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Deutscher Profiradsport zu schwach?

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Also ich persönlich finde Radsport auf sehr vielen Ebenen gerade richtig gut! Sogar ein paar Deutsche finde ich gut…
Okay, die gewinnen reihenweise Crits, und auf der Bahn, aber hey… auch die Jungs und Mädels auf der Straße sind doch schon gut am Start. U23 WM letztes Jahr, 6. dieses bei den Mädels, Lipo made GT great again … usw.

Fazit: Mein Radsport ist nicht Dein Radsport.

🤷‍♂️
 
Radsport hat einen schlechten Ruf. Doping und so. Da schickt man seine Kinder doch lieber zum Fußballplatz.
Außerdem schafft doch keiner vom Nachwuchs das Trainingspensum in einer 4-Tage-Woche a 6h.
YouTube, Insta und TikTok sind auch bedeutend weniger anstrengend.
 
Radsport hat einen schlechten Ruf. Doping und so. Da schickt man seine Kinder doch lieber zum Fußballplatz.
Außerdem schafft doch keiner vom Nachwuchs das Trainingspensum in einer 4-Tage-Woche a 6h.
YouTube, Insta und TikTok sind auch bedeutend weniger anstrengend.
Der Fußball ist allerdings auch verloren - wird ebenfalls von Florian Naß kommentiert.
 
Bei der Lageanalyse würde ich mitgehen, ich sehe auch kein Licht im Tunnel. Zumindest in meiner Gegend sind die Felder der jungen Klassen, weiblich wie männlich, in den wenigen Straßenrennen klein. Im MTB sieht es seit einiger Zeit wieder etwas besser aus. Genügend junge Späteinsteiger und Disziplinwechsler sehe ich auch nicht in der Breite.

Ob Biss und Gerissenheit Abhilfe schaffen? Bei dem Avatar aus Telekom-Zeiten assoziiere ich damit spezielle Maßnahmen. Was machen andere, erfolgreichere Verbände / Nationen anders? Was läuft hier nicht optimal?

Und ja, es gab hier, wenn auch selten, immer wieder herausragende junge Talente die im Profiradsport später nicht den prognostizierten Platz fanden. Wie nahtlos dies z.B. die UAE Talente in den letzten Jahren schafften ist aller Ehren wert.
 
Wo kein Breitensport im Verein, da kein Spitzensport. Dass RR-Fahren in ist, hilft da nicht. Es ist das Lifestyle-Radfahren in. Die Leute sind alle Späteinsteiger, die dann Social Rides machen und zu Bezahlevents fahren. Selbst wenn sie dafür ernsthaft trainieren, ist das am Verein vorbei. Den braucht es aber für die Nachwuchsförderung der Kinder/Jugend.

Insofern haben wir Breitensport ohne Vereine, ergo auch kein Spitzensport. Daher wird auch ein neuer Jan Ullrich daran nix ändern, der würde einfach nur die Anmeldezahlen für den Ötzi hochtreiben, aber keine Kids in die Vereine. Jedenfalls nicht genug.

Fussball wurde zudem immer größer und hat alles andere verdrängt. Dazu sind die neuen Sportarten gekommen, wie E-Sport etc., was die Kids viel eher machen.

Letzten Ende haben der "Biss & die Gerissenheit" der Doping-Ära den Sport zerstört, was in Jahrzehnten vorher aufgebaut wurde, wurde da kaputtgemacht. Das kommt nicht wieder.

Da können deutsche Rehe bellen soviel sie wollen.
 
Dann troll ich mal mit, ich bin heute schon fertig mit radeln.🍿

Ich stelle voran: ich liebe Rennradfahren.
Radrennfahrer wollte ich nie sein, ich meide sogar Gruppenfahrten😱.
Aber:
Profisport ist ungesund. Jeder.
Ich wäre höchst unglücklich, sollten meine Kinder in diese Richtung streben.

Das Leben ausschließlich dem Sport zu widmen, mit dem Wissen um geringe Halbwertzeiten und den sicheren Brüchen im Lebenslauf...immer wieder von vorne zu beginnen...Zu sehr fühlt sich das nach Glücksspiel an, in dem man alles auf eine Karte setzt.
Überspitzt: das machen nur Wahnsinnige ohne Alternative.
Zu oft habe ich mit aufstrebenden Talenten in den Ballsportarten zu tun gehabt, bei denen ein kurzer Moment,eine Verletzung, eine verpasste Chance den gesamten Lebensentwurf zerstört hat. Das verkraftet nicht jeder schadlos und sie fallen zunächst tief.

