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Lager im Hinterrad immer wieder durch

@snowdriver hat gute Anmerkungen und Hinweise denen ich mich auch anschließe. Ich fahre Fulcrum LRS und diese sind auch nicht unbedingt von Langlebigkeit gekennzeichnet. Die Wartung spielt dann eine wichtige Rolle und ebenso der sorgfältige und saubere Einbau und Justierung.

Auch ich muss regelmäßig feinjustieren, neu vorspannen bzw. kontrollieren. Habe mich allerdings auch daran gewöhnt. Als Ersatz nehme ich jetzt Standard SKF Lager mit berührender Dichtung. Zumindest von der Verschmutzung sorgenfrei. (zusätzlich gibt es bei Fulcrum noch eine separate Dichtungsscheibe so dass die Lager nicht "freiligen")
Genau genommen sind Wälzlager/"Industrielager", wie am Fahrrad verbaut, wartungsfrei. Vorausgesetzt, die Randbedingungen sind erfüllt (Dichtungen vorhanden um Verschmutzung abzuhalten, korrekt ausgeführte Lagerstellen usw.).
Was möchtest du justieren an den Lagern, die per se keine Justierung vorsehen/ermöglichen?

Ich fuhr im meinem Leben schon viele Naben/Laufräder unterschiedlicher Marken/Hersteller und bin nach einiger Zeit des Probierens bei Hope (zumindest am Vorderrad) geblieben, die einfach funktionieren auch nach mehreren duzend Tausend Kilometern. Shimano ist auch sehr gut, nur da ist die Vorspannung der Schrägkugellager ein kritischer Faktor für die Haltbarkeit. Mit ChrisKing war ich nicht so zufrieden - damit hatte ich in meiner bald 3 Jahrzehnte dauernden "Fahrradkarriere" zugleich auch den einzigen Lagerschaden am Vorderrad - das brachte ich mit keiner anderen Nabe unter sonst gleichen Bedingungen (MTB-XC) zusammen.
Mavic war schlecht von den Dichtungen her.
 

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Re: Lager im Hinterrad immer wieder durch
Moin @Netbiker ...interessante Ausführung auch von dir. Mit "Justierung" meinte ich die korrekte und saubere Montage - ohne verkanten oder Schmutz. Bei baulich notwendiger Vorspannung muss diese natürlich sehr sehr feinfühlig vorgenommen werden und vor allem wenn Schrägkugellager dazukommen (vorab Ausrichtung im Einbau beachten)
Aber an Lagerauswahl soll es sonst nicht scheitern - da bietet die Industrie genügend Varianten für jeden Einsatz, Belastung, Verschmutzung etc.
 
Ich sehe die Nabenkonstruktionen eigentlich relativ kritisch. Es ist doch meist so, dass die Lager aussen nur innenseitig einen Anschlag haben, und innen über eine Innenhülse durchgehend fixiert werden, oder?
Wenn die Innenhülse zu kurz ist kann das Anziehen der Aussenmuttern, oder falls nur gesteckt die Montage des Rads im Rahmen, die Lager schonmal komplett dauerhaft verspannen.
Ist die Hülse zu lang kann das Rad sich theoretisch doch links / rechts minimal verschieben. Davon abgesehen dass bei Querbelastung nur ein Lager Kraft aufnehmen kann, das andere schwimmt frei.
Wäre alles genau genug gefertigt und man könnte aussen die Lager noch verschrauben, wäre es zwar überbestimmt aber bei hinreichender präziser Fertigung könnten beide Lager tragen bei Querbelastung.
 
Ich sehe die Nabenkonstruktionen eigentlich relativ kritisch. Es ist doch meist so, dass die Lager aussen nur innenseitig einen Anschlag haben, und innen über eine Innenhülse durchgehend fixiert werden, oder?
Wenn die Innenhülse zu kurz ist kann das Anziehen der Aussenmuttern, oder falls nur gesteckt die Montage des Rads im Rahmen, die Lager schonmal komplett dauerhaft verspannen.
Ist die Hülse zu lang kann das Rad sich theoretisch doch links / rechts minimal verschieben. Davon abgesehen dass bei Querbelastung nur ein Lager Kraft aufnehmen kann, das andere schwimmt frei.
Wäre alles genau genug gefertigt und man könnte aussen die Lager noch verschrauben, wäre es zwar überbestimmt aber bei hinreichender präziser Fertigung könnten beide Lager tragen bei Querbelastung.
Ja, auch gut beschrieben.

Konstruktiv sind Fahrradnaben mit derartigen Lager aus Sicht eines Maschinenbauers/Konstrukteurs (nicht ich :) ) eine nicht anwendungsgerechte Konstruktion.Die Überdimensionierung der meisten Lagerungen (gemessen an der reinen Traglast) schafft hier oft die notwendige Toleranz gegen frühzeitige Ausfälle.

Der Belastungssituation (Hebel) werden die alten Konuslager mit ihrer schrägen Lastachse sicher besser gerecht, aber hier sind die Einstellerei und der feststehende Innenkonus sowie der oft schlechtere Schutz die Schwachpunkte. Campa hat das Konzept ja bis vor kurzem noch sehr konsequent und auch gut verfolgt.
Will man es anders machen wird es komplexer, teurer und schwerer – das wissen natürlich auch alle Hersteller.
Und die Statistiken/Erfahrungswerte sprechen sicher für ein "passt schon so, die meisten sind damit gut/ausreichend bedient".
 
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Ich sehe die Nabenkonstruktionen eigentlich relativ kritisch. Es ist doch meist so, dass die Lager aussen nur innenseitig einen Anschlag haben, und innen über eine Innenhülse durchgehend fixiert werden, oder?
Wenn die Innenhülse zu kurz ist kann das Anziehen der Aussenmuttern, oder falls nur gesteckt die Montage des Rads im Rahmen, die Lager schonmal komplett dauerhaft verspannen.
Ist die Hülse zu lang kann das Rad sich theoretisch doch links / rechts minimal verschieben. Davon abgesehen dass bei Querbelastung nur ein Lager Kraft aufnehmen kann, das andere schwimmt frei.
Wäre alles genau genug gefertigt und man könnte aussen die Lager noch verschrauben, wäre es zwar überbestimmt aber bei hinreichender präziser Fertigung könnten beide Lager tragen bei Querbelastung.
Genau aus diesem Grunde gibt es im Maschinenbau das Prinzip von Spielpassungen/Loslager an den Wälzlagerstellen, damit sich lager im 0,1-1mm Bereich axial bewegen können und eben NICHT verspannen. Hier "pfuscht" die Fahrradindustrie laufend in meinen Augen, da sie Presssitze aller Wälzlager vorsieht, wodurch die (meist) Wälzlager verspannen können und häufig auch tun, da es nun mal Fertigungstoleranzen gibt bei allen betroffenen Teilen.
Ein Wälzlager in der gesamten Kette muss klarerweise ein Festlager sein, welches sich also axial nicht verschiebt und die (geringen) Axialkräfte am Rad aufnimmt. Bekanntlich sind diese - im Verhältnis zu den Radialkräften - minimal.
Dieses leidige Thema hat man bei Tretlagern (kenne nur eines, welches nach dem Prinzip Fest-/Loslager aufgebaut/konstrutiert ist) genauso wie bei Naben eben. Bei letzteren stecken meist 2 Wälzlager im Nabenkörper und 2 Freilauf, wobei über alle 4 Lager dann aber die axiale Vorspannkraft bedingt durch den Einbau verläuft - meist über den Innenring der Wälzlager jeweils.
 
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