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Bremsen! Wie macht ihr das?

Wie bremst Du Dein Rennrad?

  • Nur die Bremse des Vorderrads

    Stimmen: 4 6,1%
  • Nur die Bremse des Hinterrads

    Stimmen: 6 9,1%
  • Beide Bremsen gleichzeitig

    Stimmen: 56 84,8%

  • Umfrageteilnehmer
    66
Wenn man es übt, weiß man die Bremsen besser einzusetzen, wenn's mal heikel wird.
Also mal viel hinten bremsen auf unproblematischen Untergründen, mal viel vorne bremsen auf unproblematischen Untergründen.
So entwickelt man ein Gefühl dafür, wie sich das Rad dann verhält.

Dann weiter testen auf schwierigeren Untergründen, wenn's schmierig, holprig oder glatt wird.

Dann weiß man auch, dass "nur hinten" oder "nur vorne" vor allem eins ist: nur blöd.
 
In der Abstimmung gibt es auch Stimmen für "nur hinten". Mich würden die Argumente dieser Leute interessieren.
 
Fahr ich mit dem RR wird ca.90% mit der vorderen gebremst. Außer es ist Nass oder sehr sandig. Wenn ich mit den MTBs oder dem CX unterwegs bin kommt es auf den Untergrund an. Ist dieser loser Schotter, Sand oder Matsch kommt da dann schon mal mehr die hintere zum Einsatz. Ist der Untergrund trocken und bietet einen guten Grip kommt aber auch hier viel mehr die vordere zum Einsatz.

P.s.: Ich kann nicht Abstimmen. Mir fehlt der Punkt das es Situationsbedingt ist wie ich bremse.
 
Ich muss gerade beide Bremsen am Cyclocross benutzen: die Avid Shorty 4 ist eine Krankheit. Früher mit dem Renner aus 50-55 km/h vorne voll und hinten leicht gebremst, kontrollierter Bremsweg ca. 30 m bergab, im Notfall auch weniger. Mit der Cantilever muss ich schon aus ~50 m anfangen zu bremsen und komme dann ca. 2 m vor der Strasseneinmündung zum Stehen, bei deutlich größerer nötiger Handkraft. Die Mini-Vs sind aber dank elmar schrauth schon da, inkl. den verstellbaren Pipes.
 
In der Abstimmung gibt es auch Stimmen für "nur hinten". Mich würden die Argumente dieser Leute interessieren.

Ich brems zwar auch mit beiden und hab für beide abgestimmt, wenn ich grad nur mit einer Hand bremsen will und es nicht wichtig ist wie schnell ich bremse dann bremse ich aber auch öfters mal nur hinten.
Da muss man mit der Dosierung nicht so aufpassen, solange ich nur hinten bremse verlagert sich auch das Gewicht nicht nach vorne und die Bremswirkung des Hinterrades ist besser
 
Das letzte mal als ich nach anfangs beschriebener Methode nur vorn gebremst habe ist ca. 35 Jahre her seit dem nie wieder ;)
Damals hatte ich gerade das erste Rad mit Felgenbremse (vorher nur mit Stempelbremse gefahren falls die noch jemand kennt) das Ergebnis war ... sagen wir luftig und anschließend schmerzhaft. Ich habe defacto meine ersten Flugmeilen bei der Interflug gesammelt die Landung aber vergeigt :D
 
…solange ich nur hinten bremse verlagert sich auch das Gewicht nicht nach vorne…


Täusch dich da mal nicht. Auch wenn du nur hinten Bremst wird durch die trägheit deiner Körpermasse viel mehr Gewicht auf das Vorderrad gelegt so das du weniger Druck auf dem Hinterrad hast und somit weniger (Brems-)Kraft übertragen kannst.
 
Ich bremse volle Pulle entweder vorne oder hinten.....und schiebe das Körpergewicht nach vorne. Entweder hebt das Hinterrad ab oder es slided richtig in der Kurve z.B.!
Beides ist doch ein klasse Gefühl :) ( Und spannend allemal )

DonRon
 
In der Stadt bremse ich meistens nur vorne. Beim RR-fahren eigentlich auch: Die vordere verzögert sauber und läßt sich klase dosieren. Wenn ich aber >60 km/h fahre, nehme ich die hintere zunehmend mit dazu. Und je rutschiger der Untergrund ist, desto mehr verteile ich auch auf hinten.
 
Wer bremst verliert und sonst hilft das ABS. Muss nur noch erfunden werden. Aber da ja jetzt scheinbar hydraulisch und Disc auch beim RR in ist, wird es soetwas bestimmt bald geben.
 