Andererseits: Die gesamte deutsche Sportförderung ist aus meiner Sicht vom falschen Ende gedacht und deshalb zum Scheitern verurteilt.
Das meiste Geld erhalten die eh schon erfolgreichen- die brauchen es aber am wenigsten.
Der Breitensport wird vernachlässigt, dort wird Geld benötigt, dort entwickeln sich Talente zu Hoffnungsträgern. Zusätzlich wird das Netz der Leistungsstützpunkte ausgedünnt, und nicht jeder junge Teenie will seine Familie nur noch zu Feiertagen sehen.
Leider fehlt meist ein Plan B bzw ein Sicherungsnetz außerhalb von Bundeswehr- und Polizeikarriere für die Athleten. Das könnten Perspektiven nahe am Sportbetrieb sein: Trainer, Referenten usw.
Leider spielen hier auch die Vereine keine rühmliche Rolle, wenn sie die Bildung ihrer Talente vernachlässigen.

Zudem: was ist schlimm daran, dass Deutschland im internationalen Vergleich wenig zur Sensation beiträgt?
Was hat das Land davon? Was wir Eingeborenen als Gemeinschaft?
Oft genug sind hochrangige Sporterfolge (auch oder sogar vordergründig) Propagandamaterial,
Selbstaufwertung der Zuschauer? Nationalstolz?

Und jetzt noch die kapitalistische Keule:

Welche Wertschöpfung schaffen diese Leistungsträger, die Spitzensportler fraglos sind?
Sind sie nicht aus dieser Logik heraus zuerst Entertainer bzw. Influencer?

Handeln Sportverbände aus wirtschaftlichen/politischen/egoistischen Interessen heraus nicht sogar oft gegen den Sport, den sie fördern sollen?
(Z.B. Gebührenstaffeln, Fortschrittsverweigerung sogar um den Preis der Sicherheit der Athleten
(Helmpflicht, Hochriskante Kurse, programmiertes Spektakel/Sensationen mit hohen Gesundheitsrisiken).

Die Werte, die Sport vermittelt, will ich gar nicht anzweifeln. Ziele setzen und durchsetzen, Streben nach Excellenz, Gemeinschaft, Durchhaltevermögen, Umgang mit Rückschlägen...all das hat eine Wert zur Charakterbildung, aber das braucht keinen Profisport.
 
Ich beobachte diesen Umstand auch in AUT - nicht nur im Rennrad, sondern auch im MTB-Bereich.
Die ehemals bestehende "Breite" gibt es schon seit bald 10-15 Jahren nicht mehr. Spitzenathleten sind praktisch alles Einzelkämpfer, die meist durch familiäre Förderung schon in jungen Jahren gut werden, aber dann seltenst mit Anfang 20 den Sprung ins Profilager schaffen und mit Anfang 20 sich dann umorientieren (Studium, Familie und das Leben genießen). Und selbst wenn, dann bleibt es nur kurze Zeit so. Auch verständlich, denn gerade im MTB-Bereich gibt es finanziell nichts zu holen. Rennrad ist zwar besser, aber der Zeitaufwand dennoch immens für Training, Wettkämpfe usw. Letzten Endes verbleibt es ein Idealistentum, derer es a) immer weniger gibt und b) ist heute auch das Mindset mMn in der Bevölkerung dazu weniger ausgeprägt.

Der Radsport hat sich, zumindest im MTB-Bereich kann ich das fix sagen bei uns, aber auch Rennrad im Groben, weg vom leistungsorientierten Sport hin zu alles anderem entwickelt: Graveln, Bikepacking, socializing mit Freunden/coffee rides etc. und im MTB ist fast alles in den Fun-Bereich "abgebogen". Selber (hart) treten, wie das im XC z.B. der Fall war - fehl am Platz. Mit dem E-MTB ist es doch bequemer und der Spaßfaktor höher. Ich will das zwar nicht kritisieren, sondern nur die Entwicklung ergründen.
Auch wenn der Rennradsport boomt, wie hier schon viele vor mir schrieben, so sind das fast alles Quereinsteiger mit >25 Jahre. Obwohl ich selbst in den Szene schon bald 25 Jahre aktiv bin (fahre seit meinem 15. Lebensjahr und versuchte auch in jungen Jahren zumindest semi-professionell zu fahren), nach wie vor aktiv Rad fahre (keine Wettkämpfe mehr), so sehe ich überhaupt keine jungen Menschen/Jugendliche am Rennrad und fallweise/selten am MTB. Wenn MTB, dann Fun > hüpfen/Jumps etc. Konditionell sich verausgaben, was im XC oder MA an der Tagesordnung steht völlig Fehl am Platz.

