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Merckx spiel mit dem Tod

Dieser Leitsatz -> "Heutzutage bekäme kein Radfahrer mit der Diagnose eine Profi-Lizenz." stimmt aber nicht ganz

Es gab schon viele RR in den 90zigern und danach Fahrer die "Vorschäden am Herz hatten

Aber schlimm genung war es schon ja .....
 
War doch sein Persönliches Risiko, ich kann da nichts Schlimmes dran finden. Er wurde auf das Risiko hingewiesen und er hat es Akzeptiert, muss doch jeder selber Wissen wie viel er für seinen Sport riskiert. Verantwortungslos wäre gewesen ihm den Befund vorzuenthalten.
 
Naja, so war es nunmal auch nicht. Klar stimmt es, dass jeder für sein Leben verantwortung übernimmt und von selbst nicht zwingend diesen schönen Sport beenden würde, ABER das Team hat mitgemacht und das sehe ich schon etwas anders. Ob auch ein junger Mann wie Merckx damals die Konsequenzen sich ausmalen konnte, oder eher diese verdrängte, kann ich nix dazu sagen,das Team handelte trotzdem verantwortungslos.

Bzgl. der Lizenz musste ich auch etwas lachen.....ich sag nur Kim Kirchen...
 
Wer trägt denn die Verantwortung für sein Leben? Würdest du aufhören, Rad zu fahren, weil du dabei aufgrund eines Herzfehlers sterben könntest?
Würdest Du aufhören, zu arbeiten, weil Du dabei aufgrund eines Herzfehlers sterben könntest? Wer trägt dann die Verantwortung für Dein Leben?
 
Verstehe ich dich richtig, dass du meinst, man müsste die Situation neu bewerten, weil man durch die Diagnose neues Faktenwissen hinzugewinnt?
 
Verstehe ich dich richtig, dass du meinst, man müsste die Situation neu bewerten, weil man durch die Diagnose neues Faktenwissen hinzugewinnt?
Ich weiß nicht, könntest Du diese wachsweiche Aussage etwas präzisieren? Danke.

Tante Edith sagt vorsorglich: natürlich! immer! selbstverständlich!
 
Gottlob ist es ja glimpflich ausgegangen und dem Merckxen Edi sind auf seine gesetzteren Tage noch n paar Zeilen gewidmet worden.
 
Hmmm... was war das denn für eine Diagnose? Herzmuskel zu dick, also fragliche hypertrophe Kardiomyopathie versus Sporthypertrophie.
Wenn der gute Mann trotz aller Amphetamine, die er zugegebenermaßen geschluckt hat, so lange Rad gefahren ist, ohne eine für die Kardiomyopathie typische Herzrhythmusstörung zu erleiden, stimmt m.E. die Diagnose wahrscheinlich nicht.
Die Diagnosemöglichkeiten in den sechziger und siebziger Jahren waren auch eher bescheiden, eine genetische Untersuchung nicht möglich.
 
@Achilleus: Na, jetzt laß mal die Kirche im Dorf.
ob jemand aufhört "Rad zu fahren" wegen eines Herzfehlers oder auch nicht, ist sicher eine persönliche Entscheidung und zu respektieren.
ob die "Ausübung des Berufes Radsport" mit hochrisikobehafteten Herzfehlern, mit bekannten wirtschaftlichen Zwangsrandbedingungen, zugelassen werden sollte ist eben nicht mehr nur eine persönliche Entscheidung.
ich denke das habe ich sehr klar und nicht wachsweich ausgedrückt.
  1. Verstehe ich dich richtig, dass du meinst, man müsste die Situation neu bewerten, weil man durch die Diagnose neues Faktenwissen hinzugewinnt?
    o_O o_O
Deine Frage ist nicht irgendwie richtig bezogen. Welche Situation, wem seine welche Diagnose , welches neue Faktenwissen, ... ? Sorry das ist eine nettgemeinte (?) Frage ob ich bei heißer Luft kühlen würde.
 
Hmmm... was war das denn für eine Diagnose? Herzmuskel zu dick, also fragliche hypertrophe Kardiomyopathie versus Sporthypertrophie.
Wenn der gute Mann trotz aller Amphetamine, die er zugegebenermaßen geschluckt hat, so lange Rad gefahren ist, ohne eine für die Kardiomyopathie typische Herzrhythmusstörung zu erleiden, stimmt m.E. die Diagnose wahrscheinlich nicht.
Die Diagnosemöglichkeiten in den sechziger und siebziger Jahren waren auch eher bescheiden, eine genetische Untersuchung nicht möglich.

