• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Concours des Machines

Anzeige

Re: Concours des Machines
In der Tat ein Traum.


Und nichtmal das stört mich.

Ich weiß das sind Einzelanfertigungen, aber hat jemand ne grobe Idee was man für sowas auf den Tisch legen müsste?
@GEBLA baust du mir son Rad? :D
Frag doch mal nach, das sind nette Leute. Die bestellen bei mir ab und zu Teile und ich kann sogar nur Englisch. Und Latein... :)

Man sollte zu dem Rahmenbauer gehen, dessen Räder man mag. Alles andere führt nicht zum optimalen Ergebnis. Meine Räder sind eher technisch reduziert, weil ich Ingenieur und Maschinenbaumechaniker bin und eben so denke und konstruiere. Andere haben einen anderen Ansatz...
 
Teil des Wettbewerbs war doch, offenzulegen, was eine identische Maschine (ohne Entwicklungskosten) kosten würde. Sollte sich also finden lassen.
 
Die kleine Brutzlerbude Soum ist unter den Concoursanten kein Unbekannter mehr.
Bei der 2021er Austragung in den Pyrenäen hat der in ebendieser Region ansässige Constructeur schon den Jurypreis gewonnen.
soum prix jury.jpg


Wenn man das dünne Portfolio von Soum durchblättert, findet man nur Räder dieses Typs, der in den Pyrenäen wohl gefragter sein muss als eine Straßenmaschine.

Nun, im Norden ist das alles anders, und so hat Soum für die Berge des Nordens ein Rad gebaut, das ganz anders ist als die normale Produktion:
Soum - beste Gepäckintegration.jpg


Dafür gab es den Preis für die beste Gepäckintegration und das leichteste Rad im Wettbewerb.
Soum x.jpg


Bemerkenswert sind hier, außer der gefälligen Rahmenform und Farbgebung, 3 Punkte:
1. die "halbe" Truss-Gabel, die wegen der nicht zu übertragenden Bremsmomente schön schlank gebaut werden konnte und somit unerhört leicht ausfiel
2. Felgenbremsen
3. schmale Reifen auf Rennfelgen
Eine offizielle Angabe des Siegergewichts ist leider nicht zu finden, also bleibt zu schätzen, dass es irgendwo um 10 kg inkl. vorgeschr. Gepäck und ca. 9 kg "leer" wiegen dürfte.

Sowieso erinnert das Rad am ehesten an ein Rennrad. Auch die Antriebskomponenten und fehlender Wetterschutz schlagen in diese Kerbe.

soum-CDM-22-01.jpg


soum-CDM-22-04.jpg


soum-CDM-22-12.jpg


Was mir aus praktischen Gründen nicht so gut gefällt, ist die Werkzeugtasche am Unterrohr, die die 2. Trinkflasche hinter den Sattel verbannt hat. Unterwex muss ich ja eher an die Trinkflasche als ans Werkzeug. Wer schonmal mit Flaschen hinterm Sattel hantieren musste, weiß sicherlich, wie umständlich das ist. Aber das ließe sich ja recht einfach beheben, wenn das Rad meins wäre.

Die Gabel ist deswegen eine "halbe" Truss, weil sie zwar untenrum Doppelholme hat, aber der Vorbau den oberen Teil darstellt, die Gabel selber also "offen" ist.
Soumelie.jpg


Hier kann man den Grund erahnen, warum man Truss-Gabeln nicht an Serienrädern sieht: sie müssen zum Rahmen und zur Fahrposition (Vorbau) passen und sind somit nicht austauschbar - für eine Serienproduktion undenkbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann Lampe und GT besser integrieren.
Und sonst scheint mir das ganze auch etwas stabiler zu sein als eine flattrige Normalgabel, wo ja am Gabelkopf alle Kräfte zusammenkommen und dort in den Rahmen geleitet werden.
Ohne Gepäck isses egal, aber wenn da noch Lasten mitschwingen, stelle ich mir hier weniger Verwindung vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil diese Gabeln so interessant sind, gehen wir etwas näher drauf ein.
Irgendeinen Grund wird es wohl haben, dass man so aufwändige Gestelle an ein Fahrrad baut.

