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Erfahrungen: Rennradbereifung auf einem Gravelbike

velociraptor7

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Guten Abend liebes Forum,

bereits vorneweg, es gibt einige ähnliche Threads, jedoch finde ich keine geeigneten Antworten auf meine Fragen.


Ich bin für jeglichen Input, sei es in Form von Erfahrungen, Fotos oder auch Gedankengängen, dankbar.


Nach ein paar Jahren auf dem Mountainbike mutiere ich dank meine Gravelbikes immer mehr zum "Straßenfahrer". Langfristig (in 2-4 Jahren) möchte ich mir auch ein klassisches Rennrad anschaffen, aber das lässt meine finanzielle Situation als Student eben erst in ein paar Jahren zu :confused:.
Da ich das "Rennradfeeling" aber nicht missen möchte, überlege ich meinem Gravelbike (Canyon Grizl) einen zweiten Laufradsatz mit Rennradbereifung zu spendieren. Dass ich mit einem zweiten LFR mein Gravelbike sowohl optisch als auch vom Fahrgefühl nicht in ein Rennrad ala Specialized Tarmac oder Giant TCR verwandeln kann, ist mir bewusst. Jedoch möchte ich mich mit dem zweiten LFR dem Fahrgefühl eines Rennrads so gut es geht annähern.
Ich möchte mit dem Rad keine (ernsthaften) Wettkämpfe bestreiten, sondern einfach möglichst schnell über den Asphalt petzen. Der Spaß steht also eher im Vordergrund.


- Ergibt ein zweiter LFRS in meiner Situation Sinn oder wird das Ergebnis meinen Erwartungen eher nicht gerecht?. Hier könnt ihr gerne von euren Erfahrungen berichten.

- Wie ist das Fahrverhalten eines Gravelbikes mir Rennradreifen?. Ist es vergleichbar mit "normalen" Rennrädern oder unterscheidet es sich deutlich? ( Das ist natürlich stark Geometrie abhängig, aber sind pauschale Aussagen möglich? )

- Wie sieht das Ergebnis optisch aus? Ihr könnt gerne ein paar Fotos hochladen! (Ich habe Angst, dass der Rahmen zu überdimensioniert für 32mm Reifen ist.




Dann stünde noch die Frage im Raum: Carbon oder Alu?

Ich bin ein eher kräftiger Fahrer (95kg) und habe verhältnismäßig viel Kraft in den Beinen, wenn auch nur für kurze Zeit o_O.
Ich habe das Gefühl, dass die Steifigkeit meiner aktuellen Alu-LFR nicht ganz ausreicht. Bei kräftigen Antritten im Wiegetritt schleift die Bremsscheibe. Folgende Optionen stünden im Raum.

A) "preiswerter" Alu LFRS (um die 300 - 400€) und damit einfach möglichst viel Spaß haben. Der Nachteil dabei ist, dass er bei einem zukünftigen Rennrad obsolet wäre.

B) Carbon LFR (Schmerzgrenze 800€), der sicherlich gleichzeitig auch ein großes Upgrade fürs Fahrverhalten darstellt. Der Vorteil den ich hierbei sehe ist, dass ich ihn auch für das Rennrad nutzen könnte und dort dann später Geld beim Kauf einsparen kann. Findet man in dem Preisrahmen geeignet LFRS? Ich persönlich finde das Angebot von Slowbuild recht ansprechend.


Ride on!

Velociraptor
 
Mein Gravel hatte zunächst Panaracer Gravelking SK in 37mm. Sehr schnell habe ich gemerkt, dass ich das bei dem hiesigen Untergrund nicht brauche. Waldwege, mal ein bischen Schotter und meistens mehr oder weniger schlechter Asphalt.
Der Wechsel auf Gravelking Slick in 32mm war genau richtig. Vermutlich taugt auch ein reiner Rennradreifen in der gleichen Breite, zum Beispiel ein Conti 5000 in 32mm.

Der Laufradsatz ist im zweiten Jahr ein DT P1800, welcher um 1650g wiegt, also deutlich weniger als die 1800 der Typenbezeichnung vermuten lässt. Adapter für Schnellspanner und Steckachsen werden mitgeliefert. Die Steckachsen oder Schnellspanner nicht.
Um 1650g für 400 € sind völlig in Ordnung. Leichter wird sehr schell deutlich teurer.
Gefahren wird das Ganze mit ca. 3,5 bar tubeless.

@velociraptor7
Foto ergänzt...

PXL_20220418_170126333.jpg


PXL_20220418_174217685.jpg
 
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Danke für deine Antwort.