Interessant eure Meinungen zu dem Thema. Wie gesagt: Bisher war vorne und hinten gleichzeitig bremsen für mich selbstverständlich. Zumindest scheint es doch ein paar wenige zu geben, die nur vorne Bremsen. Verwundert hat mich allerdings, dass es auch einige gibt, die nur hinten bremsen, was ich nicht nachvollziehen kann. So eine klare Sache scheint es nun doch nicht zu sein. In dem Artikel ist es wirklich gut beschrieben, im ersten Moment kam es auch mir unsinnig vor.

Laut Sheldon Brown kommt durch die Bremsung vorne das Rad schneller und sicherer zu stehen, wenn man es kann. Dazu ist es auch wichtig, wie hier schon genannt, das Körpergewicht zu verlagern und sich gut abzustützen am Lenker, damit der Körper sich nicht schneller nach vorne bewegt als das Rad. Denn dadurch kommt es ja erst zum Sturz, wenn ich das richtig verstanden habe. Allerdings muss man auch darauf achten, wann das Hinterrad beginnt sich vom Boden zu heben. Bremst man hinten gar nicht, kann das Rad auch nicht ins rutschen kommen oder gar ausbrechen. Der Bremsvorgang an sich bleibt stabiler.

Sheldon schreibt ja auch, dass gerade bei schlechtem Untergrund auf jeden Fall die hintere Bremse mit verwendet werden soll. Er schreibt ja nicht, dass man die hintere gar nicht mehr anwenden soll. Soweit die Theorie. Ich werde morgen mal loslegen, diese Methode zu lernen und anzuwenden zu versuchen. Dann kann ich zumindest "aus Erfahrung" mitreden.

Danke euch allen! :)
 
Sheldon schreibt ja auch....

Unsinn

Nichts gegen die vom guten Shelden favorisierten Bremsmethoden, aber man muss das Thema ein wenig differenzierter sehen.
Klar und unbestritten ist, dass die maximale Verzögerung erreicht wird, wenn durch Einsatz der Vorderradbremse das Hinterrad so grade eben von der Fahrbahn abhebt und gleichzeitig der Schwerpunkt soweit nach hinten verlagert wird, dass ein Überschlag vermieden wird. In dieser Situation liegt das Gesamtgewicht alleine auf dem Vorderrad und somit kann das Vorderrad alleine die maximale Reibung auf der Fahrbahn erreichen.

Wie hier schon richtig bemerkt wurde, würde man aber bei vollkommenem Verzicht auf die hintere Bremse den Bremsweg mit der "nur vorne" Methode unnötig verlängern. Der Hintergrund ist, dass nach Einleiten der kontrollierten Vorderradvollbremsung das Hinterrad noch für einige Meter auf der Fahrbahn rollt, bevor das Rad abhebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgend einem Fahrer gelingt, das Hinterrad unverzögert nach dem Griff zur Bremse in den kontrollierten Schwebezustand zu versetzen. Auf dieser Strecke könnte das Hinterrad bei gleichzeitiger Verwendung der HR-Bremse noch wertvolle Verzögerungsarbeit leisten und den Anhalteweg spürbar verkürzen. Wenn das HR dann durch optimalen Einsatz der VR-Bremse den Bodenkontakt verliert, ist es für die weitere Verzögerung vollkommen unerheblich ob das HR gebremst stillsteht oder ungebremst dreht. Also ist nach dieser Logik für eine optimale Notbremsung der Einsatz beider Bremsen notwendig.

Neben der normalen Verzögerungssituation, bei der beide Räder während der gesamten Verzögerung Bodenkontakt halten, gibt es noch die Situation nasser Felgen, die bei Verzicht auf eine der beiden Bremsen den Bremsweg auch unnötig verlängern würde.
Darüber hinaus kommen noch Materialbelastungsargumente, die für den gleichzeitigen Einsatz beider Bremsen sprechen. Es gibt Passabfahrten, die längere zusammenhängende Bremsungen erfordern. Die Bewegungsenergie wird dabei spürbar in Wärme umgewandelt. Bei Verzicht auf eine der beiden Bremsen könnte es zur unnötigen Überhitzung der allein gebremsten Felge und damit zum Reifenschaden kommen.

Außer leichten Geschwindigkeitskorrekturen wie sie bei Fahrten im Verband vorkommen, sollte bei allen echten Bremsaktionen der gleichzeitige Einsatz beider Bremsen Vorteile vor einer wie auch immer angelegen "Einradbremsung" haben.
 
