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Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

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Da ich nach 3500km erstmals auf der Suche nach einer neuen Kette für meinen Shimano 105 Antrieb war und ganz oft lese "Kauf dir ´ne einfache 5600 - sparst Du Geld" habe ich ein bisschen im Internet gestöbert um zu erfahren ob man wirklich genau so gut bzw. billiger fährt wenn man eine günstige Kette kauft statt einer Dura Ace.
Gefunden habe ich einen Test den die TH Aachen im Auftrag von Wippermann durchgeführt hat:

http://www.cantitoeroad.com/news/76/66/Connex-Bicycle-Chain-Test-Results-Updated.php

Demnach gibt es beträchtliche Unterschiede im Verschleiß,schon mit einer nur wenige Euro teureren 7801 z.B. fährt man etwa 600km länger als mit einer 6600er,meine noch verbaute 5600 taucht da gar nicht auf,dürfte aber noch schneller verschleißen.
Und:sind die Connex-Ketten wirklich so gut oder ist das durchweg überragende Ergebnis dem Auftraggeber geschuldet?
Wie sind eure Erfahrungen?

btw:Ich habe mir daraufhin erstmal einen Rohloff Caliber 2 und vorsorglich eine CN-7801 gekauft. :)
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

einen Test den die TH Aachen im Auftrag von Wippermann durchgeführt hat:

Tests mit Auftraggebern kann man meist in die Tonne kloppen, besonders wenn das Ergebnis so eindeutig nach dem scheinbaren Wunschergebnis des Auftraggebers ausfällt.
600km bei ner Shimano Kette sind schon drin. Die Ketten bei Shimano sind im Prinzip baugleich. Ab der 105 ändert sich allerdings die Beschichtung. Dadurch wird die Lebensdauer vielleicht ein wenig erhöht, vor allem aber sind die höherklassigen Ketten etwas pflegeleichter.
Die Internetpreise für die Ketten liegen ja nicht so weit auseinander.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Tests mit Auftraggebern kann man meist in die Tonne kloppen, besonders wenn das Ergebnis so eindeutig nach dem scheinbaren Wunschergebnis des Auftraggebers ausfällt.
Im Prinzip richtig, wenn irgendein völlig unbekanntes (privates) Forschungsistitut einen solchen Test durchführt. Die RWTH Aachen ist da aber über jeden Zweifel erhaben und hat es nicht nötig, sich wegen eines solchen Tests den Ruf zu ruinieren. Insofern gehe ich davon aus, dass die Ergebnisse Hand und Fuß haben.

Man kann natürlich darüber diskutiere, ob Wippermann die Ergebnisse veröffentlicht hätte, wenn die eigenen Produkte nicht auf den vordersten Plätzen gelandet wären. Andererseits laufen ähnliche Tests im Vergleich zu Konkurrenzprodukten sicher auch in den eigenen Labors für die Qualitätssicherung. Da wird Wippermann schon vorher gewusst haben, dass die eigenen Produkte nicht die schlechtesten sind.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Die superteuren Edelstahlmodelle von Connex hatte ich nie, wohl aber die "normalen" 10S8 und 10S0 - als Vergleichskette allerdings Campa Veloce und Chorus. Der Abstand im Test ist ja nicht so riesig, in der Praxis heißt das dann allerdings bei einigermaßen vergleichbaren Bedingungen (natürlich nur aus der Erinnerung heraus und nicht unter Laborbedingungen) Laufleistungen zwischen 2-3000 km bei Connex, 7- 8500 km bei den Campa-Ketten.

Und da stellt sich dann die Frage: Wie aussagekräftig bzw. wie übertragbar sind die Testdaten vom Labor auf die Straße? Ohne jetzt bösen Willen zu unterstellen: Aber je nach Testaufbau kann man auch das Ergebnis beeinflussen und ob dann dieses Ergebnis für die Praxis brauchbar ist, das ist dann wieder eine Frage für sich.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

[...] Wie übertragbar sind die Testdaten vom Labor auf die Straße?

