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Ist ein Endurance wirklich bequemer? Kaufberatung bitte

TobyK

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Gersthofen bei Augsburg
Hallo
ich stelle mir die Frage ob ein Endurance genau das ist was ich suche.
Ich bin 177cm, 84cm Schrittlänge, knapp unter 70kg.
Wenn man den Werbeversprechen glauben mag, dann sitzt man auf einem Endurance aufrechter.
Das wäre genau was ich suche, weil mich der Nacken gerne mal bestraft, wenn ich den Kopf zu sehr in den Nacken nehme.

Mein Budget liegt bei etwa 3000 Euro. leider kann man ja nix probefahren geradem da alles leergekauft ist.
Ich hätte gerne eine Felgenbremse und mindestens 105er Ausstattung.

Gibts da was was mir, keine, Nacken und meinem Geldbeutel zuspricht?

Danke Euch
Gruß
Tobias
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Waldi61

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Hm, ohne Ausprobieren ist natürlich schwierig, wenn du keine Erfahrungswerte hast. Wie viel und wie regelmäßig fährst du denn bisher, und auf was?

Mancher Nacken braucht einfach regelmäßiges Training (on und/oder off bike). Aber eine aufrechtere Position (wie gesagt: im Vergleich zu was?) mag hilfreich sein.

Du könntest natürlich mal schauen, ob du mal irgendein passendes Endurance-, Marathon-, komfortorientiertes Gravelrad zum Probefahren findest, um eine Idee davon zu bekommen, ob das was für dich sein könnte. Die Ausrichtung der Geo ist ja bei 600 oder 6000 € Räder die gleiche wie bei 3000 €.

Alternative: Leg 2000 € beiseite und schau dich für 1000 € nach einem guten Gebrauchten um. Damit machst du dann richtig eigene Erfahrungen auch auf langen Strecken… und dann gibt's drei Optionen:
  • Du merkst, dass das nix ist --> Rad mit wenig Verlust verkaufen, mit genauerer Vorstellung weitersuchen
  • Du merkst, dass das super ist und dir nix fehlt --> Rad behalten, Geld gespart
  • Du merkst, dass die Geo gut passt oder nur eine bestimmte Kleinigkeit stört --> Wunsch-Rad mit ähnlicher Geo neu suchen, nach Auslieferung (!) Gebrauchtrad mit wenig Verlust verkaufen
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Waldi61

Hilfreich
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Meiner Meinung nach ist Kategorie des "Endurance"-Renners Marketingmüll. Komfort hat für ich vor allem etwas mit der Steifigkeit der Komponenten zu tun; und die ist bei Endurance oder Aero-Rädern komplett identisch... Dropped Seatstays sehen nett aus, bringen aber keinen spürbaren Komfortgewinn.

Allein die Geometrie kann einen Unterschied machen; wobei man mit Spacern etc. fast jedes Profil auch auf einem reinrassigen Rennrad widerspiegeln kann...

Beispiel: Mein 54er BMC RM02 mit 110mm Stem; ohne Spacer vs. mein 56er Venge mit 90mm Stem, 1cm Spacer. Finde das Venge sogar deutlich komfortabler obwohl die Sattelstütze vermeintlich steifer ist.

Was man den "Endurance"-Teilen aber abgewinnen kann ist die oft größere Reifenfreiheit. Es ist somit durchaus möglich die eierlegende Wollmilschsau zu fahren die mit verschiedenen LRS sowohl straßen- als auch Waldtauglich ist. Auf der RM habe ich zb 32mm Vittoria Terreno Zero für die kleinen Ausflüge durch Wald & Feld; wobei das Teil auch ebenso gut mit dem Aero-LRS und 25mm auf der Straße klarkommt.
 
hi.
Danke, Du hast sicher Recht dass man um eine Probefahrt nicht rum kommt.
Ich hab jetzt ein altes Cilo Swiss mit RH57.
Hab zwar nen kürzeren Vorbau ran, aber der macht die Lenkung hibbeliger.
Ich glaub ich mag den Gedanken was altes und was aktuelles zu haben
 
Das mit dem Nacken ist bei mir eine Frage der Übung, eine Sportbrille hat auch geholfen... Aber jedenfalls würde ich auch ein Endurance-Rad erstmal probefahren. Dafür, dass der Nacken aufrechter ist, kann es dann gut sein, dass zb der Sattel zum Problem wird, wenn da viel mehr Gewicht drauf lastet als vorher.
 
Mit Felgenbremse wird's langsam schwer; hat auch keine Zukunft mehr.

Ich würde an deiner Stelle zb. ein 54er a la Roadmachine nehmen; der kommt standardmäßig mit 3cm Spacern. Damit sitzt du schon ziemlich aufrecht und kannst schnell und unkompliziert runtergehen mit der Zeit.
 
