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Kettenreaktion im Fahrradladen

  • Ersteller Ersteller jonasonjan
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Mich wundert, dass es noch keine Versuche gibt, Beratung & Verkauf zu trennen. Das wäre fair. Die Läden könnten Räder & Teile günstiger anbieten & damit zumindest in die Nähe nicht allzugünstiger Online-Shops kommen & kassieren dafür für Beratung & sonstigen Service. Dann müsste ich als notorischer Gebrauchtteilesammler- und -käufer kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich doch mal wieder Profirat brauche & noch dazu sind Fachgeschäfte bei den Preisen nicht mehr hoffnungslos weit hinterm Internet zurück.

Noch dazu bremst das impertinente & unerwünschte: Ich sag' Dir jetzt erst mal, was Du überhaupt brauchst-Beratung vielleicht etwas aus.

In vielen Bereichen gibts sowas ja schon - man schaue sich mal die Versicherungen an, da bieten viele den teureren persönlichen Beratungsservice an oder das reine Onlineprodukt, das dann etwas günstiger ist. Was man will, entscheidet man selbst. Das gleiche bei Banken oder Stromanbietern. Reine Onlineprodukte mit Briefkontakt oder Telefonservice aber kein Berater vor Ort.

Aber im Einzelhandel wird man das so nicht machen können, das wäre ja dann schon der klassische Onlineshop mit Einzelhandel vor Ort. Sitzt der Shop in Berlin, kann ich aus zB Hamburg bestellen, wenn ich in Berlin wohne, kann ich auch direkt hingehen und persönlichen Kontakt aufsuchen.
 
Ich glaube eher TrieB meint man solle für Beratung extra zahlen, bzw. wenn man nur Beratung haben will, aber nichts kauft, sollte der Händler Geld nehmen.

Kann ich mir schlecht vorstellen, daß sowas durchsetzbar ist.

Vlt. einen professionell ausgestatteten Platz zum Schrauben anbieten - Stunde 10 Euro, Beratung inkl.???
 
Vlt. einen professionell ausgestatteten Platz zum Schrauben anbieten - Stunde 10 Euro, Beratung inkl.???
Selbsthilfewerkstätten gibt es in jeder größeren Stadt. Ist dann natürlich eher auf Birkenstock als auf Carbon ausgelegt. Eine Art "kommerzieller Schraubkindergarten" wäre aber irgendwie auch eine nette Idee. Die Frage ist nur, wie viel teurer das am wäre, als es einfach vom Fachmann machen zu lassen, denn wenn jeder Grobmotoriker an das gute Werkzeug darf...
 
Sowas dürfte sich kaum trennen lassen denke ich. Verkauf und Dienstleistung sind irgendwie fließend. Sei denn bei rein virtuellen Produkten, ohne tatsächlich greifbares Produkt (Finanzprodukte etc).
Bei einigen Laufschuhhändlern gibts ja Analysen kostenfrei bei Kauf eines Schuhs, gut....bei Radhändlern das gleiche mit der Vermessung, aber reiner Verkauf? Ohne Beratung? Da wäre dann ja jede Frage zuviel
 
2,5 Monate auf einen Termin warten??? Habt Ihr da überhaupt noch Kunden? Ich kann ja verstehen, wenn man auf Routineinspektionen mal die ein oder andere Woche wartet, aber generell solche Wartezeiten wäre für mich ein absolutes K.O.-Kriterium.
Viele Sachen sind planbar: Inspektionen, Erstinspektionen, Umbau von Komponenten (z.B. auf Rohloff).
Der Sinn der Termine ist, daß der Kunde das Rad am gleichen Tag wieder einsatzbereit hat. Das hilft dem Kunden und uns.
Wir versuchen deshalb z.B. möglichst direkt beim Radkauf den Termin für die Erstinspektion zu vereinbaren.
Ansonsten haben wir natürlich noch Zeitfenster für "Notfälle".
Wer sein Rad außerhalb des Termins vorbeibringt muß aber damit rechnen, daß die Reparatur/Inspektion auch mal zwischen 3 Tagen und 2 Wochen (je nach Auftragsvolumen) dauern kann.
Kleinere Sachen (Platten, gerissener Brems- oder Schaltzug, ...) veruschen wir natürlich möglichst sofort zu erledigen.

Und bei einem Fall wie dem Anrufer sehe ich nicht ein, daß der die Zeit für die Reparaturen an der Rädern unserer Kunden weg nimmt. Je nachdem muß ich ja auch bei dem Neuaufbau des Internetrades ab 2,5h aufwärts rechnen. Natürlich kann das auch weniger sein, aber bei so einem Anruf muß ich erstmal vom worstcase ausgehen.