Erstes Aufsehen erregten solche Fachwerkgabeln schon bei den ersten Austragungen.
PechTregon 2016
Pechtregon.jpg


PechTregon 2017, Klappbar und mit integriertem GT
PechTregon.jpg


PechTregon 2019, wieder klappbar, diesmal auch der GT
Pechtregon - 2e Prix du concours et Prix du jury.jpg

1675502786020.png


Seitdem sieht man solche Gabeln auch bei anderen Herstellern.
Cattin
Cattin.jpg


Sieg
Cycles Victoire - 1er Prix du concours et Prix des constructeurs.jpg


Brevet
brevet.jpg


Gamory - man be8e den Lenkerbereich
gamory.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Und eben der 2022er Reigen dieser Bauform
Auguste - hier ist die Gabel sogar geferdert
Auguste.jpg


Cyfac - auch gefedert, aber anders
Cyfac Paradox - Gesamtasieger, beste Federung.jpg


Hübsche Rote
Jolie Rouge - Publikumspreis, beste Sattelstützintegration, beste Lackierung.jpg


Kurbel
Manivelle - beste Verkabelung.jpg


Soum
Soum - beste Gepäckintegration.jpg
 
Tja... Die Aussagen vertauschen und "interessant" durch "ungewöhnlich" ersetzen?
Ich hab kA, aber halte das für völlig übertriebenen Uns..., äh Aufwand.
Das ist halt Retro. Die Konstruktion gab es ja schon vor den Teleskopgabeln an den Motorrädern. Lässt sich in Kleinserie fertigen, weil man da alles selber bruzzeln kann. Im MTB-Bereich gibt es über dieses Revival ebenso heftige Diskussionen. Aber gut, ich tu mich, so wie du, eh etwas schwer mit dieser Sorte Fahrräder. :confused:
 
Die Trapezgabeln waren in der Vorkriegszeit Stand der Technik bei Motorradern
Sie funktionierten Recht gut,man konnte sie mittels Reibdämpfer einstellen
 
Das ist halt Retro. Die Konstruktion gab es ja schon vor den Teleskopgabeln an den Motorrädern. Lässt sich in Kleinserie fertigen, weil man da alles selber bruzzeln kann. Im MTB-Bereich gibt es über dieses Revival ebenso heftige Diskussionen. Aber gut, ich tu mich, so wie du, eh etwas schwer mit dieser Sorte Fahrräder. :confused:
bei dem cyfac würde ich dir zustimmen, das ist eine geschobene Schwinge.
ob die anderen auch so konstruiert wurden, um zu federn, wage ich zu bezweifeln. bzw ob das dann erfolgreich ist. sollen die dünnen Röhrchen dann wie eine Feder wirken?
ich glaube eher, es geht bei den Konstruktionen um Gepäck- und Beleuchtungslösungen.

Gruß
dasulf
 
Weil diese Gabeln so interessant sind, gehen wir etwas näher drauf ein.
Irgendeinen Grund wird es wohl haben, dass man so aufwändige Gestelle an ein Fahrrad baut.
Weil man's kann? Oder um zeigen was man kann?
Mich überzeugt die Sinnhaftigkeit nicht. Sieht zudem nicht gut aus.
In einem Video von einem MTB Bauer zeigt der, wie steif seine Konstruktion sowohl seitlich als auch nach vorn/hinten ist. Da mag das Sinn machen. Aber sonst...
 
bei dem cyfac würde ich dir zustimmen, das ist eine geschobene Schwinge.
ob die anderen auch so konstruiert wurden, um zu federn, wage ich zu bezweifeln. bzw ob das dann erfolgreich ist. sollen die dünnen Röhrchen dann wie eine Feder wirken?
Die dünnen Röhrchen müsse ja zwangsläufig federn. Wenn man steif bauen will, nimmt man dicke Rohre, auf neudeutsch oversized. ;) Dei Kombination von Oversized Unterrohr und der Gabel aus dünnen Rohr wirkt dann schon etwas befremdlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
... MTB Bauer zeigt der, wie steif seine Konstruktion sowohl seitlich als auch nach vorn/hinten ist. Da mag das Sinn machen. Aber sonst...
Und dann braucht man sofort eine gefederte Version:rolleyes:

Die dünnen Röhrchen müsse ja zwangsläufig federn. Wenn man steif bauen will, nimmt man dicke Rohre, auf neudeutsch oversized. ;)
Wenn die als Fachwerk angeordnet sind, federt das nicht besonders. Soll es dann ja auch nicht.
 
Zurück
Oben Unten