• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Langlebiges Equipment?

AW: Langlebiges Equipment?

Hallo Susi,

als einer, der 2 Meter groß ist und über 90 kg wiegt, fahre ich ein Poison Cyanit-Rahmen mit Mavic-OpenPro-Felgen und DT Swiss 340 Naben. Die Schaltung ist ein 10fach 105/Ultegra-Mix.
Offtopic:
Na das nenn ich mal zufall ich auch. nur etwas kleiner und leichter sowie keine 105er. Den Rest hast du dur super von mri abgeguckt ;):D
 
AW: Langlebiges Equipment?

Die Reise soll über Italien, dann mit der Fähre nach Griechenland und weiter über die Türkei, Iran, Pakistan nach Indien gehen. Mal kucken...
Insgesamt habe ich ca. ein Jahr eingeplant.
Oder viel weniger als ein Jahr, falls Du entführst wird, und gegen ein Lösegeld wieder zurück nach Deutschland geschickt wirst. :o
 
AW: Langlebiges Equipment?


1.)
Ja, unbedingt eine Rohloff. Wenn es wirklich immer funktionieren soll, würde ich mich nicht auf eine Kettenschaltung mit all ihren Problemen verlassen müssen wollen. Auch wenn die Speedhub ziemlich teuer ist, für eine einjährige Reise relativiert sich der Preis. Zudem gibt es immer wieder Gebrauchte und der Wiederverkaufswert ist auch sehr hoch.

1.1)
Kettenblätter und Ketten (bei Rohloff passen 8fach, 9fach und zur Not auch 10fach) müssten sich auf der ganzen Welt günstig auftreiben lassen. Scheint mir einfacher als alte 8fach 'Hardware' zu verbauen und zu spekulieren, dass man dafür Ersatz findet. Ein Kettenblatt dürfte 5000 - 10000 km halten. Das Ritzel hält pro Seite locker 5000 km. Da Wenderritzel lassen sich beide Seiten fahren, macht 10000 km. Also ein Ritzel als Reserve mitnehmen und dann völlig runterfahren. Ein Kettenblatt und zwei, drei Ketten unterwegs kaufen. Unterwegs 3x Ölwechsel machen (lassen) - im gleichen Aufwasch kann man sich auch um Kette, Ritzel und Kettenblatt kümmern - und gut ist. Mehr braucht es nicht.

2.)
Dazu einen Stahl- oder Titanrahmen in passender Touren-Geometrie mit den nötigen Detaillösungen (Beinfreiheit wegen Taschen, Gussets für Gepäckträger, genügende Stabilität für Gepäckträger, verschiebbare Ausfallenden, Lösung für Drehmomentabstützung Speedhub, Platz für 28er oder 32er Reifen etc.). In einen Rennradrahmen passen meist nur 25er Pneus, bei 28ern (z.B. meinen Colnagos) wird es bei vielen Rahmen bereits eng und ich würde mir eine solche Reise nicht mit 25ern antun müssen.
 
AW: Langlebiges Equipment?

... Ich möchte auf jeden Fall beim Rennrad bleiben, weil ich auf Tagestouren nur die besten Erfahrungen damit Gemacht habe, auch mit Gepäck und auf schwierigen Straßen.

servus,

sehe das ähnlich wie rex felice ^^. ich habe auch schon eine fahrrad-fernreise hinter mir (1999 1/2 jahr mit dem mtb durch südamerika) und ich würde dir GAAANZ dringend von einem echten renner abraten. für fahrten auf ungeteerten straßen finde ich auf dauer schon einen 32 mm reifen zu schmal, ganz zu schweigen von einem 23 mm standard-rennradreifen.
die stabilität oder der pannenschutz ist dabei gar nicht das hauptproblem, sondern vielmehr der fahrkomfort und die fahrsicherheit ... ich weiss auch nicht, was du unter "schwierigen straßen" verstehst, aber was dich in steinigen wüstengegenden (iran, pakistan) erwartet, ist deutlich härter zu fahren, als durchschnittliche forst- und feldwege in deutschland ...

trotz allem viel spaß und viel erfolg,
gruß,
greg
 
AW: Langlebiges Equipment?

In Europa könnte man manches fahren, in diesen Ländern würde ich auch sagen: Je simpler umso besser.
Meine Erfahrungen mit 9fach Campa sind zwar sehr gut, aber evtl eben doch nicht ausreichend für so eine Reise:
9fach Campa Ergopower mit 22.000 km:
Ritzelpaket haben gut 18.000 km gehalten, dann fing auf einem die Kette zu rutschen an (ich trete aber recht hohe Trittfrequenz).
Ergopower: brauchte rechts einmal neues Stufenzahnrädchen (weiß nicht, wie das richtig heißt), einmal eine gebrochene Feder: Das kann in Indien aber auch kritisch sein, wenn man die Teile nicht hat und vor allem nicht weiß, wie man die Dinger zerlegt.
Daher würde ich vielleicht auch eher Lenkerendhebel in solchen Ländern empfehlen.

