AW: Grenzfahrer Viersen/Heinsberg/Mönchengladbach
Mailand-Sanremo am letzten Wochenende
Um am Samstag morgen gegen 06:00 Uhr in Frankfurt zu sein, bin ich gegen 03:00 Uhr mit dem Auto losgefahren. Da ich nicht verschlafen wollte bin ich erst gar nicht zu Bett gegangen und war froh als ich Frankfurt angekommen war. Das Verladen der Rennräder in den Busanhänger war einfach, da die Räder nicht auseinandergebaut werden mussten. In dem Hänger war Platz für 40 Räder, die gleiche Anzahl wie Mitfahrer im Bus. Nach Verladen der Räder ging die Fahrt etwas früher als vorgesehen weiter nach Karlsruhe, wo wie auch später in Offenburg weitere Mitfahrer zustiegen. In Offenburg musste der Bus etwas warten, da wir vor der vereinbarten Zeit dort waren. Die Weiterfahrt verlief problemlos. An der Grenze zur Schweiz mussten eine kurze Zeit warten. Der Fahrt durch den Gotthardtunnel verlief im Gegensatz zur Rückfahrt unproblematisch. Am späten Nachmittag kamen wir dann in Pieve Emanuele südlich von Mailand an. Am Bus wollte Günther, der die Reise organisiert hatte, nach Ausladen der Rennräder die Startunterlagen ausgeben, die an der Hotelrezeption hinterlegt waren. Leider fehlten die Transponder. Gegen Barzahlung von 400 Euro sollten sie nach etwa einer Stunde geliefert werden. Während der „Pastaparty“ kamen dann die Transponder und mussten den Startunterlagen zugeordnet werden. Danach ging es mit dem Rennrad aufs Zimmer. Die Zimmer waren relativ klein, hatten aber einen großen nach außen abgesperrten Balkon, wo die Räder problemlos unterkamen. In dem Doppelzimmer im zweiten Stock gab es im Gegensatz zu dem Hotel in Sanremo zwei getrennte Betten. Auf die Buchung eines Einzelzimmers hatte ich auf Grund des Aufpreises von 100 Euro verzichtet, ohne zu wissen mit wem ich das Zimmer in den beiden Nächten teilen würde. Im Vorjahr hatte ich das genauso gemacht. Das war auch diesmal kein Problem. Als ich den Fernseher anstellte wunderte ich mich doch etwas über die Kosten für Pay-TV und Musik, die bei über 10 Euro lagen. Als einziges deutsches Programm war SAT1 zu empfangen. Da wir nicht zum Fernsehen dort waren, hat mich das nicht weiter gestört. Ich bin früh zu Bett gegangen, da zwischen 04:00 Uhr und 06:00 Uhr das Frühstück bereit stand. Nach dem Frühstück so gegen 06:00 Uhr kam es zu dem befürchteten Engpass an den Aufzügen. In den Aufzug passten keine zwei Rennräder mit Fahrern und Gepäck. Unvorsichtigerweise hatte ich die Radschuhe schon angezogen. Mein Zimmerkollege war da umsichtiger und hat erst später in die Radschuhe gewechselt. Nachdem kein Aufzug frei war, blieb mir keine andere Möglichkeit, als mit dem Rennrad die Treppe zu nehmen. Mit einer Hand am Rennrad und der anderen am Treppengeländer ging es dann in die Hotelhalle und danach noch mal rauf um das Gepäck zu holen. Pünktlich um 06:30 Uhr war ich am Bus, um die Tasche einzuladen. Gemeinsam ging es zum gut ausgeschilderten Start in Ponte Sesto. Pünktlich um 07:06 Uhr

erfolgte der Startschuss. Ich wollte mit Günther zusammen fahren, habe ihn aber nach dem Start aus den Augen verloren. Da ich auch diesmal weit hinten gestartet war, brauchte ich einige Zeit, um das letzte Feld, was von einem Polizeifahrzeug eskortiert wurde, einzuholen. Das Tempo schwankte um die 30 km/h, so dass ich mich öfters an der Führungsarbeit beteiligte. Die Straßen waren zu diesem Zeitpunkt noch gesperrt. Ab der ersten Verpflegung war das nicht mehr der Fall. Nach etwa vier Stunden erreichten wir die Verpflegungsstelle bei km 132. Bei km 190 und km 255 sollten die nächsten Verpflegungsstellen sein. Nach der ersten Verpflegung kam ich zum Turchino. Den Aufstieg auf 540 m fand ich nicht sehr steil. Danach ging es steil bergab nach Genua. Der weitere Streckenverlauf war fast flach bis zu den Zypressen, ca. 25 km vor Sanremo. Die nächsten 120 km bin ich alleine gefahren. Dies ging vielen Mitfahrern genauso. Ab und zu habe ich einige Fahrer eingeholt, dabei war auch eine Gruppe mit etwa 10 Mann. Da deren Tempo mir zu niedrig war, bin ich alleine mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwas über 30 km/h weiter gefahren. Nach 230 km ließen die Kräfte nach, so dass ich deutlich langsamer wurde. Bei km 253, kurz vor der dritten und letzten Kontrolle, holten mich fünf Holländer ein. Sie fuhren etwa 30 km/h. Das Tempo konnte ich im Windschatten prima mitgehen. Die Holländer hatten ihre eigene Verpflegung und ließen deshalb die letzte Verpflegung aus. Da eine Trinkflasche noch gut gefüllt war, habe ich mich dazu auch entschlossen. Die Geschwindigkeit ging weiter zurück auf etwa 25 km/h, da der vorletzte Aufstieg von etwa 230 hm (Zypressen) anstand. Auch dies kam mir nicht sehr steil vor. Mit etwas unter 20 km/h bin ich den Berg raufgefahren. Danach ging es wieder runter ans Meer bis Bussana, wo es zum Ziel nach Poggio rauf ging. Auf den letzten Metern habe ich noch zwei von den Holländern überholt. Nach 10:33 Stunden (297 km, 27,51 km/h, Platz 508 von 701 gewerteten Fahrern) war ich etwa ½ Stunde langsamer als im Vorjahr im Ziel. Nach einem Erfrischungsgetränk und Rückgabe des Transponders habe ich noch ein paar Fotos am Ziel gemacht. Nachdem keine weiteren mir bekannten Fahrer kamen, bin ich zum Hotel gefahren. Ebenso wie in Pieve war das Hotel in Sanremo auf dem GPS eingetragen. Ungewöhnlich fand ich, dass in dem Hotelzimmer keine Klimaanlage war und auch der Fernseher nicht funktionierte. Am nächsten Morgen fand ich heraus, dass der Antennenstecker auf dem Boden lag. Nach einem umfangreichen Abendessen ging es dann früh zu Bett. Die Räder mussten am Montag morgen auf einem nahegelegenen Parkplatz verladen werden, da die Kurven auf der Auffahrt zum Hotel für den Bus mit Hänger zu eng waren. Gegen 10:00 Uhr ging es zurück nach Deutschland. Eine etwa 1,5 Stunden lange Sperrung des Gotthardtunnels verzögerte unsere Ankunft in Frankfurt, die dann kurz vor 01:00 Uhr am Dienstag früh erfolgte. Gegen 03:15 war ich dann zurück. Nach einer kurzen Nachtruhe musste ich wieder arbeiten. Ich hatte erwartet etwa zwei Stunden früher zurück zu sein.
Fazit: Eine gelungene Veranstaltung. Bei einer Wiederholung sollten sich die Mitfahrer untereinander absprechen, damit sich Gruppen bilden können.