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Collin Chartier - EPO im Triathlon

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Re: Collin Chartier - EPO im Triathlon
Habe etwas recherchiert - in der Tat gab es in den 90er Jahren im Profizirkus einige bekannt gewordene Dopingfälle, da aber v.a. mit Steroiden, und ganz vereinzelt Fälle von EPO in den frühen 2000ern.
Mich wunderte sehr, dass man von EPO so wenig gehört hat. Triathlon ist ja eigentlich ein noch "einfachere" Sportart als Radfahren (im Sinne der Physiologie), v. a. beim Langtriathlon ist es ja größtenteils ein Rennen gegen die Uhr, mit vergleichsweise (sorry will keinem Triathleten zu nahe treten!) weniger Taktik und eher weniger scharfen Attacken und Tempowechseln wie zB beim Radrennen. D. h. es kommt eigentlich darauf an, eine möglichst hohe Leistung ziemlich konstant über lange Zeit zu halten. Und gerade da müsste ja alles was die Sauerstoffversorgung der Muskeln verbessert total wirkungsvoll sein - wie zB EPO...
Zugleich vertritt ja zB Jan Frodeno, aber auch andere Top-Athleten, in der Öffentlichkeit eine ganz strikte Transparenzidee und bezieht extrem stark gegen jede Art leistungssteigernde Medikamente Position.
 
Es gab immer mal wieder positive Dopingbefunde im Triathlon-Bereich. Die Top-Athleten werden unter 10x pro Jahr getestet, davon überwiegend bei großen Wettkämpfen. Die positive Probe wurde im normalen Trainingsbetrieb genommen. Das Doping im Mittel- und Langdistanzausdauerbereich wirkungsvoll ist, sollten auch alle Marathon-Fahrer wissen.

Die Crux an der Geschichte ist, dass Chartier bereits sehr gute Erfolge erzielt hat und sich anschickte, sich in der Spitze festzusetzen. Und dadurch hat er auch mit vielen anderen Triathleten im Spitzenbereich trainiert, bei denen übernachtet, gewohnt, gemeinsam Trainingslager bestritten und auch Werbespots produziert. Er hat also, so meint man, auch dort Dopingpraktiken angewandt, wo viele andere Athleten unterwegs sind. Und da Triathlon ein Einzelsport ist und trotzdem viele Gemeinsamkeiten bestehen, sind die Athleten auch häufig zusammen unterwegs, kennen sich gut usw.
Daraus resultieren gerade bei Lionel Sanders, Frederik Funk und anderen enorme Irritationen, was L. Sanders auch in einem längeren Insta-Video festgehalten hat. Ben Hoffman hat auch bezüglich der Auswirkungen auf die anderen Sportler was geschrieben --> gib das Preisgeld und die Sponsorenmoneten zurück.

Nicht zuletzt haben Triathleten nur wenige Möglichkeiten im Jahr um erfolgreich in den Top 5 Rennen abzuliefern. Wenn man dann Eben nur 4. wird, anstatt 3., hat das eben auch finanziell erhebliche Auswirkungen auf all die anderen Athleten. Man kann halt nicht am nächsten Tag wieder versuchen beim Sprint mit reinzuhalten.

Ich finde es sehr traurig. Ich bin gespannt, inwieweit sich die Transparenz noch verbessern kann.

Der überführte Fußballprofi in Deutschland aus der 2. Liga hat irgendwie keine großen Schlagzeilen produziert. Im Fußball bringt EPO ja nix...
 
Ich kann mir vorstellen, dass die Triathlon-Szene noch so gute Strukturen hat, dass psoitive Proben nur selten an die Öffentlichkeit geraten bzw. die Athleten überhaupt nur sehr selten getestet werden.

Dass 30-40h Ausdauertraining pro Woche in verschiedensten Disziplinen prädestiniert für DOping jedweder Art sind, sollte jedem klar sein.
 
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