so übel war das gar nicht. imho geschickter pr-schachzug von canyon. bekamen über eine doppelseite die gelegenheit fehler zuzugestehen, konnten ein paar böse gerüchte (insolvenz droht) von (zumindest vermeintlich) objektiven journalisten wiederlegen lassen und damit das ganze glaubwürdig wird, wurde es in einen pseudo-kritischen artikel verpackt. garniert wurde das ganze mit einem pr-profi (ebenfalls vermeintlich), der im prinzip nix anderes gemacht hat, als die kommunikation als größten fehler von canyon darzustellen. das ergebnis für den ungeübten leser:
canyon ist nicht selbst schuld, sondern der böse taiwanrahmenrise giant. außerdem ist es ein bombensicheres, solides unternehmen, dem ich getrost auch mehrere tausend euro auf vorkasse überweisen kann, denn insolvenz ist kein thema.
der fehler lag nur in einer unglücklichen kommunikation gegenüber den kunden.
der geübte leser durchschaut das aber. und fragt den angeblichen kritischen journalisten, warum zum beispiel in keinem wort darauf hingewiesen wurde, dass canyon jahr für jahr lieferprobleme hat. hat canyon vielleicht doch mehr als ein kommunikationsproblem? stimmt da vielleicht was im system nicht? man hätte auch mal nachfragen können, was mit dem geld passiert, dass canyon per vorkasse einnimmt. kann es sein, dass die regelmässigen lieferschwierigkeiten etwas damit zu tun haben, dass canyon erst dann rahmen bekommt, wenn sie sie bezahlen? also, fragen gäbe es genug, denen man nachgehen könnte, wenn man es wirklich genau wissen will. wenn man tatsächlich einen objektiven, unabhängigen artikel verfassen will. so bleibt für mich nur der eindruck einer weiteren gelungenen pr-aktion.