Gravel One Fifty liegt nun hinter mir, und ich möchte meine ambivalente Erfahrung teilen:
Generell macht das Event einen guten Eindruck. Die Location aus meiner Sicht gut gewählt, man hat an ausreichend Platz für die Startblöcke und auch an Parkmöglichkeiten gedacht. Startunterlagen Ausgabe etc. war super flüssig, das "Personal" hilfsbereit und flott!
Die Strecke war eine richtig gute, würdige Gravel-Racing Strecke. Weitestgehend über mehr oder weniger feste, sandige Piste, wenig Asphalt. Durch die Trockenheit gab es viele tiefe Sandpassagen bzw. Linien, die sehr lose waren. Ich fand es teilweise anspruchsvoll, auf dem losen Untergrund die Linie zu halten...
Mein Rennen in der AK40-44 lief wie erwartet. Durch die vielen Starter war es am Anfang teils wild und es gab viele Stürze. (Sry. an der Stelle an de Fahrer, über dessen Fahrrad und Bein ich gefahren bin, ich konnte nicht mehr ausweichen). Klar wollen am Anfang alle nach vorne, aber ich finde es teils schwer nachvollziehbar warum derart hart um die Positionen gekämpft werden muss, und Stürze billigend in Kauf genommen werden, wenn noch 4h Rennen vor einem liegen.
Nachdem das gröbste Startgetümmel vorbei war, hatte sich auch schon eine große Spitzengruppe gebildet, ich musste, durch beinahe- Stürze zurückgeworfen, immer wieder den Anschluss zur 2. großen Gruppe herstellen, so zog sich das Rennen über weite Strecke.
Bei ca. 90km erwischte es mich dann heftig, als mir ein Stock/Stein das Vorderrat versetzte und ich bei ca. 40km/h einen Überschlag in's Gebüsch machte. Zum Glück war nichts schlimmeres passiert und ich konnte weiterfahren. Durch die Aufholjagt, ich schaffte es wieder zu der Gruppe aus der ich herausfiel, war ich jetzt allerdings ordentlich platt und konnte mich von da an nur noch darauf konzentrieren, das Hinterrad irgendwie zu halten. An Mitarbeit in der Gruppe meinerseits, war nicht mehr zu denken.
Auf den letzten 10km lief es dann wieder flüssiger und ich konnte mir einen der letzten Qualifikationsplätze holen. Für mich ein befriedigendes Ergebnis.
Was ich extrem negativ wahrgenomen habe, war der viele Verkehr auf der Strecke. Jede Menge Menschen und Fahrzeuge, sogar Mähdrescher, kamen uns entgegen. Teilweise wurde es richtig eng. Ich verstehe zwar, dass man über 150km Strecke nur schwer im Griff halten kann, hatte aber natürlich erwartet, dass der Veranstalter die angekündigte Sperrzeit von 75min tatsächlich im Griff hat. Das war definitiv nicht der Fall und hinterlässt bei mir einen schlechten Beigeschmack.
Würde ich nochmal dort fahren? Klares Jein! Der Verkehr auf der Strecke war definitiv zum Abgewöhnen, der Rest wäre nochmal eine Reise wert.