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Definition der Schrittgeschwindigkeit

Nachdem ich zum Eingangsbeitrag gescrollt habe, habe ich verstanden. Solche Urteile werden dann von rechercheallergischen Journalisten verbreitet, und schon knattern tiefergelegte Spacken mit 25 durch die Spielstraße. Weil 15 ist ja Schrittgeschwindigkeit und ein bisschen drüber geht ja. Dann wird "Abzocke" geplärrt, wenn es am Ende der Spielstraße 30€ kostet.
Bei vielen Urteilen muss man aber auch den ganzen Kontext (Richter war bei der Waffen-SS, ist Vorsitzender der NPD-Ortsgruppe, wird von seiner Frau geschlagen) kennen, um die Urteile nachvollziehen zu können.
 
So ungefähr. Die schnelle Recherche gibt leider auch keinen Kontext, aber immerhin die zusätzliche (und vorangestellte) Begründung, unterhalb einer Geschwindigkeit in diesem Bereich tut ein Autotacho ja auch nichts mehr.

Aber umfallende Radfahrer sind ja viel lustiger, geben mithin mehr Klicks, sind also ein viel besserer Artikel:crash:
 
Ein halbwegs fähiger Autofahrer sollte auch ohne Tacho ungefähr Schrittgeschwindigkeit hinkriegen. Spielstraßen werden ja selten auf Salzseen ohne Orientierungspunkte abgelegt.

Gesendet von unterwegs.
 
IUnd viele Radfahrer können echt nicht unter 15 fahren, zumindest nicht geradeaus, die fahren auf der Strecke, auf der ich 10 km fahre bestimmt 11.

Langsamfahren kann man üben. 15km/h ist die durchschnittliche Geschwindigkeit von Radfahrern. ("Torkelradler" sind entweder wesentlich langsamer oder durch ihr Gequatsche abgelenkt.)

Wenn ich immer höre, langsamer ginge auch mit dem Auto nicht, dann ... :mad:
Komischerweise geht es im Stau, nur mit Standgas, auch ohne die Kupplung schleifen zu lassen.

In "Spielstraßen" funktioniert das aber merkwürdiger Weise nicht mehr? Nichts als Ausreden. Scheißegal, ob der Tacho erst ab 20km/h etwas anzeigt. Mit dem Blick durch die Scheibe merkt man ganz deutlich, wann man aus dem, von dir sehr richtig genannten, Schrittgeschwindigkeitsbereich kommt.

Um noch mal auf den Artikel zurückzukommen: Gerichtsentscheidungen sind nicht immer das, was man unter "normal" versteht. Außerdem muß die Geschichte ja nicht so sein, wie sie die Medien verbreiten. Da steht jeden Tag so viel Blödsinn drin ...
 
Ich denke das ist eher ein juristisches denn ein technisches Problem. Es geht vor Gericht nicht um die Frage wie schnell man in der verkehrsberuhigten Zone fahren sollte sondern ab wann ein Verstoß zweifelsfrei ein Verstoß ist und sanktioniert wird. D.h. eigentlich hat das Gericht nicht definiert was Schrittgeschwindigkeit ist sondern was definitiv keine Schrittgeschwindigkeit mehr ist.

"... Wie ausgeführt kann für die Definition der Schrittgeschwindigkeit i. S. d. StVO jedoch nicht auf eine bestimmte km/h-Größe zwischen 4 und 10 km/h oder 4 bis 7 km/h abgestellt werden, da eine solche mittels Tacho nicht zuverlässig messbar wäre. Auch würden zum Beispiel Radfahrer, die Fußgängergeschwindigkeit fahren, unsicher werden und zu schwanken beginnen. Stattdessen muss man unter Schrittgeschwindigkeit eine Geschwindigkeit verstehen, die jedenfalls deutlich unter 20 km/h liegt (Hentschel, Straßenverkehrs-recht, 36. Aufl., § 42, Rn 181), somit eine Geschwindigkeit von 15 km/h. ..."
Amtsgericht Leipzig (Urteil vom 16.02.2005 - 215 OWi 500 Js 83213/04)

Wie man lesen kann sind die Radfahrer also nicht der wirkliche Grund gewesen sondern das altbekannte Problem, dass echte Schrittgeschwindigkeit nicht mit allen handelsüblichen Tachometer meßbar ist und amn daher einfach irgendwo ein Grenze ziehen muß. Warum die Redakteure bei Spiegel Online etwas anderes schreiben wird wohl deren Geheimnis bleiben.
 