Das ganze wird noch bei uns in AUT getrieben von einer dramatisch rückläufigen Anzahl an Breitensport-Bewerben - gab es z.B. vor rund 20-30 Jahren auf regionaler Ebene sog. "Landes-Cups" mit etwa 2 duzend Rennen pro Jahr von April bis Oktober, wo man für wenig Geld (Startgeld etwa 5€) und Aufwand einfach sich an den Start stellen konnte, so gibt es diese Bewerber schlichtweg nicht mehr. Heute ist alles massiv kommerzialisiert zu "Events" mit Startgeldern >50€ in Form von Radmarathons.
Ab den späten 2000er Jahren kamen dann die Marathons, welche den kurzen XC-Rennen den Rang abliefen bzw. diese Disziplin bog damals auch mehr Richtung BMX (mit künstlichen Hindernissen, kürzeren Bewerben usw.) ab, wie ich meine.
Auch Straßen-Marathons gibt es bei uns in AUT weniger, zumindest im Umkreis von 150km meiner Heimat - viele, tlw. langjährige Veranstaltungen, die es 20-30 Jahre gab > aus. Eingestellt mangels Sicherheitsauflagen durch Behörden, mangels Sponsoren, mangels Freiwilliger Helfer usw.
Das ist alles aus und weg. Radsport-affine Eltern müssen mit ihren Sprösslingen in halb AUT herumfahren (ergo gleich mal >200km one way), um überhaupt "Rennluft" schnuppern zu können. Aber, mit einem Wettkampf ist es nicht getan. Ich fuhr als Schüler/Jugendfahrer etwa 20-25 MTB-Rennen jährlich; einfach weil es mit vertretbarem Aufwand möglich war. Heute ist das eben nicht mehr möglich.
Woher sollen da bitte Topathleten rauskommen, wenn der Breitensport faktisch brach liegt? Aus meiner Sicht kommen diese nunmal im Radsport aus einer breiten Masse im Jugendalter. Also 13-18 jährige etwa. Bis auf vereinzelte Initativen, wo ganz stark die Eltern als ehemalige Radfahrer dahinter sind, die es klarerweise noch gibt, aber eben in der erheblich breiteren Masse nicht mehr gibt. Aber genau in dieser Altersgruppe sehe ich am Rennradsport bei uns faktisch 0 Athleten nachkommen.
 
@slowcycle Spitzensport ist dann schon Werbung für den Breitensport. Ich glaube auch nicht, dass das ganz auf Null gehen wird.

Nur die Masse, die man braucht, um auch eine ausreichende Zahl an Talenten zu finden, darunter dann auch die wirklichen Ausnahmen, die ist halt nicht da. Es ist eine Frage der Quantität. Ohne die keine Qualität.

Wenn man nun feststellt, dass ein kleines Land wie Belgien hier so groß ist, dann weil es da in Summe viel mehr an Masse gibt als bei uns. Das war aber auch schon immer so. Das waren ja mal bettelarme Bauern, die dann im Nachbarland Frankreich Geld verdient haben mit Radfahren. Da war Radsport noch überall weit populärer als Fußball. Damit haben die dann Strukturen aufgebaut, die es in der Dichte bei uns nie gab. Zudem gibt es da auch den deutschen protestantischen Moralismus in Sachen Doping nicht so stark. Da gehste zu Beichte und alles ist wieder gut. Kann man mit uns nicht vergleichen ... Heißt nicht, dass die Dopen, heißt nur, dass die EPO-Ära da der Popularität weniger geschadet hat als bei uns.
 
Wobei das mit den steukturen nur z.t. stimmt. In der DDR war Radsport Sportart Nr. 1 und das nicht bur von der Begeisterung der massen, da gabs auch sehr starke Strukturen von denen dann ja auch gerade noch ganz extrem in der telekom zeit profitiert wurde. Der Großteil der fahrer wurde dort ausgebildet.
Und die strukuren brachen auch nicht direkt auf 0 weg, so dass da auch in der folgegeneration noch siegfahrer hervogingen wie greipel, kittel, degenkolb, martin.