Am besten ein Rad, das Wahlmöglichkeiten bei den Reifen läßt (also eher mit V-Brakes oder Cantilever-Bremsen, damit alle Reifenformate passen). Am empfindlichsten sind die Flanken. Wenn der Mantel hin ist kann man dann "irgendwas" vor Ort nachkaufen.
Meine Rigida Zac19 doppelt geöst, mit Sapim-Speichen und alten Campa-Veloce-Naben 9fach (1999) mit Konus-Kugellagern sind nach 22.000 km noch völlig unversehrt. Bei viel Fahren in bergigem Gelände mit Bremsen auf (nassen) Sandpisten etc. mag sich das aber auch dramatisch ändern, speziell was die Abnutzung der Felgenflanke durch die Bremse angeht. Auf jeden Fall Messing- statt Alunippel nehmen.

Sattelstütze: billig ist hier nicht unbedingt verkehrt, denn die haben oft viel Alu dran, sind also schwer, aber stabil.
Das Gleich gilt für Lenker.

Mal abgesehen davon: Informiere Dich gut über Deine Reiseländer. In Afganistan hat was ich so hörte eine Frau alleine (ohne Begleitung ihres Mannes) auf der Straße gar nichts zu suchen, und ich würde nicht wetten, dass das in Pakistan so viel anders ist. Überhaupt ist das wohl Stammesgebiet, da gelten sehr eigenen "Gesetze". Das Gastrecht ist absolut heilig. Wenn man Dich antrifft, bevor Du um Gastrecht bittest bist Du aber evtl. ebenso schnell Entführungsopfer oder "nur" von Raub "etc." betroffen. Ich kenne von einem Bekannten da sehr "drollige" Geschichten.

Beim Iran solltest Du besser sehr genau Bescheid wissen, was die Reilgionshüter vorschreiben. Sonst ist schnell Schluß mit Lustig. Nimm das besser nicht auf die leichte Schulter und informier Dich vorher sehr gut über die Länder und Gewohnheiten.
 
AW: Langlebiges Equipment?

Hallo und nochmals vielen Dank!
Nach all den hilfreichen Tipps habe ich mir überlegt, auf ein Rennrad der 80er zu setzen, da wäre der Verlust dann nicht ganz so schmerzhaft, als wenn mir unterwegs ein superteurer Custom-Renner abhanden kommt. Schlimmstenfalls kann ich mir unterwegs einfach ein anderes Fahrrad kaufen, (das ist wohl tatsächlich billiger, als teure Ersatzteile zu importieren).
Außerdem ist die Gesamtkilometerzahl bei den älteren Rädern wohl tatsächlich wesentlich höher (weitere Infos hierzu währen superhilfreich), bevor etwas kaputtgeht. Und je einfacher die technik ist, desto leichter kann man tricksen, besonders Ritzel und Ketten halten wohl wesentlich länger, wie ich so mitbekommen habe. Die Rohloff finde ich sehr gut, das Problem ist hier fürchte ich wohl die Ersatzteilbeschaffung, wenn doch was kaputtgeht.
Ich werde übrigens nicht allein nach Indien fahren, über die Kleidervorschriften habe ich mich bereits gut informiert (das wird abenteuerlich:D) und auf meiner Route fahre ich fast nur Fernverbindungen, diese sind alle geteert.
Mein Rennrad hat mir übrigens auch schon auf schweren Schotterpisten gute Dienste geleistet, ich bin da also recht zuversichtlich.
 
AW: Langlebiges Equipment?

ich hab mal bei meinem alten rad, weil die ritzel schon arg runter waren, und die kettenblätter ... kette, kettenblätter und ritzel runtergefahren, bis es nicht mehr ging, (8fach 600ter ultegra)... und von dem moment, wo ich den beschluss gefasst habe, die bauteile tod zu fahren, bis zu dem überspringen der kette hinten, waren es noch 6500km
 
AW: Langlebiges Equipment?

