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Ein Anhänger-Experiment

ta22os

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Nachdem im Koldemoes-Thread ein paar Leute starkes Interesse bekundet hatten, mach ich jetzt mal nen neuen Faden zu dem Thema Fahrradanhänger auf, auch wenn das hier nicht wirklich ins Forum passt. Falls die Mehrheit hier im Forum diesen Thread nicht möchte (ist ja schon etwas weg von Rennrad), dann bitte ich den Moderator um Löschung.

Auslöser war, dass ich ein paar Pakete zur Post bringen wollte, die nicht alle am Fahrrad untergebracht werden konnten. Selbstverständlich hatte wie immer meine Frau das Auto okkupiert. Ein Anhänger wäre genau das Richtige, dacht ich mir.

Daraufhin hab ich im Netz gestöbert und die beiden gängigen Konstruktionen verglichen. Eigentlich würde für meine Zwecke ein einfacher "Bierkistenhänger" mit einer Achse seinen Zweck erfüllen.

Sowas:)

Bildschirmfoto 2017-02-28 um 12.29.30.jpg


Wesentlich schicker, und weil ich ja auch wieder was zum Basteln brauche, fand ich aber dann sowas:

Trailer project by Brian Chapman, auf Flickr

Außerdem steht dem Randonneur ein Ein-Rad-Anhänger erheblich besser.

Selbstverständlich tauchten sofort viele Fragen auf. Drum hab ich mal den @Knobi angeschrieben mit der Bitte um den ein oder anderen Tipp. "Bierkistenhänger geht nicht. Zu einfach und zu langweilig", meint Knobi.
Da nahm das Unheil seinen Lauf.

Was bisher geschah: http://www.rennrad-news.de/forum/threads/kildemoes-randonneur-–-ein-versuch.142711/page-10#post-3981161 ff

Über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Anhänger-Spezies hat @merida 63 schon ausführlich berichtet.
Hier geht's nun um den Ein-Rad-Hänger.
Ob das Projekt wirklich durchgezogen wird und ob was Brauchbares dabei herauskommt, kann ich natürlich nicht sagen. Aber auch ein Scheitern (und die Gründe dafür) sind vielleicht für den ein oder anderen als Info zum Bessermachen nützlich.

Über die Geo, also den Schwerpunkt und dass sich die "Nick"-Achse vermutlich möglichst weit von der Lenkachse entfernt befinden soll, hat Knobi bereits referiert.
Eigentlich hätte er den Thread aufmachen müssen aus Kompetenzgründen. Aber da ich nun schon mal damit angefangen habe (im Kildemoes-Thread), solle ich das auch weitermachen, meint er…

Ich kann jetzt nicht die gesamte "Unterhaltung" wiedergeben, das 9-seitige PDF mit Skizzen usw., denke aber dass im Verlauf der Planung die Punkte alle angesprochen werden.


Ansonsten geht demnächst weiter mit dem ersten Problem: Die Kupplung zum Zugfahrzeug.

Viele Grüße

Klaus

Ach ja: Ein schnelles Ergebnis wird's eher nicht geben. Das dauert.
 
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Bitte schön:).

Die Nickachse muss nicht zwingend auf der Hinterradachse sitzen, ist aber wahrscheinlich am günstigsten dort.


Anhaenger-2.jpg

Skizze: Knobi (ich hoffe, das ist OK)
 
Tolles Thema, bitte stehen lassen! Ich habe das auch schon seit Längerem im Hinterkopf und freue mich, hier spicken zu dürfen. Vor allem bzgl. der Geometrie. Die Kupplung zum Fahrrad würde mich auch mal interessieren. Da habe ich bisher zwei Varianten gesehen:


Die erste Variante hat lange Verstrebungen bis zu den Sattelstreben. Ein Design das laut RH von Goeland kommt.

camper_trailer.jpg




Die heute gängige Variante ist die vom Bobyak. Wahrscheinlich ist der Hänger schwerer aber dafür vielleicht variabel an verschiedenen Rädern einsetzbar.
81f5c866b3.jpg


Hier erscheint übrigens der "Steuerkopfwinkel" vom Hänger negativ. Dieser ändert sich ja ausserdem zwangsläufig mit der Radgröße des Esels. Keine Ahnung, wie kritisch der dann für die Fahrstabilität ist.
 