Deine Erfahrungen kann ich bestätigen. Für das grobe Gelände finde ich ein Hardtail MTB sinnvoller, für den Rest reicht vermutlich ein 32mm Gravel Reifen.
Daher finde ich beispielsweise das Canyon Endurace Allroad recht spannend, da es Reifen bis 35mm Breite aufnehmen kann. Für leichten Gravel sollte das ja eigentlich optimal sein.

Vermutlich werde ich mir aus Preisleistungsgründen Alu LFR zulegen (Ich hoffe nur die Steifigkeit reicht aus). Das restliche Geld sehe ich aktuell in einem Powermeter besser investiert.
 
Ich hatte auch zunächst ein Gravelbike mit GRX800 Ausstattung und mit 40mm Bereifung und habe gleich einen zweiten Laufradsatz für die Straße mit 28mm Reifen dazu gekauft - das war bei mir ein DT Swiss PR1400, also ein ziemlich hochwertiger Alu-Laufradsatz. Das Gravelbike fuhr sich damit fast wie ein Rennrad und ich hatte damit auch Spaß auch auf der Straße.

Ich würde damit immer noch fahren, aber ich hatte dann die günstige Gelegenheit, dass ich über ein "richtiges" Rennrad gestolpert bin, das gerade verfügbar und preislich attraktiv war. Da war dann einfach der "Haben will"-Faktor größer als die Vernunft... Die guten Laufräder habe ich dann am Rennrad weiterverwendet und die mitgelieferten einfacheren Original-Laufräder gleich unbenutzt verkauft - das hat gepasst, weil das Rennrad eine Ultegra Di2 (11fach) Schaltung mit Scheibenbremsen hatte.

Beim Fahrverhalten liegen keine Welten dazwischen, zumal mein Gravelbike eine eher sportliche Geometrie hat und das Rennrad eher etwas gemütlicher ist (Endurance). Trotzdem fühlt sich das Rennrad auf der Straße irgendwie stimmiger an und es sieht auch etwas stimmiger aus, weil die Gravelbikes ja für dicke Reifen und Schutzbleche ausgelegt sind, da wirkt ein schmalerer Straßenreifen etwas verloren.

Das sind aber wirklich Kleinigkeiten.

Ich hatte auch mal DT Swiss P1800 Laufräder, die ja schon empfohlen wurden und deutlich günstiger sind als die PR1400. Vom Fahrverhalten spürt man da keinen nennenswerten Unterschied. Es gibt ja derzeit einen Trend zu breiten Felgen und zu hookless, da wirken die beiden LRS etwas unmodern. Sie fahren sich aber trotzdem gut!

Daher würde ich in deiner Situation ernsthaft darüber nachdenken, einen Straßen-LRS zu erwerben und damit zu fahren. Um das Budget zu schonen würde ich eher in die Richtung günstiger aber guter Alu-LRS gehen (zB der P1800 oder vergleichbar). Carbon würde ich dir nicht empfehlen. Das ist ja vor allem Aero und das passt nicht richtig zum Gravel. Ich finde da muss das ganze Konzept passen und dann der Rahmen und deine Sitzposition auch eher auf Aero getrimmt sein. Im Übrigen ist der Aero-Effekt von Carbon-Laufrädern auch nicht sooo riesig, ganz viel ist Optik und Freude an der Technik. Daher würde ich das Geld für Carbon-Laufräder im Moment nicht investieren.

Wenn du dir mal ein Rennrad kaufst, dann ist vielleicht die Technik auch schon wieder etwas weiter und du kriegst ein interessantes Paket mit passenden Carbonfelgen und 12fach oder vielleicht irgendwann sogar 13fach Schaltung.
 
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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!


Da war dann einfach der "Haben will"-Faktor größer als die Vernunft
Das kennt man doch nur zu gut 😉.

Ich habe mich dazu entschlossen einen Alu LFRS zu bestellen und schwanke noch zwischen 3 Modellen.

Zum einem der von euch erwähnte DT-Swiss P1800 und der DT-Swiss P1600. Mit DT-Swiss habe ich sowohl auf dem MTB, als auch auf dem Gravel ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.
Kennt jemand die Unterschiede zwischen den beiden LFRS? Für mich als Laie liegt der größte Unterschied hauptsächlich im Preis, dem Gewicht und dem Freilauf. (Steifigkeit?)

Beide LFRS gibt mit 23mm und 32mm Felgenhöhe. Aus optischen Gründen würde ich vermutlich trotz des höheren Gewichts auf die 32mm Felgenhöhe zurückgreifen. Hängt die Steifigkeit mit der Felgenhöhe zusammen?

