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Miese Kurvengeschwindigkeit

Nur so erreichen Motorradfahrer z. B: Schräglagen, die cder Physik widersprechen... Hanging off ist ja keine neuzeitlioche Modeerscheinung.
Wir reden hier aber nicht vom Motorradfahren, sondern vom Radfahren, da stellt man das Fahrrad in der Kurve schräg, der Oberkörper dagegen bleibt vergleichsweise aufrecht. Also ist keine der Zeichnungen richtig.
Deutlich sichtbar z.B. im Cancelara Video
Ein Unterschied zw. Motorrad- und Fahrradfahrern ist, daß bei ersterem die Maschiene einen Großteil des Gewichts ausmacht.

Radfahrer erhalten sich so die Möglichkeit, bei evtl wegrutschendem Reifen, noch reagieren zu können.
 
Wie beim Motorradfahren so heißt es auch bei Radfahrern auf kurvigen Abfahrten :

"Scheisse gucken, scheisse fahren"

( Sorry für den Ausdruck - dies ist ein Spruch von einem ADAC- Motorradtrainer, der mir seit meinem Kurventraining nicht mehr aus dem Kopf geht :rolleyes:)
 
Bremsen, Blickrichtung, Beschleunigung, Kurvenradius und alles, was zum Kurvenfahren eben zu berücksichtigen ist.... mit "Scheisse gucken, scheisse fahren" ist eben vor allem die Blickrichtung gemeint
 
Bremsen, Blickrichtung, Beschleunigung, Kurvenradius und alles, was zum Kurvenfahren eben zu berücksichtigen ist.... mit "Scheisse gucken, scheisse fahren" ist eben vor allem die Blickrichtung gemeint

Das alles auf einmal, wie schafft man das und was ist wenn nicht:)

Jetzt hast du wie und was
 
Wir reden hier aber nicht vom Motorradfahren, sondern vom Radfahren, da stellt man das Fahrrad in der Kurve schräg, der Oberkörper dagegen bleibt vergleichsweise aufrecht. Also ist keine der Zeichnungen richtig.
Deutlich sichtbar z.B. im Cancelara Video

Ein Unterschied zw. Motorrad- und Fahrradfahrern ist, daß bei ersterem die Maschiene einen Großteil des Gewichts ausmacht.

Radfahrer erhalten sich so die Möglichkeit, bei evtl wegrutschendem Reifen, noch reagieren zu können.

Mir zeigt aber das Video deutlich, dass Cancellara genau das macht was Bremen1971 schreibt. Mit dem Knie macht er das gleiche wie die Motorradfahrer, er verlegt den Schwerpunkt und er kann so ein schnelleres Tempo fahren. Auch sein Oberkörper legt er in die Kurve.
Natürlich sieht das jetzt bei einem Radfahrer nie so extrem aus wie bei einem Motorradfahrer, sind auch ganz andere Fahrzeuge, aber die Physik ist bei beiden die gleichen.

Deine Technik GerdO, verwendet man oft bei Nässe und engen langsamen Kurven an. Bei Nässe ist es wichtig möglichst wenig Schräglage zu haben und bei Haarnadelkurven fehlt einfach das Tempo für eine Schräglage. Aber dann ist man halt auch langsamer.
Wenn du dich in die Kurve legst und zum Kurvenausgang den Radius verringerst, kannst du so auch dein Tempo beim Kurvenausgang erhöhen.
Kann man super in Verkehrskreiseln üben.

Das Problem mit einer hohen Kurvengeschwindigkeit, dass wenn es einen erwischt, dann auch ordentlich zerlegt.

Gruss Lothi
 
Manche Fahrer glauben, dass das Herausstrecken des Knies oder das seitwärtslehnen vom Fahrrad weg, die Kurvenfahrt erleichtert*. Das Knie herausstrecken hat den gleichen Effekt, den man erreicht, wenn man ein Bein in Richtung Boden auf Motocross-Art ausstreckt. Das ist eine nutzlose Sicherheitsgeste, die auf unebenem Untergrund gegen Dich arbeitet. Jedes Stück Körpergewicht, dass nicht zentriert auf dem Fahrrad hängt, sorgt für seitliche Kräfte auf das Fahrrad. Diese seitlichen Kräfte sorgen für eine Steuerbewegung, wenn die Straße nicht glatt ist. Zudem ist es schwieriger, aus dem Sattel zu gehen, wenn man solche Manöver durchführt.