Ah. Sehr schön. Teile unserer Skizzen werde ich hier in der nächsten Zeit hochladen und noch ein wenig dazu schreiben, von echter Kompetenz im Sinne von gesichertem Wissen und Erfahrungswerten möchte ich aber nicht sprechen. Das ist bislang eher ein Für und Wider verschiedener Anhängeraufnahmen am Rad, vermischt mit ein wenig Hintergrundwissen über Kfz-Fahrwerke (allerdings ohne Anhänger).

Für den Einspuranhänger spricht natürlich an erster Stelle, dass er sehr elegant aussehen kann und auf handelsübliche Passanten oft ungewöhnlich wirkt. Das führt zum Gespräch, das bleibt im Kopf, das macht den Fahrer eines solchen Gespanns immer auch ein wenig zum "genialen Verrückten": Ein Fahrrad mit Anhänger? Ein Anhänger mit nur einem Rad?
Oder, wie es der Nordhesse in einem Wort zusammenfassen würde: "HÄ?!"
Außerdem passt die Idee einfach besser zum Konzept eines schnellen Reiserads: Der Anhänger ist auch selbst "schnell", er erzeugt keinen zusätzlichen Luftwiderstand und den geringstmöglichen zusätzlichen Rollwiderstand.

Das erkauft man sich natürlich mit einer ganzen Reihe theoretischer wie erwiesenermaßen realer Probleme, die ein zweirädriger Hänger nicht hat. Und das Grübeln darüber ist ja an sich schon ein Spaß. Genial verrückt eben.

Die Kernfragen waren bislang:
  • Wie ist der Hänger am Fahrrad fest?
  • Wo kann sich der Hänger um die Querachse drehen, also bei Hindernissen nach oben/unten bewegen?
  • Wo und wie lenkt der Hänger um die Hochachse?
  • Was passiert an diesen beiden Drehachsen (oder -punkten) bei Kurvenfahrt mit Bodenwellen und beim Bremsen?
  • Wie verändert sich das Verhalten des Hängers bei unterschiedlicher Schwerpunktlage im Verhältnis zu den Drehachsen, und reicht es dafür schon aus, einfach nur steil bergab zu fahren?
  • Wie verhält sich ein ungefederter Hänger mit und ohne Beladung? Wie starkt "hüpft" er, wie sehr greift seine "ungefederte Masse" ins Fahrverhalten des Fahrrads ein (z.B. Rucken/Knallen bei Bodenwellen)?
  • Wie könnte eine Federung umgesetzt werden, ohne völlig behämmert oder postmodern auszusehen? Die Chapman-Hänger geben ja bereits das Höchstmaß an Eleganz vor, an dem wir uns in diesem Forum orientieren sollten.
 
@wurstipursti, zur Anbindung ans Zugfahrzeug hatten wir schon ziemlich viele interessante Ideen! Vor allem aber auch solche, die gut aussehen, einfach zu handhaben sind und auch wirklich was aushalten. Alle drei Dinge auf einen Nenner zu bringen, ist natürlich nicht ganz einfach...
Der gezeigte Hänger mit nach vorn geneigter Lenkachse würde beim Lenken theoretisch hinten abheben. Das wäre saugefährlich, wenn er nicht gleichzeitig "nicken" könnte.

@Dingading, einige Begriffe haben ich kurzerhand aus der KFZ-Fahrwerkstechnik ausgeliehen. Ganz stimmig sind sie hier vielleicht nicht, aber meiner Meinung nach trotzdem verständlich. Am besten wird das auf den ersten Blick aber nicht beim Auto, sondern beim Flugzeug deutlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Roll-Nick-Gier-Winkel
 
Ich habe eine der FollowMe Tandemkupplungen und hatte mir ein Design vorgestellt, welches nur den hinteren Teil ersetzt. Das wäre aber eher eine pragmatische als eine elegante Lösung. Ich dachte an ein zentrales Rohr unter der Plattform, in das sich von hinten eine Gabel einschieben und festklemmen lässt und welches vorne unten festgeschraubt wird. Das wäre dann auch recht platzsparend zu verstauen. Oben noch ein Bügel zum Stabilisieren ran und fertig ist der Hänger.



