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Kette ruckelt beim Rückwärtstreten

Fibo2110

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Hallo,

ich habe folgendes Problem: Wenn ich vorne auf dem größten Kettenblatt und hinten auf den ersten beiden kleinen Ritzeln bin, ruckelt die Kette leicht beim Rückwärtstreten. Es tritt nur in diesen beiden Gängen auf, alle andere Gänge funktionieren einwandfrei.

Ich kann das schlecht beschreiben, es ist als würde die Kette einfach nicht sauber laufen und sich irgendwo kurz verhaken. Einen wirklichen Widerstand gibt es nicht, man merkt es aber, aber dass sie einfach nicht rund läuft.

Es ist übrigens ein neues Canyon Endurace CF, grade mal 100km runter. Verschleiss an den Ritzeln kanns also nicht sein.

Zugspannug und Anschläge sind korrekt eingestellt. Die Kette hab ich auch mal leicht mit meinen Händen gebogen, um etwaige steife Glieder rauszukriegen. Keine Besserung.

Was mich stutzig macht ist dass es nur diese beiden Ritzel sind auf denen sie Probleme macht.

Irgendwer ne Idee was ich noch versuchen könnte?
 
Ich würde mal sagen: alles neu. Wenn du vorne auf dem grössten KB, hinten auf den kleinsten Ritzen bist, ist das die grösstmögliche Übersetzung. Selbst kleinste Widerstände verhindern dann, dass die Kette sauber rückwärts läuft. Das können Restgrate an den Ritzeln, ein etwas schwergängiger Freilauf oder eben eine Kombination von dem mit einer neuen Kette sein.

Fahr mal ein paar km und mach dir keine Kopf. Das gibt sich unter Garantie.

Aber ich kanns nachvollziehen: bei einem neuen Bike hört man immer die Flöhe husten....
 
:) Ich trete auch nicht rückwärts, ich hab die Kette nur gerade gereinigt und geölt, da ist es mir beim Schmieren aufgefallen, als ich die Kurbel rückwärts bewegt habe, dass es etwas unsauber läuft und hakt. Da dachte ich frage mal nach, ob ich vielleicht was falsch eingestellt habe, aber da vorwärts alle Gänge wunderbar funktionieren, wird es wohl nichts sein.
 
aber da vorwärts alle Gänge wunderbar funktionieren, wird es wohl nichts sein.
Richtig ! Man darf nicht vergessen das ganze System der Schaltungen ist auf absolut sauberen Lauf in einer Richtung, vorwärts, ausgelegt. Teilweise mit laufrichtungsgebundenen Ketten , Schaltröllchen, und auch die Kettenblätter und Ritzel sind entsprechend geformt und dürfen/sollen nur in einer Position eingebaut werden. Auch wird die Schaltung NUR für eine Laufrichtung eingestellt. Da darf man sich also nicht wundern wenn es bei einer falschen Drehrichtung zu Funktionsbeeinträchtigungen kommen kann.
 
Zumindest kann man dabei herausfinden wie gut die Schaltung eingestellt ist. Ist sie sauber justiert kann man rückwärts genau so gut kurbeln wie vorwärts. Man kommt dabei nur nicht so gut voran.
Eben nicht.
Die Extremgänge mit großen Kettenschräglauf werden rückwärts nie so gut laufen wie vorwärts. Beim Rückwärtstreten hat z.B. das Schaltwerk fast keinen Einfluss auf den Lauf der Kette. Da kommt es schonmal vor, dass dann die Kette auf ein benachbartes Ritzel springt. Da kann das Schaltwerk noch so gut eingestellt sein.
 
Klingt für mich aber nicht nach Schräglauf. Der TE beschreibt doch, vorn groß und hinten klein, also läuft die Kette gerade (wenn nicht irgendwas furchtbar falsch montiert ist).
 
Hallo hier Doc,

das hatte ich auch schon mal. Nicht bei einem neuen Bike, aber bei einer neiuen Kette. Hab mir auch den Kopf zerbrochen. Dem zurücktretenden hakeln folgte dann immer ein zurzes vorwärtz hakeln. Hab damals alles kontrolliert. Schaltwerksröllchen, Kette, auf verbogene Zähne untersucht. Alles O.K. Es fiel mir aber auf, daß die Kette sehr steif war. Jetzt nachdem sie eingelaufen ist, habe ich das nicht mehr. Es war schon wesentlich besser nachdem ich die Kette mit Bremsenreiniger vom zähen Fett befreit habe und danach mit meinem Öl geölt hatte.

