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Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

tjdomsalla

Schlechtwetterfahrer
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Mannheim
Moin moin,

ehrfürchtig lese ich immer wieder Beiträge, in denen es über Geschwindigkeit, Höhenmeter und Kilometer geht.
Um ehrlich zu sein, meine guten Zeiten sind lange vorbei. Und nach 25 Jahren Pause - absoluter Pause - vom Radfahren oder anderen Ausdauersportarten fing ich vor zwei Jahren wieder damit an. Allerdings schaffe ich es zeitlich nur, zwei- bis dreimal in der Woche den Weg zur und von der Arbeit zu bestreiten, zwischen 70 und 80 Kilometer hin und zurück mit insgesamt etwa zehn Meter Steigung. Dabei kann ich mich anstrengen wie ich will, einen Schnitt von über 30 habe ich bisher nur einmal geschafft - Ampeln, Überwege und andere Hindernisse versauen den Schnitt gründlichst (es ist schon frustrierend, anzusehen, wie sich die gerade gefahrenen 34 km/h [und gefühlte 42 km/h, keuch!] im Schnitt auf 27 km/h auflösen).

Zum Thema: Soll ich mir überhaupt Gedanken machen über die Teilnahme an einem Jedermann-Rennen? Oder mich eher gleich in den Besenwagen setzen? Wie muss ich mir als Außenstehender solch ein Rennen überhaupt vorstellen? So, wie damals bei den Jugend-Rennen oder eher wie eine schneller gefahrene RTF? Ich fürchte wohl eher, von der Startlinie an "Gib alles und pass auf, dass sich nicht die Zunge in den Speichen verheddert". Wie ist es dann, wenn man "nur" einen 30er Schnitt oder sogar weniger fährt, weil man nicht immer einen Defibrilator mitschleppen möchte und einfach "nur" dabei sein will?
Gibt es Mindestvoraussetzungen? Was ratet Ihr? Und wovon ratet Ihr ab?

Gruß,
TJ
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Selbst bei den Jedermännern wird gut und gern, je nach Strecke, ein 40er-Schnitt gefahren. Es sind halt extrem viele dabei, die auch bei den Amateuren vorne mitfahren könnten, es aber aufs Gewinnen (egal wo) anlegen und deswegen auf die Lizenz verzichten.

Google doch einfach mal ein paar Ergebnislisten, hier zB vom 2009er Münsterland-Giro: https://service.acceptus.de/rennen/results/10/2009/Maenner_110km_Rennrad_Provinzial.html

Nachtrag: Damit will ich dir nicht den Spaß verderben. Wenn du einfach mitfahren willst, um "Rennfeeling" zu erleben, lohnt es sich auf jeden Fall. Zwischen Trainingsschnitt solo und Renntempo hochmotiviert in der Gruppe liegen Welten. :)
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Du sprichst von den großen Rennen in HH, Köln, Frankfurt etc.?
Da kannst Du Dich einfach anmelden und Spass haben, das sind keine richtigen Rennen sondern Kommerzveranstaltungen für jedermann. Wenn Dich das nicht stört dann mach mach mit, ich hab mir HH und Köln mal gegeben und finde das locker die Hälfte der Starter Null Plan von Radsport hat.
Nicht vergleichbar mit dem was in K-S-F zum Beispiel läuft.

In HH sind übrigens alle aus unserer Reisegruppe einen Schnitt >35 gefahren, keiner von denen ist aber im Training in der Lage >30 zu fahren, also die Schnitte nicht ernst nehmen.
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Naja, wie mans nimmt. Wenn man ganz vorne mitfährt (zB. bei RuK), dann ist das schon vergleichbar mit Lizenzrennen, bei Rund um Düren (als Bsp.) war die C-Klasse nämlich langsamer als die Spitzengruppe bei Rund um Köln, nur mal so btw...

Dass allerdings MINDESTENS die Hälfte der Starter überhaupt keinen Plan von Radsport haben, da stimme ich dir voll und ganz zu!
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Moin moin,

danke für Eure Antworten.

Fazit ist demnach: Nur nicht entmutigen lassen, sondern mitmachen.

Wenn man nicht ständig anhalten muss und dann auch noch in einer Gruppe fährt, die weiß, wie man anständig kreiselt, ist von vorneherein ein anderer Schnitt als im Solo-Training möglich.
Aber ich muss nachhaken: Was heißt "dass locker die Hälfte der Starter Null Plan von Radsport hat"? In Hinsicht auf die Einschätzung des eigenen Trainingszustandes oder in Hinsicht auf Verhalten als Rennrad- (oder Radrenn-) -fahrer? Wie äußert sich das? Vielleicht gehöre ich ja auch dazu (mein letztes Rennen liegt soweit zurück, dass ich mich nur noch an das grimmige Gesicht meines Trainers erinnern kann :)).

Schönen Gruß,
TJ
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Lass dich ja nicht verrückt machen...
In einem solchen Rennen kann man locker 8km/h zu seinem normalen Durchschnitt dazurechnen. Aufgrund nicht vorhandener Ampeln etc. dafür aber reichlich Windschatten und jedemenge Adrenalin:duck:!!!
Ich war mittlerweile 2X in Hamburg 2x in Berlin und 1X in Münster, jedes Rennen ist aufs neue spannend, schön das Flair unter sovielen Gleichgesinnten zu sein.