Da ich mir nicht vorstellen kann, dass der normale Hobbyfahrer und auch die meisten Amateurfahrer nicht so optimal bremsen, dass das Hinterrad gerade so abhebt, ist meiner Meinung nach der gebrauch der Hinterradbremse sinnvoll um den Bremsweg zu verkürzen und wenn es nur 1/2 Meter ist, denn auch der kann entscheiden ob ein Einschlag kommt oder nicht.
Also verlagere ich mein Gewicht nach hinten und nutze beide Bremsen.
 
Wie hier schon richtig bemerkt wurde, würde man aber bei vollkommenem Verzicht auf die hintere Bremse den Bremsweg mit der "nur vorne" Methode unnötig verlängern. Der Hintergrund ist, dass nach Einleiten der kontrollierten Vorderradvollbremsung das Hinterrad noch für einige Meter auf der Fahrbahn rollt, bevor das Rad abhebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgend einem Fahrer gelingt, das Hinterrad unverzögert nach dem Griff zur Bremse in den kontrollierten Schwebezustand zu versetzen. Auf dieser Strecke könnte das Hinterrad bei gleichzeitiger Verwendung der HR-Bremse noch wertvolle Verzögerungsarbeit leisten und den Anhalteweg spürbar verkürzen. Wenn das HR dann durch optimalen Einsatz der VR-Bremse den Bodenkontakt verliert, ist es für die weitere Verzögerung vollkommen unerheblich ob das HR gebremst stillsteht oder ungebremst dreht. Also ist nach dieser Logik für eine optimale Notbremsung der Einsatz beider Bremsen notwendig.
Ganz so einfach ist das Problem nicht, da die Reifen vervormbar sind und die Reibung auf der Straße größer wird, je größer die Fläche und je höher der Druck auf der Fahrbahn. Damit könnte es durchaus sinnvoll sein, dass man, so schnell wie möglich, die gesamte Belastung auf ein Rad bekommt. Damit würde man am Anfang vielleicht langsamer bremsen, am Ende holt wird dies aber unter Umständen wieder aufgeholt. Um den Bremsweg optimal zu gestalten, also so kurz wie möglich, fließen sicher noch die Geschwindigkeit und die Strecke bis zum (möglicherweise nicht vermeidbaren) Einschlag ein.

Ich weiß nicht, ob meine Hypothese stimmt, dass müsste wohl getestet und simuliert werden.
 
Immer beide, auch wenn hinten nicht viel Verzögerung zu holen ist.

Verteilung der Bremskraft je nachdem, wo gerade die Prioritäten liegen. Bremsweg: stärker vorne, Sturzgefahr: stärker hinten, Überhitzungsgefahr: möglichst gleichmäßige Verteilung.
 
Ich weiß nicht, ob meine Hypothese stimmt, dass müsste wohl getestet und simuliert werden.

Wie so oft hilft in diesem Fall die Physik.

Meine These, dass es niemandem gelingt, das Hinterrad unmittelbar mit dem Griff zum Bremshebel kontrolliert auf die optimale Höhe von ca. 2 cm über der Fahrbahn anzuheben und bis zum Stillstand in dieser Position zu halten ist sicher unstrittig. Richtig ist auch, dass dieser Zustand für eine optimale Verzögerung so schnell wie möglich erreicht werden soll.
In dem Zeitraum in dem das HR noch Bodenkontakt hat und der in seiner Länge von den Fähigkeiten des Fahrers abhängt, kann das gebremste HR den Gesamtbremsweg verkürzen.

Nehmen wir einmal an, dass ein Rennrad bergab mit einer Verzögerung von realistischen 5 m/s² abgebremst werden kann, entspricht das einem Bremsweg von 30 m aus einer Geschwindigkeit von ca. 62 km/h. Einsatz oder Nichteinsatz der HR-Bremse wird sicher eine Bremswegdiffrerenz von +/- 1m ausmachen.
Jetzt könnte man annehmen, dass dieser eine Meter den Braten nicht fett macht. Richtig ist jedoch, dass bei einer Verzögerung mit 5 m/s² ein Meter vor dem Stillstand die Geschwindigkeit noch 3,16 m/s oder 11,38 km/h beträgt. Wenn Die HR-Bremse nun dazu beiträgt, dass der RR-Fahrer vor dem Hindernis zum Stillstand kommt, statt noch mit 11 km/h einzuschlagen, hat die HR-Bremse ihre Existenzberechtigung aus meiner Sicht ausreichend nachgewiesen.
 
Zur Ergänzung aus dem KFZ-Bereich:
Am Kfz sollten die besseren Reifen immer an der Hinterachse sein, damit das Fahrzeug beim Bremsen stabil bleibt.
 
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