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Getriebenaben bzw. Nabenschaltung

Schotterfreund

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Hallo,

bin gerade über das Hambini-Video zu den neuen Classified-Naben gestolpert, wo er - mangels Testobjekt - theoretische Überlegungen zu Getriebenaben anstellt:


Das brachte mich ins Nachdenken, warum sich Getriebenaben allgemein (also wie zB die Shimano Alfine oder Rohloff) im etwas sportlicheren Bereich eigentlich nie durchgesetzt haben.

Ich hatte mal an einem Trekkingrad die Shimano 11-fach Alfine und fand die total angenehm - kann man im Stand schalten (zB an der Ampel), keine Sauerei an der Hose weil die Kette gekapselt war und fast kein Wartungsaufwand... aber eben alles Argumente, die mich am Rennrad jetzt überhaupt nicht abholen würden. Und selbst an Alltagsrädern sehe ich kaum mehr Getriebenaben.

Aber am Gravelbike könnte das ja vielleicht doch interessant sein, als Alternative zum 1-fach-Antrieb... man würde sich auch den potenziellen Schwachpunkt Kettenschaltung ersparen und die Kettenlinie wäre ja immer perfekt und man könnte auch statt Kette etwas anderes verwenden. Ich habe aber gar nie mitgekriegt, dass das mal jemand versucht hätte. Und selbst am MTB sieht man die praktisch nicht... Waren die zu schwer und haben zu viele Reibungsverluste?

Oder was denkt ihr?
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von snowdriver

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Das hängt schon sehr vom Zeitgeist ab, wohin sich das entwickelt, wissen wir nicht genau. Momentan sind wir in einer Phase "alles aus einem Guss", "Komfort", "Digitalisierung", "keine Normen"....da passt schon die Nabenschaltung gut rein und würde sie nicht abschreiben.

Kann aber gut sein, dass das bald kippt, ein Rivival zum einfachen, modularen Prinzip zurückkehrt. Das Rennrad als Gegenspieler eines rollenden Smartphones. Dann natürlich mit klassischem Schaltwerk.

Gruß messi
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von snowdriver

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Ganz ketzerisch ließen sich auch Dinge aufrufen wie: "… nur 14 Gänge?, aber die Kettenschaltung hat viel mehr".
Und die 14 Gänge wiegen auch noch mehr, lassen sich nicht schön anschauen und sind für die Radhersteller weit teurer im Einkauf als die Kettenschaltungen. Als Verkaufsargument also gaaaanz schlecht bzw. kontraproduktiv. Die Bedarfe der paar Freaks finden schon jemanden der sie bedient.
Ich als bekennender Kettenpflegefetischist weiß allerdings zu genau, welche Vorteile für 80% aller Nutzenden die Getriebeschaltung samt Zahnriemen oder eingehauster Kette haben würde. Allerdings enden meine Suchen nach z.B. einem Sorglos-Winterrad auch sehr früh, wenn die Rahmenauswahl zu klein, weil zu speziell und die Einzelteile einfach zu teuer sind.
Und weil einleitend die 11er Alfine genannt wurde – die Shimano-Naben (vor allem Nexus) sind zwar weit verbreitet, aber nicht so wartungsfrei wie mensch erwarten würde – zählen für mich also nicht wirklich.
A. sind sie nicht wasserdicht und b. sind deren Achsen einfach nicht die besten Freunde für viel Druck auf dem Pedal. Wer also im Winter oder Stadtverkehr häufig ALL-IN Sprints einlegt und die Tiefgaragenrampe hochdrückt, wird nicht so lange Freude an den Teilen haben.
 
Ganz ketzerisch ließen sich auch Dinge aufrufen wie: "… nur 14 Gänge?, aber die Kettenschaltung hat viel mehr".
Gilt nicht mehr in Zeiten von Einfach-Schaltgruppen an Gravelbikes, MTBs und immer mehr Rennrädern.
Heutzutage reichen auf einmal wieder 12-13 Gänge, die mit bemerkenswerten Verrenkungen (Mini- und Riesenritzel, unterarmlange Schaltwerke) funktionsfähig gemacht werden müssen.

Wie sieht es mit dem maximalen Drehmoment von Alfine und Nexus aus, reicht das für sportliches Fahren?
 
Gilt nicht mehr in Zeiten von Einfach-Schaltgruppen an Gravelbikes, MTBs und immer mehr Rennrädern.
Heutzutage reichen auf einmal wieder 12-13 Gänge, die mit bemerkenswerten Verrenkungen (Mini- und Riesenritzel, unterarmlange Schaltwerke) funktionsfähig gemacht werden müssen.

Wie sieht es mit dem maximalen Drehmoment von Alfine und Nexus aus, reicht das für sportliches Fahren?
Als bekennender 2-fach Fahrer (der 1-fach Antriebe nicht wahrnehmen will) muss ich Dir natürlich recht geben … :cool:


Hm, die Frage nach dem max. Drehmoment beantwortet Shimano nicht, gibt aber z.B. keinen Tandembetrieb frei. Shimano gibt eine Neuschmierung nach 2000km an - was irgendwie völlig praxisfremd wirkt.

