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Lenker - Verschleißteil

Rhöner

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Ich war ja lange überzeugt, das ein Lenker kein Verschleißteil ist. Schließlich sind es ja meißtens die Händler die dazu raten nach ca. 2 Jahren den Lenker auszutauschen. Die wollen ja wieder Geld einnehmen.
So dachte ich bisher. Aber selbst mein Bekannter, der weder Händler ist noch in einem Laden arbeitet meint, das der Lenker ein Verschleißteil ist und regelmäßig getauscht werden sollte.

Nun ist aber die Frage, in welchen Abständen? Nach x Jahren oder nach x km?
Ich muß mir jetzt eh ein neues Lenkerband dranmachen und hab meinen Lenker seit April 2004 dran und bin seitdem ca. 8500 km damit gefahren. Sollte ich ihn tauschen? Wie ist Eure Meinung?
 
Folgende Fragen:

- aus welchem Material?
- wie schwer?
- schon mal gestürzt?
- unter welchen Bedingungen gefahren (Strecke, Fahrergewicht, ...)?
 
Kommt vllt. auch auf den Hersteller an. Sytace gab schon seit längerem in der Bedienungsanleitung an, dass ein regelmäßiger Austausch nicht nötig sei und gibt mittlerweile 10 Jahre Garantie. Die scheinen also echt überzeugt von ihre Sachen zu sein und prüfen das wohl auch sehr aufwändig, siehe F99-Rückruf.
 
Ja, auch bei Easton würde ich sagen, dass die ihre Produkte relativ aufwendig testen und man ziemlich sicher ist.

Allgemein kann man vielleicht sagen:

Material: Carbon ist dauerfester als Aluminium. In Alu bilden sich sehr langsam Mikrorisse an den Korngrenzen im Gefüge, die zu großen Rissen wachsen können.

Gewicht: Ein leichter Lenker hält natürlich tendenziell kürzer als ein schwerer Lenker (mal gleiche Konstruktion und Schwingfestigkeit vorrausgesetzt).

Stürze: Einem Alu-Lenker kann ein Sturz weniger anhaben, als einem Carbon-Lenker, ist jedenfalls so meine Meinung. Keine Ahnung ob man das wissenschaftlich nachweisen kann.

Fahrbedingungen: Mal übertrieben - wer 100 kg wiegt und nur derbes Kopfsteinpflaster fährt oder sein Rennrad auch mal als Crosser benutzt, sollte vielleicht öfter den Lenker wechseln oder mal überlegen, sich ein MTB anzuschaffen. Wer nur 60 kg wiegt und nur ebene Asphaltstrecken fährt, beim dem hält der Lenker sicher ewig.
 
Hallo,

wenn ein Lenker keine ungewöhnliche Belastungen durch Sturz abbekommen hat ist er definitiv kein Verschleißteil.
Carbonlenker sind hier eher von Alterung betroffen. Die Kohlefasern sind mit Kunstharz verklebt, das unter der Sonneneinstrahlung und chemischer Alterung allmählich nachlässt.
Die üblichen Alulenker sind ebenfalls einer Alterung, die vor allem durch die Schwingungsbeanspruchung herrührt einer Alterung unterworfen. Die ist allerdings vernachlässigbar gering. Die in der Konstruktion berücksichtige Sicherheitsreserve macht einen regelmäßigen Austausch nicht notwendig.
Aus der Praxis: Meine Kollegen in der Radgruppe fahren jedes Jahr bis zu 20.000km mit demselben Lenker über mehrere Jahre. Habe selbst noch nie jemanden erzählen hören, daß einer gebrochen sein soll.
 
magger24 schrieb:
Material: Carbon ist dauerfester als Aluminium.


Diese Pauschalisierung würde ich so nicht unterschreiben!

Wie oben schon erwähnt schnitten z.B. die Syntace (oder auch Ritchey) ALU-Lenker in so ziemlich jedem Dauertest (sowohl im Rennrad, als auch im MTB-Bereich), den ich gelesen habe, mit am Besten ab.

Auf der anderen Seite gibt es genügend Carbonlenker, die durch schlechte Konstruktion / Verarbeitung bzw. minderwertiges Material eine ziemlich begrenzte Lebensdauer haben.

Verallgemeinerungen im Bezug auf das Material bringen hier also gar nichts!

Einen guten Lenker würde ich dennoch nicht als Verschleißteil ansehen, von Stürzen, unsachgemäßer Montage usw. mal abgesehen.

Die Problem ist nur, dass man es einem Lenker - egal ob Alu oder Carbon - von außen nicht ansieht, ob er "langzeittauglich" ist oder nicht.

So muss man sich also Kunde eben z.B. auf die Kompetenz der o.g. Firmen verlassen...
Sehr unkritisch waren auch die "alten" Alulenker aus einer etwas weicheren Legierung mit dafür größerer Wandstärke. Zwar etwas schwerer, aber quasi unverwüstlich.
Bei ans (Gewichts)Limit gehenden Leichtbaulenkern sind die Anforderungen an das Know-How der Konstrukteure deutlich größer, um trotz geringem Gewicht haltbare Lenker zu bauen.
 
Ein paar zus. Gedanken:
Hersteller haften für ihre Produkte, Stichwort Produkthaftung und Folgeschäden. Als extremes Beispiel kennen die meisten die schon paranoide Regelungen in den USA. Klagen über Klagen, z.B. weil jemand einen Hund in der Microwelle getrocknet hat.

