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Natürliche Leistungssteigerung

AW: Natürliche Leistungssteigerung

Hallo, hier auf Nachfrage mal eine Bauanleitung für das Atemtrainingsgerät.

Hintergründe für das Atemtraining habe ich hier vorher beschrieben - wenn ich da eine Leistungssteigerung von bis zu 25% an der Anaeroben Schwelle habe, musste ich das halt mal testen ... und: es funktioniert!

Normalerweise lässt sich Atemtraining durch Stark-/Schnellatmung nicht durchführen, weil einem schnell schwindelig oder schwarz vor den Augen wird. Genau diese Stark-/Schnellatmung ist aber die Atemtrainings-Methode, die belegbar deutliche Erfolge erzielt. Man muss sich also was ausdenken, was die zu hohe Sauerstoffanreicherung beim Trainieren verhindert. Mehr dazu unter dem Link.

Wie gesagt, der Aufwand für das Training ist minimal, lässt sich selbst bei fast null Zeitrahmen durchführen, das Gerät selbst ist winzig, praktisch, passt in den Koffer, wenn man beruflich unterwegs ist usw. - der einzige Nachteil ist, das das Training recht langweilig ist, aber man kann das z.B. auch noch zusätzlich auf der allseits beliebten Rolle machen.

Bauanleitung ist recht kurz. Man besorgt sich eine Einkaufs-Stofftasche aus dem Supermarkt und kocht sie ohne Waschmittel oder Weichspüler in der Waschmaschine aus.

Dann braucht man noch einen guten Profischnorchel aus demTauchladen oder dem Internet, ich habe einen HelioX von Technisub für etwa 25 Euro. Profischnorchel, weil das Mundstück nicht aus Billig-Silikon sein darf - da hätte man immer diesen scheußlichen Geschmack im Mund.

Außerdem braucht man einen dieser Einmal-Drahtkleiderbügel, die man immer beim Klamottenkaufen bekommt. Auf diesem wird hinterher die Stofftasche gespannt, damit die freie Atmung möglich ist.

Wie alles nun zusammengestöpselt wird, kann man ganz gut auf den Fotos sehen. Zum Binden der Stofftasche auf den Schnorchel kann man irgendwas nehmen, ich hatte gerade so einen Kabelbinder-Draht zur Hand. Mit nem ähnlichen Draht habe ich auch den abgeknipsten Bügel an das kleine Bohrloch am Schnorchelende gebunden.

Wichtig ist noch, das man Mundstück/Schnorchel nach dem Training mit Wasser ausspült sowie ab und zu die Stofftasche wie beschrieben kocht.

Das Gerät ist sicher teilweise noch etwas "prototypisch" und man könnte einige Dinge professioneller erledigen, Tipps könnte man z.B. per PN austauschen. Aber das tut's, um das Atemtraining erstmal auszuprobieren, ob einem das was bringt.

Auch Hinweise zum Training könnte man per PN austauschen, hier noch kurz auch mal der Hinweis auf das Trainingshandbuch für dieses eine "Profigerät" aus meiner Beschreibung, was mir a) zu teuer ist und b) hat man nicht die Hände frei - da kann man sich auch noch ein paar Tipps rausholen.

Aus den Studien (auch in der Beschreibung hinter dem Link) kann man folgende Trainingsumfänge ableiten: nach etwa zwei Wochen mit jeweils fünf Tagen mit einer 30 Minuten-Trainingseinheit Stark-/Schnellatmung (also mindestens 60 komplette, tiefe Atemzyklen pro Minute) sollte man einen deutlichen, messbaren Effekt feststellen. Wie gesagt, man legt sich das Ganze einfach über die Schulter.

Weitere mögliche Anwendungen habe ich auch schon ausprobiert, jobmäßig unterwegs im Hotelzimmer :-(

Man könnte z.B. den Stoffsack auf dem Drahtbügel unter ein weites Hemd verlegen und dann "Ski-Gymnastik" mit "Schattenboxen" kombinieren. Das ist eine halbe Stunde lang, im Einklang mit dem schnellen Atemrhythmus, eine echte Herausforderung ;-) und sollte insbesondere auch die Beinmuskulatur fit halten.

Ist schon ziemlich crazy - Rolle oder Ergo aber auch, finde ich! Check it out ...
 

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... hoppla das waren ja mal ein paar Liter Text.

Eigentlich bin ich im Moment hinter einer anderen Sache her, da soll man durch Essen seine Leistung steigern können - wers glaubt wird selig. Das wär was für mich ;D

Habe aber dabei zum Thema Atemtraining noch zwei interessante Sachen gefunden. Einmal ein interessanter Artikel über "Extending the limits of human performance" bei BioMed Central, aus dem ich mal folgendes übersetzt habe:

Es gab nicht viele Quantensprünge in der Trainings-Methodik im letzten Jahrzehnt, aber ein vielversprechender Bereich ist "Spezifisches Atemtraining".