Genau diesen Gedankengang hatte ich beim Lesen auch.
Ob diese Geschichte in dieser o.g. Form überhaupt zutrifft, möchte ich bezweifeln.
 
[quote="pepper.salt, post: 2368284, member: 44055, zugelassen werden sollte ist eben nicht mehr nur eine persönliche Entscheidung.[/quote]

Das ist genau der Punkt, auf den ich mich bezogen habe. Wer und mit welcher Begründung sollte denn die Entscheidung treffen? Ich habe überhaupt nur auf diesen Thread reagiert, weil es für mich so klang, als wäre es ein moralischer Frevel des Hernn Merckx oder seines Teamleiters (oder des Arztes, etc.) gewesen, weiterhin aufs Rad zu steigen. Ich denke nicht, dass es soetwas wie eine nicht weiter begründbare Moral gibt. Zugegeben, mir kocht recht schnell das Blut...
 
Na dann lass mal kochen ....

Ich denke schon daß es eine moralische Grenze geben muß, sobald es in ein klares wirtschaftliches Bett (Sumpf?) gelegt wird. Der Radprofi, zugegeben zweischniedig, aber beim Team, dem Sponsor, die Journalistik, der Rennveranstalter, da gilt das "rein private" definitv nicht mehr.
Der einzelne Idiot und Selbstmörder, da weiß ich, daß man da kaum Regeln für jemand für sich selber aufstellen kann und darf, in meinem familiären Umfeld leidvoll erlebt.
Aber sobald es um einen Wirtschaftsbetrieb geht, fließt ohne sinnvolle Regeln die Moral aber ganz schnell den Bach runter. Der Profiradsport (ja ich weiß die anderen auch) gibt da ja ein ganz gutes Beispiel ab.
Deine Idee des "keine Moral vorschreiben" wird da sehr schnell neolibertär und zynisch.
 
Na dann lass mal kochen ....

Ich denke schon daß es eine moralische Grenze geben muß, sobald es in ein klares wirtschaftliches Bett (Sumpf?) gelegt wird. Der Radprofi, zugegeben zweischniedig, aber beim Team, dem Sponsor, die Journalistik, der Rennveranstalter, da gilt das "rein private" definitv nicht mehr.
Der einzelne Idiot und Selbstmörder, da weiß ich, daß man da kaum Regeln für jemand für sich selber aufstellen kann und darf, in meinem familiären Umfeld leidvoll erlebt.
Aber sobald es um einen Wirtschaftsbetrieb geht, fließt ohne sinnvolle Regeln die Moral aber ganz schnell den Bach runter. Der Profiradsport (ja ich weiß die anderen auch) gibt da ja ein ganz gutes Beispiel ab.
Deine Idee des "keine Moral vorschreiben" wird da sehr schnell neolibertär und zynisch.
Genau so sehe ich das auch. Verglichen mit anderen Berufszweigen und deren Sicherheitsvorschriften finde ich es doch sehr fragwürdig, Menschen mit bekannten Herzfehlern o.ä. professionell Rad fahren zu lassen.
Da fällt mir ein überspitzes Beispiel ein: Als ich noch in der Gastronomie tätig war, mussten wir mal eine Strafe zahlen weil in unserer Küche vier Fliesen vergilbt waren, als ob das einem Menschen schaden könnte. Das Ordnungsamt brauchet Geld da sie sonst nichts gefunden haben...also da passen die Verhältnisse definitiv nicht.
 
...fließt ohne sinnvolle Regeln die Moral aber ganz schnell den Bach runter.

So kommen wir der Sache schon näher. Wie nur, und das ist die eigentliche Frage, willst du für solche Prinzipien argumentieren, wie sie legitimieren? Dekalog, Vernunft...? Wenn du moralische Regeln aufstellen willst, brauchst du doch immer eine legitimierende Instanz, die die Prinzipien festlegt und praktisch über den Dingen steht.
Das wir uns nicht falsch verstehen: Besondere Regeln akzeptiert jeder, der an einer Sportveranstaltung teilnimmt. Nur sind diese nicht moralischer Natur, sondern sind begründet in wirtschaftlichem Interesse, besserer Vergleichbarkeit etc.
 
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