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Canyon Ultimate rollt nicht besonders gut

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Re: Canyon Ultimate rollt nicht besonders gut
Das hängt von der Felge ab. Der Reifen sollte nicht breiter sein als die Felge, sonst leidet die Aerodynamik. Aber wir reden da von 2 W Unterschied bei 45 km/h, das macht den Floh bergab nicht merklich schneller.

Dickere Reifen mit weniger Druck sind auf rauem Untergrund besser als dünne harte, da sie Unebenheiten schlucken statt die ganze Fuhre durchzuschütteln. Was der Hartreifenfahrer als Geschwindkeitsgefühl empfindet, das Vibrieren und Rütteln, ist nämlich nur Energievernichtung.

Als Leichtgewicht reichen 5 Bar auf 25 mm Reifen völlig aus. Ist auch bequemer und man hat mehr Kurvengrip.
Aber auch das macht alles nur ein paar Sekunden auf 100 km aus und den Floh nicht zur Rakete.
 
Generell kann man den Rollwiderstand durch leichte Reifen, feinere Karkassengewebe, hochwertige Mischungen, durch den Luftdruck und durch größere Reifenbreite mit angepasster Felgenwahl beeinflussen.

Von zwei konstruktiv gleichwertigen Reifen mit gleichem Luftdruck hat der breitere den geringen Rollwiderstand, was seine Ursache in der Länge der Seitenwand-Walkzone hat!

Ich will aber hier keine Grundsatzdiskussion anzetteln!

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Es kommen mehrere Effekte zusammen, die zusammengenommen für breitere Reifen mit weniger Druck sprechen. Angekommen ist das bei vielen noch nicht, da dünn schnell aussieht und hart sich schnell anfühlt. Zudem beugt man mit hohem Druck Durchschlägen vor, grade in Gegenden mit schlechten Straßen rauscht man im Feld ja auch schon mal in ein Loch.

Vermutlich ist aktuell das Optimum ein 25 mm tubeless oder Latexschlauchreifen auf 25 mm breiter, bauchiger Aerofelge mit ca. 6 Bar bei 75 kg Fahrer, Felgenhöhe so hoch wie möglich je nach erwartetem, böigem Seitenwind.

Relevant ist das alles aber eher für Zeitfahrer und Triathleten. Im Feld und bei bergigen Rennen bringt es real so wenig, dass es sich nur lohnt, wenn man auf Sieg fährt und am Ende 2 tausendstel Sekunden den Unterschied machen, für die man auf die Weise die sonst fehlenden 2 Körner sparen konnte.
 
Die Unterschiededes Rollwiderstandes im Diagramm drehen sich um 1 erbärmliches Watt bei 45 km/h!!

Das eine Watt hat man mit schlechterem Windwiderstand schnell wieder verloren oder ins Gegenteil umgekehrt.
Entspricht auch meinen Erfahrungen dass bei gleichem Reifenmodell die breitere Version nicht relevant schneller ist, auch nicht auf breiter Felge.
 
Wechsle doch einfach mal mit einem Mitfahrer, der dir immer weg rollt, den LRS. Dann siehst du schon, ob es daran liegt.
Wenn der Mitfahrer keine Disc fährt könnte unser Bergfloh dann tatsächlich ganz schön schnell werden ;)

Womit wir beim nächsten Punkt sind: die Disc-Laufräder werden sicherlich ein paar Speichen mehr haben als die der felgengebremsten Konkurrenz, das macht bei einem lebenden Ballastelement auch weniger Unterschied aus als bei so einem Menschelchen.
 
Die Unterschiededes Rollwiderstandes im Diagramm drehen sich um 1 erbärmliches Watt bei 45 km/h!!

Das eine Watt hat man mit schlechterem Windwiderstand schnell wieder verloren oder ins Gegenteil umgekehrt.
Entspricht auch meinen Erfahrungen dass bei gleichem Reifenmodell die breitere Version nicht relevant schneller ist, auch nicht auf breiter Felge.

Was man dagegen sehr spürt, ist der Komfortgewinn, den man bei ein oder zwei Reifenbreiten mehr und je ein bis zwei Bar weniger Druck hat - und das in umgekehrter Logik bei "Watt-Verlusten", die gegen null gehen. Ich fahre mit 75 bis 80 kg Fahrergewicht 28 mm mit 5 bar und 32 auf dem Trainingsrad mit 4 bar, das auch streckenweise auf Schotter. OK, tubeless, habe also kein Durchschlagsrisiko. Räder mit > 5 bar empfinde ich mittlerweile als Folter.
 
Ja klar das Fahrgefühl ist ein anderes. Ich habe auch 19C Felgen mit 25er Reifen drauf. Das ist bei knapp 6bar schon recht geschmeidig. Aber auf normalen Straßen ist der Unterschied zum 23er auf 15C und 7 bar nicht sehr gravierend. Sobald die Straßenqualität deutlich schlechter ist, dann ergibt die breitere Felgen-Reifenkombi auch wirklich Sinn
 
durchgesetzt? Allenfalls ist die Akzeptanz gestiegen... ich sehe hier bisher weniger Disc Renner.
 
durchgesetzt? Allenfalls ist die Akzeptanz gestiegen... ich sehe hier bisher weniger Disc Renner.

Hier wäre eine Statistik der Verkäufe von 2018er Modellen interessant. Gefühlt gehe ich tatsächlich auch von „durchgesetzt“ aus. Aber eben nur gefühlt.
 
Ich glaube aktuell sind die Verkäufe fast ausgeglichen, dauert dann halt bis das im Gesamtfuhrpark zu sehen ist.
Letztes Jahr war noch 70 zu 30 für Felgenbremse, da weiß man wohin die Reise geht bei den Marktanteilen in den nächsten Jahren.
 
Meine Erfahrung als 65kg "Menschelchen" ist ähnlich. Die grossen Jungs mit 80kg+ lassen mich ich den Abfahrten alt aussehen, da bleibe ich nur im Unterlenker, richtig flach machen auf dem Rad und schön Windschatten halten dran. Ich fahre ausserdem auch ein Canyon Ultimate (CF SLX) mit Disc.
Da ich noch ein Aero-Renner mit Felgenbremse und 45mm Hochprofil (bis ende letzten Jahres Reynolds Strike mit 62mm) besitze, habe ich auf meiner Lieblingsabfahrt mal ein paar Vegleiche gemacht. Die Abfahrt ist fast bolzengerade und ist relativ steil, 10% Durschnitt und ist 2km lang. Mein Fazit: der Aero-Hobel (von PlanetX) mit 62mm Reynolds Strike ist ein paar kmh schneller als der Disc-Renner, vielleicht 3-4kmh bei 70kmh max. Das Gerät beschleunigt auch schneller. Mit 45mm Hochprofil gibts wenn dann nur sehr kleine Unterschiede. Ab und an trage ich auch einen Evade von Specialized, hier würde ich sagen dass das Teil vielleicht 1kmh ausmacht.
Und klar, aerodynamische Vorteile sieht man vor allem bei hohen Geschwindigkeiten. Auf flachen Strecken fühlt sich der Aero-Hobel nicht wesentlich schneller an wenn es mit einem 35er dahin geht.
Fazit: Auch mit dem Aero-Hobel habe ich Probleme in der Anfahrt an den grossen Jungs dranzubleiben, ist vielleicht ein Ticken besser, auch weil das Gerät eine grössere Überhöhung hat.
 
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