• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konfliktsituationen im Verkehr

Natürlich. Gugge das dir mal an, sowas kann man nicht beidseitig mit Benutzungspflicht auslegen!
Mit Entfernung der Schilder ist das Problem aber nicht weg. Die meisten Leute werden im Irrglauben das wäre sicherer dann immer noch da fahren und dann wieder umgemäht. Wird es besser, wenn man ihnen dann noch ein "selbst Schuld" hinterher ruft?

Auch wenn ich kein Freund der Benutzungspflicht bin und oft genug finde, dass kein Radweg besser wäre ist das auch kein Allheilmittel, welches sämtliche Probleme auf magische Weise verschwinden lässt.
 
Mit Entfernung der Schilder ist das Problem aber nicht weg. Die meisten Leute werden im Irrglauben das wäre sicherer dann immer noch da fahren und dann wieder umgemäht. Wird es besser, wenn man ihnen dann noch ein "selbst Schuld" hinterher ruft?

Man sollte den Leute die Gefahr deutlich vermitteln. So wie es jetzt ist, ist es Pseudosicherheit.
 
Man sollte den Leute die Gefahr deutlich vermitteln. So wie es jetzt ist, ist es Pseudosicherheit.
Die Gefahr vermitteln ist notwendig. Was aber auch folgt ist:
Die Leute lassen das Radfahren sein und fahren ihre Kinder zur Schule und zum Sport usw. ständig hin und her. Das ist schon Realität. Und falls trotzdem noch jemand radelt, wird der schließlich von der Helikoptermama umgefahren. Fahren die Leute im Frühling Fahrrad, fahren sie ihre Räder auf dem Autogepäckträger zum nächsten Bahnradweg. Das liegt m.E. nicht an den blauen Schildern.

Die Gefahren müssen verringert werden. Ich kann mir vorstellen, dass man Schikanen wie Hemmschwellen auf Grundstücksausfahrten setzt, wo man nur gaaaanz langsam rüber fährt. Die Schwellen oder Hochborde halten dann auch das quer strömende Regenwasser ab. Ich sehe keine Chance zur Realisierung. "Die Leute wollen das ja wohl nicht".
 
Die Gefahren müssen verringert werden. Ich kann mir vorstellen, dass man Schikanen wie Hemmschwellen auf Grundstücksausfahrten setzt, wo man nur gaaaanz langsam rüber fährt.
Ja, und vor allem in den Köpfen muss was passieren. Der Radverkehr ist wirklich das allerletzte an das man denkt.

Heute früh auf dem Weg zur Arbeit hatte ich auch so eine typische Konfliktsituation. Ich fahre auf einem benutzungspflichtigen Radweg entlang einer vierspurigen Innerorts-Straße. Ein Golf will auf die Straße einfahren und fährt dabei natürlich über den Radweg, bleibt aber stehen und ist nur noch mit einem kleinen Teil des Hecks über dem Radweg. Ich erwische die Ampel beim Umschalten auf Grün, der KFZ Verkehr fährt langsam an, der Golf hätte wohl schon noch auf die Straße gepasst, aber gut, er muss es ja nicht erzwingen. Was macht der Vogel, als ich noch 5m entfernt war? Fährt rückwärts und macht den Radweg ganz dicht. Weil man macht ja lieber den Radweg komplett dicht, als in eine von vier Spuren ein paar Zentimeter hineinzuragen.

Habs grade noch geschafft über den Begrenzungsrandstein auf den Gehweg zu hoppeln um nicht in seinen Kofferraum einzuschlagen.
 
und macht den Radweg ganz dicht.

Radwege innerorts mit Einfahrten sind immer ein kleines (oder auch großes) Mienenfeld.
Zumindest hier bei uns geht das nur mit gemäßigter Geschwindigkeit und viel Voraussicht — besser Vorahnung…

In den letzten Monaten ist mir häufiger eine, für mich, ganz neue Erfahrung zuteil geworden:
Mir wurde mehrfach die Vorfahr in einem Kreisverkehr genommen. Also ich mit Rad im Kreisverkehr, wartendes Auto, Fahrer/-in sieht mich, guckt mir in die Augen, und dann wird losgefahren — direkt in meinen Weg.
Jedes Mal mit Vollbremsung meinerseits…

Einmal inklusive Anlehnen an der Fahrertür des Autos, weil es eben schon so zu spät war zum Bremsen, dass es zum Kontakt kam.