Dass Auto-Tachos den Bereich zwischen 0 und 15 oder 20 km/h nicht genau anzeigen können, halte ich für eine Schutzbehauptung.
Jeder 9,95€ Rad-Tacho kannn aus Radumfang x Umdrehungen eine ziemlich exakte Geschwindigkeit berechnen. Bei einem Oldtimer, bei dem noch eine biegsame Welle vom Getriebe zu einem Wirbelstrommitnehmer im Tacho führt, mag das schwierig sein. Aber die Karren der letzten 10 Jahre, deren zahlreiche Assistenz-Systeme mehr Rechenleistung haben als ein Großteil der Fahrer-Gehirne, sollten das hinkriegen.
 
Dass Auto-Tachos den Bereich zwischen 0 und 15 oder 20 km/h nicht genau anzeigen können, halte ich für eine Schutzbehauptung.
Jeder 9,95€ Rad-Tacho kannn aus Radumfang x Umdrehungen eine ziemlich exakte Geschwindigkeit berechnen. Bei einem Oldtimer, bei dem noch eine biegsame Welle vom Getriebe zu einem Wirbelstrommitnehmer im Tacho führt, mag das schwierig sein. Aber die Karren der letzten 10 Jahre, deren zahlreiche Assistenz-Systeme mehr Rechenleistung haben als ein Großteil der Fahrer-Gehirne, sollten das hinkriegen.

Funktioniert aber nur bei Digitalanzeige oder veränderter Analoganzeige. Was hilft es mir, wenn der Bordrechner genaue Angaben hat, die Tachonadel unter 15 Km/h aber noch auf dem Anschlag liegt?
Letztlich aber egal. Ich schaffe es jedenfalls mit dem Auto in Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Dafür brauche ich keinen Tacho. - Auch beim Fahrrad nicht. ;)
 
Dafür haben Diesel aber auch eine geringere Leerlaufdrehzahl, was das wohl wieder ausgleicht.

Also, ich habe einen Diesel-PKW. Und damit ist Schrittgeschwindigkeit bei Standgas auch völlig ohne Kupplungseinsatz möglich. - Um sein Zuschnellfahren zu rechtfertigen, ist dem gemeinen Autofahrer aber auch gar keine Ausrede zu peinlich. Na ja, wenn man mit "Ich habe es eilig!" oder "Mein Tacho zeigt das nicht an!" nicht weiterkommt, muß man sich eben etwas anderes einfallen lassen.
 
...Um sein Zuschnellfahren zu rechtfertigen, ist dem gemeinen Autofahrer aber auch gar keine Ausrede zu peinlich. ...
Au ja. Mir hat mal ein Dipl.-Ing, in der KFZ-Teile-Entwicklung tätig, ausführlich erklärt, dass Tempo 30-Zonen zu massenhaften Getriebeschäden führen würden, weil die Zahnrad-Sätze, die in diesem Tempo-Bereich belastet werden, nicht für solche Dauerbelastungen gerechnet sind. Klingt erstmal idiotisch. Unter dem Aspekt, dass die Industrie jeden Schwachsinn macht, wenn sie ein paar Cent (es läppert sich ja durch die Stückzahlen) sparen kann, kommt es einem nicht mehr so abwegig vor.
Haben die Getriebe trotzdem ausreichend Reserven oder hält sich einfach kaum einer an Tempo 30? :confused:
 
Au ja. Mir hat mal ein Dipl.-Ing, in der KFZ-Teile-Entwicklung tätig, ausführlich erklärt, dass Tempo 30-Zonen zu massenhaften Getriebeschäden führen würden, weil die Zahnrad-Sätze, die in diesem Tempo-Bereich belastet werden, nicht für solche Dauerbelastungen gerechnet sind. Klingt erstmal idiotisch. Unter dem Aspekt, dass die Industrie jeden Schwachsinn macht, wenn sie ein paar Cent (es läppert sich ja durch die Stückzahlen) sparen kann, kommt es einem nicht mehr so abwegig vor.
Haben die Getriebe trotzdem ausreichend Reserven oder hält sich einfach kaum einer an Tempo 30? :confused:
Nu, was heißt das konkret? Sind Tempo 30 Zonen Teufelszeuch oder muss man die KFZ Entwicklung den Rahmenbedingungen anpassen?
Geht ja auch kein Entwickler für PKW mehr davon aus, daß die normal über Pisten mit Schlaglöchern tiefer als 5mm bewegt werden, aber wenn die Verhältnisse sich so weiterentwickeln....(die Möchtegern-Geländewagen, die in den letzten Jahren überhand nehmen werden weder darauf hin designt, noch deswegen gekauft:D)
 
