche Erklärung. Ich tu mir das aber alles nicht an, da ich gar kein Steuersatz-Werkzeug habe.
Ich dachte aber, es kann wohl nicht so schwer sein, einen Rennrad-Mechaniker zu finden, der weiß, was er tut... Also kaufe ich mir vielleicht doch noch die ganzen Ein- und Auspress-Werkzeuge.
 
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