Soll heißen, daß sich alle Unternehmen vor dem "Versagen" ihrer Produkte schützen:
- Konstruieren mit ausreichenden Sicherheitsfaktoren (Z.b. wird in der Luftfahrt mit dem Faktor 1,3-1,5-fache Überdimensionierung (Passt auf Rad Tuningteile), im Rest der Industrie wird mit 2-3-facher Überdimensionierung gerechnet. Das ist grundsätzlich unabhängig vom verwendeten Material.
- Wenn bestimmte Behandlung notwendig ist, dann wird dies in den Bedienungsanleitungen genau beschrieben (Z.B. Max. Gewicht, Lebensdauerbeschränkung, etc.). Sonst greift die Produkthaftung gnadenlos zu und es wird nicht als fahrlässig sondern vorsätzliches Versäumnis betrachtet.

By the way: Als Feinwerktechnik Ingenieur habe ich ein bisschen über Konstruktion, Festigkeitsberechnung, Alterung, usw. gelernt :-))
 
Ich finde auch, dass der Lenker nur bei Sturz gewechselt werden soll.
Sonst kann man natürlich auch so arm werden :)
Außerdem glaube ich, dass es an einem Rennrad andere wichtige Sachen gibt, die man vorher wechseln kann.

Gruß Bendi
 
kann man eigentlich durch gelegentliches Biegen und Zerren am Lenker feststellen ob er noch okay ist? Wie fest sollte man den Biegen um eine ordentliche Bodenwelle zu simulieren?

Gruß
Giro
 
sevus giro,
ich denke wenn man richtig biegt und er nich knarrt ist er noch okay.
Aber eine Bodenwelle-so glaube ich-kann man nicht simulieren
Gruß bendi
 
Wenn ein Lenker versagt (Speziell Alu) dann nur durch Reissen.
Leider geht das wenn es passiert ganz schleichend und ist mir normalen Auge nicht zu erkennen. Biegen und Zerren funktioniert als Prüftechnik nur wenn der quasi sowieso kurz vorm Bruch war. Karren wird nie was. Wenn es knarrt, dann ist es nur die Klemmung im Vorbau.

Das läßt sich nur durch 3 Verfahren prüfen:
- mit speziellen Öl und UV Licht oder
- Röntgen
- Ultraschall
 
An einem meiner Renner habe ich einen Cinelli Lenker und Vorbau, Vorbau Alu verchromt und Lenker Alu, sind 23 Jahre alt und bikobello, da fehlt überhaupt nichts, sind wie neu!! :dope:
 
Hallo

Versucht an den Tourtest von Lenkern von Dezember 1999 dran zu kommen. Da steht alles detailiert drin.
Habe die Zeitschrift leider nicht hier.

An das kann ich mich erinnern.

sie haben die Lenker mit dieser Lenkerkillermaschine VR-3 getestet

1 bestandenen Lastwechsel kann man in etwa mit1 km gleich setzten.

Racelite 7075 1.Modell 80.000 LW 2.Modell 120.000 bis Bruch/Testabruch

Ritchey Pro 112.000 LW/120.000 bis Bruch/Testabbruch (120.000)

schwere Lenker sind nicht zwabgsläufig langlebiger als leichte

miesester Lenker

3 T Forma SL mit 15.000 LW
 
Die Frage ist doch eine ganz andere.

In welchem Einsatz befindet sich der Lenker?

Für Hobbyfahrer die im Jahr fünf bis zehn RTF und zwei bis drei Jedermannrennen fahren sieht die Sache anders aus als bei Lizenzfahrern bzw. U23 Heissbratzen.

Fragt euch doch mal ehrlich:

Wie oft fahre ich in Unterlenkerhaltung?
Wie oft sprinte ich?
Wie oft ziehe ich wirklich kräftig "am Horn"?
Wie oft fahre ich mit Schmackes über schlechten Strassenbelag?

Wer 90% seiner Fahrzeit in Oberlenkerhaltung durch die Gegend gondelt braucht sich über einen Austausch wg. "Verschleiss" keinen Kopf machen. ;)
 
Wenn ich rechne, wie ein Rahmen traktiert wird im Vergleich zum Lenker (ohne Sturz) müßtest ja einen leichten Rahmen alle 3 Monate austauschen! :dope:
 
Beast schrieb:
Die Frage ist doch eine ganz andere.

In welchem Einsatz befindet sich der Lenker?

Für Hobbyfahrer die im Jahr fünf bis zehn RTF und zwei bis drei Jedermannrennen fahren sieht die Sache anders aus als bei Lizenzfahrern bzw. U23 Heissbratzen.

Fragt euch doch mal ehrlich:

Wie oft fahre ich in Unterlenkerhaltung?
Wie oft sprinte ich?
Wie oft ziehe ich wirklich kräftig "am Horn"?
Wie oft fahre ich mit Schmackes über schlechten Strassenbelag?

Wer 90% seiner Fahrzeit in Oberlenkerhaltung durch die Gegend gondelt braucht sich über einen Austausch wg. "Verschleiss" keinen Kopf machen. ;)

nur wann ist die Grenze dann wirklich erreicht?

Ich habe meinen Forma SL nun nach 7 Jahren und knapp 30000 km getauscht. Mehr möchte ich ihm und mir vielleicht nicht antuen.
 
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