Toller Plan, den Du da hast, Respekt! Ein klein wenig OT am Anfang: Ein Kollege von mir ist öfter in der Gegend unterwegs, den kannst Du sicher mal kontaktieren über Dein Vorhaben. Als Frau auf dem Rennrad wirst Du da unten keine alltägliche Erscheinung sein, um es mal vorsichtig auszudrücken. ;)

Zum Rad: Der Iran soll ja ein fantastisches Straßennetz haben (zum Straßenbau braucht man viel Öl, Steine und Arbeiter, alles im Überfluss vorhanden), ansonsten wird es ab der Osttürkei eklig. Mit Gepäck ist da ein Rennrad mE unfahrbar.

Aus diesem Grunde sollte es ein Reiserad sein, entweder 28" mit 37er Reifen oder gleich 26". Laufräder mit Konuslagern (die kann man wenigstens warten oder im Schadensfall mit etwas kleineren Kugeln nochmal für ein paar hundert km gangbar machen), 36 konifizierten Speichen und vielleicht sogar Keramikfelgen, die haben kaum Verschleißprobleme. Der Marathon XR ist faltbar, da kann man sich gleich noch einen Satz in Reserve in die Taschen packen.

Eine Magura HS 66 (wenn Du sie noch bekommst) wäre sicherlich eine feine Wahl, eine V-Brake ist im Zweifel einfacher in der Ersatzteilversorgung. Bei der Schaltung ist es eigentlich wurscht, welche Du nimmst. Ab Deore LX, Ultegra, SRAM X.7 oder Campa Centaur müßte alles den Strapazen widerstehen. Wenn man zwei Ketten alle 1500 km wechselt, hält das ganze System etwas länger. Ich würde aus Gründen des Verschleißes sowie der Ersatzteilbeschaffung auch eher auf 7-8 fach Schaltungen gehen. STIs oder Ergopower gehören nicht an eine solche Unternehmung. Rahmen- oder Barendschalter kann man im Zweifel auch auf Reibung stellen und damit eine andere Kassette schalten. Bei Kurbeln würde ich ein Vierkantsystem nehmen, das ist doch noch weltweit verbreitet und entsprechend ersetzbar.

Anbauteile: die ganz billigen... Kalloy SP 248, die hält. Lenker-Vorbau Ritchey Comp oder die billigen Syntace. Als Sattel würde ich auch Brooks nehmen.

Viel Spaß bei der Planung und viel Glück für die Reise!

Gruß cone-A
 
AW: Langlebiges Equipment?

Klar wird das abendteuerlich, schon alleine deshalb weil da unten überall Krieg gespielt wird. :o Und auch als Gruppe wird man dann da eine leichte Beute.
Ich halte es z.Z. für viel zu gefährlich sich da unten aufzuhalten. Das fängt schon in der Osttürkei an -> Kurdenproblem. :(
Ich kann mir aber gut vorstellen, daß man gut duch die Länder der ehemaligen Sowjetunion kommt.
 
AW: Langlebiges Equipment?

Klar wird das abendteuerlich, schon alleine deshalb weil da unten überall Krieg gespielt wird. :o Und auch als Gruppe wird man dann da eine leichte Beute.
Ich halte es z.Z. für viel zu gefährlich sich da unten aufzuhalten. Das fängt schon in der Osttürkei an -> Kurdenproblem. :(
Ich kann mir aber gut vorstellen, daß man gut duch die Länder der ehemaligen Sowjetunion kommt.


obwohl.. gehören wir RR-fahrer nicht auch zur achse des böhsen... irak, iran, beltran?
 
AW: Langlebiges Equipment?

Bei Roholoff musst du nicht mal das Ritzel wechseln. Nur di eKetten. Wenn du 4 oder 5 Ketten mitnimmst und sie alle 3000 - 5000 km wechselst und dann wieder von vorn anfängst, fährst du Ritzel und Ketten langsamer ab und insgesaamt hälts länger.
Bei Kettenschaltung ist das nicht unbedingt das gleiche, weil du ja nicht auf allen Ritzeln gleich viel fährst. Aber prinzipiell würde das gleiche gelten.
 
AW: Langlebiges Equipment?

Evtl. mit einer burka wo dann shimano drauf steht oder so...

schaltauge nicht vergessen!

GEIL !!
Tja, wie die Kleidung aussehen soll, die die iranische Religionspartei duldet, mit der man aber trotzdem auf einem Rennrad fahren kann, - das wüßte ich auch gerne?!?!
Pakistan wird evtl auch nicht einfacher....

Bei den Stories, die ich aus Afghanistan&Pakistan gehört habe, würde ich wohl auch eher die Variante über die GUS-Staaten wählen. Da gibt es wenigstens "nur" Korruption und Raub Oder gleich wo ganz anders fahren?!?

Anyway, viel Erfolg und alles Gute.
 
Zurück