AW: Düsseldorf
Cocos 5 Gebote:
Jammern und schreien hat noch nie geholfen.
Es mag nicht die Widrigkeiten ändern, befreit aber die Seele von lastendem Druck. Ich schreie viel, wenn ich auf Rädern unterwegs bin: Gegen schlechte Straßen, nichtvorhandene Aufzüge an Bahnhöfen, umhertaumelnde Passanten und schlingernde Radfahrer, dichte Autofahrer, sich dem Finden verweigernde Wege, selbst die eigentlich freundlichen Baumhörnchen, die auf der Suche nach Zapfen und Nüssen meinen Weg kreuzen, bekommen etwas von mir zu hören. So wie es eine Lachtherapie gibt, sollte es auch eine Schrei... ach, was erzähl ich...
Meine Räder sind schmerzunempfindlich.
Ich glaube es Dir.
Ich bin schmerzunempfindlich.
Ja. :duck:
Getragen wird nur an Treppen.
An Treppen und an Steigungen, die mit vorhandenen Übersetzungen nicht gesund fahrbar sind. Eine leichtere Übersetzung zu montieren kann sich verbieten aufgrund der eventuell verschlechternder Optik oder - schlimmer: der fehlenden Übereinstimmung mit historischen Vorbildern, obwohl es auch in früheren Zeiten so gut wie alles gegeben hat. Natürlich ist dem Tragen gegenüber dem Schieben der Vorzug zu geben, denn die Schulterlast ist hier ein ehrender Schmerz, denn hatte der Nazarener sein Kreuz auf einem Trolley schieben dürfen?
Auch ein schmutziges Rad ist ein gutes Rad.
Ja, im Grunde hast Du (unter dem Vorzeichen der Benutzung als Alltagsgefährt) Recht... doch Du kennst mich ja: ich habe Räder gerne so sauber, daß man sie einem Menschen in den Körper einpflanzen könnte, ohne, daß es eine Infektion zu befürchten wäre.

Außerdem kommt es darauf an, wie wertvoll das Rad ist, also ob es ein nicht wiederbringliches Einzelstück im Originalzustand ist oder ein beliebig nachkaufbares Massenprodukt - gleich, zu welchem Preis dieses aktuell gehandelt wird. Fahrräder sind für mich nicht Gebrauchsgegenstände, sondern Zeugnisse europäischer Kulturleistung, deren Erhalt Vorrang vor allem anderen Interesse genießt. Hier spricht allerdings der Sammler, der ich bin und nicht der Sportler, der ich auch nie sein wollte.
Ach ja, ein neues Projekt:
Habe mir ein Renn-Dreirad gekauft, frühe 30er Jahre, England. Sehr viel Arbeit, aber auch sehr schön und mit viel Platz für eine große Fototasche zwischen den Hinterbaustreben. Wer weiß, vielleicht werde ich ja doch noch zum Radwanderer?
:love: