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Laufrad zentrieren - selber machen oder machen lassen?

Je weniger Speichen, je höher die Speichenspannung, je mehr km...
desto komplizierter wird es. Ein gutes Arbeitsergebnis bedeutet nicht nur,
daß das Laufrad zentriert ist...sondern eben auch, daß es haltbar ist und
"steht". Das wiederum geht nur mit Zeiteinsatz.. Wer anderer Meinung ist,
kann es ja selber versuchen...ist ja alles total einfach und schließlich
keine Raketentechnologie.;)
 
Ich glaube mittlerweile am Rad so ziemlich alles hinzubekommen. Lager einpressen, Schaltung/ Bremsen, Radausbau Nabenschaltung und einstellung derselben, Sattel ausrichten, Lenkerband wickeln, Aufbau aus Einzelkomponenten, Nabenwartung, neue Züge und Hüllen, Beleuchtung, Schutzbleche schleiffrei..., etc. - aber es gibst diese zwei Sachen, die ich machen lasse, weil mir das Know-How fehlt und ich mit meiner Unwissenheit mehr kaputt machen würde, als Geld zu sparen.
Laufräder zentrieren und Gewinde oder deren Sitze nachschneiden.

Es gibst ein paar Regeln für das Selberschrauben:

Ruhe/ Zeit
Gutes Werkzeug,
Viel Fett,
Drehmomentschlüssel,
die Erkenntnis, dass Zweiradmechniker nicht umsonst ein dreijähriger Lehrberuf ist und am richtigen Punkt den Fachmann ranlassen...

So spart man über die Jahre am meisten...
 
Es gibt noch viel mehr Regeln, aber viel Fett, Drehmomentschlussel und Erkenntnis brauche ich nicht.
Die letzte 35 Jahre bin ich nicht in eine Werkstatt gesehen werden.
 
Es gibt noch viel mehr Regeln, aber viel Fett, Drehmomentschlussel und Erkenntnis brauche ich nicht.
Die letzte 35 Jahre bin ich nicht in eine Werkstatt gesehen werden.

Man bekommt ja immer alles "irgendwie" hin. Das gilt z.B. auch für Kuchen backen oder Fenster putzen.
Eigenartigerweise scheint aber für die Fahrradtechnik zu gelten, daß jeder Depp der absolute Top-Mechaniker zu sein hat.
Genau deshalb darf ja das Zentrieren eines Laufrades nur 5 € kosten ----> kann sowieso jeder.
Soetwas ärgert mich, und wir können ja froh sein, hier nicht in einem Forum für Gehirnchirurgen zu sein.
Dabei gibt es eben doch - überall - einen gewaltigen Unterschied zwischen professionellem Arbeiten und Bastelei;
da hat @Bremen1971 vollkommen Recht.
Wer etwa an der 4-Schrauben - Klemmung eines Vorbaus ohne Drehmomentschlüssel arbeitet, hat elementare Dinge noch nicht verstanden.
Laufradbau und -reparatur besteht zu einem sehr hohen Prozentsatz aus Erfahrung.
Gerade auch bei Systemlaufrädern. Wer die Zeit hat und den Totalverlust einkalkuliert, kann es ja selber versuchen.
Allen anderen sei der Besuch einer - guten - Werkstatt empfohlen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dazu kommt, dass die aufgewendete Zeit oft und gerne unterschätzt wird. Und gelegentlich erst recht von ambitionierten Hobby Schraubern, die nicht auf die Uhr sehen müssen, während sie ihrer Freizeit frönen.

Hier gab es mal einen User, der nicht nur die Kosten von Werkstattstunden nicht verstanden hat, der wollte auch allerlei Arbeiten in einem Bruchteil der notwendigen Zeit erledigt haben wollen. Und wenn so einer "streut", braucht man sich über gewisse Meinungen nicht wunderen.

Allerdings ist die Radbranche nicht völlig zu Unrecht wegen mangelnder Qualität im Service und Knotenköppe hinterm Tresen, verrufen. DAs sit natürlich auch nicht hilfreich.
 
