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Herzfrequenz am Berg?!

Casimir

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Hallo,
komme gerade zurück von einer einwöchigen Alpentour. Habe dort festgestellt, das ich auf den Passhöhen zwar erschöpft angekommen bin und unterwegs öfter mal "beissen" mußte, mein Puls aber stets im optimalen Bereich und deutlich unter der maximalen Herzfrequenz geblieben ist. Auch durch beschleunigen ließ er sich irgendwann nicht mehr erhöhen. Das Problem war offensichtlich nicht die "Puste" sondern der Muskel. Bei mir zuhause im relativen Flachland ist das kein Problem. War die Tour zu hart oder bin ich nicht hart genug rangegangen? Wie schnell ist schnell z.B. am Stilfser Joch oder Umbrail, Gavia?
Trainiere ich vielleicht falsch oder war ich zu erschöpft? Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die Atmung das Problem für mich sein würde.

Vielen Dank für Eure Antworten.
 
AW: Herzfrequenz am Berg?!

Ich denke,das es nicht möglich ist,an so langen Anstiegen einen so hohen Puls zu fahren. Da muss man sich die Kraft einteilen.
 
AW: Herzfrequenz am Berg?!

der körper geht automatisch in das "not-programm", liefert als schutz nicht mehr volle leistung.
deshalb geht der puls auch nicht mehr hoch.

sei ehrlich! schneller hättest du eh nicht am berg fahren können?!

geht mir so zumindest.

bei einem uphill rennen wie dem schauinslandkönig (11,5km/770hm) kann ich 42 min lang im SB bereich rumtoben, danach ist aber sense und es geht nix mehr.
als ich letztes jahr eine mehrtägige alpenpass tour gemacht habe war ich nie am anschlag, auch wenn ich wollte ging es nicht bis an meine hfmax.
so konnte ich auch drei tage bei 8100hm fahren, ohne einbruch.
natürlich nicht besonders schnell, aber auch nie so das ich hätte absteigen müssen;)
 
AW: Herzfrequenz am Berg?!

komme gerade zurück von einer einwöchigen Alpentour. Habe dort festgestellt, das ich auf den Passhöhen zwar erschöpft angekommen bin und unterwegs öfter mal "beissen" mußte, mein Puls aber stets im optimalen Bereich und deutlich unter der maximalen Herzfrequenz geblieben ist.
Das ist ganz normal so.

Auch durch beschleunigen ließ er sich irgendwann nicht mehr erhöhen. Das Problem war offensichtlich nicht die "Puste" sondern der Muskel. Bei mir zuhause im relativen Flachland ist das kein Problem. War die Tour zu hart oder bin ich nicht hart genug rangegangen?
Ist wiederum normal. Dass auch eine Beschleunigung nichts mehr bringt, spricht für eine unvollständige Erholung zwischen den Tagen.

Wie schnell ist schnell z.B. am Stilfser Joch oder Umbrail, Gavia?
Alles über 1.000 Hm/Stunde ist schnell, über 1.200 Hm/Stunde ist sauschnell und um die 1.500 Hm/Stunde an einer längeren Rampe ist das Siegerniveau bei professionellem Bergzeitfahren.

Was das jetzt für die gefahrenen Pässe bedeutet, kannst Du jetzt selber leicht berechnen.

Trainiere ich vielleicht falsch oder war ich zu erschöpft? Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die Atmung das Problem für mich sein würde.
Nicht alleine die Atmung, sondern die gesamte Sauerstoff-Transportkapazität erzeugt nur einen Teil der Leistungsbeschränkung. Das "Problem" liegt darin, dass unser Atemzentrum auf CO2-Anreicherung und nicht auf O2-Abfall reagiert. In den Bergen atmen wir mit Leichtigkeit unser CO2 ab, wobei dennoch der O2-Partialdruck niedriger wird. Der nun nicht mehr ganz optimal mit O2 versorgte Muskel kann nur noch eine reduzierte aerobe Leistung erbringen und wird daher wieder zum Hauptbegrenzer der Leistung. Das körpereigene Epo bildet sich zwar, aber eine spürbar verbesserte O2-Transportkapazität ergibt sich erst in ca. 5-8 Tagen, also erst nach Deiner Alpenwoche.
 
AW: Herzfrequenz am Berg?!

Das Problem war offensichtlich nicht die "Puste" sondern der Muskel.

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die Atmung das Problem für mich sein würde.

die atmung ist nie das problem. zumindest nicht so dass man zu wenig luft bekommt. der irrglaube ist ja oft dass wir atmen weil wir den sauerstoff brauchen und denken wir können nicht genug atmen.
tatsächlich haben wir aber eine beschleunigte atmung weil wir in den anaeroben stoffwechselvorgängen (an-aerob = ohne luft) co2 als abfallprodukt produzieren. das atmest du dannn aus. daher ist das ausatmen auch wichtiger als das einatmen. genügend luft bekommst du immer!
o.k.in den bergen vielleicht nicht immer. aber die transportkapazität des blutes ist eigentlich bei der o2 versorgung der limitierende faktor und nicht die unzureichnde menge des atemvolumens
 
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