Da hst Du sicher recht! Gemessen wurde lediglich eine einfach zu messende Größe, nämlich die Längung der Kette in Abhängigkeit der Laufleistung bei identischen Bedingungen (Wasser, Sand, immer mal wieder ölen). Viel wichtiger ist aber eigentlich die "Schaltperformance", die sich aus dem komplexen Zusammenspiel verschiedener Parameter ergibt (z.B. Längung der Kette, gleichzeitige Veränderung der Zahnform der Ritzel durch Abnutzung, Veränderung der Querflexibilität der Kette durch Abnutzung, Einfluß der Form der Seitenlaschen der Kette bei sich aufgrund der Abnutzung längenden Kette und sicher einiges mehr).

Deinem Bericht nach hat Campa beim Gesamtsystem die Nase scheinbar deutlich vorne.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Ich bin in meiner persönlichen Testreihe bei den Shimano-Ketten auch zu dem Ergebnis gekommen, dass die CN-7801 die Nase vorn hat.
Nach dem obigen Test scheint mir die neue HG74 MTB-Kette aber interessant. Angeblich ist sie zu Road-Antrieben nicht kompatibel, was ich aber nicht glaube.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Da hst Du sicher recht! Gemessen wurde lediglich eine einfach zu messende Größe, nämlich die Längung der Kette in Abhängigkeit der Laufleistung bei identischen Bedingungen (Wasser, Sand, immer mal wieder ölen). Viel wichtiger ist aber eigentlich die "Schaltperformance",...

Würde ich so nicht stehen lassen: die Längung der Kette ist DER Indikator für ihren Zustand und somit DAS Kriterium für einen Wechsel!

Aber Connex läßt natürlich auch andere wichtige Faktoren wie z.B. das Schaltverhalten mit/ohne Last oder auch sowas wirklich realitätsfremdes wie die Reißfestigkeit (ab ca. 9000N) von der TH Aachen testen.
Zumindest zeigt sich auch da daß die 7801 gar nicht mal so übel ist,ich habe sie ja nicht nur aufgrund des Connex Testdiagramms gekauft sondern auch weil sie u.a. hier im Forum ausschließlich gute Kritiken erntet.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Die superteuren Edelstahlmodelle von Connex hatte ich nie, wohl aber die "normalen" 10S8 und 10S0 - als Vergleichskette allerdings Campa Veloce und Chorus. Der Abstand im Test ist ja nicht so riesig, in der Praxis heißt das dann allerdings bei einigermaßen vergleichbaren Bedingungen (natürlich nur aus der Erinnerung heraus und nicht unter Laborbedingungen) Laufleistungen zwischen 2-3000 km bei Connex, 7- 8500 km bei den Campa-Ketten.

Und da stellt sich dann die Frage: Wie aussagekräftig bzw. wie übertragbar sind die Testdaten vom Labor auf die Straße? Ohne jetzt bösen Willen zu unterstellen: Aber je nach Testaufbau kann man auch das Ergebnis beeinflussen und ob dann dieses Ergebnis für die Praxis brauchbar ist, das ist dann wieder eine Frage für sich.

Bekommst du 7-8000 km mit Campa-Ketten hin, ohne hinterher die Kassette wegzuwerfen? Wenn doch, dann bekomm ich es auch hin. Wenn nicht, dann sind es eher um die 4000. Erfahrung zeigt, dass der Kettenwechsel fällig ist, etwas bevor die Rohloff Caliber das anzeigt. Ich fahr übrigens Centaur-Ketten
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Bekommst du 7-8000 km mit Campa-Ketten hin, ohne hinterher die Kassette wegzuwerfen? Wenn doch, dann bekomm ich es auch hin. Wenn nicht, dann sind es eher um die 4000. Erfahrung zeigt, dass der Kettenwechsel fällig ist, etwas bevor die Rohloff Caliber das anzeigt. Ich fahr übrigens Centaur-Ketten
7-8000Km fahre ich auch mit Campa Ketten ohne die Kassette zu schrotten.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Meine allererste Kette bin ich 8000 km gefahren, da war die Kassette sowas von hinüber. Wie fährst du denn? Also ich fahre auch bei Regen und schmiere nicht nach jeder Ausfahrt...
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Meine allererste Kette bin ich 8000 km gefahren, da war die Kassette sowas von hinüber. Wie fährst du denn? Also ich fahre auch bei Regen und schmiere nicht nach jeder Ausfahrt...