Dabei gibt es eben doch - überall - einen gewaltigen Unterschied zwischen professionellem Arbeiten und Bastelei

Es gibt viele Unterschiede. Darunter auch der, dass ein Hobbyschrauber nicht gegen die Uhr arbeitet. Gerade bei Laufrädern ergibt sich dabei die verzwickte Situation, dass Geduld nicht richten kann, was mangelnde Kompetenz eingebrockt hat und unter Zeitdruck angewendete Kompetenz nicht unbedingt zu nachhaltig guten Ergebnissen führt.
 
Wirklicher Zeitdruck muß auch nicht sein. Aber mach jemanden mal klar, dass "zentrieren" und "zentrieren" nicht unbedingt das Selbe sein muß.

Mein Lieblingsbeispiel ist dabei, der oft gehörte Wunsch: "Ich habe die Speichen schon montiert und angezogen, es muß "nur noch" zentriert werden, das kann ja nicht viel kosten, denn die meiste Arbeit ist ja getan...."

Sowas habe ich genau fünf mal gemacht und in vier von den fünf Fällen wäre ein grundlegender Neuaufbau eigentlich notwendig gewesen: Speichen zu lang, Versatz stimmte nicht, Speichenspannung irgendwie nur grob verteilt und, und und............ also alles, was man im Laufradbau falsch machen kann.........

Mehr Arbeit, als wenn man alles von Anfang an selber macht......

Solche Aufträge lehne ich inzwischen freundlich aber bestimmt ab. Ich gebe aber gerne Hinweise mit, wie man das ausbügeln kann und vor allem erkläre ich jedem, dass das Einlegen der Speichen für mich die geringste Arbeit ist, wogegen Rundlauf und gleichmäßige Spannung eben die längste Zeit beansprucht.

Dass vorher gerne noch mal eine Menge Zeit draufgeht, für einen Kostenvoranschlag für neu aufzubauende Laufräder einschließllich des Zusammensuchens der passenden Teile, Berechnung der Speichenlänge etc. haben die meisten auch nicht auf dem Schirm.
 
Mein Lieblingsbeispiel ist dabei, der oft gehörte Wunsch: "Ich habe die Speichen schon montiert und angezogen, es muß "nur noch" zentriert werden, das kann ja nicht viel kosten, denn die meiste Arbeit ist ja getan...."

Sowas habe ich genau fünf mal gemacht
:lol: 5 mal? Menschenfreund, oder nur langsam lernfähig? ;) SCNR

P.S.: @Ironkobra, weil Du ja die Diskussion angesetzt hast.
Wenns €25,- für den Satz sind ist das durchaus ein guter Preis. Wenns für ein Rad ist, am oberen Ende, aber auch nicht unverschämt.
Was das mit dem Preis des Laufradsatzes zu tun hat? Ich würde wohl kaum jemanden an meinem über 1k werten Laufradsatz rumfummeln lassen, der es nötig hat, das für 'nen 5er pro Rad zu machen.
Daß das bei Boras nicht ganz so trivial ist, wie bei einem 36-Speichen Teil aus einem €500,- Elektra, hat @Sparkassendirektor ja schon ausgeführt.

Wenn also die Qualität der Arbeit der des Objektes angemessen ist, wären €25,- pro Rad wirklich nicht zuviel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nenne es mal ein Mischung aus "Investiiton", philantropischem Impuls und der Hoffnung, dass mein Gegenüber zumindest ansatzweise weiß, was er tut - nicht zuletzt: zu der Zeit konnte ich mir Ablehnungen nicht leisten, dachte ich. Man kann sich aber auch bestimmte Aufträge nicht leisten - Lehrgeld eben...Die Erfahrung, dass Selbstüberschätzung gewissermassen epidemisch verbreitet ist, mußte ich auch erst machen, hätte ich in der Form auch nicht erwartet.
 
...Man kann sich aber auch bestimmte Aufträge nicht leisten - Lehrgeld eben....