Ich habe übrigens schon oft erlebt, daß Kunden frühzeitig einen Termin gemacht haben, weil sie im Jahr davor das eben nicht gemacht haben, bei der Konkurrenz waren und bei der Terminabsprache meinten, daß würden sie nie wieder machen, sondern lieber etwas länger warten oder den Termin früher machen.
Es kommt also auch auf den Service und dessen Qualität an.
 
Wie, bitte schön, sollen denn Qualitätsunterschiede beim Service aussehen???

Es gibt doch eigentlich nur richtig oder falsch. Oder wird das Wohlfühl-Ambiente (freundliche Mitarbeiter, gutaussehende Mitarbeiterinnen, sympathischer Raumduft, angenehm temperierte Wartezone mit ausnahmsweise mal trinkbarem Gratiskaffee für Kunden) mitgerechnet?
 
Wie, bitte schön, sollen denn Qualitätsunterschiede beim Service aussehen???
Termintreue ist doch schon genannt worden. Das ist bei so ziemlich jeder Dienstleistung das zentrale Qualitätsmerkmal, von der Wartezeit auf das nächste Pils bis zur Entwicklung eines Autobahnmautsystems.
 
Wenn es sich im Bereich von mehreren Monaten abspielt, wann es den nächsten Werkstatttermin gibt, ist es obsolet, ob dieser dann in 2 oder 3 Stunden über die Bühne geht.

Vielleicht sollte jeder Fahrradhändler mal ein längeres Praktikum in einer Werbeagentur oder der entsprechenden Productions-Firma machen. Da heißt es bei jedem Termin: "Gestern!" Trotzdem darf man nicht schlampen, muss die Ausführung auch bei extrem knapper Zeit perfekt sein, sonst weigert sich nämlich der Kunde zu bezahlen.
 
Gegen den Kundentyp, der die EH-Beratung benötigt, um eine Kaufentscheidung dann im Internet auszulösen, ist jeder Fahrradladen machtlos - machtlos sind sie aber vor allem, weil das Personal seltenst gelernt hat, wie man berät und verkauft!

Um meine Kaufentscheidung zu treffen, habe ich damals 11 sogenannte spezialisierte RR Händler besucht, die alle auf ihren Webseiten ein hochtragendes Credo zum „Kundendienst und Radsport“ hatten, das sich leider bis auf 2 Ausnahmen als unlautere Werbung entpuppte.

Wenn ich als potenzieller Käufer zum Anfang des Verkaufsgespräch deutlich ansage, dass ich kein Fachmann sondern Anfänger bin, ehrlicherweise auch noch mein Budget beziffere, dann wundere ich mich doch, warum kaum einer der Verkäufer auf die Idee kam mich zu meiner persönlichen Bedarfsermittlung zu befragen anstatt sofort in die Lobpreisungen seiner Aussteller und Restposten der entsprechenden Preisklasse einzusteigen. Querfragen oder Einwände wurden kaum beantwortet oder abgebügelt bzw. als nicht zielführender Ansatz eines abschlusssicheren Verkaufsgespräch bewertet.

Letztendlich habe ich dort gekauft, wo man mir Fragen stellte, wo man mich aufklärte und meine Fragen freundlich und zufriedenstellend beantwortete, wo man mir mit "einfachen Worten" technische Unterschiede erklärte, wo man mich vermessen hat, wo man mir Optionen bot, wo man mir Probefahrten zum „Fühlen“ anbot, wo ich Kaffee & Kekse bekam und eine Begegnung mit einer Person, die mir einfach Spaß an meinen Einkauf und an meiner Budgetüberschreitung vermittelte.

Während der geplanten Wartezeit von 2 Wochen zur Rahmenlieferung wurde ich persönlich telefonisch per Mailbox Nachricht und per freundlicher email vom Verkäufer kontaktiert, der mir eine einwöchige Verzögerung der Lieferung mitteilte und dann nochmals zur Terminabsprache für die Abholung bei der selbstverständlich alles nochmals überprüft und entsprechend meiner Maße eingestellt wurde. Auch zur sofortigen Probefahrt wurde ich gebeten, um eventuell übersehende Versäumnisse persönlich beurteilen und reklamieren zu können. Selbstredend gab es zusätzlich zum ausgehandelten Rabatt ein Geschenk in Form von Zusatzausstattung.

Der persönliche Anruf des Verkäufers ca. 6 Wochen nach Abholung beinhaltete nicht nur After Sales Geschwätz zur Erinnerung an die versprochene Erstinspektion, sondern neben Tipps zu meinen Fragen auch eine wohlstimmende Erinnerung an mein “diabolisches Einkauferlebnis“, das mich zum Stammkunden avancieren läßt.