Bin heute ein 54er BMC probefahren
das war gut aufrecht. Oder findet Ihr das zu klein

img_20210613_135120-jpg.952395
 
Bin heute ein 54er BMC probefahren
das war gut aufrecht. Oder findet Ihr das zu klein

img_20210613_135120-jpg.952395
Sieht gut aus... Wenn du richtig fährst und nicht so verkrampft für die Kamera posierst, dann wirst du wahrscheinlich die Arme noch etwas angewinkeln, und dadurch dann noch tiefer kommst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Endurance-Proition bzw. ein entsprechendes Rad ist nicht bequemer. Eine (zu) aufrechte Haltung verursacht ggf. Last auf den Händen, auf jeden Fall aber schmerzende Sitzknochen.

Auch der Nacken hat wenig damit zu tun, wie hoch das Rad vorne ist. Schmerzen im Nacken kommen davon, dass man entweder zu gestreckt auf dem Rad sitzt und / oder zu viel Gewicht von den Händen / Armen getragen wird.

Damit das Gewicht von den Armen wegkommt, muss der Oberkörper von der Rumpfmuskulatur getragen werden. Damit die aber überhaupt ins Spiel kommt, brauchst du eine durchaus ausgeprägte Sattelüberhöhung. Zugleich musst du die Entfernung Sattelspitze - Lenker so weit verkürzen, dass dir das Rad beim Fahren am Oberlenker zu kompakt vorkommt und die Hände natürlich und ohne Rückenstreckung auf die STIs fallen.

Als Rad würde ich empfehlen ein Canyon Endurace (hat ein schön kurzes Oberrohr, alle Spacer unter dem Lenker sollten aber ggf. raus), ein Stevens Aspin oder ein Giant TCR Adv. 1 (kürzeren Vorbau einbauen). Sind alle mit Felgenbremsen verfügbar.
 
Ich habe letztes Jahr im Juni ein Cervelo R3 gekauft und dann ein wenig neidisch auf ein S3 geschielt. Im Oktober habe ich dann das R3 an einem Polo entsorgt und mir das S3 zugelegt.
Nachdem ich nach ca. 3 Wochen nach dem Unfall wieder gefahren bin, war ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte mir versprochen, dass ich mit dem S3 schneller unterwegs sein würde. Pustekuchen! Eher 2 km/h langsamer. Das kann natürlich auch durch die 3 Wochen Pause kommen, aber ganz und gar pausiert habe ich auch nicht...
Vor einer Woche habe ich dann endlich wieder meine alte Geschwindigkeit erreicht. Zugegeben: Corona und ein wenig faul war ich auch...
Wenn mich jemand fragen würde, welches Rad ist gefühlt schneller, würde ich antworten: "beide gleich schnell, aber das R3 erheblich komfortabler.

Beides sind tolle Räder, aber könnte ich noch einmal wählen, würde ich dem R3 klar den Vorzug geben.

Ergänzend dazu kommt es m.E. auch auf das Einsatzgebiet an. Ich wohne im Flachland und eigentlich wäre das S3 nahezu prädestiniert für mich, und trotzdem würde ich mich anders entscheiden. Würde ich im bergigem Gebiet wohnen, hätte sich für mich die Frage von vornherein nicht gestellt. Das Pendel würde noch deutlicher in Richtung R3 ausschlagen...

Allerdings habe ich diese Woche eine interessante Erfahrung machen müssen: nachdem ich mit etliche Laufradtests angesehen habe, habe ich den Luftdruck auf 6 bar gesenkt und das trotz meiner aerodynamischen Tropfenform mit über 90kg Lebendgewicht. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Viel komfortabler und schneller war ich zudem auch noch. Trotzdem hieße meine Entscheidung R3.

Ich hoffe, diese Erfahrungen helfen dir bei deiner Entscheidungsfindung.

Stefan
 
Ich habe letztes Jahr im Juni ein Cervelo R3 gekauft und dann ein wenig neidisch auf ein S3 geschielt. Im Oktober habe ich dann das R3 an einem Polo entsorgt und mir das S3 zugelegt.
Nachdem ich nach ca. 3 Wochen nach dem Unfall wieder gefahren bin, war ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte mir versprochen, dass ich mit dem S3 schneller unterwegs sein würde. Pustekuchen! Eher 2 km/h langsamer. Das kann natürlich auch durch die 3 Wochen Pause kommen, aber ganz und gar pausiert habe ich auch nicht...
Vor einer Woche habe ich dann endlich wieder meine alte Geschwindigkeit erreicht. Zugegeben: Corona und ein wenig faul war ich auch...
Wenn mich jemand fragen würde, welches Rad ist gefühlt schneller, würde ich antworten: "beide gleich schnell, aber das R3 erheblich komfortabler.

