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Konfliktsituationen im Verkehr

Also ich hab zunehmend den Eindruck, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen so nach und nach "hintenrum" kommen, und Kontrollen braucht man auch nicht: Wenn ich mir den Zustand vieler Straßen inner- und außerorts so anschaue, dann fährt man da freiwillig nicht viel mehr als 30 bzw. 50. Selbst wenn mal Schlaglöcher ausgebessert werden, dann ja eher so mit "Haufen drauf", jedenfalls hier bei uns.
Als Radfahrer kommt man gar nicht mehr auf die Idee, schön rechts zu fahren, weil da die tiefergelegten Gullideckel und die Asphaltabbrüche lauern. Also: mitten auf der Straße in erzwungenen Schlangenlinien.
Ich weiß nur nicht, ob ich das wirklich gut finden soll...
 
.... Er hat lediglich behauptet, dass die Leute die niedrigen Limits 120/80/30 nicht wollen.
Also Micha, man darf weiter denken, was das bedeuten könnte, was der Minister gesagt hat.

Mag sein, die Leute wollen nicht langsamer fahren und ach so gerne trotzdem weniger Verkehrsopfer produzieren und weniger CO2 ausstoßen. Man kann sich ja etwas wünschen, aber es spiegelt nicht die Wirklichkeit und nicht die Vernunft wider.

Wenn die Personen für den Bürgerrat ausgelost werden, ist der Anteil der Dummen genauso groß wie in der Bevölkerung...
ja, aber die bleiben dann nicht dumm, sondern denken weiter. Weil ihnen Informationen gegeben werden und diese diskutiert und im Kopf verarbeitet werden. Andernfalls etwa bei Wahlen oder gar Volkabstimmungen wäre Vernunft kein Zufall. Das heißt nicht etwa, dass ich Demokratie abschaffen will. Bürgerräte soll es zusätzlich geben und die Resultate sollten auch eine gewisse Bindungswirkung bekommen. Wenn in der Demokratie völlig gegen die Vernunft gestimmt wird, ist sie bald am Ende. Dafür fallen uns sicherlich Beispiele ein.

Ich gebe zu bzw. glaube, die Idee der Bürgerräte ist nicht sehr bekannt.
 
Wieso weltfremd? In dem Punkt weiß er genau was seine Wähler wollen. Er sollte sie vielleicht nicht mit "die Leute" bezeichnen.

Das Konzept der Bürgerräte sehe ich absolut kritisch. Es ist nämlich absolut nicht so, dass ein Bürgerrat, wie suggeriert, einen Querschnitt der Bevölkerung abbildet, sondern er bildet sich aus themen-/politikinteressierten Menschen. Außerdem sind wenige (also die Mitglieder des Bürgerrates) viel leichter durch Interessengruppen beeinflussbar, als viele (die gesamte Bevölkerung). Und wozu hat man denn ein gewähltes Parlament?
Der Bürgerrat soll ausgelost werden. Plötzlich wirst Du aufgefordert, teilzunehmen, obwohl es gar nicht Dein Thema ist. Ja, das soll so sein. Denn das ist unabhängig udn unvoreingenommen. Man muss nicht Akademiker oder irgendwo Parteimitglied sein. Gar nicht. Uninteressierte lehnen ab, aber gehen die denn wählen?
Irland hat mit dem Konzept Bürgerrat schon teils sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Recht auf Abtreibung in einem traditionell erzkatholischen Land durch zubekommen war schon nicht schlecht.

Hier noch ein kurzer Artikel der TAZ dazu:
https://taz.de/Buergerraete-in-Irland/!5749939/
Habe ich jetzt gelesen. Nicht gut war dabei, dass die Räte ihre Kosten und Lohneinbußen nicht ersetzt bekamen. Und dabei geht es nicht um hohe Diäten sondern nur um Kostenersatz.
 
Also Micha, man darf weiter denken, was das bedeuten könnte, was der Minister gesagt hat.
"Weiterdenken" - also etwas in die Aussage hineininterpretieren - ist aber etwas anderes als das, was Du hier geschrieben hast
Wenn der Verkehrsminister Wissing sagte, "die Leute wollen das (niedrigere Tempolimit) nicht", behauptet er, dass die Leute nicht wollen, dass es weniger Opfer im Straßenverkehr gibt und dass sie Klimaschutz nachrangig halten. Also das sagt er aber nur. Und andere krähen das nach.
 
ja, aber die bleiben dann nicht dumm, sondern denken weiter. Weil ihnen Informationen gegeben werden und diese diskutiert und im Kopf verarbeitet werden.
Genau, und weil die Leute schon länger Informationen bekommen und vernünftig und bildungsfähig sind, gibt es ja auch längst keine Schwurbler, Klimawandelleugner, Aluhutträger, ... mehr.
 
