Da ist nichts heldenhaftes dran, nur eine Compact wo beide Kettenblätter zwei Zähne größer sind.
Man braucht mehr Kraft zum treten und Kraft kann man trainieren.
Ich habe doch nichts dagegen, dass es 52/36 gibt, sondern nur etwas dagegen, dass das so oft standardmäßig verbaut wird.
Denn: Der Masse der Fahrer ist 52 zu groß. Und oft sogar schon das 50er.
Ich selbst habe bei mir ja schon die 50er gegen 46er getauscht. Das hat den leichten Nachteil, dass ich bergab irgendwann am Ende der sinnvollen Trittfrequenz ankomme und dann eben etwas langsamer bin. Dafür kann ich das 46er in der Ebene, im leicht Hügeligen und auch bei Gegenwind dauerhaft treten.
Der Sprung beim Compact von 50/34 oder 52/36 ist mir ein wenig zu hoch, weil die Überschneidung recht gering ist. Da paßt es dann im Anschluß nicht so recht und ich mußte laufend vorne schalten.
Wenn das 50er gerade eben zu groß wird, ist der Sprung auf 34er ein wenig sehr heftig.
Bei 3fach 50/39/30 fällt das alles etwas zahmer aus. Der Sprung von 50 auf 39 ist nicht so heftig und als "Rettungsblatt" gibt's noch das 30er, weil das 39er am Berg ein wenig groß ist.
(Das 50er habe ich hier nur gegen ein 46er getauscht, weil ich mir damit, wie bei meinem Compact, das häufige Schalten vorn nun ebenfalls sparen kann. Ich fahre eben viel im Hügeligen und Wind hat's oft auch reichlich.)
Dass ich mit der Erfahrung des "zu großen" 50er nicht ganz allein stehe, zeigt mir, dass gar nicht so Wenige ein 48er oder 46er nachgerüstet haben.
Stimmt, der Sprung von 16 Zähnen bleibt. Aber wenn man mit Compact zurecht gekommen ist, dann wird das auch mit Semi-Compact so sein.
Na klar kann man mit "Standard-Compact" klar kommen. Aber Viele finden das sooo glücklich gelöst dann doch nicht.
Wer die Kraft und das Gelände dafür hat, kann ja auch von 50/34 auf 50/36 oder 50/38 gehen. Da stimmt dann der Anschluß wieder eher, dafür könnte es am Berg eng werden.
Und was fahren viele "Alternativbestücker" dann wieder? Kassetten bis 32er Ritzel. - Auch eine Alternative, aber eine, die viele Andere dann auch wieder nicht wollen.
Genau das war ja bisher auch das Argument für 3fach.
Man kann seine Fahr- bzw. Schaltweise dran anpassen. Der Grund für 52/36 wird kaum das größere kleine Blatt sein, fast immer geht es um das große 52er. Wobei das 36er auch nicht übel ist, solange es nicht extrem steil ist. Man kann es sogar gut im Flachland fahren, wenn man es nicht sehr eilig hat.
Mir ist im Flachen oft schon bei 3fach das 39er zu mickrig. Also mußte ich bei 50/39/30 recht häufig vorn schalten. (s.o.)
Das 36er ist in meinen Augen ein schlechter Kompromiß für viele Fahrer, weil's in der Ebene zu klein, am Berg aber doch schnell zu groß wird.
Ich fahre beide Kurbeln abwechselnd, irgendwann fühlte sich Compact dann wirklich kinderleicht an. Die zwei Zähne machen also schon einen spürbaren Unterschied - aber auch alte Beine sind noch trainierbar.
Wie ich ja schon schrieb, ich habe ja nichts gegen 52/36.
Nur, die Masse fährt keine 8.000km im Jahr und ist auch deswegen nicht sooo trainiert.
Deswegen finde ich viele Komplettradangebote auch irgendwie Kacke. Früher kaufte man sich beim Radhändler ein Modell und ließ sich Kurbel, Zahnkranz/Kassette entsprechend Können/Geländeprofil/Geldbeutel rantüdeln.
Heute heißt es oft "friß oder stirb" - also: Nimm das so oder zahle ordentlich drauf.
Das deswegen, weil die Masse an Radhändlern fertig bestückte und vormontierte Räder vom Hersteller/Großhändler bekommt und das dann auch so loswerden will/muß.
Letztlich gibt es ja nicht DIE Übersetzung. Im Profibereich wird je nach Strecke umgebaut. "Ambitioniertere" Hobbyletten haben dann entweder mehrere unterschiedliche Räder oder schrauben dann doch mal ein anderes Blatt ran und/oder versuchen mit unterschiedlichen Kassetten klarzukommen.
Andere versuchen, so wie ich, durch Alternativbestückung einen dauerhafteren Kompromiß zu finden, der möglichst immer einigermaßen paßt.