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Kalorienangaben einer Pulsuhr

JimKnopf

Bullenreiter
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Hallo Leute,

habe da mal eine Frage und es leider nicht geschafft die Sufu mit den richtigen Begriffen zu füttern. auch wenn es die Antwort bestimmt schon irgendwo gibt.

Was mich mal interessieren würde, wie realistisch sind die angaben der verbrauchten Kcal die eine Pulsuhr anzeigt. Als Modell habe ich hier im speziellen Fall eine Sigma PC-15.
Und vorallem, weiß jemand wie die Kcal berechnet werden? Denn die Pulsuhr kann ja eigentlich nicht messen wieviel Leistung ich gerade abgebe.

Besten Dank und beste Grüße
Jim
 
AW: Kalorienangaben einer Pulsuhr

Ganz einfach: Die sind so genau wie ne Schrottflinte.

Wenn ich mir bei kreuzotter.de, über meine Pulsuhr, durch Sporttracks und über den Tacx Flow die verbrauchten Kalorien anzeigen lasse, habe ich 4 bis 378 unterschiedliche Werte. Und seriös berechnen lassen, kann man das nur in einem Labor, denke ich mal.
 
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Schätzwerte plus/minus 50 Prozent. Mehr gibts dazu nicht zu sagen.
 
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Hallo Leute,

habe da mal eine Frage und es leider nicht geschafft die Sufu mit den richtigen Begriffen zu füttern. auch wenn es die Antwort bestimmt schon irgendwo gibt.

Was mich mal interessieren würde, wie realistisch sind die angaben der verbrauchten Kcal die eine Pulsuhr anzeigt. Als Modell habe ich hier im speziellen Fall eine Sigma PC-15.
Und vorallem, weiß jemand wie die Kcal berechnet werden? Denn die Pulsuhr kann ja eigentlich nicht messen wieviel Leistung ich gerade abgebe.

Besten Dank und beste Grüße
Jim

Wie es bei der Sigma im Detail aussieht kann ich Dir nicht sagen, das prinzipielle Verfahren ist so, dass aus den Pulswerten auf die Leistung bzw. implizit auf den Sauerstoffverbrauch geschlossen wird, entweder ganz grob oder unter Einbeziehung weiterer individueller Daten wie des Gewichts, des Maximalspulses und - bei manchen besseren Modellen von Polar - der individuellen maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität des Nutzers, die man entweder an der Uhr einstellen kann oder die bei Polar aus dem Own-Index (sehr ungenau!) errechnet wird.

Die Uhren gehen dann vereinfach gesagt davon aus, dass bei X-Prozent des Maximalpulses Y-Prozent der max. Sauerstoffaufnahme realisiert werden. Wenn man die Sauerstoffaufnahme exakt kennt kann man sehr genau auf den Kalorienverbrauch schließen, da die verstoffwechselte Sauerstoffmenge ja direkt mit der Oxidation im Körper zusammenhängt. Wenn man aber wie bei den Hf-Meßgeräten die Sauerstoffaufnahme nicht messen kann, sondern nur aus der Hf schätzen, wird es aufgrund der hinlänglich bekannten Schwankungen der Hf aus Temperatur-, Flüssigkeits- und anderen Gründen schon sehr sehr ungenau. Bei den einfachen Pulsuhren, die die maximale Suerstoffaufnahme gar nicht individuell berücksichten und bei denen man den entprechend Wert nicht individuell am Gerät festlegen kann, (was nichts anderes bedeutet, als das für alle Nutzer der gleiche Wert benutzt wird) sind die angezeigten Kalorienwerte dann vollends für den Eimer.

Fazit: Die Kalorienberechnung kann man eigentlich vergessen, selbst bei den besseren Polar-Uhren, die einen wesentlich größeren Aufwand betreiben um den Wert zu ermitteln, sind die Zahlen allenfalls eine sehr sehr grobe Annäherung an die Realität und kaum besser als Pi-MMal-Daumen-Schätzungen. Wenn Du es genauer wissen willst hilft nur eine Spiroergometrie im Labor mit indirekter Kalometrie.
Gruß P.
 
AW: Kalorienangaben einer Pulsuhr

Fazit: Die Kalorienberechnung kann man eigentlich vergessen, selbst bei den besseren Polar-Uhren, die einen wesentlich größeren Aufwand betreiben um den Wert zu ermitteln, sind die Zahlen allenfalls eine sehr sehr grobe Annäherung an die Realität und kaum besser als Pi-MMal-Daumen-Schätzungen. Wenn Du es genauer wissen willst hilft nur eine Spiroergometrie im Labor mit indirekter Kalometrie.
Gruß P.