Genau, und weil die Leute schon länger Informationen bekommen und vernünftig und bildungsfähig sind, gibt es ja auch längst keine Schwurbler, Klimawandelleugner, Aluhutträger, ... mehr.
Hör dir mal den Podcast über den irischen Bürgerrat an. Da haben zb Personen die homophop waren bevor sie am Bürgerrat teilgenommen haben sich aufgrund ihrer Erfahrung dort geändert haben.

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Politiker-ekelten-mich-an-Folge-4-180-Grad,audio565702.html

Wenn man nicht mehr daran glaubt Personen mit Argumenten zu überzeugen dann haben wir sowieso fertig.
 
Hör dir mal den Podcast über den irischen Bürgerrat an. Da haben zb Personen die homophop waren bevor sie am Bürgerrat teilgenommen haben sich aufgrund ihrer Erfahrung dort geändert haben.

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Politiker-ekelten-mich-an-Folge-4-180-Grad,audio565702.html

Wenn man nicht mehr daran glaubt Personen mit Argumenten zu überzeugen dann haben wir sowieso fertig.
Ich argumentiere ja auch gerne und ausdauernd, aber einTeil der Menschen hat mit Fakten nichts mehr am Hut...
 
Der Bürgerrat soll ausgelost werden. Plötzlich wirst Du aufgefordert, teilzunehmen, obwohl es gar nicht Dein Thema ist. Ja, das soll so sein. Denn das ist unabhängig udn unvoreingenommen. Man muss nicht Akademiker oder irgendwo Parteimitglied sein. Gar nicht. Uninteressierte lehnen ab, aber gehen die denn wählen?

Habe ich jetzt gelesen. Nicht gut war dabei, dass die Räte ihre Kosten und Lohneinbußen nicht ersetzt bekamen. Und dabei geht es nicht um hohe Diäten sondern nur um Kostenersatz.
Daa ist bei uns wiederum besser geregelt. Nichtsdestotrotz werden die wirklich sinnvollen Empfehlungen des Bürgerrat Ernährung ignoriert.
Aber wie gesagt, in manch anderen Ländern kann genau so ein Rat dazu führen, dass ewig angestrebte und eigentlich von der Mehrheit befürwortete Vorhaben auch umgesetzt werden.
Auch in der Politikwissenschaft ist Irland aufgrund dieser Regelung immer wieder ein Positivbeispiel.
Vielleicht kommt die Nachricht im Bundestag auch irgendwann an.
 
Der Bürgerrat soll ausgelost werden. Plötzlich wirst Du aufgefordert, teilzunehmen, obwohl es gar nicht Dein Thema ist. Ja, das soll so sein. Denn das ist unabhängig udn unvoreingenommen. Man muss nicht Akademiker oder irgendwo Parteimitglied sein. Gar nicht. Uninteressierte lehnen ab, aber gehen die denn wählen?
Also beim Bürgerrat Ernährung haben von 20.000 ausgelosten Bürgern 2.200 Interesse an der Beteiligung bekundet. Werden diese 2.200 einen wirklichen Querschnitt der Bevölkerung dargestellt haben... Wohl eher nicht. Werden sie dem Thema gegenüber unvoreingenommen gewesen sein. Wohl auch eher nicht.
Zum ganzen weiteren Verfahren könnte ich jetzt hier noch eine ewige Liste schreiben, warum dieses, wie Bürgerräte überhaupt, für mich absolut kein erstrebenswertes Konzept darstellt, aber hier geht's ja eigentlich um Konfliktsituationen im Verkehr.
 
Einfach mal bei den Zahlen bleiben

Wissing sagte, 120/80/30 "wollen die Leute nicht". Da könnte er sogar recht haben.

So schade das wäre.
 
Antithese: Ich denke man kann auch an die jeweilige Situation angepasst fahren als Kfz-Führer. Da wo möglich zügig (wenn man mag), an anderen Stellen zurückhaltend und defensiv, damit andere nicht gefährdet werden.
Die Forderung nach überall gleichen, niedrigeren Tempolimits erscheint mir nicht zwingend sicherheitserhöhend. Das Problem sitzt meist hinter dem Lenkrad.

Man müsste m.M. nach viel stärker als bisher aggressive, gefährdende Fahrweisen sanktionieren und idiotische Egomanen-Schweine, die sich einen Dreck um andere scheren, viel schneller aus dem Verkehr ziehen (auch und gerade ohne, dass erst etwas passieren muss).

Beispiel: Warum soll ich nicht, nachdem ich in einer Ortschaft vorsichtig und mit genügend Abstand einen Radler überholt habe, mit 50 km/h weiterfahren?
 
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