• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Gazelle Gabel verzogen

Bertel

.
Registriert
9 März 2008
Beiträge
633
Reaktionspunkte
609
Hallo,

ich habe ja vor einigen Monaten hier im Forum ein ungefahrenes Gazelle Champion Mondial Rahmenset gekauft. Schon beim Aufbau musste ich feststellen dass das VR nur mit etwas Nachdruck in die Gabel rein ging und man auch beim Schliessen des Schnellspanners die Gabel etwas in die Mitte drücken musste weil sie sonst schief stand. Ich habe das damals nicht weiter verfolgt aber jetzt im Rahmen eines kleinen Umbaus die Gabel nochmal demontiert und leider festgestellt das die Gabel verzogen ist. Genauer gesagt sind die Gabelholme nicht gleichweit nach vorne gebogen, ich habe einige Bilder gemacht um das zu verdeutlichen.

Die rechte Seite:







Die linke Seite:







Und das ganze von oben gesehen:







Jetzt frage ich mich natürlich welche Seite "richtig" ist. Ausgehend von den Bildern würde ich sagen das der linke Holm nach hinten bzw. nicht weit genug nach vorne gebogen ist, da hier beim zweiten Bild ein Spalt zwischen dem oberen Teil des Holmes und der Unterlage zu sehen ist den es links nicht gibt, dort ist der Holm gleichmässig nach vorne gebogen.

Hat vielleicht jemand die gleiche Gabel zur Hand und könnte mal nachschauen wie das bei ihm aussieht?

Dann frage ich mich ob ich selbst an der Gabel rumbiegen soll wie es mir jemand der Rahmenreparaturen anbietet telefonisch geraten hat (er würde es selbst nicht anders machen) oder ob ich die Gabel zu einem Rahmenbauer schicken soll? Wen würdet ihr da empfehlen?

Das hier soll übrigens keine "Anklage" des Verkäufers sein, ich glaube ihm das er nichts davon wusste. Wenn ich mich recht erinnere waren noch nicht mal Abdrücke ind den Ausfallenden der Gabel, d.h. da war vorher noch nie ein Laufrad eingebaut.

Viele Grüße,
Bertel
 
Ich würde Dir nicht empfehlen, selber an der Gabel "herumzubiegen".
Rahmenbauer (oder auch bessere Fahrradwerkstätten) haben spezielle Richtwerkzeuge,
um soetwas wieder hinzubekommen. Das ist grundsätzlich schon etwas anspruchsvoller,
weil sich bereits relativ geringe Abweichungen bemerkbar machen.
Ich gehe mal davon aus, daß die Gabel nicht schon beim Auslieferungszustand so schief war
und vermute einen Transportschaden. Jedenfalls bist Du gut beraten, die Gabel genauer
zu inspizieren, bevor diese montiert und gefahren wird !
 
Ich gehe eigentlich davon aus das die Gabel schon "Ab Werk" so verzogen war/ist. Es gibt weder Dellen noch Abplatzer oder Spannungsrisse im Lack. Das Rahmenset wurde mir auch persönlich übergeben, ob der Verkäufer es zugeschickt bekommen hat weiss ich nicht. Ich bin das Rad auch schon gefahren, da ist mir nichts aufgefallen und auch freihändig fahren ging problemlos.

Richtwerkzeug für Ausfallenden, also dies "Glocken" habe ich hier. Ein Werkzeug um die Mittigkeit zu überprüfen sollte sich auch auftreiben lassen.
 
Die "Glocken" sind eigentlich nur dazu da, die Ausfallenden parallel zu bekommen.
Für das Richten der Gabelholme gibt es noch ein besseres Werkzeug.
Wenn ich mal wieder in der Werkstatt bin, mache ich ein Bildchen.
 
Das die "Glocken nur zum parallelen Ausrichten der Ausfallenden sind ist schon klar aber ich denke das sollte auch gemacht werden wenn an der Gabel rum gebogen wurde.

Was würdest du denn sagen welche Seite verbogen ist?
 
Es ist gut möglich, daß beide Gabelscheiden schief sind !
Jedenfalls ist es falsch, davon auszugehen, daß nur eine Seite krumm ist.
Ich würde methodisch zunächst 2 Messungen vornehmen und jeweils pro Seite
die Gabelvorbiegung in mm ermitteln.
 
Die Messungen sind aber doch recht nutzlos wenn man nicht weiss wie die Vorbiegung ab Werk sein soll oder sehe ich das falsch? Deswegen habe ich ja im ersten Beitrag gefragt wie das bei anderen Gazelle Gabeln aussieht, dann könnte man auch Vergleichsmessungen machen.
 
Nein, die Messungen sind überhaupt nicht nutzlos,
wenn man weiß, in welchen Bereichen sich die Gabelvorbiegungen bewegen.
Man hat dann schonmal einen Anhaltspunkt, wo man ansetzen muß.
 