Ich fahre nicht im Regen.Letztens hat mich aber ein richtiger Platzregen erwischt.Ich benutze Oil of Rohlof,das wäscht auch bei Starkregen nicht so schnell aus.Zuhause wische ich die Kette nach jeder Fahrt mit nem öligen Lappen ab,und einmal in der Woche wird die geölt,nach ner Regenfahrt natürlich sofort.Ausserdem muss ich noch dazu sagen,dass ich kaum in den Hügeln fahre.Berge gibt's hier schon gar nicht.Da ist der Zug auf die Kette natürlich nicht so stark.
Gruss Phono
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Würde ich so nicht stehen lassen: die Längung der Kette ist DER Indikator für ihren Zustand und somit DAS Kriterium für einen Wechsel!

Aber Connex läßt natürlich auch andere wichtige Faktoren wie z.B. das Schaltverhalten mit/ohne Last oder auch sowas wirklich realitätsfremdes wie die Reißfestigkeit (ab ca. 9000N) von der TH Aachen testen.[...]
Da widersprichst Du Dir aber ein wenig. Wenn die Längung "DER" Indikator ist, braucht man das Schaltverhalten ja nicht mehr zu testen...

In meiner Liste der (möglichen) Einflussfaktoren taucht die Längung ja auch als erste Größe auf, aber es spielen eben auch andere Parameter eine u.U. wichtige Rolle.

Das die Längung die entscheidende Größe für den Kettenwechsel ist, ist völlig naheliegend: Zum einen ist es die einzige Größe, die man einfach messen kann, und zum anderen führt eine gelängte Kette unmittelbar zu einem größeren Verschleiß der Kassette -- selbst wenn zu dem Zeitpunkt die Schaltperformance noch in Ordnung ist.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Bekommst du 7-8000 km mit Campa-Ketten hin, ohne hinterher die Kassette wegzuwerfen? Wenn doch, dann bekomm ich es auch hin. Wenn nicht, dann sind es eher um die 4000. Erfahrung zeigt, dass der Kettenwechsel fällig ist, etwas bevor die Rohloff Caliber das anzeigt. Ich fahr übrigens Centaur-Ketten

Ja, gar kein Problem: Ich wechsele wenn der Rohloff-Caliber auf der Alu-Ritzel-Seite (0,075) anschlägt.

Meine letzte Connex-Kette war hingegen so schnell durch (allerdings viel bei schlechtem Wetter gefahren) dass die Stahl-Seite des Calibers schon ganz locker durchfiel - da musste ich dann auch 2 Einzelritzel (hatten vorher schon einige Campa-Ketten überlebt) und ein Kettenblatt (das auch schon eine immense Laufleistung hatte) austauschen, denen hat diese Aktion dann "den Rest" gegeben.
Daher: Lieber öfters mal den Caliber auf die Kette stecken!
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Da widersprichst Du Dir aber ein wenig. Wenn die Längung "DER" Indikator ist, braucht man das Schaltverhalten ja nicht mehr zu testen...

Wippermann läßt eben alles testen,ob das in der Praxis relevant ist oder nicht.Aber statt immer nur lesen zu müssen "das Schaltverhalten ist deutlich besser oder "finde ich subjektiv besser" wird das mit Zahlen anschaulich gemacht.Ob die neue Kette nun aber eine Zehntelsekunde früher oder später auf´s nächste Ritzel springt ist für geschätzte 95% der Radfahrer völlig irrelevant.

In meiner Liste der (möglichen) Einflussfaktoren taucht die Längung ja auch als erste Größe auf, aber es spielen eben auch andere Parameter eine u.U. wichtige Rolle.

Fährst Du bei den Amateuren/Profis?
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Ich fahre DuraAce-Schaltung, 6600 Ritzel und eine FSA SL-K Kurbel.
Nach 2000km musste ich die Shimano Kette 7900 wechseln, Rohloff-Caliber (0,075) meinte es wäre so weit. Das Schaltverhalten war immer sehr gut.