Aber um 2010 wurden ja fast alle Rennen plattgemacht. Da kommt dann halt nichts mehr nach
 
Die Sicherheitsvorgaben sind auch ein Problem. Bei uns fuhr eine weiße Maus vorne weg der Rennleitwagen und dann kamen wir. Mehr brauchte es nicht.
Wenn ich dann sehe , das für ein Kriterium und die Verlegung einer Bushaltestelle 10Tausend € bezahlt werden sollen, versteh ich die Vereine davon Abstand zu nehmen. Dann lieber in den Wald wo man sich maximal mit dem Förster rumärgern muß.
 
Wird ja doch noch ein ergiebiger Austausch😁.

Die Doping-Nummer wollte ich jetzt nicht auch noch bemühen...wo was zu verdienen ist, wird betrogen.
@KeinerEiner
Internationale Ausnahme-Erfolge wirken in die Breite und andersherum...siehe Fußball, z.B. auch beim Tennis( Boris Becker, Steffi Graf...haben einen Boom in den Tennisvereinen erzeugt.)
"Provinznester" in der Nähe von Großstädten ( Siehe Radrennbahnen) erklären damit auch den internationalen Erfolg in den Bahn-Disziplinen.

ICH sehe die Spitzenleistungen eher als Folge breitensportlicher Aktivitäten- wenn ich richtig interpretiere, seht Ihr das auch so.
@Theodor1
Die Kosten für "Sicherheit" sind auch absurd geworden, hier sehe ich den ersten Ansatz staatlichen Handelns. Meine Heimatstadt kostet das (45.000+€😱😤) sogar das Stadtfest. Aus meiner Perspektive bleibt diese "Sicherheit" eine Illusion, aber auch die anfallenden Kosten bleiben ein existenzielles Problem für Breitensport und anderes.
@Future-Trunks
Dass Vorleistungen früherer Instanzen nachwirken stimmt, ich fürchte aber, dass die Falschen sich die Palmares ans Revers heften.
@Netbiker
Da sehe ich, ehrlich gesagt, die Zukunft des Profisports: nahbar, spaßbetont und unterhaltsam.
 
Herzlichen Glückwunsch, die WM war mal wieder ein absoluter Reinfall aus deutscher Sicht, aber die Spezialisten hier mit 20.000 Beiträgen meinen sie wüssten es besser🤣

Schönen Gruß

PS: Kanter heute wieder mal Zweiter bei einem 1.1 Rennen, der ewige Zweite - besiegt von einem Belgier🥱
Wer weis was besser? Keiner sagt dass die deutschen rennfahrer top sind.

nur der hälfte ist es völlig egal, die guckt gerne radrennen egal ob mit oder ohne deutsche fahrer und die andere hälfte akzeptiert, dass es so ist wie es ist. Es gibt wenig was man tun kann um dies zu ändern.
 
Wird ja doch noch ein ergiebiger Austausch😁.