Doc
 
Aber wirklich nur wenn man mal gaanz genau wird. Extremer Schräglauf ist es nicht.
Im Grunde fast egal. Schräglauf wird völlig überbewertet. Das stammt noch aus Zeiten, als alles viel besser war und die Ketten kaum Schräglauf vertrugen. Seitdem wurden aber nicht nur die Ketten, somndern auch Ritzel und Kettenblätter verändert.

Nachteil: Das Umdrehen von Ritzeln und Kettenblättern ist meist gar nicht mehr möglich, ansonsten auch nicht sinnvoll. - Heißt eben: Wenn verschlissen, dann ersetzen.

Vorteil: Man kann, wenn man es denn unbedingt will, auch unter Last schalten, Kettenrisse sind im Gegensatz zu früher recht selten geworden und der Schaltkomfort an sich, der war nie so hoch, wie heute.

Ich hatte es vor gut 2 Jahren mal drauf angelegt, weil hier einer meiner Mitfahrer immer meinte, den Kettenschräglauf anderer Fahrer kommentieren zu müssen, und bin im Urlaub fast 600km nach Möglichkeit den maximal möglichen Schräglauf gefahren. Letztlich habe ich keinen extremen Kettenverschleiß feststellen können. Die Kette fiel vom Verschleiß her kilometermäßig nicht aus dem Rahmen.

Ich glaube gerne, dass extremer Schräglauf noch immer nicht die beste Variante ist. Aber sooo schlimm, ist es eben auch nicht (mehr). ;)

PS. Nochmal kurz zum ursprünglichen Thema: Wie ich schon schrieb, wir fahren Ritzel und meist auch Kettenblätter mit Schalt- und Kletterhilfen. Und natürlich sind die laufrichtungsgebunden. Rückwärtstreten geht natürlich noch immer. Wenn es aber mal ein wenig geräuschelt und/oder ruckelt, dann ist das eher ein Ausdruck für die eigentliche Funktion. - Nämlich, in genau eine Richtung hin, die Kette gut nach oben und unten über die Ritzel und auch über die Kettenblätter zu bekommen. Und das funktioniert, wie schon gesgt, seit ein paar Jahren so gut, wie nie zuvor. :cool:
 
Hi!

Also, das mit dem Rückwärtsfahren und -treten ist gar nicht so blöd, ein Bekannter von mir (primär als Geigenbauer - er hat auch lange im Orchester für den European Song Contest mitgespielt) hat damit Weltrekorde nebst Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde geschafft: http://www.lustigeweltrekorde.de/Spassrekorde-Fahrrad-Violine.html und http://www.myvideo.de/watch/2356801/Fahrrad_rueckwarts_geigen . Gut, über 100 km schaffe ich (auf dem Lenker sitzend!!!) rückwärts nicht, aber mit dem Bahnrad mit starrer Nabe schon so manchen Meter, natürlich in richtiger Sitzposition, schult den Gleichgewichtssinn ungemein. Vorsicht, Geisterfahrergefahr auf der Bahn, ich bin's natürlich nicht, wie auch, ich schaue dabei ja nach vorne ;)...

Spaß beiseite: Kette kann (noch) zu steif sein. Außerdem ist der Schaltschritt zwischen erstem und zweitem Ritzel häufig etwas größer als zwischen den anderen Ritzeln, vorwärts macht das nichts aus, für rückwärts ist die Toleranz dann zu gering. Schlimmer ist es, wenn dann andere/alle Ritzel davon betroffen sind, dann ist der Wurm drin. Schaltauge oder Schaltung verbogen, Hinterrad nicht rechtwinklig eingebaut, Hinterrad nicht mittig aufgrund verzogener Streben, Tretlager falsch eingebaut (alles schon passiert), Tretlagergehäuse nicht rechtwinklig, z.B. nach Sturz, falsche Komponenten - die Campa 9-fach Record- und Chorusgruppen von (vor) 1999 und nach 2000 unterscheiden sich äußerlich überhaupt nicht, aber technisch. 1999er Ergopower mit 2000er Zahnkranz geht nicht b.z.w. nur sehr hakelig mit hohem Verschleiß. Es gibt sicherlich noch viel mehr Gründe, ein schwergängiger Zug kann's sein u.s.w.