Beim Sport kann die Atmungsmuskulatur Blut aus dem Bewegungsapparat abziehen und so die Leistung verringern. [...] Während intensivem Sport kann die Leistung des Atmens bis zu 15% der Gesamtsauerstoffaufnahme benötigen. Die Ermüdung der Atemmuskulatur ist nun sehr gut dokumentiert, sowohl bei umfangreicher submaximaler Aktivität wie Marathonlaufen, als auch bei kurzzeitiger Belastung bei hoher Intensität, wie Rudern. Offensichtlich kommt das Atmungssystem während intensivem Sport an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit.

Jerry Dempseys Gruppe [an der University of Wisconsin, USA] hat gezeigt, daß sich der Blutfluß - dementsprechend die Sauerstoffzufuhr - während intensiver sportlicher Belastung umgekehrt proportional zur erbrachten Atemleistung verhält. Mit andern Worten, wenn die zu erbringende Atemleistung erhöht wird, indem durch einen Widerstand geatmet wird, verringert sich der Blutfluss zu den Beinen. Umgekehrt, wenn die Einatmung durch einen Ventilator unterstützt wird, erhöht sich der Blutfluss zu den Beinen.

Also immer schön mit offenem Mund fahren ... ne aber im Ernst, ich habe das Atemtraining ja schon getestet und es funktioniert auch. Wenn es nur nicht so öde wäre.

Das andere was ich gefunden habe, ist ein weiteres Trainingsgerät, das ich mir mal genauer anschauen werde. Es hat gegenüber dem unter dem Link im vorigen Beitrag zu findenden Gerät den Vorteil, daß es keine 1000 Euro kostet, sondern nur ca. 70 Euro. Es scheint allerdings wie auch die im "Lungentrainer"-Thread genannten Billigdinger einfach Widerstand-basiert zu sein. Man blubbert allerdings durch Wasser wie bei einer Haschpfeife @8) ...

Wissenschaftlich belegt sind allerdings bis jetzt nur Trainingserfolge durch Starkatmung, also das was ich oben beschrieben habe. Scheint mir auch plausibel, denn das sind genau die Atembewegungen bei hochintensivem Sport.

Weiterer Nachteil der verlinkten Geräte: man hat die Hände nicht frei. Man kann sich die Dinger nicht z.B. beim Rollefahren einfach über die Schulter legen.
 
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Ach schau mal an, die ganzen Atem-Klamotten. Wie gesagt: wirkt, ist aber total langweilig. Die deutsche Fußballnationalmannschaft hatte das zur Zeit der EM übrigens auch im Programm, siehe SPIEGEL ONLINE.

... erklärt Schmidtlein, dann steigt er herunter und öffnet einen Koffer, auf dem "Spiro Tiger" steht, ein Atemgerät.
Deswegen hier noch mal kurz mein Fazit dazu:

Untrainierte Atmung aktiviert bei starker sportlicher Belastung eine Art Sicherheitsverhalten des Körpers: das Blut wird von den Extremitäten zur Atmungsmuskulatur abgezogen, mit Folgen wie verminderte Sauerstoffversorgung/Laktatabbau in den Extremitäten.

Man kann aber die Atmung auch zusätzlich trainieren, bei Gelegenheitssportlern lassen sich dabei exorbitante Verbesserungen erzielen. Selbst bei Leistungssportlern sind sehr deutliche Verbesserungen belegt. Siehe in den Hintergrundinfos unter meiner Signatur. Also eigentlich eine begeisternde Gelegenheit.

Nachteil des spezifischen Atemtrainings: langweilig, irgendwo rein sabbern. Sehr gut machbar ist allerdings Rollentraining im Winter mit dem einfachen selbstgebauten Atemgerät, das man im Gegensatz zu den tausende Euro teuren Profigeräten auf den Rücken legen kann.

Bauanleitung hier im Thread - falls jemand Interesse daran hat.
 
Frauen/Zyklus/Sport

Da es hier einige Frauen gibt, die Leistungssport betreiben: aktuelle GEO.

Bei Frauen ist wahrscheinlich eine Leistungssteigerung, z.B. verbesserter Muskelaufbau, durch bewußtere Trainingsplanung im Zyklus möglich. Mehr Hintergründe dazu noch hier.

Ich könnte mir sogar vorstellen, das das interessant zu wissen ist, wenn man keinen Leistungssport betreibt.
 
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