Den Fahrer habe ich auch angebrüllt und er hat tatsächlich (mitten im Kreisverkehr) angehalten und die Tür geöffnet. Ein älterer Herr mit seiner Frau; beide völlig aufgelöst — er hat mich schlicht übersehen. Trotz neon Klamotten und Helm… das war sehr knapp und mir taten die beiden genauso leid wie es dämlich war was Sekunden vorher passiert ist. Machste nix 🤷‍♂️
 
Den Fahrer habe ich auch angebrüllt und er hat tatsächlich (mitten im Kreisverkehr) angehalten und die Tür geöffnet. Ein älterer Herr mit seiner Frau; beide völlig aufgelöst — er hat mich schlicht übersehen. Trotz neon Klamotten und Helm… das war sehr knapp und mir taten die beiden genauso leid wie es dämlich war was Sekunden vorher passiert ist. Machste nix 🤷‍♂️
War es vielleicht ein Kreisverkehr mit Rechts-vor-links-Regelung, also ohne Schilder?
 
War es vielleicht ein Kreisverkehr mit Rechts-vor-links-Regelung, also ohne Schilder?

Nope! Die Vorfälle sind auf zwei Kreisverkehre verteilt, beide ganz normale ohne Beschilderung.

Beide kenne ich gut, da ich sie häufig mit Rad und Auto durchfahre. Der eine ist 200m vor meiner Haustür…
 
Nope! Die Vorfälle sind auf zwei Kreisverkehre verteilt, beide ganz normale ohne Beschilderung.

Beide kenne ich gut, da ich sie häufig mit Rad und Auto durchfahre. Der eine ist 200m vor meiner Haustür…
Dann "nur" :confused: überforderte Autofahrer. Aufmerksamkeitsdefizit, Wahrnehmungsschwierigkeiten usw. und: alle trotzdem fahren zu schnell Auto, weil sie sich in der Zelle ziemlich sicher fühlen. SUV ist angesagt, nicht nur aus Protz, Überfluss und Angeberei. "Mein Mann fühlt sich ja jetzt viel sicherer."

Ein auch "älterer Herr mit seiner Frau" im Auto fuhr meine Nachbarn um, die sich fußgehend auf dem Zebrastreifen befanden. Der Nachbar, auch "älterer Herr" wurde schwer, seine Frau leicht verletzt. Der ältere Autofahrer war auf dem Weg zur Augenklinik zur Augen-OP, seine Frau hatte keinen Führerschein.
 
[…] — er hat mich schlicht übersehen. Trotz neon Klamotten und Helm… das war sehr knapp und mir taten die beiden genauso leid wie es dämlich war was Sekunden vorher passiert ist. Machste nix 🤷‍♂️

Halte ich für glaubwürdig. Moderne Fahrzeuge haben sehr breite A-Säulen (einfach mal selbst bei Einfahrt gerade in einen Kreisverkehr beachten!), da verschwindet tw. ein Kleinwagen locker aus dem Blickfeld …
Sowohl als Autofahrer als auch als Radler kann ich da nur zur Vorsicht und ggf. doppelten Absicherung raten; hier reicht halt ein Sekundenbruchteil zum Unglück.

PS: Knalltüten wie Fall #1 natürlich ausgenommen, da würde ich manches Mal gerne was hinterherschmeissen …
 
Sehen und wahrnehmen sind unterschiedliche Dinge. Das Wahrnehmen ist die Verarbeitung im Hirn. Das kann dauern.
Da sind sie zum Führen eines Kfzs nicht geeignet.
Das ist nicht falsch von Coswiger, im Kern zutreffend. Wenn man schneller fährt als man denken kann. Oder wegen der A-Säule nur mal eben Radfahrer u. Fußgänger umfährt.

Du solltest mal ein paar praktische Fahrstunden nehmen. Perspektivenwechsel.
Halt, überlege mal. Das ist Opfer-Täter-Umkehr. Die Autofahrer brauchen hier Fahrstunden und Eignungstests.
 
Zurück