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Carbonrahmen nach Sturz

Ja und nein, es sind zusätzliche Matten eingesetzt worden und beschädigte ersetzt worden. ein ganzes Stück nicht, die Unterseite vom Rohr ist noch original.
 
Ich hänge meine Frage einfach mal an diesen Thread dran.
Ich hatte letzte Woche einen zum Glück glimpflich abgelaufenen Unfall (leichte Abschürfungen an den Knöcheln und leichte Prellungen am rechten Unterarm), bei dem mir innerorts die Vorfahrt genommen wurde. Ich konnte zum Glück noch sehr stark abbremsen, bin aber dennoch in spitzem Winkel mit der rechten Körperseite in Höhe der A-Säule an das Fahrzeug geprallt, umgefallen und lag dann mit eingeklickten Schuhen auf der Straße.

Sichtbare Schäden am Fahrrad: Der Lenker (Vorbau) ist um ca. 80° nach hinten verdreht, die rechte Griffarmatur um weitere ca. 15-20°. Vermutlich bin ich damit am linken Außenspiegel des Autos hängen geblieben. Außer leichten Kratzspuren am Schaltwerk und den Pedalen sind äußerlich keine weiteren Beschädigungen zu erkennen. Das Hinterrad liegt mit der rechten Flanke satt am Bremsbacken an und ließe sich somit nur schwer drehen. Das Rad selbst scheint an der Achsaufnahme aber nicht verdreht zu sein, es befindet sich noch mittig zwischen den beiden Sitzstreben. Ich vermute, dass durch das Hängen Bleiben der rechten Griffarmatur, die Hinterradbremse verdreht wurde und somit satt am Rad anliegt. Der Rahmen und die Gabel selbst scheinen keinerlei Kontakt mit dem Auto gehabt zu haben, das Vorderrad dreht frei und läuft perfekt und ruhig.

Nun zu den eigentlichen Fragen: Was tun mit dem Carbon-Rahmen? Der Hersteler empfiehlt eine Begutachtung beim Sachverständigenbüro Zedler, Versicherung will nächste Woche einen Gutachter schicken, der das Rad begutachten möchte.
Kann jemand einschätzen, wie gut ein Gabelschaft die aufgetretenen Verwindungskräfte durch das Verdrehen des Vorbaus verkraften kann?
Sollte man auf jeden Fall auf einer speziellen Begutachtung bestehen, ggfs. zumindest auf Prüfung der Gabel?
Habt Ihr noch weitere Tipps?
 

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Ich würde einen "eigenen" Gutachter nehmen, nie den von der Versicherung beauftragten akzeptieren. Zumindest bei KfZ Unfällen hast Du das Recht, den Gutachter selbst zu wählen und musst nicht den Versicherungs-Gutachter akzeptieren. Ich gehe davon aus, dass es bei Fahrrad-Unfällen gleiches Recht gilt. Allerdings musst Du das der Versicherung mitteilen, bevor ihr "Eigener" kommt und begutachtet. Man darf annehmen, das der Versicherung-Gutachter etwas "sparsamer" ist. Die Kosten für Gutachten, ggf. Anwalt, (Deine) Auslagen, Arztbesuche usw. muss die Gegnerische Versicherung tragen.

…und falls Du Deinen Gutachter selbst wählst als Info. Wenn Du darauf hinweist, dass es ein Versicherungsfall ist und Du auf Kostenerstattung wartest und erst dann seine Rechnung zahlen kannst. Damit sind die i. d. R. einverstanden.
 
Ich würde einen "eigenen" Gutachter nehmen, nie den von der Versicherung beauftragten akzeptieren. Zumindest bei KfZ Unfällen hast Du das Recht, den Gutachter selbst zu wählen und musst nicht den Versicherungs-Gutachter akzeptieren. Ich gehe davon aus, dass es bei Fahrrad-Unfällen gleiches Recht gilt.
Davon gehe ich eigentlich auch aus, der Sachbearbeiter der Versicherung war da aber anderer Meinung.

Habt Ihr einen Tipp zu einem "guten" Gutachter im Rhein-Main Gebiet?
 
Wichtig ist, dass du den Gutachter beauftragst. Nimm dir doch auch einen Anwalt. Er wird sicher auch einen Gutachter empfehlen koennen. Die gegnerischen Versicherungen wollen immer eigene Leute schicken. Das wuerde ich nicht akzeptieren.
 
Den eigenen Gutachter wirst du nicht verhindern können, aber einen eigens ausgewählten würde ich hinzuziehen. Zur not schickst du das Rad irgendwo ein! Dein Verkäufer/Hersteller/Händler wird dir auch was sagen können.
 