Bei der Recherche bin ich auf diesen LFRS gestoßen, welcher gleichzeitig die dritte Option für mich darstellt. Bei gleichen Preis wie der DT-Swiss P1600 ist er einige Gramm leichter und auch optisch gefällt er mir sehr gut. Jedoch kenne ich den Hersteller nicht und auch im Internet ist wenig zu finden🧐. Das Vertrauen in DT-Swiss ist größer, andererseits hat es wohl noch nie geschadet etwas neues auszuprobieren.

Hat jemand noch weitere Empfehlungen für einen Alu LFRS, gerne auch mit höheren Profil, für ungefähr 450€?
 
@velociraptor7 ich kann Dir Laufräder von Leeze ans Herz legen.

Hab mir für mein Crosser einen zweiten Laufradsatz bestellt, den ich für die Touren zur Arbeit mit dem GP5000 nutze und damit ist man echt flott unterwegs.

Hab bei Leeze den AC35 genommen und die Laufen super und sind stabil und für den Preis auch noch recht leicht.
 
@01goeran Die Laufräder hatte ich tatsächlich auch schon im Blick, denn sich erfüllen eigentlich alle meine (theoretischen) Anforderungen mit Bravour. Mit 599€ jedoch etwas über meinem Budget, aber vielleicht ist er es ja auch Wert. Mal schauen 😉

Welche Reifenbreite haben deine GP5000?
 
Habe diese Idee letzte Woche verwirklicht. Mein Grizzl in 2XS ist ja für 650 B Laufräder ausgelegt und ich habe mir einen Fulcrum 6DB mit 26 mm Reifen zugelegt.

Die Außendurchmesser sind ja annähernd gleich, so das sich auch in der Tretlagerhöhe nichts verändert hat
06F1A1BC-52E2-4504-9E37-DC053052FF0A.jpeg
Bin jetzt zwar erst 50 km mit gefahren aber fährt sich schön und leichtfüßig
Der Umbau geht auch flott da ich an der Bremse und der Schaltung nichts verstellen muss.
 
Zum einem der von euch erwähnte DT-Swiss P1800 und der DT-Swiss P1600. Mit DT-Swiss habe ich sowohl auf dem MTB, als auch auf dem Gravel ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.
Kennt jemand die Unterschiede zwischen den beiden LFRS? Für mich als Laie liegt der größte Unterschied hauptsächlich im Preis, dem Gewicht und dem Freilauf. (Steifigkeit?)

Der PR1600 hat die etwas hochwertigeren Naben, nämlich mit dem beliebte Ratchet-System. P1800 haben noch einen Freilauf mit klassischen Sperrklinken. Allerdings ist das eine relativ alte Nabe die bei den PR1600 verwendet wird mit dem mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen 18-Zähne-Ratchet-System.

Funktional wirst du durch den günstigeren Sperrklinkenfreilauf keine nennenswerten Einschränkungen haben in deiner Nutzungsdauer und wenn es sein muss, dann kann man die Naben mittlerweile auch auf das Ratchet (LN) System mit 18 Zähnen upgraden. Es gibt ein Umbaukit. Daher finde ich die PR1600 keinen so guten deal und würde entweder P1800 oder gleich PR1400 erwerben bei DT Swiss.

Andererseits ist dein verlinktes Angebot für die PR1600 preislich recht attraktiv, vielleicht handelt es sich hier um einen Abverkaufspreis. Vor diesem Hintergrund könnte das schon eine Überlegung wert sein, wenn der Aufpreis zu den P1800 nicht so hoch ist. Schlecht sind die Naben definitiv nicht, die sind schon vielfach zigtausende km gelaufen... ganz im Gegenteil, die waren sogar jahrelang der Standard vieler Laufradbauer...


Beide LFRS gibt mit 23mm und 32mm Felgenhöhe. Aus optischen Gründen würde ich vermutlich trotz des höheren Gewichts auf die 32mm Felgenhöhe zurückgreifen. Hängt die Steifigkeit mit der Felgenhöhe zusammen?
Ich habe 23mm und finde das am Gravel nicht störend, ich persönlich finde das passt besser. Und es ist sogar etwas leichter. Ob man bei der Steifigkeit einen Unterschied merkt bezweifele ich. Ist am Ende wohl Geschmacksache.
 