Versuche es selbst, indem Du eine gerade aber unebene Straße herunterfährst und Dich dabei auf ein Pedal stellst und das Fahrrad seitwärts neigst. Das Fahrrad folgt einer unberechnebaren Linie. Wenn Du im Gegensatz dazu völlig gerade auf dem Fahrrad sitzt, kannst wahrscheinlich sogar freihändig perfekt geradeaus fahren. Wenn Du Dich seitwärts neigst, kannst Du besonders in Kurven keine gerade Linie über Straßenunebenheiten fahren. Um die Kontrolle zu behalten, solltest Du immer mittig zentriert auf dem Fahrrad bleiben.
Jobst Brandt

*Edit: ist auf´m Renner meist nötig um beim Lenken Platz für den Ellenbogen zu machen

Eine Kurve kann als Teil einer Kreisbahn betrachtet werden. Legt sich der Fahrer in die Kurve, ist der Neigungswinkel, bei dem er nicht stürzt, abhängig von Fahrgeschwindigkeit und Kurvenradius. Je schneller die Fahrt und je enger die Kurve, desto größer muss der einzunehmende Neigungswinkel sein. Dieser ist eindeutig bestimmbar: Die Verbindungslinie zwischen Schwerpunkt und Unterstützungsfläche muss nämlich in Richtung der Resultierenden von Fliehkraft und Anziehungskraft verlaufen. Für den Neigungswinkel
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zwischen der Resultierenden und der Senkrechten gilt daher:
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Dabei ist
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die Geschwindigkeit,
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der Kurvenradius und
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die Schwerebeschleunigung.
Für einen ruhenden Beobachter wirkt auf das Fahrrad eine zum Kreismittelpunkt gerichtete Zentripetalkraft, die durch die Haftreibung der Laufräder aufgebracht wird. Der Haftreibungskoeffizient bestimmt nun den maximalen Neigungswinkel, dessen Überschreitung zum Wegrutschen des Vorderrades und zum Sturz führt. Vor engen Kurven und auf schmierigen, schotterigen oder glatten Bodenbelägen ist also ein Abbremsen notwendig, weil die Reibung sonst nicht ausreicht, eine der Fliehkraft betragsgleiche Zentripetalkraft aufzubringen.
Wiki

Es gibt sicherlich Ausnahmen, nur sollte man die nicht verallgemeinern.
 
Man kann sein Zweirad "Legen" oder es "Drücken".
Gute Fahrer beherrschen beides und sind sogar in der Lage, die Techniken zu verbinden.
Und genau das macht Cancellara in dem Video...
Theorie und Praxis gehen mitunter getrennte Wege!
 
Kann man, schneller (Threadtitel) wird man deshalb nicht.
Jemandem fortgeschrittene Kurventechniken zu empfehlen, der die Grundlagen nicht richtig beherrscht, ist ´ne fragwürdige Methode der Überbevölkerung entgegenzuwirken.
 
Ein sehr anschauliches Bild meiner Ausführungen befindet sich in der aktuellen Roadbike 09-2013 auf Seite 62.
John Degenkolb richtet das Rad auf, damit die Reifen den Grip behalten - verlagert aber den Schwerpunkt nach innen... So soll es aussehen!
 
auf der ersten Seite steht mehrfach "mit dem Körper bzw. Gewicht in die Kurve"... Das ist auf dem Motorrad sicher richtig, beim RR wird dies zwar oft beobachtet, ist aber nicht korrekt. Das Rad wird in die Kurve gedrückt und der Oberkörper bleibt aufrecht / mittig - lediglich mit dem Hintern wandert man etwas nach hinten und das kurvenäußere Pedal wird belastet.

Fahre mal hinter einem der schneller ist und beobachte seine Linie. Bremse nicht zu früh, eigentlich erst kurz vor der Kurve und wenn Du das Rad aufrichtest, gleich wieder beschleunigen. Alleine fahren und jedesmal 1-2 km/h schneller, damit kann man sich auch gut voran tasten.

Im Frühjahr bin ich die engen Kurven teilweise mehr als 10km/h schneller durchfahren, da war der Bewuchs geringer und man konnte die Kurven weiter einsehen.
 
Profis machen auch nicht alles nach Lehrbuch...

Wenn jemand mit dem "Hang Off" gut zurechtkommt, warum sollte man dann rumdoktern?! Aber wenn jemand nach der richtigen Kurventechnik fragt, dann sollte er auch eine richtige Antwort bekommen :)
 
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