Ansprechende Verkaufsräumlichkeiten, offene proaktive Kommunikation sowie aufmerksames Zuhören, zielführende Bedarfsermittlung gepaart mit individueller Betreuung/Beratung, freundlich hilfsbereit dargereichte Fachkompetenz, eine Balance zwischen Einfühlungsvermögen und Überzeugungskraft; Geduld, Ehrlichkeit und Humor unterscheiden den erfolgreichen stationären Händler vom Onlineshop!
 
Hallo I.bike.you
Letztendlich ...dort gekauft, wo man mir Fragen stellte, wo man mich aufklärte und meine Fragen freundlich und zufriedenstellend beantwortete, wo man mir mit "einfachen Worten" technische Unterschiede erklärte, wo man mich vermessen hat, wo man mir Optionen bot, wo man mir Probefahrten zum „Fühlen“ anbot, wo ich Kaffee & Kekse bekam und eine Begegnung mit einer Person, die mir einfach Spaß an meinen Einkauf und an meiner Budgetüberschreitung vermittelte.

...wurde ich persönlich telefonisch per Mailbox Nachricht und per freundlicher email vom Verkäufer kontaktiert, der mir ...mitteilte und dann nochmals zur Terminabsprache für die Abholung bei der selbstverständlich alles nochmals überprüft und entsprechend meiner Maße eingestellt wurde. Auch zur sofortigen Probefahrt wurde ich gebeten, um eventuell übersehende Versäumnisse persönlich beurteilen und reklamieren zu können. Selbstredend gab es zusätzlich zum ausgehandelten Rabatt ein Geschenk in Form von Zusatzausstattung.

Der persönliche Anruf des Verkäufers ...nach Abholung beinhaltete ...neben Tipps zu meinen Fragen auch eine wohlstimmende Erinnerung an mein “diabolisches Einkauferlebnis“, das mich zum Stammkunden avancieren läßt.

Ansprechende Verkaufsräumlichkeiten, offene proaktive Kommunikation sowie aufmerksames Zuhören, zielführende Bedarfsermittlung gepaart mit individueller Betreuung/Beratung, freundlich hilfsbereit dargereichte Fachkompetenz, eine Balance zwischen Einfühlungsvermögen und Überzeugungskraft; Geduld, Ehrlichkeit und Humor unterscheiden den erfolgreichen stationären Händler vom Onlineshop!

"Klingelingeling"; jetzt klingelt der Wecker, Du erwachst aus Deinem Schlummer und es endet somit dieser Traum!;):D

MfG
KLR
 
Wer ist so blöde, sich als ambitionierter Rennradfahrer mit sicherlich einer gehörigen Portion Erfahrung im Fahrradfachhandel doof zu stellen und einen auf Anfänger-Depp zu machen, nur um nachher eine, mit viel Sales-Phrasen ausgeschmückte Lobhudelei auf irgendeinen Bikeladen abzulassen?

Zu moderner Verkäufer-Gesprächsführung gehört in allererster Linie das Abchecken des Kunden nach K.O.-Kriterien, die einen sofortigen Gesprächsabbruch zur Folge haben sollten. Wer sich als Verkäufer darauf einlässt, seine wertvolle Zeit für eine taube Nuss zu verschwenden, ist selber Schuld und hat es nicht besser verdient.
 
Nur weil ich nicht dran gedacht habe, dass das Ventil "französisches" Ventil heißt, bin ich doch kein Depp.

Ich habe, in einem anderen Fall, mal an nem alten Stahlrenner das Tret äh Innenlager wechseln lassen wollen,
weil ich keine Ahnung von den genauen Maßen und keinen Kurbelabzieher hatte, bin ich zum örtlichen Radspezi.

Der hat mir ein neues eingebaut ..wie sich herausstellte, eins für Hollandräder!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!o_O
 
Viele Sachen sind planbar: Inspektionen, Erstinspektionen, Umbau von Komponenten (z.B. auf Rohloff).
Klar ist sowas im Prinzip planbar, aber will man das als Kunde wirklich auf so lange Sicht? Wenn ich heute bei Euch mein neues Rad abhole und ihr wahrscheinlich - wie die meisten Händler - die Erstinspektion in ca. 300 bis 500 Km empfehlt, was mache ich dann zwischen Anfang Juni und Anfang August mit meinem Radl? ;) Oder ich nach diversen Heißhungerattacken im Winter nach den ersten paar hundert Kilometern heute merke, dass ich ab jetzt doch die Kompaktkurbel brauche? ;)
Mir ist schon klar, dass man in der Hochsaison nicht innerhalb von Tagen - außer in Notfällen - mit einem Werkstatttermin rechnen kann. Aber solch' vorausschauende Planung ist doch eher selten. Entweder habt ihr Eure Kunden wirklich gut erzogen, Euer Angebot ist absolut einzigartig oder seid der einzige Händler im Umkreis. Ich hab' wegen solcher Terminengpässe nicht nur Friseure, Zahnärzte und Hausärzte gewechselt sondern sogar die bislang bevorzugte Automarke.
 