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Ich habe noch Conti 4 Seasons hier rumliegen in 32mm, bin ich eine Tour (60KM) mit gefahren und dann für zu schwer befunden. Viellicht war ich auch zu unfit, wer weiss. Wo kommst du her, vielleicht kannst du sie ja abholen. Gebe sie günstig ab. Kannst sie ja erstmal anbauen um schonmal ein Gefühl zu bekommen? Gerne PN
 
Der PR1600 hat die etwas hochwertigeren Naben, nämlich mit dem beliebte Ratchet-System. P1800 haben noch einen Freilauf mit klassischen Sperrklinken. Allerdings ist das eine relativ alte Nabe die bei den PR1600 verwendet wird mit dem mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen 18-Zähne-Ratchet-System.

Funktional wirst du durch den günstigeren Sperrklinkenfreilauf keine nennenswerten Einschränkungen haben in deiner Nutzungsdauer und wenn es sein muss, dann kann man die Naben mittlerweile auch auf das Ratchet (LN) System mit 18 Zähnen upgraden. Es gibt ein Umbaukit. Daher finde ich die PR1600 keinen so guten deal und würde entweder P1800 oder gleich PR1400 erwerben bei DT Swiss.

Andererseits ist dein verlinktes Angebot für die PR1600 preislich recht attraktiv, vielleicht handelt es sich hier um einen Abverkaufspreis. Vor diesem Hintergrund könnte das schon eine Überlegung wert sein, wenn der Aufpreis zu den P1800 nicht so hoch ist. Schlecht sind die Naben definitiv nicht, die sind schon vielfach zigtausende km gelaufen... ganz im Gegenteil, die waren sogar jahrelang der Standard vieler Laufradbauer...



Ich habe 23mm und finde das am Gravel nicht störend, ich persönlich finde das passt besser. Und es ist sogar etwas leichter. Ob man bei der Steifigkeit einen Unterschied merkt bezweifele ich. Ist am Ende wohl Geschmacksache.

Zu den deutlich höherwertigen DT 240 Naben (Ratchet System) kann ich auch berichten. Davon habe ich zwei Paar. Einmal neu und einmal als uralte Version Hügi/DT Swiss 240.
Zwischen einem Laufradsatz mit diesen Naben und einem P1800 liegen preislich ein paar Hunderter.
Praktisch sind die Naben der P1800 so gut, dass ich da keinen Unterschied merke. Die P1800 sind eine sehr gute Budget-Lösung. Die P1600 haben kaum Vorteile, da die 1800er nur etwa 1650g wiegen. Die P1600 sind kaum leichter und lohnen deswegen nicht.

Meiner Meinung nach sind die P1800 vom Preis-Leistungs-Verhältnis optimal.

Hier die alten Hügi / DT 240
Der Freilauf spart eine Klingel. Ich finde schon das allein einen Kaufgrund.
Ein Satz DT 240s mit DT-RR411 kostet etwas unter 700 EUR.
Der Aufpreis von der DT350 zur DT240s Nabe liegt bei 160 EUR.
https://superlight-bikeparts.de/navi.php?a=97033

PXL_20220408_065935995.jpg
 
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@sickgirl
Cooler Aufbau, auch wenn man das Gravelbike "raussieht" finde ich das Ergebnis sehr überzeugend . Hast du die Campagnolo - Gruppe nachgerüstet?
 
Noch etwas...
wenn Du leise Freiläufe magst, dann ist der Klinkenfreilauf der P1800 schon laut.
Die "Kinderrassel" DT240 ist da nochmal ne andere Nummer. Das Ding scheucht auf 10m Fußgänger auf.

Ich fahre die Dinger nicht, weil ich die zu laut finde. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
@ad-mh



Je lauter, desto besser. Erspart mir die Klingel ;)
Mag gut sein wenn du nur alleine unterwegs bist. Fährst mit andern Personen ist das sehr oft nicht gern gesehen da mit diesen Dingern einen Unterhaltung wie es normal Üblich ist nicht mehr so einfach möglich.
 
Mag gut sein wenn du nur alleine unterwegs bist. Fährst mit andern Personen ist das sehr oft nicht gern gesehen da mit diesen Dingern einen Unterhaltung wie es normal Üblich ist nicht mehr so einfach möglich.
Ich fahre die neuen 240s EXP mit 36z-Freilauf. So schlimm ist die Geräuschkulisse auch nicht.
Ein Mavic-Freilauf (auch Zahnscheiben) ist nicht leiser.
 
Mag gut sein wenn du nur alleine unterwegs bist. Fährst mit andern Personen ist das sehr oft nicht gern gesehen da mit diesen Dingern einen Unterhaltung wie es normal Üblich ist nicht mehr so einfach möglich.
Da hast du natürlich absolut recht, aber du darfst nicht vergessen, dass wir hier von einem 300€ Stangenlaufradsatz sprechen.
 
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