Das Hatte ich mir fast schon gedacht, auf jedenfall vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ist diese Masse an Kenntnissen about Training bei dir eigentlich beruflich oder hobbyistisch begründet?
Auf jedenfall super was du hier so leistest.

Grüße
Jim
 
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Einigermaßen seriös berrechnen könnte man sie wohl eher mit einem Powermeter am Computer, wenn er es nicht schon direkt macht. Einfach über die Zeit integrieren und schon hat man die effektiv geleistete Arbeit.
 
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Wirkungsgrad von was? Der Mensch ist keine Maschine, bei der es nur auf die effektive Leistung ankommt, bzw nur ein teil von der geleisteten Arbeit sein Energieverbrauch ist.

Das würde ja sonst heißen, dass der Mensch Energie erschafft. Der Verbrauch ist wenn sogar eher höher, als der den das Powermeter angibt. Das Powermeter zeigt ja nur die Leistung und Arbeit an, die an der Kurbel verrichtet wurde, und nicht die zb für den Griffwechsel, oder das halten der Körpertemperatur etc.
 
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Das würde ja sonst heißen, dass der Mensch Energie erschafft. Der Verbrauch ist wenn sogar eher höher, als der den das Powermeter angibt. Das Powermeter zeigt ja nur die Leistung und Arbeit an, die an der Kurbel verrichtet wurde, und nicht die zb für den Griffwechsel, oder das halten der Körpertemperatur etc.

Eben. Und dieses "höher" müsstest du kennen, um von der Leistung an der Kurbel auf den Kalorienverbrauch hochrechnen zu können, d.h. du bräuchtest das Verhältnis Kalorienverbrauch / Nutzleistung, quasi den Wirkungsgrad des Radlers. :)
 
AW: Kalorienangaben einer Pulsuhr

Eben. Und dieses "höher" müsstest du kennen, um von der Leistung an der Kurbel auf den Kalorienverbrauch hochrechnen zu können, d.h. du bräuchtest das Verhältnis Kalorienverbrauch / Nutzleistung, quasi den Wirkungsgrad des Radlers. :)

Der dürfe aber wirklich maximal 10% oder in so einer Größenordnung liegen, wenn überhaupt. Die Arbeit, die der Körper durch die Sportliche Betätigung verrichtet, steht doch in kaum einem Verhältnis zu dem, was er passiv verbraucht um angenehm laufen zu können. Sonst bräuchte man ja keinen Sport machen, sondern dreht einfach im Winter die Heizung ab ;)

Bzw, wenn mans genau nimmt dürfte er sogar noch niedriger sein. Wenn man einen tagesgrundverbrauch(+Zuschlag für einfache Tätigkeiten, in denen Griffwechsel durchaus inbegriffen ist ;) ) von der einfachkeitshalber 2400kcal hat und 3 Stunden fährt, verbraucht man ja während dem fahren schon 300kcal, die aber nicht so wirklich zu der sortlichen Tätigkeit gehören. Auf der Couch hätte man sich ja genauso geräkelt, was dem Griffwechsel entspricht :p

Was ich meine ist damit doch, dass man eigentlich nur wissen will, wieviel man durch den Sport zusätzlich verbraucht hat, weil man sonst Arbeit doppelt rechnet. Und so wäre der zusätzliche Verbrauch doch auf jedenfall unter 10%, also im groben und ganzen fast vernachlässigbar.
 
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Hmm ... wenn ich ne Stunde lang 200W auf die Kurbel bringe, sind das an Nutzarbeit 720 kJ oder 171 kcal ... die dafür aufgebrachte chemische Energie dürfte aber um ein mehrfaches höher liegen. Und solange dieser Faktor (der wiederum von der Bewegung, dem Trainingszustand, der Schwere der Anstrengung abhängig sein dürfte) nicht bekannt ist, musst du hier noch gröber über den Daumen peilen als es eine Pulsuhr tut.

Welche Arbeit an der Kurbel erbracht wird, kannst du über PM + Integration sehr genau rauskriegen. Aber es bringt dich der Information, wieviele Kalorien dein Körper dabei "verbrennt", nicht näher. :)
 
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nagut, so ganz kann das ja noch nicht stimmen, dann fehlt wohl noch ein kleiner Sportartenspezifischer Umrechnungsschlüssel.
 
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Wirkungsgrad von was? Der Mensch ist keine Maschine, bei der es nur auf die effektive Leistung ankommt, bzw nur ein teil von der geleisteten Arbeit sein Energieverbrauch ist.

Das würde ja sonst heißen, dass der Mensch Energie erschafft. Der Verbrauch ist wenn sogar eher höher, als der den das Powermeter angibt. Das Powermeter zeigt ja nur die Leistung und Arbeit an, die an der Kurbel verrichtet wurde, und nicht die zb für den Griffwechsel, oder das halten der Körpertemperatur etc.