Grüße

Thomas

P.S. Nochmal kurz nachgedacht: Bei der Kettenschaltung wird bei Normalfahrt die Kette vom oberen Schalträdchen im Abstand von einigen mm exakt an das Ritzel von unten herangeführt - oder sollte zumindest. Rückwärtstretend läuft die Kette völlig führungslos zwischen Ritzel und Kettenblatt auf einer Länge von ca. 40 cm. Da kann die Kette ihre Eigenheiten mit allen Fehlern voll entfalten. Zudem: Je größer das Ritzel, desto geringer die freie Strecke zwischen diesem und dem Kettenblatt, zudem laufen Ketten "lieber" über größere Zahnräder als über kleinere. Ein Übersetzung 11/22 (MTB) mag ja mathematisch einer 22/44 entsprechen, fährt sich aber in der Praxis ganz anders. Schlechter. N.B.: Die Stundenweltrekordler sind früher häufig mit 7er Ritzel gefahren, Merckx oder Voigt :daumen: mit 14er.
 
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@Longo
Sehr kluger Post ! Dann kann der TO ja mal auf "Fehlersuche" gehen.
Oder den Bahnrad-Rückwärtsfahr-Rekord angehen....alleine die Vorstellung treibt mir den Schweiss auf die Stirn.
:daumen:
 
P.S. Nochmal kurz nachgedacht: Bei der Kettenschaltung wird bei Normalfahrt die Kette vom oberen Schalträdchen im Abstand von einigen mm exakt an das Ritzel von unten herangeführt - oder sollte zumindest. Rückwärtstretend läuft die Kette völlig führungslos zwischen Ritzel und Kettenblatt auf einer Länge von ca. 40 cm. Da kann die Kette ihre Eigenheiten mit allen Fehlern voll entfalten. Zudem: Je größer das Ritzel, desto geringer die freie Strecke zwischen diesem und dem Kettenblatt,
Das ist doch des Pudels Kern.

Den letzten Teil verstehe ich allerdings nicht.
 
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Ich würde bei der Ursachensuche auch bei der Kette anfangen. Ich habe nämlich seit dem letzten Kettenwechsel das gleiche Problem, vorher war der Rückwärtslauf kein Problem und auch bei keinem anderen Rad als dem betroffenen war das je ein Problem.
 
Neue Ketten sind in Querrichtung steifer. Wenn sie älter werden, werden sie in Querrichtung beweglicher und dann legt sich meist das "Problem".
 
Hi Rajesh!

"Den letzten Teil verstehe ich allerdings nicht." - Meinst Du mein N.B. zum Stundenweltrekord? Viele Rekorde, soweit bekannt, sind bis 1937 mit einer 24/7 Übersetzung gefahren worden. hourrec_d.htm Ob es sich bei Egg, 1912, nicht um einen Schreibfehler handelt (34 statt 24, das entspricht 68/14!?!?) lasse ich mal dahingestellt. Merckx hätte demnach mit einer 26/7, Voigt mit einer 27/7 fahren können(?). Hätte Gewicht gespart, war für Merckx besonders wichtig, sein damaliges Rad ist ja bis heute das leichteste Rad, das jemals bei einer UCI-Veranstaltung eingesetzt wurde, 5,75kg. Gut, mittlerweile haben wir die 6,8kg-Grenze. Merckx und Voigt sind aber 52/14 b.z.w. 54/14 gefahren. Weil's einfach runder läuft und sicherer ist was Kettenabspringer betrifft, auch wenn beim Bahnrad Kettenblatt und Ritzel in einer Linie liegen (sollten).

Grüße

Thomas

P.S. Nochmal in die Liste geschaut: Klar ist das ein Schreibfehler mit der "34" bei Egg da Entfaltung 7,22m ist.
 
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