Versuchs doch einfach mal:D!!!
Aber Vorsicht: Suchtgefahr!!!

LG,
Muffel
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Mach dir keine Gedanken, auch wenn dein Schnitt bei so einer Veranstaltung deutlich höher sein wird, wie bei deinem Training, wirst du mit einem Trainingsschnitt von 30 irgendwo in der Mitte des Feldes fahren. Dort wird weder gekreiselt, noch sind die Leute in der Lage über längere Zeit anständig in der Gruppe zu fahren, die Leistungsunterschiede sind einfach zu krass, der eine ist in der Ebene stark, der andere eher am berg, der nächste Berg runter.
Es ist in dieser Region eher eine schnell gefahrene und gezeitete RTF, die aber trotzdem riesig Spaß macht, wie ich finde.

Grüße Klaus
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Fazit ist demnach: Nur nicht entmutigen lassen, sondern mitmachen.
In Sachen Belastungsintensität kann man in jedem Fall mitmachen, denn für jedes Tempo gibt es ein passendes Grüppchen.

Krabbeliger ist eher die Frage, ob man sich die teils gefährlichen Fahrsituationen antun mag, die daraus resultieren, dass eine Herde mehr oder weniger gut das Rad beherrschender Büffel auf einen Schlag von der Koppel gelassen wird und durch die Gassen jagt. Bei ohnehin geringem Ehrgeiz kann man ja noch defensiv fahren und das Ganze zumindest teilentschärfen, wobei man dann auch eventuell die Gruppe verpasst, in der flottes Dahinkurbeln zumindest einen Teil des Rennfeelings erlaubt, welches man womöglich gesucht hatte.

Insgesamt würde ich Dir empfehlen, über RTF-Teilnahme wieder ins Jedermann-/Hobbyrenngeschehen hineinzuwechseln. Dann passen Trainingsstand und Gruppen(um)fahrtechnik auch gut.
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Hallo,

ich kann mich eigentlich nur anschließen: Keine Angst... wenn Du pro Woche 140-240km fährst, ist das ne gute Vorbereitung. Vielleicht noch ein Hinweis: Speziell bei Rund um Köln habe ich die Erfahrung gemacht, dass relativ wenige Leute bei der "langen" Strecke, also 130km, angemeldet waren (etwa 1000), die für mein Gefühl gegenüber anderen Jedermannrennen relativ fit waren (in Hamburg/Berlin war ich jeweils knapp in der "besseren Hälfte", bei Rund um Köln schon gut im letzten Drittel).
Ein Kumpel von mir war ziemlich genervt, weil er es etwas langsamer angegangen ist und dann über weite Strecken niemand mehr gefunden hat, mit dem er mitfahren konnte. Grüße, Erik
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Fachleute der Sporthochschule haben ermittelt, dass man im Pulk um 25 bis 30% schneller fährt als alleine. Laß' dich also nicht entmutigen, wenn Du allein einen 30er Schnitt fahren kannst, wirst Du zumindest im großen Pulk mithalten können.
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Ich fahre HH dieses Jahr zum dritten Mal. Nicht um zu gewinnen, sondern weil ich ein Ziel haben will, auf das ich hin trainiere und weil die Stimmung an der Strecke einfach nur geil ist. dort gibt es zwar Geschwindigkeitslimits, aber ein 23er Schnitt auf der 50er, ein 25er auf der 100er sind locker zu schaffen. Die 150er hat glaube ich nen 27er, da bin ich mir aber nicht so sicher.

Im ersten Jahr hab ich den Startplatz von einem Bekannten bekommen. bin in N gestartet. da stehen dann schon fahrer, die nen Schnitt von 35+ fahren und meist auch schon mehrere Rennen hinter sich haben, also mit dem Rad umgehen können. Ich hab bis Bucholz locker mithalten können, hatte dort nen 38er Schnitt drauf. Alleine zu Hause bin ich zu der Zeit nen 25er Schnitt gefahren. an den Steigungen ab bucholz bin ich dann leider aus dem feld geflogen und hab mich von Gruppe zu Gruppe gehangelt. Bin dann noch mit nem 31er Schnitt ins Ziel. Für mich damals ein Quantensprung.

Letztes Jahr dann zum ersten Mal unter eigenem Namen aus Startblock R. Da steht dann alles bunt gemischt. Leute die nen 40er Schnitt fahren gemeinsam mit Typen auf dem Trekkingrad, die einfach zum Spaß fahren. Viele davon bei ihrem ersten Rennen. Brenzlige Situationen hab ich nur 2 erlebt: Bei km 4 konnten einige nicht mit den Schienen umgehen, und meinten bremsen zu müssen, obwohl die wirklich gut gesichert sind. Und einmal musste das ganze Feld komplett auf 0 abbremsen, weil jemand nicht um die Kurve fahren konnte und vorher ne Vollbremsung gemacht hat. Mit vorausschauender Fahrweise ist das aber überhaupt kein Problem.
Meine Leistung vom letzten Jahr zählt eigentlich nicht. Hatte vorher 6 Monate Sportpause wegen Krankheit und mein Ziel war nur, über die 100km zu kommen, ohne in den Besenwagen einzusteigen. Der 28er Schnitt, den ich dann noch gefahren bin, zeigt, was das fahren in der Gruppe so ausmacht. Zu Hause war nämlich nicht viel mehr als ein 22er drin zu der Zeit.