Hahaha...das ist sehr weise formuiert. Ich muß das noch lernen.
Weil es gerade so schön paßt:
Ich habe mal einem Kunden das Vorderrad an seiner Schrottkiste gerichtet bzw. im eingebauten Zustand zentriert,
dann noch Reifen aufgepumpt und mal eben kurz Bremsen eingestellt...habe 5 € dafür genommen.
In einem öffentlichen Bewertungsforum hat er mir wortreich meine erste miese Bewertung reingedrückt, u.a. weil ich arrogant sei und sein Rad als "Schrott" bezeichnet hätte. Dafür sei aber - so schrieb er im Nebensatz - das Arbeitsergebnis "ausgezeichnet" gewesen.
Diesen Auftrag hätte ich mir besser nicht geleistet.
Das sind genau diese "Kunden", die das Verhältnis von geleisteter Arbeit und dem dafür gezahlten Geld nicht wertschätzen.
 
Hahaha...das ist sehr weise formuiert. Ich muß das noch lernen.
Weil es gerade so schön paßt:
Ich habe mal einem Kunden das Vorderrad an seiner Schrottkiste gerichtet bzw. im eingebauten Zustand zentriert,
dann noch Reifen aufgepumpt und mal eben kurz Bremsen eingestellt...habe 5 € dafür genommen.
In einem öffentlichen Bewertungsforum hat er mir wortreich meine erste miese Bewertung reingedrückt, u.a. weil ich arrogant sei und sein Rad als "Schrott" bezeichnet hätte. Dafür sei aber - so schrieb er im Nebensatz - das Arbeitsergebnis "ausgezeichnet" gewesen.
Diesen Auftrag hätte ich mir besser nicht geleistet.
Das sind genau diese "Kunden", die das Verhältnis von geleisteter Arbeit und dem dafür gezahlten Geld nicht wertschätzen.
Verstehe ich nicht. Er hat dich arrogant genannt aber deine Arbeit gelobt, war also duchaus darum bemüht dem tatsächlichen Geschehen gerecht zu werden. Warum nimmst du seine Kritik nicht zum Anlass dich mal zu fragen, ob er vlt. Recht hatte? Er hat doch deine Arbeit sehr wohl geschätzt, aber offensichtlich fand er deinen sonstigen Auftritt nicht prickelnd. Das ist sein gutes Recht.

IMO geht es dich überhaupt nichts an, ob er eine uralte, abgenudelte Kiste fährt oder einen nagelneuen Sahnehobel. Es gibt - leider - sehr gute Gründe dafür, daß man besser mit ersterem rumfährt, als mit einem hochgradig diebstahlgefährdeten Teuerrad. Warum versuchst du ihm sein Rad madig zu machen? Glaubst du mit so einem Gerede bewegst du ihn dazu ein neues Rad bei dir zu kaufen?
Bei ihm hat das jedenfalls nicht funktioniert.Nichmal der wirklich günstige Preis war in der Lage seinen Ärger über dich zu dämpfen.

Genau diese Art von Verhalten ist es, die mich dazu bewegt hat lieber selber zu schrauben als mir so etwas anzuhören. Wie man sieht, geht es anderen ähnlich.

Man kann unterschiedlich auf Kritik reagieren. Entweder man beschimpft den Kunden oder man arbeitet an seinem eigenen Verhalten. Man wird es nie allen recht machen können, aber man braucht auch nicht seine Kunden so zu verärgern wie du es offensichtlich getan hast.