Eine ganz gute Beschreibung auch zum Thema Schmierung wurde hier gemacht:

https://fahrradzukunft.de/16/koenigsklasse-der-nabenschaltungen
 
Als bekennender 2-fach Fahrer (der 1-fach Antriebe nicht wahrnehmen will) muss ich Dir natürlich recht geben … :cool:


Hm, die Frage nach dem max. Drehmoment beantwortet Shimano nicht, gibt aber z.B. keinen Tandembetrieb frei. Shimano gibt eine Neuschmierung nach 2000km an - was irgendwie völlig praxisfremd wirkt.
Das mit den 2000km bis zum Ölwechsel (wenn das gemeint ist) ist in der Tat nicht so ganz wartungsarm :) Vielleicht ist das mit den 2000km auch ein Grund, dass die Alfine 11 ausgelaufen ist. Ich meine, ein Ölwechsel ist da auch schon ein bisschen ein Akt und die Nabe ausbauen ist auch nicht ganz ohne. Das ist noch ein Punkt, dass "mal eben kurz Laufrad wechseln" vielleicht auch besser gelöst sein müsste.

Ich gebe zu: ich hatte meine 11er-Alfine 10 Jahre gefahren und gar nie Öl gewechselt, dass man Öl wechseln muss hatte ich erst herausgefunden, nachdem ich das Rad gar nicht mehr hatte... bin zwar eher weniger km gefahren (nur alltägliche Besorgungen und ganz wenige kleine Radtouren mit Kleinkind), aber es dürften deutlich mehr als 2000 gewesen sein. Die Schaltung fühlte sich aber unverändert an nach der ganzen Zeit...
 
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Das mit den 2000km bis zum Ölwechsel (wenn das gemeint ist) ist in der Tat nicht so ganz wartungsarm :) Vielleicht ist das mit den 2000km auch ein Grund, dass die Alfine 11 ausgelaufen ist. Ich meine, ein Ölwechsel ist da auch schon ein bisschen ein Akt und die Nabe ausbauen ist auch nicht ganz ohne. Das ist noch ein Punkt, dass "mal eben kurz Laufrad wechseln" vielleicht auch besser gelöst sein müsste.

Ich gebe zu: ich hatte meine 11er-Alfine 10 Jahre gefahren und gar nie Öl gewechselt, dass man Öl wechseln muss hatte ich erst herausgefunden, nachdem ich das Rad gar nicht mehr hatte... bin zwar eher weniger km gefahren (nur alltägliche Besorgungen und ganz wenige kleine Radtouren mit Kleinkind), aber es dürften deutlich mehr als 2000 gewesen sein. Die Schaltung fühlte sich aber unverändert an nach der ganzen Zeit...
Ich denke wir dürfen davon ausgehen, dass die meisten Shimano-Getriebenaben nie einen Ölwechsel erleben ;-). Ist halt immer die Frage was damit denn gemacht werden soll. Zum Brötchen holen und ab und an in der Stadt rumcruisen taugen sie ja nachweislich. Aber richtig Commuterkilometer >1Jahr würde ich damit nicht unbedingt einplanen.
Vermutlich will Shimano neben dem Ausspülen von Abrieb mit den Intervallen sicherstellen, dass immer genug Schmierung vorhanden ist, denn die ist bei dem ‚offenen‘ System ja zuweilen flüchtig. Im Gegensatz zur z.B. Rohloff, die sich immer aus einem Ölstand ‚bedienen‘ kann.
 
Die Speedhub soll laut Rohloff auch jährlich oder alle 5.000 Kilometer einen Ölwechsel erfahren.
Rational fand ich Nabenschaltung immer spannend, aber vermutlich galt „die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit“. Seinerzeit galt Gewicht noch als das Maß aller Sportlichkeit, damit hatte sich mutmaßlich vieles gleich erledigt. Teuer sind sie auch. Pinion durch die Rahmenaufnahme eh nicht massentauglich.
Ich würde einer Marke wie Rohloff sehr einen Trend im Rahmen der Gravel/ Bikepacking-Welle gönnen. Ansteuerung über AXS? Hessisch-bayrische Kooperation?
Aber selbst das Honda RN 01 hat ja am Ende von Nabe auf gekapselte konventionelle Kettenschaltung umgestellt.
 
Ein Fahrrad mit viel weniger schrauben finde ich schon erstrebenswert. Ein innenliegendes Getriebe ermöglicht auch Riemenantrieb & Verzicht aufs regelmäßige Ölen. Dazu passt dann gut eine hydraulische Ansteuerung der Schaltung wie bei Fa. Kindernay. Aber egal wie viel Aufwand Du treibst: Etwas Verlust an Effizienz & Leichtigkeit ist immer & hält mich bisher ab...
 
Gewicht, Wirkungsgrad, Preis
  • Für das RR brauch ich keine >500%. Dafür eher kleinere Sprünge
  • Einschränkung der Laufradwahl
  • Mangende Kompatiblität zwischen den verschiedenen Rädern.
Trotzdem finde ich den Renner der Woche (#6) interessant. Muss man sich so aber wohl selber bauen?
 
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