Was aber am meisten Zählt bei den großen Jedermännern, ist das ganze drumherum. Gerade im Umland von HH machen die Leute ein Volksfest draus. Da werden Esstische in den vorgarten gestellt und neben Frühstück und Mittagessen noch die Radfahrer angefeuert. An den Steigungen bekommt man Bananen gereicht und wird oft auch einzeln angefeuert. In einigen Ortschaften werden Bierstände aufgebaut, eine Musikanlage und es ist richtig Volksfest. Und dann im Ziel. Wenn dich auf der Zielgeraden 100000 zuschauer anfeuern, dann kannst du gar nicht anders, als die letzten Körner zu verbraten.

Mein Fazit ist. auch wenn man nicht um den Sieg mitfährt, als Motivation, als Trainingsziel und als tolles Erlebnis mit viel Spaß drumherum, sind die Jedermannrennen sicherlich für jeden etwas.
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Gerade bei den größeren Jedermannrennen ist die Leistungsverteilung doch riesig. Da findet eigentlich jeder eine Gruppe mit der er mithalten kann, egal wie schnell oder langsam man ist.
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Bei km 4 konnten einige nicht mit den Schienen umgehen, und meinten bremsen zu müssen, obwohl die wirklich gut gesichert sind. Und einmal musste das ganze Feld komplett auf 0 abbremsen, weil jemand nicht um die Kurve fahren konnte und vorher ne Vollbremsung gemacht hat. Mit vorausschauender Fahrweise ist das aber überhaupt kein Problem.

Ein Idiot kann ein ganzes Feld abräumen. Selber in Hamburg erlebt. Auf 100 Fahrer sind 2 Idioten. Bei 20.000 Starter sind mir in Hamburg und Berlin zuviel Idioten.
Selber erlebt. :eek:

Münster da sehr flach auch nicht ohne Risiko. Da fahren dann viele in Gruppen in den sie nichts zu suchen haben. Das merkt man wenn diese Fahrer dann in den Wind müssen und sofort 5-10km/h an Geschwindigkeit verlieren.
Wer in einer Gruppe nur :lutsch: sollte nicht schon am Limit sein.

Köln, Bochum sind ok da selektiv. Am Berg hilft dir kein Windchatten :D

Göttingen.... GEIL :D:D:D Ohne Worte. Die Stimmung die Strecke...nur Geil.

Als Tip mitfahren, aber sich des Risikos bewußt sein.
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Moin moin,

ehrfürchtig lese ich immer wieder Beiträge, in denen es über Geschwindigkeit, Höhenmeter und Kilometer geht. ... Schnitt auf 27 km/h auflösen).

Zum Thema: Soll ich mir überhaupt Gedanken machen über die Teilnahme an einem Jedermann-Rennen? ..... ? Und wovon ratet Ihr ab?

Gruß,
TJ

Hi Tj,

lass dich nicht verrückt machen, bestreite vorher ein paar RTF, lerne Gruppen- und Kurvenfahren, dann haste auch Spaß bei Jedermannrennen. Oftmals musst du dich als Anfänger eh in die hinteren Blocks einreihen, da geht es nur ums heile Ankommen, deine Ambitionen können in Unfälle enden. Da fahren die Leute oft jenseits der Konzentrationsgrenze. Du Musst einfach aufpassen, dass dir keiner in die Karre rasselt. Je mehr Erfahrungen du gesammelt hast und je besser dein Trainingszustand ist, desto entspannter kannst du das Rennen angehen. Spaß macht es auf alle Fälle.

Viel Spaß beim Training
 
AW: Jedermann-Rennen - wie is'n das so?

Ich kann Dir auch nur sagen : mach' es !!!
Vor vier Jahren habe ich mit 51 angefangen, MTB zu fahren. Voriges Jahr habe ich durch Zufall gehört, dass es ein Rad-am-Ring gibt. Da ich den Ring vom Motorrad her kannte, war ich sehr gespannt auf die Erfahrung mit dem Rad. Mit ca. 3.000 Km im Jahresvorfeld bin ich dann mit dem MTB zum Ring gefahren.
3 Runden / 72 Km / 1.400 HM
Der Gewinnter hat's in 2 Stunden geschafft und ich in knapp 4 ... (und damit nicht letzter :))
Das war für mich für das erste Mal OK
==>> aber vor allem, und das haben oben schon andere gesagt :
* die Stimmung
* der Spaß
* der eigene Antrieb
* etwas Aufregung

MACH' ES !!

P.S.
Für dieses Jahr bin ich aufgrund der R-a-R Erfahrung aufs Rennrad umgestiegen und freue mich schon auf August.

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