Die Doping-Nummer wollte ich jetzt nicht auch noch bemühen...wo was zu verdienen ist, wird betrogen.
@KeinerEiner
Internationale Ausnahme-Erfolge wirken in die Breite und andersherum...siehe Fußball, z.B. auch beim Tennis( Boris
Natürlich, aber der Radsport hat in einer Art und Weise von den 2000-Ende 2010er Jahre besonders negativ aufgzeigt auf diesem Gebiet. Skandale über Skandale - flächendeckend bisweilen. Das gab's in anderen Sportarten so nicht. Ich denke, es gibt keinen Fahrer/Topprofi, der nicht Dreck am Stecken hat aus dieser Ära - auch wenn ich keine Namen explizit nennen will. Das war im übrigen auch einer meiner Beweggründe, warum ich mit 23 weitere Ambitionen im MTB-XC in Richtung Professionalisierung hinan stellte und mich auf Unistudium bzw. dem Aufbau einer Unternehmung damals konzentrierte. Das Radfahren betrieb ich weiterhin, fuhr auch ambitioniert Wettkämpfe aber niemals mehr mit einer Intention Profi oder dgl. zu werden. Ich stand mit zahlreichen Dopingsündern im Übrigen am Start, wie sich in den Jahren danach herausstellen sollte.
Welche Eltern wollen die Sprösslinge dann unter die Fittiche eines Radtrainers mit etwa 13-15 geben, wo sie wissen, wohin das führt? Zudem darf man nicht vergessen, dass im Radsport nur die absolut besten Profis gut verdienen. Die breitere Masse schon erheblich schlechter und wenn man so im semi-professionellen Bereich dahinfährt (Continental team hießen die mal) dann verkommt das ohnedies mehr zum Idealistentum. Ich habe aus erster Hand erfahren, was Continental Profis verdienen. Da ist fast jeder x-beliebige Job besser bezahlt mit weniger Anstrengung und vor allem einer Karriereperspektive - die ist nämlich als Radprofi mit etwa 35 zu Ende und entweder findet du in diesem Zirkus einen Job oder aber es wird schwer: keine solide Ausbildung meist (klar, weil >15 Jahren nur Fokus aufs Radfahren), Ausgesorgt hat man ebenso wenig - meistens.
Es gibt nun mal gesellschaftliche Veränderungen, die ich mitverantwortlich mache für diese Entwicklung. Mangelnde Disziplin ist eine davon. Der Radsport als Ausdauersportart erfordert dies. In mehr oder minder in hohem Maße fürs Training. Diese bringen immer weniger junge Menschen heutzutage auf, wie Allgemein bekannt sein dürfte. Zumindest in DE/AT. Andere Länder weiß ich nicht, jedoch ist der Radsport in diesen beiden Ländern kein "Volkssport" - jede Laufveranstaltung zieht heutzutage mehr Teilnehmer an, als ein Radevent. Mit wenigen Ausnahmen. Dazu kommt, das Radfahren ist doch relativ teuer geworden, schaue ich mir die Preise der Räder an. Verglichen mit dem Laufsport z.B. und verglichen mit den Radpreisen vor 20 Jahren.
Auch die Verkehrssituation bei uns (kann ich in DE nicht einschätzen) wurde schlechter - die Autos in den vergangenen 20 Jahren größer/leistungsstärker und es wird aggressiver gefahren. Regelmäßige Meldungen in den Medien über Unglücke mit den Radfahrern sind bekannt. Abseits weiterer Verletzungen im Sport per se. Da zweifle ich, dass Eltern den Nachwuchs auf die Straßen schicken wollen...
Auch sind die fehlenden Strukturen (Vereine, Freiwilligkeit der Vereinsmitglieder usw.) mit ein Grund, die den Ist-Zustand fördern, denn viele Radvereine betreiben den Sport nicht (mehr) wettkampftechnisch, sondern just-for-fun bzw. lösen sich sogar mangels Vereinsmitglieder in unseren Breiten auf - wenn man sich ansieht, wer im Verein aktiv ist und zu den Auffahrten kommt: Die Generation >55+. Auch wenn ich selbst nicht in einem Verein Mitglied bin, aber die letzten Jahre ganz selten mal an mir bekannten Vereinen an Ausfahrten teilgenommen habe, war ich mit Ende 30/Anfang 40 der jüngste! Wo da Jungprofis nachkommen sollen, kann ich nicht erkennen.
Jedoch wenn ein Jugendlicher Rennen fahren will - keine Chance/Möglichkeit bzw. alles eigeninitativ und auf eigene Kosten, wodurch die Schwelle den Sport zu beginnen weiter steigt. Einem 13-/15-jährigen kann man schwer erklären, dass er jetzt mal 2-3h Grundlage alleine irgendwo herumfahren soll, sondern er braucht einen sozialen Connex - gleichgesinnte/-altrige mit denen er halb spielersich/halb ambitioniert sporteln geht und wo ein Trainer das ganze einigermaßen auch "supervised", sodass es eben auch etwas sportlich zielgerichtet ist. Nachdem klarerweise so ein Trainer das in seiner Freizeit macht, da es keine professionellen Strukturen gibt - Problem. Der hat dafür auch nur 1-2x/Wo Zeit, was jedoch zu wenig ist. Kurzum, in anderen Sportarten gibt es sog. Leistungszentren - Schulen, die Leistungssport fördern und gewisse Strukturen bieten. In AUT ist es eben der Skisport, der relativ "stark" ist, aber selbst der Skiverband jammert ob mangelndem Nachwuchs in AUT - das soll was heißen. Mit Fußball geht es auch noch einigermaßen bei uns so - vermutlich auch in DE gibt es Akademien bei diesem/jenem Club. Aber, dann ist schon Ende Gelände, was die Sportarten und Möglichkeiten betrifft. Zudem hat die öffentliche Hand in beiden Ländern momentan ob klammer Staatskassen andere Probleme als den Radsport-Nachwuchs - momentan heißt es kriegstüchtig zu werden. :rolleyes: :mad:

Sieht man sich z.B. die Österreicherin Dr. Kiesenhofer (Mathematiker, Olympiasiegerin) an, die auch ein kurzes Intermezzo als Radprofi feierte (zwar erst mit etwa 30), aber nunmehr wieder im angestammten Beruf arbeiten geht, zeigt sich die finanzielle Situation deutlich.
 