Doch, das meiste der Energie geht als Wärme verloren, nicht als mechanische Energie.

Der Wirkungsgrad des menschlichen Körpers liegt bei in etwa 25%. Das heißt 3/4 werden in Wärme umgewandelt. Was denkst du warum man beim Sport so viel Schwitzen muss?

Die 25% sind natürlich nur ein ungefährer Richtwert.
 
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Meine Pulsuhr liefert mir lediglich Durchschnittswerte nach DIN Martin....:eyes:
 
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naja mann muss ja sein gewicht und seine größe und so angeben und als anstrengung hat die uhr ja die Zeit und deinen puls. also ich kann mir gut vorstellen dass das mehr oder weniger hinhaut.
 
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naja mann muss ja sein gewicht und seine größe und so angeben und als anstrengung hat die uhr ja die Zeit und deinen puls. also ich kann mir gut vorstellen dass das mehr oder weniger hinhaut.

Ja, aber da ist die persönliche Leistunsfähigkeit nur mangelhaft erfasst. Stell dir vor du machst 2 Monate keinen Sport. Dann fährst du eine Stunde, Puls 170. Da kommt eine Menge Kalorien raus... aber wenn du fit wärst und die gleiche Leistung bringst würde weniger angezeigt. Das kann ja kaum stimmen...
 
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Wie könnte denn

eine hinlänglich wissenschaftlich fundierte und intersubjektiv nachvollziehbare, tatsächliche Messung aussehen?
 
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Nun, als erstes bräuchte man mal die Gleichung nach der ein bestimmter Uhrentyp arbeitet.

Wird wohl ne lineare Gleichung sein, sonst wäre die Uhr bestimmt überfordert, das in echtzeit zu berechnen.

Dann bräuchte man mal eine Vergleichsmessung, also exakte Messung mit gleichzeitiger Messung mit der Uhr. Davon bräuchte man mehrere Um den gefundenen Offset statistisch signifikant zu bekommen.

Jetzt wirds aber schon richtig unschön, denn wie irgendwer schon feststellte ist der Mensch keine Maschine und ich fürchte um den persönlichen Offset zwischen Pulsuhr und exaktem Verbrauch zu berechnen kommen soooo viele Parameter ins Spiel, das es überhaupt keinen Sinn macht den Offset zu suchen. Und was noch viel schlimmer ist, der menschliche Körper funktioniert bestimmt nicht linear (meiner schätze ich jedenfalls nicht, der kann kaum linear denken :D ).

So, damits aber nicht ganz für die Katz ist, könnte man sich mal versuchen mit der Frage auseinander zu setzen ob die Pulsuhr die man besitzt den Wert über oder unterschätzt und von der schlechten Schätzung der Pulsuhr könnte man dann eine noch schlechtere Schätzung schätzen.
Zumindest mit der letzten Frage könnten man ja mal den Hersteller der Pulsuhren konfrontieren.

So und bevor ich jetzt noch mehr müll schreibe tu ich mal lieber regenerieren vom heutigen Sport, ist eh gesünder als über Pulsuhren zu philosophieren.

Gn8
Jim
 
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Der dürfe aber wirklich maximal 10% oder in so einer Größenordnung liegen, wenn überhaupt. Die Arbeit, die der Körper durch die Sportliche Betätigung verrichtet, steht doch in kaum einem Verhältnis zu dem, was er passiv verbraucht um angenehm laufen zu können.

Falsch. Der Wirkungsgrad beim Radfahren liegt ungefähr zwischen 19% (untrainierte) und 25 % (GT-Spitzenfahrer) Der Grundumsatz ist bei dieser Betrachtung natürlich außen vor. Für den kann man - abhängig von Geschlecht, Alter, Körperoberfläche, Muskelmasse usw. Werte von 1500-2300 kcal annehmen. 1 h Radfahren mit 150 Watt verbraucht bei einem Wirkungsgrad von 22% 586 Kcal, bei 200 Watt sind es bereits 780 kcal. Je nach Leistung/Intensität und Körperkonstitution hat man also nach 2-4h Radfahren soviel Energie zusätzlich verbraucht, wie der Grundumsatz pro Tag ist.
 
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Wie könnte denn

eine hinlänglich wissenschaftlich fundierte und intersubjektiv nachvollziehbare, tatsächliche Messung aussehen?

Ich denke Spiroergometrie ist sehr genau. Man misst über eine Atemmaske den Sauerstoffverbrauch und CO2 Ausstoß. Ich wüsste jetzt nicht was da noch groß verloren gehen kann, da der Menschliche Körper ohne O2 keine Energie erzeugen kann (ja ich weiß... Laktat, aber auch das muss mit Sauerstoff abgebaut werden)
 
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