915307_10_D_FOLLOW_ME_Tandemkupplung.jpg
[/QUOTE]
 

Anhänge

  • trailer.png
    trailer.png
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Tolles Thema, bitte stehen lassen! Ich habe das auch schon seit Längerem im Hinterkopf und freue mich, hier spicken zu dürfen. Vor allem bzgl. der Geometrie. Die Kupplung zum Fahrrad würde mich auch mal interessieren. Da habe ich bisher zwei Varianten gesehen:


Die erste Variante hat lange Verstrebungen bis zu den Sattelstreben. Ein Design das laut RH von Goeland kommt.

camper_trailer.jpg

Der hier wurde vor einigen Monaten in der Bucht gesichtet:

goeland.jpg
trailer1_2.jpg
trailer1_cyclo.jpg

Die Kupplung hier beinhaltet gleich noch eine Federung (Gummi/Torsion); wenn man das Rad (also das Fahrrad) beim Ankuppeln leicht anhebt, gibt es eine leichte Vorspannung, die dem Springen des Trailers entgegenwirkt.

trailer1_pivot.jpg

Hinterradfederung

trailer1_susp.jpg
trailer1.jpg
trailer1a.jpg
trailer2.jpg
trailer3.jpg
trailer4.jpg
 
Interessantes Thema. Ich finde die Lösung von den "Bob-artigen" Einrad-Anhängern zur Befestigung ja an sich sehr klug. Einfach den Schnellspanner hinten ersetzen durch sowas in der Art hier
http://www.ebay.de/itm/like/291061171875?lpid=106&chn=ps&ul_noapp=true
Ich habe selbst letztes Jahr so einen Anhänger sehr günstig in der kleinen Bucht gesehen und musste den mitnehmen. Problem was ich bei dieser Art Kupplung allerdings hatte war, dass der rechte Arm nicht richtig einrasten konnte, weil das Schaltwerk im Weg war. Das heißt, ich kann den Hänger quasi nur am Singlespeed ohne Schaltung fahren wenn ich nicht Angst haben möchte, dass auf einmal eine Seite ab geht.
 
Auch meine Rennräder müssen hin und wieder Transportaufgaben übernehmen.
Das sind aber Kurzstrecken mit wechselnden Lasten,
Früher waren es meistens Kinder jetzt eher Einkäufe, Pakete oder Gartenabfälle.
Demnächst aber wieder auch Kinder der nächsten Generation.
Die vorstehenden Anhänger sehen zwar eindeutig besser aus sind aber schwieriger zu montieren und unflexibler was die Ladung betrifft.
Bei mir tut es ein Burley aus den frühen 80ern der mal einen LRS aus XC Pro Naben und Sun Felgen spendiert gekriegt hat.
Das Fahrverhalten ist excellent.
Die Federung bei ausreichend dicken Reifen mit wenig Druck (2,5 Bar) gut.
Dem Klemmmechanismus habe ich eine Lage dickes Leder gegönnt , so wird auch der Rahmen geschont.
garten.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, ich verstehe. Der Hauptunterschied vom Bobyak und dem Goeland ist dann also, dass die Nickachse bei ersterem die hintere Achse des Fahrrads ist und bei zweiterem direkt vor dem Steuerrohr des Hängers sitzt. War mir gar nicht aufgefallen. Die Theorie sagt also, je weiter weg von der Lenkachse, desto besser?
 
Tolles Thema, bitte stehen lassen! Ich habe das auch schon seit Längerem im Hinterkopf und freue mich, hier spicken zu dürfen. Vor allem bzgl. der Geometrie. Die Kupplung zum Fahrrad würde mich auch mal interessieren. Da habe ich bisher zwei Varianten gesehen:


Die erste Variante hat lange Verstrebungen bis zu den Sattelstreben. Ein Design das laut RH von Goeland kommt.

camper_trailer.jpg




Die heute gängige Variante ist die vom Bobyak. Wahrscheinlich ist der Hänger schwerer aber dafür vielleicht variabel an verschiedenen Rädern einsetzbar.
81f5c866b3.jpg


Hier erscheint übrigens der "Steuerkopfwinkel" vom Hänger negativ. Dieser ändert sich ja ausserdem zwangsläufig mit der Radgröße des Esels. Keine Ahnung, wie kritisch der dann für die Fahrstabilität ist.