Aus Sicht unserer Auto-Freaks sind Tempo 30 - Zonen eine Verletzung der Menschenrechte, eine unerträgliche Bevormundung und Beschneidung bürgerlicher Freiheit.
Genau wie ein Tempolimit auf den Autobahnen. :confused:
Ich hätte nichts gegen grundsätzliches Tempo 30 in Städten, mit zu begründenden Ausnahmen.
Die Jammerei des KFZ-Inschs halte ich für Blödsinn, zweckgerichtet und durchschaubar.
Vor 35 Jahren hat die Auto-Industrie ihren sofortigen Untergang mit Massenentlassungen und Volksverarmung angekündigt, wenn das Wort "Katalysator" auch nur erwähnt wurde. Und die Sprit-Brauer haben Massen-Konkurse von Tankstellen angesagt, wenn da ein weiterer Tank für bleifreies Benzin installiert werden müsste. Ist dann doch alles gut gegangen. Es scheint sich sogar zu lohnen, Tanks für die Vollhonks zu verbuddeln, die "Ultra", "V-Power" oder sonstigen Viagra-Sprit kaufen wollen.
 
Au ja. Mir hat mal ein Dipl.-Ing, in der KFZ-Teile-Entwicklung tätig, ausführlich erklärt, dass Tempo 30-Zonen zu massenhaften Getriebeschäden führen würden, weil die Zahnrad-Sätze, die in diesem Tempo-Bereich belastet werden, nicht für solche Dauerbelastungen gerechnet sind. Klingt erstmal idiotisch. Unter dem Aspekt, dass die Industrie jeden Schwachsinn macht, wenn sie ein paar Cent (es läppert sich ja durch die Stückzahlen) sparen kann, kommt es einem nicht mehr so abwegig vor.
Haben die Getriebe trotzdem ausreichend Reserven oder hält sich einfach kaum einer an Tempo 30? :confused:

Diplome schützen vor Blödsinn nicht.;)
Tempo 30 ist in Städten so häufig anzutreffen, da müsste es ja (wenn an der Aussage was dran wäre) massenhaft Getriebeschäden geben.
Angeblich ist aber bei einigen PkW-Herstellern der 1. Gang nicht dafür ausgelegt, längere Zeit genutzt zu werden. Aber wenn man Tempo 30 immer im ersten Gang fährt, dann hat man es ja sowieso mit einem ganzen anderen Problemkomplex zu tun.;)
 
Au ja. Mir hat mal ein Dipl.-Ing, in der KFZ-Teile-Entwicklung tätig, ausführlich erklärt, dass Tempo 30-Zonen zu massenhaften Getriebeschäden führen würden, weil die Zahnrad-Sätze, die in diesem Tempo-Bereich belastet werden, nicht für solche Dauerbelastungen gerechnet sind. Klingt erstmal idiotisch. Unter dem Aspekt, dass die Industrie jeden Schwachsinn macht, wenn sie ein paar Cent (es läppert sich ja durch die Stückzahlen) sparen kann, kommt es einem nicht mehr so abwegig vor.
Haben die Getriebe trotzdem ausreichend Reserven oder hält sich einfach kaum einer an Tempo 30? :confused:

Getriebeschäden wegen 30er-Zone? Das ist grenzenloser Schwachsinn. Die 30 kannst du sowohl im 2., wie auch im 3. Gang nahezu ewig fahren. - Entweder der Dipl.-Ing wollte dich verscheißern oder er entwickelte Scheinwerfer.
Jedes Anfahren ist belastender fürs Getriebe.
 
Tempo 30 in der Stadt ist trotzdem Schwachsinn, zumindest teilweise würde dadurch sogar der Spritverbrauch steigen, bei uns in Aachen müsste ich dann durch die Gefälle oft bremsend durch die Gegend fahren. Und dann würden die Autofahrer ja sogar uns Radfahrer oft blockieren - teilweise schon in der Ebene.
 
Ist es nicht. Primär leben da Menschen. Autofahren ist bestenfalls zweitrangig.

Dann fahr mal z.B. ne 100 km-Strecke mit dem Auto auf der Landstraße und brems für jedes Kaff von 100 auf 30 ab, um ein paar hundert Meter weiter dann wieder zu beschleunigen. Sehr zeiteffizient und umweltfreundlich.
Wenn man rasen verhindern will, dann soll man n Schild aufstellen "Vorsicht Blitzer" und dann da auch wirklich blitzen und dann heizt da auch keiner, von mir aus sollen ruhig diese Dinger einsetzen, die ne ganze Strecke überwachen und nicht nur einen Punkt.
Und deine "Menschen" sind mit Sicherheit größtenteils gegen Tempo 30 in der Stadt.
 