Wer ist so blöde, sich als ambitionierter Rennradfahrer mit sicherlich einer gehörigen Portion Erfahrung im Fahrradfachhandel doof zu stellen und einen auf Anfänger-Depp zu machen, nur um nachher eine, mit viel Sales-Phrasen ausgeschmückte Lobhudelei auf irgendeinen Bikeladen abzulassen?

Zu moderner Verkäufer-Gesprächsführung gehört in allererster Linie das Abchecken des Kunden nach K.O.-Kriterien, die einen sofortigen Gesprächsabbruch zur Folge haben sollten. Wer sich als Verkäufer darauf einlässt, seine wertvolle Zeit für eine taube Nuss zu verschwenden, ist selber Schuld und hat es nicht besser verdient.

Wahrnehmungstörung oder Lese-Verständnisschwäche!?
 
Was Termine angeht, bei meinem Autohändler bringe ich das Auto abends hin, am nächsten Nachmittag ist es fertig. Und der hat sicherlich mehr zu tun als mein Radhändler ;) Zumindest ist der Laden immer voll und die Probleme eines Autos heute dank immenser Technik glaube ich nicht immer so eindeutig. Aber gut...so ist es, so bleibt es, ein Grund mehr für gutes eigenes Werkzeug und ein funktionierendes INternet.
 
Was Termine angeht, ...
Dass es auch anders geht, zeigt ein Radhändler um die Ecke bei mir: Der wirbt sogar auf seiner Webseite groß damit, dass man auch ohne Terminabsprache - und auch als Nichtkunde - bei ihm vorbeikommen kann und er sich schnellstmöglich um die Sachen kümmert. Und es funktioniert, letztens in der Mittagspause ein Laufrad mit gehörigem Seitenschlag zum Richten vorbei gebracht. Als ich nach der Wurstsemmel wieder im Büro war, kam schon der Anruf: fertig! Gestern in der Mittagspause anderes Laufrad wegen vermeintlicher verdächtiger Geräusche im Lager vorbeigebracht, 5 Minuten gewartet und dann Entwarnung vom Schrauber. Der hat zur Sicherheit auch noch gleich den Kollegen nachschauen lassen, alles ohne Kosten.

Kleinteile besorg' ich mir seither fast nur noch dort und beim nächsten Rad-Neukauf wird der Laden allererste Anlaufstelle sein. Übrigens hab' ich vorher dort kein Rad oder sonstwas Größeres gekauft. So geht Service und bindet Neu-Kunden!
 
Bei mir um die Ecke gab es auch mal einen Laden, da hab ich seltenst was im Internet bestellt. Als Stammkunde (so würde ich mich bezeichnen, wenn ich über 4000 Euro für den Kauf von 2 Rädern da lasse, Kleinteile noch nicht einbezogen) wurde ich schon 2 mal weggeschickt bei uns hier in der Ecke, bedeutet für mich fast 1 Stunde Fahrerei einfach. Sowas gehört sich meiner Ansicht nach nicht, wenn es sich um einen Termin handelt, den man vorher telefonisch vereinbart hat und dann feststellt, dass man doch nur den Azubi im Laden hat und der Chef persönlich sagt, kommen sie ein andermal vorbei, rufen sie vorher an, das eine Mal an Ostern, das andere Mal im Winter. Interessanterweise ist der Laden trotzdem ganz gut in der Szene dabei, insbesondere was MTBs angeht, die Auswahl auch ganz gut, nichts desto trotz, mich hat er zum letzten Mal gesehen.

Die meisten Händler sind ungeachtet ihrer Qualität mürrisch und ich finde in Zeiten der Dienstleistung lasse ich mein Geld ungern bei jemandem, der mir motzig oder launisch begegnet, das kann ich mir nicht in meinem Job leisten und sollte sich erst recht kein Selbständiger leisten können. Wenn ich behandelt werde wie Hain Blöd und mich belehren lassen muss - da trifft der Artikel meine Realität ganz gut - hab ich schon kein Vertrauen mehr in den Rest seiner Arbeit. So gehts mir zumindest.
 
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