Ja, hier liegt schon der Hase im Pfeffer. Bei der historischen Variante ist der Ausleger am Hinterbau starr und die Nickachse befindet sich am "Steuerrohr" des Hängers.
Nachteil: Aufwendige Montage, Hänger neigt eher zum "Hüpfen"

Die BOB-Variante erscheint mir sinnvoller, weil sich der Hänger einfacher an verschiedenen Rädern anbringen lässt. Nur eben die Befestigung an der Hinterradachse ist nicht ganz einfach. Knobi meint, dass hier ein "ordentliches" Lager dran soll. Der Follow Me Tandemanhänger funktioniert ja nach dem gleichen Prinzip. Wenig elegant ist hier, dass die beiden Schenkel der Deichsel von außen an den Schnellspanner "geklappt" werden müssen. Dazu muss das Dreieck gespreizt werden. Hier wird die benötigte Elastizität der Schenkel wird durch die plattgedrückten Bereiche im Rohr erreicht. Nicht so schön…
 
Wenig elegant ist hier, dass die beiden Schenkel der Deichsel von außen an den Schnellspanner "geklappt" werden müssen. Dazu muss das Dreieck gespreizt werden. Hier wird die benötigte Elastizität der Schenkel wird durch die plattgedrückten Bereiche im Rohr erreicht. Nicht so schön…

Wenig schön, da hast du recht. Ausserdem ist die Kupplung enorm schwer. Trotzdem gefällt mir die Verschraubung am Fahrrad, sie macht einen sehr stabilen Eindruck, was gerade beim Anhängen von Kindern durchaus beruhigt.
 
Da kann ich vielleicht auch etwas beisteuern ...

Wollte damals zuerst den BOB YAK kaufen. Der Journey von Topeak hat mir dann aber schlussendlich besser gefallen, da er einen Tick moderner ist und keine Bodenplatte aus Lochblech hat, die bei einigen ratzfatz durch war. Wird über einen speziellen Schnellspanner befestigt was alles gut funktioniert. Zuladung bis 32 Kg. Ich muss allerdings gestehen, dass Zuladungen um die 25 Kg schon eine etwas haarige Angelegenheit sind. Da schaukelt sich das Rad schon Mal schnell auf und Wiegetritt kann man damit dann komplett knicken. Unter 20 Kg Zuladung hingegen läuft er relativ unbemerkt hinterher, Wiegetritt bergauf geht auch ganz gut. Mal sollte allerdings deutlich längere Bremswege einplanen.

Was mir aufgefallen ist: Sobald man mit dem Hänger unterwegs ist, kann man absolut stressfrei am Straßenverkehr teilnehmen. Ganz gleich ob nebendran ein Radweg ist oder nicht. Habe bisher nur freundlichste Autofahrer damit erlebt. Wahrscheinlich ist es nur Mitleid. Dabei suche ich inzwischen schon Gelegenheiten um mal was transportieren zu können. Und sei es nur eine Kleinigkeit, die man damit zum Wertstoffhof fahren kann. :D

Man lernt auch viele Leute kennen. Vor allem Männer über 40 ... :crash:

Hier am Klassiker:

t1.jpg


Hier am modernen Crosser:

t2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenig schön, da hast du recht. Ausserdem ist die Kupplung enorm schwer. Trotzdem gefällt mir die Verschraubung am Fahrrad, sie macht einen sehr stabilen Eindruck, was gerade beim Anhängen von Kindern durchaus beruhigt.
Darf ich mal fragen, wie sich das mit Kinderrad und Kind drauf fährt. Da ist ja der Schwerpunkt schon eher ungünstig hoch bei relativ viel Gewicht. Zudem "hampeln" die Kleinen auch noch:).

Den Schnellspanner aus dem Follow Me System hab ich jedenfalls schon mal bestellt.

148820_1598218.jpg
 
Der Schwerpunkt meines Kindes ist noch relativ niedrig :), es fährt sich eigentlich sehr angenehm und unauffällig. Der Schwerpunkt sollte ja auch immer noch unterhalb des vorderen Fahrzeuges bleiben, solange man Kinder anhängt. Wenn sie rumzappelt, merkt man das allerdings ganz ordentlich. Das Problem ist eher, dass das Rad noch so klein ist, dass die Kupplung leicht aufsetzten kann. Und der Schnellspanner kollidiert bei mir mit dem Schaltwerk (Campa Rally), da muss ich einen Spacer zwischenlegen.
 
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