Tempo 30 in der Stadt ist trotzdem Schwachsinn, zumindest teilweise würde dadurch sogar der Spritverbrauch steigen, bei uns in Aachen müsste ich dann durch die Gefälle oft bremsend durch die Gegend fahren. Und dann würden die Autofahrer ja sogar uns Radfahrer oft blockieren - teilweise schon in der Ebene.

Ist doch auch wieder Quark. Bisher heißt es: Stadt - Regelhöchstgeschwindigkeit = 50km/h. Trotzdem können einzelne Straßen für mehr oder weniger beschildert werden.
Bei Regelhöchstgeschwindigkeit von 30km/h können einzelne Straßen immer noch höher beschildert werden. (Was bei vielen Ortsdurchfahrten und Hauptstraßen wohl auch gemacht würde. - Ist ja heute mit vielen 60er und 70er Straßen auch nicht anders.)

Zumal die gefahrenen Geschwindigkeiten wegen dem hohen Verkehrsaufkommen in Innenstadtbereichen ohnehin heute schon sehr gering ausfallen, veränderte sich in vielen Bereichen gar nicht so viel. Der Spritverbrauch erhöht sich dadurch auch kaum.
Gegen zu viel bremsen beim Bergabfahren hilft beim Auto auch die Motorbremse - einfach mal einen kleineren Gang einlegen. Da, wo ich bei Tempo 30 ohne zu bremsen zu schnell werde, passiert mir das bei Tempo 50 auch.

Tempo 30 ließe mich auf vielen Straßen mit dem Fahrrad besser im Verkehr "mitschwimmen". Dauerhaft halte ich die Geschwindigkeit im Stadtverkehr ohnehin nicht durch.

- 25 % aller Autofahrten sind kürzer als 3 km.
- Die durchschnittliche Geschwindigkeit bei den Autofahrten beträgt 32,8 km/h.
http://de.wikipedia.org/wiki/Räumliche_Mobilität#Mobilit.C3.A4t_in_Deutschland_2002

Das war 2002. - Besser geworden wird das wohl nicht sein.
 
Dann fahr mal z.B. ne 100 km-Strecke mit dem Auto auf der Landstraße und brems für jedes Kaff von 100 auf 30 ab, um ein paar hundert Meter weiter dann wieder zu beschleunigen. ..
Bisher muss man bei Ortdurchfahrten, für die dann Tempo 30 gelten könnte, auf 50 km/h abbremsen. Da kommen auf auf 100 km Landstraße, für die man 1h20min bis 1h40min braucht, vielleicht 5 bis 10 Minuten mehr zusammen. Das müsste der Landstraßenbefahrer wohl ertragen können.
Denn Tempo 30 in den Städten käme zig Millionen Stadtbewohnern zugute. EDIT: Den Leuten in den Käffern auch. Weniger Abgase (weil dann hoffentlich nicht mehr jeder Depp 100 m vor der roten Ampel noch mal auf 60 km / h beschleunigt), weniger Lärm, weniger Unfälle, weniger Verletzte und Tote. Ist in mehr als genug Feldversuchen bestätigt worden.
Und man könnte Schilderwälder ausdünnen. Meine Eltern wohnen in einem Wohngebiet, da gibt es eine Ringstraße, 6 km lang. Alle 100 Meter gehen nach links und rechts ein oder zwei Wohnstraßen ab, 200 bis 300 Meter lang. Die wurden irgendwann mal zu Tempo 30 Zonen gemacht. Da stehen dann pro Straße zwei Schilder, Tempo 30 Zone rein, und Ende der Tempo 30 Zone raus. Da stehen also rund 60 oder 80 Schilder, wo vier Schilder gereicht hätten. Damit auf der Verbindungssttraße, auf der genauso Fußgänger jeden Alters unterwegs sind, 50 gefahren werden kann. Und von diesen zugeschilderten Wohngebieten gibt es tausende.

Langsam kommt ja bei der Politik an, dass die Städte für Menschen da sind und nicht für Autos. Und bei immer mehr Menschen kommt an, dass Freiheit und persönliche Entfaltung nicht von erlaubten Höchstgeschwindigkeiten abhängen muss.
 
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