Es ist in fast jedem Job so, daß der Umgang mit Kunden und Kollegen mehr über den Erfolg entscheidet, als die fachlichen Fähigkeiten. Schon alleine weil die techn. Fähigkeiten für den Fachfremden deutlich schwieriger zu bewerten sind, als sein Auftreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn einer seine nicht verkehrssichere Schrottkarre zu mir schiebt, lege ich die normalerweise sofort still.
Einer Frau mit durchgebremsten Felgen habe ich mal die Luft aus den Reifen gelassen, damit sie nicht weiterfährt.
So ähnlich war es auch hier.
Der Monteur trägt immer die Verantwortung für sein Handeln. Jeden Tag.
Und wenn mir einer Schrott bringt, dann sage ich das.
Dies gerne auch in der gebotenen Deutlichkeit. Das bleibt so. Genau deshalb bin ich erfolgreich.
So what ?
Du warst bei der geschilderten Situation nicht dabei und kennst auch das wirre Kunden- Geschreibsel nicht, auf das ich mich bezogen habe.
Hüte Dich also, Sachverhalte zu bewerten, die Du nicht kennnst und schraube gerne auch weiterhin selber !
Und ich glaube, wir lassen das hier auch mal gut sein, sonst verärgern wir den TE noch. ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bewerte den Sachverhalt danach wie du ihn mir geschildert hast.

Du kannst auch gerne weiter "in der gebotenen Deutlichkeit" deine Kunden verärgern. Aber hüte dich dann doch bitte davor dich darüber zu beschweren, daß die Leute keinen Bock auf solche Leute haben und lieber im Internet kaufen bzw. selber schrauben. Ein paar wird es geben, die das nicht können oder wollen. Die werden dann, mangels Alternative, weiter zu dir kommen und gute Mine zum bösen Spiel machen. Und du wirst dir weiter einbilden, daß deine Arroganz Teil deines Erfolges sei.

Es ist immer der Ton, der die Musik macht. Gerade im Umgang mit Kunden.
 
...Und du wirst dir weiter einbilden, daß deine Arroganz Teil deines Erfolges sei.

Meine Kunden machen "gute Miene zum bösen Spiel", weil sie keine Wahl haben ?
Du bewertest das einfach so, ohne Dein Gegenüber zu kennen und nennst mich arrogant ?
Wie erbärmlich ist das denn ?
Ich bin dann mal raus.
Für sowas habe ich keine Zeit.
 
Auch wenn ich nicht dabei war, habe ich ein lebhafte Vorstellung davon, wa dem Sparkassendirektor da angeschleppt wurde. Obwohl ich selber explizit keine Reperaturwerkstatt betreibe, bekomme ich in schöner Regelmäßigkeit solche Kisten zu Gesicht.

Dem geneigten Kunden klar zu machen, dass hier mit zwei Handgriffen es nicht getan sein wir, um auch nur hinreichend eine sichere Funktion zu gewähren geht mal gut, mal ist der auch sofort eingeschnappt, auch wenn man mit Fingerspitzengefühl und Emphatie vorgeht.

Insbesondere, wenn die der Meinung sind, ihr Rad würde nicht schön genug für den Laden sein, weil da ja alles ( viel zu ) teuer ist. Aber nun kann ich auch nicht lügen und ihnen zustimmen, dass sie da ein ganz tolles Rad bei REAL gekauft haben oder die alte Gebrauchtmühle, die im Neuzustand scchon schrottreif war, weiß Gott was wert ist.

Auch hier kann man das alles feundlich und human verpacken, muß aber seine Wirkung nicht erzielen. Wenn es um das Fahrrad geht schätzen viele Leute, die eben nicht zu den engagierteren Radfahrern gehören, das Fahrrad nicht sehr wert.
 
Meine Laufradsätze habe ich immer mal wieder zun Nachzentrieren beim Schrauber meines Vertrauens. Da zahle ich zwischen 8 und 20 Euro für den Satz.

Meine Dura-Ace-Räder (WH-7800) habe ich 2010 zuletzt zentrieren lassen. Bei einem anderen Schrauber, der über ein Speichentensiometer verfügt. Der hat bei Paul Lange die Werte angefordert und in erster Linie auf eine gleichmäßige Spannung geachtet. Dabei wurde das letzte Zehntel beim Rundlauf vernachlässigt. Dies habe ich nich bereut - die Räder laufen noch immer rund und das bei einem Systemgewicht von annähernd 110 Kilo!!!
 
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