Außerdem haben wir doch eine ganze Herde Gazellen wo wir nachmessen können wobei die gabel recht jung aussieht und ich bis jetzt auch nur 531 gabeln hatte wo Gazelle im Ausfaller steht.
 
Ich habe an 3 Gazelle Gabeln gemessen.1 mal 653 aus der Bauzeit von deiner Gabel und 2 mal 531 älteres Baumuster.
Jeweils flach auf einer Tischplatte liegend bis an die Oberkante der Achsaufnahme gemessen.Alle jeweils +- 1 mm gleich,aber
3 mal unterschiedliches Maß zwischen 45 und 50 mm.
Wenn man davon ausgeht dürfte bei dir die linke Seite zu weit nach hinten sein
 
ist die 653 mit gemufften ausfallern? sonst ist es auch eine 531 im meinen special aa 653 steckt auch eine 531 gabel drin hab ich sowohl mit als auch ohne muffen schon gesehen
 
Hat gemuffte Ausfaller
DSC_1177.JPG
 
Ich würde Dir nicht empfehlen, selber an der Gabel "herumzubiegen".
Rahmenbauer (oder auch bessere Fahrradwerkstätten) haben spezielle Richtwerkzeuge,
um soetwas wieder hinzubekommen. Das ist grundsätzlich schon etwas anspruchsvoller,
weil sich bereits relativ geringe Abweichungen bemerkbar machen.
Ich gehe mal davon aus, daß die Gabel nicht schon beim Auslieferungszustand so schief war
und vermute einen Transportschaden. Jedenfalls bist Du gut beraten, die Gabel genauer
zu inspizieren, bevor diese montiert und gefahren wird !
Hast wahrscheinlich völlig recht, aber ich werde es mir weiterhin nicht nehmen lassen, mit meinem alten Pantherrahmen(Mannesmannrohr), den ich nach einem Unfall mit einem BMW wieder zurechtgebogen habe - mit für Spezialisten wahrscheinlich unsäglichen Methoden - ( ein Gabelholm war ca. 2cm nach hinten gebogen, Rahmen leicht aus der Flucht), durch den Alltag zu fahren (bisher ca. 2000km ohne Probleme). Für mich entscheidend: was wäre der "worst case" ? Stahl ist ja recht gutmütig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da irgendetwas Abruptes passiert. (die Gabel wiegt exakt 1kg, hat also ordentlich was auf den Rippen.)
Für mich wäre der wc eher der Rahmenbauer, der mir wahrscheinlich für ein Beratungsgespräch 50 Euronen abknöpft. Und außerdem wäre eine Reise zu solch einem Spezialisten... ach was, der Rahmen war bei ebay fast geschenkt.

Aber das ist wahrscheinlich Hazard, nicht zur Nachahmung empfohlen.(Zu meinem Pinarello Asolo melde ich mich diesbezüglich vielleicht noch mal)
 
Eine sehr schöne, sorgfältige photographische Darstellung des Schadens! Wurde der Plexiglasblock mit seiner Rastergravur extra hierfür angefertigt?
Die perspektivische Verkürzung wirft sich einer unverfälschenden Darstellung der Kamera (gibt es diese überhaupt?) immer verhindernd in den Weg. Die Wahl einer möglichst langen Brennweite erleichtert es etwas, dennoch bleibt es ein anspruchsvolles Unterfangen.

Untenstehend zitiere ich einen meiner früheren Beiträge, in dem ich die Parktool Richtlehre empfohlen habe.

Hiermit geht es sehr leicht und gerichtet:
http://www.parktool.com/product/frame-and-fork-straightener-ffs-2

Ein ähnliches Werkzeug gab es von Var; ich glaube auch, daß meines von diesem Hersteller ist (keine Stempelung). Ansonsten wäre Cyclus noch eine Marke, die solches Gerät anbietet.
http://www.rennrad-news.de/forum/th...er-möglich-zurechtbiegen.134332/#post-3476364

Neben der Richtlehre von Parktool glaube ich auch eine von VAR zu besitzen, bin mir aufgrund der fehlenden Stempelung aber nicht sicher.
Auch Eldi hatte eine Richtlehre im Programm.

Dennoch ist es dem Anfänger geraten, sich für die erste Benutzung einer Richtlehre nicht gleich an einem wertvollen Rad zu versuchen, sondern stattdessen die Vorgehensweise zuerst an einem einfachen Gefährt zu erproben, wie etwa einem Peugeot, bei dem Gabelschäden ja bekannterweise so dazugehören wie die Lackierung zum Rahmenrohr.
Alternativ würde auch ich den Gang zum Rahmenbauer empfehlen; mit maximal 50 Euro dürfte man rechnen, sollte die genauen Kosten aber zuvor erfragen.