Beides sind tolle Räder, aber könnte ich noch einmal wählen, würde ich dem R3 klar den Vorzug geben.

Ergänzend dazu kommt es m.E. auch auf das Einsatzgebiet an. Ich wohne im Flachland und eigentlich wäre das S3 nahezu prädestiniert für mich, und trotzdem würde ich mich anders entscheiden. Würde ich im bergigem Gebiet wohnen, hätte sich für mich die Frage von vornherein nicht gestellt. Das Pendel würde noch deutlicher in Richtung R3 ausschlagen...

Allerdings habe ich diese Woche eine interessante Erfahrung machen müssen: nachdem ich mit etliche Laufradtests angesehen habe, habe ich den Luftdruck auf 6 bar gesenkt und das trotz meiner aerodynamischen Tropfenform mit über 90kg Lebendgewicht. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Viel komfortabler und schneller war ich zudem auch noch. Trotzdem hieße meine Entscheidung R3.

Ich hoffe, diese Erfahrungen helfen dir bei deiner Entscheidungsfindung.

Stefan
Ohne Leistungsmesser sind solche Aussagen einfach nur Bullshit. In den kälteren Monaten brauche mehr als 20 Watt mehr, für einen 30er Schnitt, als wie wenn ich die Strecken bei schönsten Wetter fahre.
 
@solution85:

Du hast Recht! Ich entschuldige mich hiermit in aller Form dafür, dass ich keinen wissenschaftlichen Ansatz für die Klärung der Frage nach Komfort für Endurance und der nicht gestellten Frage nach Alternativen gewählt habe.

Ich bin da wohl fälschlicher Weise davon ausgegangen, dass es dem TE um einen sportlichen Fun Faktor geht. Hätte ich auch nur ansatzweise erkannt, dass ich mich geirrt habe, weil es sich um einen Vollprofi handelt, hätte ich natürlich geschwiegen.

Unabhängig davon hoffe ich dennoch, dass es dem einen oder anderen Laien wie mir weiter hilft.
 
Der wesentliche Unterschied in der Geometrie ist das längere Steuerrohr des R3 im Vergleich zum S3, woraus die dadurch bedingte leicht aufrechtere Sitzhaltung resultiert. Die übrigen Kerndaten wie Stack und Reach sind identisch. Beschwerden wie Nackenschmerzen können viele Ursachen haben, wie z.B. die anfängliche Anpassung, eine zu schwache Rückenmuskulatur usw. Das könnte man durch ein Bikefitting analysieren. Oft ist auch der Sattel der Grund, weil Sitzbeschwerden zu Verkrampfungen führt. Der Komfort bei Endurance ist ein Mix aus Geometrie, mögliche Reifenbreite und Compliance der Rahmen. Ob und was Händler vor Ort bereitstellen können kann man recherchieren. :daumen:

Viel Glück und gutes Gelingen wünscht

Karl
 
@tifosi67: Wie kann bei gleichem Stack und Reach eine aufrechtere Sitzhaltung entstehen?

Ich würde meinen, das längere Steuerrohr beim S3 rührt einerseits von der 4mm geringeren Tretlagerabsenkung her und andererseits von der Integration der Gabelkrone ins Steuerrohr, wodurch letzteres halt länger sein kann, ohne den Stack zu erhöhen. Es sind also mehr Designunterschiede. Sitzen müsste man auf beiden eigentlich gleich (gleicher Lenker und Vorbau vorausgesetzt).

Hier mal ein direkter Vergleich der 2019er Disc-Modelle.
 
Falls man zu Nackenbeschwerden neigt, ist ein höheres Steuerrohr und ein eher kurzes Oberrohr (man kann die Streckung aber auch durch einen etwas kürzeren Vorbau verkürzen) schon mal hilfreich.

Beim TE wäre vllt. das Canyon Endurace sinnvoll, gibt es als CF 8.0 mit Ultegra und Felgenbremse, für rund 2.000,00 €. Mehr sollte man beim Einstieg eh nicht investieren.
 
@ dilettant

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Sitz und Kettenstrebe flexibler und dadurch komfortabler sind.
Angeschaut habe ich's mir nicht genauer, aber mein Popometer sagt das gleiche.
 
Beim TE wäre vllt. das Canyon Endurace sinnvoll, gibt es als CF 8.0 mit Ultegra und Felgenbremse, für rund 2.000,00 €. Mehr sollte man beim Einstieg eh nicht investieren.
Wobei der TE ist hier schon knapp 20 Jahre Mitglied. klingt nicht so, als wäre er Einsteiger.
 
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