Der Radsport hat sich, zumindest im MTB-Bereich kann ich das fix sagen bei uns, aber auch Rennrad im Groben, weg vom leistungsorientierten Sport hin zu alles anderem entwickelt: Graveln, Bikepacking, socializing mit Freunden/coffee rides etc. und im MTB ist fast alles in den Fun-Bereich "abgebogen". Selber (hart) treten, wie das im XC z.B. der Fall war - fehl am Platz. Mit dem E-MTB ist es doch bequemer und der Spaßfaktor höher. Ich will das zwar nicht kritisieren, sondern nur die Entwicklung ergründen.
Auch wenn der Rennradsport boomt, wie hier schon viele vor mir schrieben, so sind das fast alles Quereinsteiger mit >25 Jahre.
Das ist in D nicht anders und ist nicht nur beim Sport so. Anstrengen ist nicht cool, häufig auch weil Talente fehlen und die Leute dann so tun als wäre jede Anstrengung uncool, denn Anstrengen und trotzdem Letzter werden will halt keiner.
Das "Radsport" boomt hilft nicht in Sachen Leistungssport, es sind zwar gefühlt 10x so viele Menschen mit Rennbügel unterwegs, aber mehr Teilnehmer bei Rennen gibt´s nicht, und kaum ist das Biergartenwetter vorbei ist die Frequenz runter.
Auch die Fußballvereine haben Probleme mache Jugendteams zu besetzen, komisch wo doch gefühlt jeder Fußballbegeistert ist.
Aber jedes Jahr aufs neue wird mitgeteilt das die Zahl an übergewichtigen jungen Menschen steigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss einfach sehen, dass die finanziellen Mittel in der Nach-Ulrich-Ära einfach nicht mehr vorhanden sind.
Ich bin/war ja bereit, meine Man-Power ehrenamtlich einzusetzen, aber man verzweifelt einfach, wenn man um ein paar Armlinge kämpfen muss.

Viele in den Vereinen sind ja nette Leute, aber es fehlen LANGFRISTIGE Pläne / Experten mit Kompetenz im Marketing -> Social Media , Vertrieb, VereinsFÜHRUNG.

Ich muss die richtigen Leute nach Kompetenz an den richtigen Stellen haben, und vielleicht nicht jemanden, den ich persönlich mag oder der sich freiwillig meldet.

Dazu muss ich mich als Vereine vernetzen , Kooperationen bilden (zB gemeinsamens U13/U15 Training) und mich auch mal mit den privaten Initiativen unterhalten , die sich hier um mich herum bilden.

Einfach mal schauen, was es so an Strava Clubs gibt und mal drüber nachdenken, warum diese Gruppen Ihre Zeit zB nicht in einen Verein, ein Radrennen, Jugendtraining, Social Media Auftritt etc. verwenden ...
 
Man muss einfach sehen, dass die finanziellen Mittel in der Nach-Ulrich-Ära einfach nicht mehr vorhanden sind.
Ich bin/war ja bereit, meine Man-Power ehrenamtlich einzusetzen, aber man verzweifelt einfach, wenn man um ein paar Armlinge kämpfen muss.

Viele in den Vereinen sind ja nette Leute, aber es fehlen LANGFRISTIGE Pläne / Experten mit Kompetenz im Marketing -> Social Media , Vertrieb, VereinsFÜHRUNG.

Ich muss die richtigen Leute nach Kompetenz an den richtigen Stellen haben, und vielleicht nicht jemanden, den ich persönlich mag oder der sich freiwillig meldet.

Dazu muss ich mich als Vereine vernetzen , Kooperationen bilden (zB gemeinsamens U13/U15 Training) und mich auch mal mit den privaten Initiativen unterhalten , die sich hier um mich herum bilden.

Einfach mal schauen, was es so an Strava Clubs gibt und mal drüber nachdenken, warum diese Gruppen Ihre Zeit zB nicht in einen Verein, ein Radrennen, Jugendtraining, Social Media Auftritt etc. verwenden ...
Am Thema Verein kann es nicht liegen. Hier in der Region gibt es 2 Vereine die sind erst vor 15 Jahren gegründet worden und haben heute >300 Mitglieder inkl. Kids, großer Frauenquote und Rennerfolgen.
 
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