Doch . Wegen so einem kleinen Schaden werden die dann keinen eigenen mehr schicken. Wir hatten schon Totalschaden. Das wurde alles anerkannt was unser Gutachter ermittelt hat.
 
Danke schon mal für die Hinweise.
Wie viel Zeit muss man der Versicherung eigentlich zugestehen? Kann man Fristen setzen? Mittlerweile sind seit dem unfall zwei Wochen vergangen und es hat sich von Seiten der Versicherung nichts getan. Kann es sein, dass die auf die abschließende Klärung der Schuldfrage warten?
 
Ich frage mich ernsthaft, wie Händler ohne exakte Kenntnis des Unfallverlaufes und ohne professionelle Prüfung des Rahmens solche Aussagen tätigen können. Ich kann dir aus Eigenerfahrung sagen, dass ich so einige Sturzrahmen alleine durch Sichtung und Abklopfen auch als tendenziell unbedenklich eingestuft hätte. In einigen Fällen war aufgrund der geklärten Unfallschuld von der Versicherungseite des Unfallverursachers aufgrund der hohen Schadenssumme aber eine Prüfung verlangt worden. Und nunja, in so einigen Fällen war der Rahmen mittels Röntgenprüfung nicht mehr das, was ich in ihm gesehen habe und musste getauscht werden.

Als Händler kann man in den meistens Fällen nicht mehr sagen, als dass erst so eine Prüfung echten Aufschluss gibt. Alles andere ist komplett vermessen und einem solchen Händler würde ich dieser Hinsicht seine Kompetenz klar absprechen. Wenn du Sicherheit willst, dann kostet das unter Umständen Geld, bei geklärter Schuldfrage im besten Fall nicht deins. Alles andere birgt ein Risiko.

Edit: Oh, cool und schon 5 Jahre alt das Ding. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal allgemein: Wenn ich den geringsten Zweifel am Zustand meines Materials hätte, würde ich mich zunächst mal an TÜV oder DEKRA wenden. Die führen Untersuchungen selbst aus oder haben dafür Tochterfirmen. Technisch fällt das unter den Begriff "zerstörungsfreie Werkstoffprüfung", hauptsächlich mittels Röntgen oder Ultraschall. Alles andere ist Kaffeesatzleserei. Kosten kenne ich nicht, es geht aber um Gesundheit und Leben!

Grüße

Thomas
 
... Netter Nebeneffekt: durch die vielen Renneinsätze war der Rahmen schon etwas weichgeklopft, danach deutlich steifer. ...

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Zu schön! Ich dachte ja immer, die Mär der weichgetretenen Rahmen sei mit dem Ende der Stahl- und Alu-Zeitalter ausgestorben, aber manche Urban-Legends sind einfach nicht totzukriegen.
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Zu schön! Ich dachte ja immer, die Mär der weichgetretenen Rahmen sei mit dem Ende der Stahl- und Alu-Zeitalter ausgestorben, aber manche Urban-Legends sind einfach nicht totzukriegen.
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Klar, physikalisch kann man einen Stahlrahmen nicht weichtreten, das ist ein Märchen. Stahlrahmen können chemisch aber sehr wohl weich werden - oder was passiert wohl, wenn ein 0,6 mm starkes Rohr durch Korossion im Lauf der Jahre nur noch, vom Rost befreit, 0,4 - 0,5 mm Wandstärke aufweist? :idee:!
 
Klar, damit geht es. Nur sind/waren die wirklich als Sportgerät genutzten Rahmen i.d.R. kein bisschen von Rost befallen gewesen wenn denn die Besitzer (meist vom Wunsch nach dem neuesten Modell beseelt) feststellten, dass der Alte Rohrverbund weich getreten sei. Am Rost leidend sind ja doch eher die Alltagsmöhren oder vergessen in Keller/Scheune/Dachboden lagernde Renner.
 
Danke schon mal für die Hinweise.
So, der Fall ist mittlerweile abgeschlossen. Gutachter der Versicherung hat festgelegt, dass Rahmen und LRS getauscht werden müssen. Allerdings konnte er keinen Rahmen mehr auftreiben. Als ich dann bei einem Händler genau mein Rad in meiner Größe in neu doch noch gefunden habe, hat die Versicherung den Kaufpreis (deutlich unter UVP, aber genau derselbe Preis, den ich neu bezahlt hatte) abzüglich des Restwertes, den mir der Aufkäufer des Unfallrades zahlt, überwiesen. Somit bin ich +/- Null aus der Nummer raus gekommen.
Das neue Rad wurde gestern montiert und heute Probe gefahren, ob alles passt.
 
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