Verbiegungen, die gleich unterhalb der Gabelkrone beginnen, und dazu an beiden Gabelscheiden gleich stark ausfallen (was häufig der Fall ist, wenn das Rad frontal auf ein Hindernis aufprallte), können zur Not auch mit folgender Methode behoben werden, wenn keine Richtlehre zur Verfügung steht:
Vorder- und Hinterrad sowie Lenker und Vorbau werden dem Rahmen entnommen, hiernach eine lange, starke Gewindesstange in den vorderen Ausfallenden mit Muttern fixiert. Der waghalsige und werkzeugsparsame Reparateur stellt nun das Rad so vor sich hin, daß es mit dem Steuerrohr auf dem Boden aufliegt, dazu der Hinterbau seinem Gesicht zugewandt ist, und stellt sich auf die Gewindestange, fixiert es damit in dieser Hebelposition auf dem Boden. Drückt er nun den Hinterbau sehr vorsichtig von sich weg, wird er eine auf beide Gabelscheiden gleichmäßig verteilte Verbiegung wieder ausgleichen. Wiederholung: Wichtig ist, daß dieses Verfahren nur bei gleichmäßig auf beide Gabelscheiden verteilte Verbiegungen angewendet wird (ansonsten würde auch die weniger verbogene oder gar gänzlich unbetroffene Gabelscheide unerwünscht nach vorne gebogen) und daß die Verbiegung gleich unterhalb der Gabelkrone begonnen haben muß (was je nach Vorlauf der Gabel möglich ist oder nicht). Wichtig ist auch, daß das Lenklager (der „Steuersatz”) zuvor spielfrei eingestellt wurde, ansonsten würden sich durch die mögliche Verkippung die Lagerkugeln in den Schalen abprägen. Selbstverständlich muß nach dieser Arbeit das Gabelrohr eingehend begutachtet werden.
Wie immer rate ich aber eher zur Beschaffung des für die Aufgabe geschaffenen Werkzeuges oder zur Beauftragung eines damit ausgestatteten Dienstleisters.
 
So, vielen Dank für eure Beiträge. Ich hatte inzwischen Kontakt mit zwei Rahmenbauern und nicht unbedingt gute Nachrichten bekommen.

Der erste sagte es wäre zwar möglich die Gabel zu richten aber er würde es aus Haftungsgründen nicht machen da nicht sicher ist warum die Gabel so verzogen ist und er nach erfolgter Reparatur für Schäden die aus einem Versagen der Gabel entstehen können haftbar gemacht werden könnte.

Weiterhin sagte er dass das Park Tool Werkzeug das flammberg verlinkt hat nicht für das Richten der Gabel geeignet wäre.

Der zweite würde die Gabel zwar richten bzw. den Versuch unternehmen geht aber davon aus das der Lack im Bereich der Gabelkrone aufgrund des Einspannens Schaden nehmen wird und das sich die Kosten auf ca.150,-€ summieren werden.

:(
 
Ich weiß ja nicht wo du wohnst,aber in NL auf den Börsen gibts neue/wenig gebrauchte Gazelle Gabeln für ca.30-40 €.Mit Glück,aber relativ
unwahrscheinlich sogar in passender Farbe.
 
Ich wohne zwar in Dreiländereck D-B-NL aber ich bin erstens nicht motorisiert, d. h. ein Besuch solcher Börsen ist recht schwierig, und zweitens ist es recht unwahrscheinlich eine Gabel mit passender Schaftlänge und Farbe zu finden.Und wenn ich dann noch eine Lackier- und/oder Schaftverlängerungsaktion starten muss wird das mit Sicherheit nicht günstiger als die Gabel richten zu lassen.
 
Der erste sagte es wäre zwar möglich die Gabel zu richten aber er würde es aus Haftungsgründen nicht machen da nicht sicher ist warum die Gabel so verzogen ist und er nach erfolgter Reparatur für Schäden die aus einem Versagen der Gabel entstehen können haftbar gemacht werden könnte.
Das ist heutzutage nunmal so. Nimm die gute Nachricht - dass es geht - und vergiss die schlechte Nachricht - dass er es nicht macht - und mach es selbst
http://www.mytenspeeds.com/My_TenSp...To_Do_It/FrameSetPrep_5_StringingFrameSet.htm
Irgendwo hat er auch eine Gabel auf ähnliche Weise vermessen. Man braucht eine ebene Fläche, Schnur und Geodreieck.
 
Gazelle Standard Gabelvorbiegung ist 42mm.
Natürlicht gibt es Ausnahmen, Bahn 25mm, CX 50mm, Randonneur 60mm (glaube ich).
Aber 99% hat 42mm.
Mit gutes Werkzeug und Messlehren ist diese Gabel einfach auszurichten.
Normalerweise sieht man kaum äusserliche Beschädigungen wenn die Gabel verzogen ist.
EUR 150 ist lächerlich. Lackieren ist vollkommen unnötig.
Ich denke EUR 30,- max.
 
Zurück
Oben Unten