Habe mir dann eine Connex 10s1 gekauft, und das Schaltverhalten war ab sofort be......... . Vom großen zum kleinen Kettenblatt (und umgekehrt) konnte ich nur noch Schalten, wenn ich "rausgenommen" habe. Hinten lief es auch nicht rund. Die Schaltung war korrekt eingestellt. Hab sogar an mir selbst gezweifelt, und bin zu einem erfahrenen Schrauber gegangen, keine Änderung.

Habe dann wieder auf eine 7900 gewechselt, und alles läuft wieder wie Butter.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Ich schmeiss die Connex auch bald vom Stadtrad, weil sie einfach beschissen schaltet.

7.000 km sind mit Campa-Ketten bei mir auch keine Problem bei sachgerechter Pflege und nicht zu viel Regeneinsatz. Ebenfalls mit Oli of Rohloff.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Wippermann läßt eben alles testen,ob das in der Praxis relevant ist oder nicht.Aber statt immer nur lesen zu müssen "das Schaltverhalten ist deutlich besser oder "finde ich subjektiv besser" wird das mit Zahlen anschaulich gemacht.Ob die neue Kette nun aber eine Zehntelsekunde früher oder später auf´s nächste Ritzel springt ist für geschätzte 95% der Radfahrer völlig irrelevant.
Ich bin mir da nicht sicher, ob man das Schaltverhalten als Gesamtvorgang so richtig gut vermessen kann. Da wird der Radfahrer wohl fast das beste "Messinstrument" sein und sein Gesamturteil (Du nennst es subjektiv) fällen. Dass die Längung da nicht der alles entscheidende Parameter ist, zeigt der Beitrag von harro-1, bei dem das Schaltverhalten auch mit verschlissener Kette noch sehr gut war.

Im übrigen denke ich, dass auch eine Zehntelsekunde (oder ein klein bißchen mehr...) schon eine große Auswirkung darauf hat, ob man z.B. beim Schalten im Wiegetritt nach kurzer Entlastung vertrauensvoll beherzt in die Pedale tritt oder aber in Erwartung eines knarzenden Geräusches oder sogar einer kurz durchrutschenden Kette ein, zwei Kurbelumdrehungen (fast) ohne Last ausführt.
Fährst Du bei den Amateuren/Profis?
Nö, weit davon entfernt. Mir geht es auch nicht um den Einfluss der Schaltperformance auf meine Durchschnittsgeschwindigkeit (sicher nicht im messbaren Bereich), sondern um die Freude und dadurch ausgelöste Motivation, die eine tadelos funktionierende Technik bewirkt.
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Ein interessanter Fred!
Ich würd gern kurz meine praktische Erfahrung mit Campa 10s und Connex/Wippermann umreißen.

Denkansatz:
Kette und Kassette sind eine Verschleißpaarung mit definiertem Täter und Opfer. Wenn der Täter härter vorgeht, ist das Opfer früher platt.

Mit Connex hab ich mir eine sauteure Campa-Kassetten ruckzuck "ausgegraben."
Die Connex halten deutlich länger als eine C10-Kette, das stimmt.
Diese Connex ist wohl mechanisch härter gestaltet, damit steht der Kettenhersteller zumindest gut da.

Daß das Steigverhalten der Connex schlechter ist, kann ich unterschreiben.
Sch.. auf die Kette. :daumen:
Selbst eine SH-Kette (7800?) 5,9mm hab ich schon mal laufen lassen, aber wg. Schaltverhalten wieder abgelegt.

Es bleibt nun fürderhin beim Campa-Original: Chorus/Record.

campi
 
AW: Kettenverschleiß: TH Aachen hat getestet

Die Connex ist inzwischen vom Stadtrennrad geflogen und wurde durch Veloce ersetzt.

Seitdem schaltet es wieder rasselfrei (ohne Überdrücken) und der Antrieb läuft auch ohne Störgeräusche. Der Unterschied war gewaltig. Im Ergebnis muss ich feststellen das die Connex-Kette überhaupt nicht für Campa-10x-Antriebe geeignet ist.
 
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