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Bremsen! Wie macht ihr das?

Wie bremst Du Dein Rennrad?

  • Nur die Bremse des Vorderrads

    Stimmen: 4 5,9%
  • Nur die Bremse des Hinterrads

    Stimmen: 6 8,8%
  • Beide Bremsen gleichzeitig

    Stimmen: 58 85,3%

  • Umfrageteilnehmer
    68
Nehmen wir einmal an, dass ein Rennrad bergab mit einer Verzögerung von realistischen 5 m/s² abgebremst werden kann, entspricht das einem Bremsweg von 30 m aus einer Geschwindigkeit von ca. 62 km/h. Einsatz oder Nichteinsatz der HR-Bremse wird sicher eine Bremswegdiffrerenz von +/- 1m ausmachen.
Jetzt könnte man annehmen, dass dieser eine Meter den Braten nicht fett macht. Richtig ist jedoch, dass bei einer Verzögerung mit 5 m/s² ein Meter vor dem Stillstand die Geschwindigkeit noch 3,16 m/s oder 11,38 km/h beträgt. Wenn Die HR-Bremse nun dazu beiträgt, dass der RR-Fahrer vor dem Hindernis zum Stillstand kommt, statt noch mit 11 km/h einzuschlagen, hat die HR-Bremse ihre Existenzberechtigung aus meiner Sicht ausreichend nachgewiesen.
Das ist vollkommen klar, meine Anmerkung zielt ja gerade genau darauf ab, dass dein Modell zu einfach ist. Zu Beginn des Bremsvorgangs wird man sicher mehr Verzögerung rausholen, wenn das Hinterrad mitbremst. Die Frage ist nur: ist es vielleicht sinnvoller möglichst schnell die gesamte Bremslast auf das Vorderrad zu bekommen, da die Verzögerung größer ist (Bewegung nach vorne wird in Beschleunigung nach unten umgewandelt, Scherung nimmt zu) und man "langfristig" besser verzögert? Dazu müsste man jetzt wissen, wie sich die Reifen genau verhalten. Allerdings ist mir die Beantwortung der Frage jetzt nicht so wichtig, dass ich das raussuchen möchte.
 
[...]sind und die Reibung auf der Straße größer wird, je größer die Fläche und je höher der Druck auf der Fahrbahn.

Falsch, die Fläche hat nix damit zu tun, eher im Gegenteil: je Kleiner Die Fläche auf die eine Größere Kraft wirkt (beim Rennrad "Von oben"), desto besser der Reibwert, Man ,üsste natürlich noch wissenschaftlich untesuchen (und das pro rennrad/fahrer) was genau besser ist/ab wann sich das lösen der HR Bremse lohnt.
Ich ziehe jedenfalls mit beiden Bremsen da ich auch Stahlrenner über 10kg Fahre. Dise Methode muss rein technisch auch die bessere sein, da man quasi auch den Hinteren Reibwert mit benutzt.

Gruß,
Pracer
 
Bei einen Zweirad wird ca. 20 % der Bremskraft vom Hinterrad übernommen.Bei ideal verlagertem Schwerpunkt beim bremsen geht das Hinterrad gar nicht hoch.
Wenn ich es also hin bekomme, dass ich beim Bremsen den Schwerpunkt so verlagere, dass das Hinterrad nicht abhebt habe ich deutlich mehr Gummi auf der Strasse welches Bremskraft überträgt. Damit kann ich dem Vorderreifen einen Teil seiner Bremskraft abnehmen. Dadurch hat er mehr Kapazitäten frei für - auf das gesamte Rad bezogen - noch mehr Bremskraft. Mit Hinterrad in der Luft zu bremsen ist Verschwendung von Bremskraft.

In vereinfachter Zahlendarstellung:
  • Vollbremsung nur mit dem Vorderrad = 100 % der möglichen Übertragung des Vorderreifens von Kraft auf den Untergrund
  • Bremsung mit beiden Bremsen und gleicher Gesamtbremskraft wie vor = 80 % der möglichen Bremskraft des Vorderreifens, Rest übernimmt Hinterrad.
Da bei dem zweiten Beispiel der Vorderreifen nur 80 % seiner Möglichkeiten nutzt bleiben folglich noch Kapazitäten frei um die Bremskraft zu erhöhen. Somit kommt man bei optimaler Unterstützung der Bremsung durch das Hinterrad die Gesamtbremskraft um über 20 % erhöht werden. Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass der absolute Anteil des Hinterrads an der Gesamtbremskraft durch das Verhältnis mit ansteigt. Über genaue Prozentwerte zu diskutieren wird schwierig, da wir hier nur von theoretischen Idealen reden. Gleichzeitig schwanken die Angaben dazu, welchen Anteil an Bremskraft das Hinterrad zu übernehmen in der Lage ist zwischen 15 und 30 %. Egal welche Verteilung man zugrunde legt, es ändert nichts am Grundprinzip. Nicht mit dem Hinterrad zu bremsen oder das Hinterrad beim bremsen so zu entlasten, dass es keine Bremskraft mehr übertragen kann ist auf jeden Fall Verschwendung von - je nach Situation - verdammt wertvoller Bremsenergie.

Es kann ja mal jemand ausrechnen, mit welcher Aufprallgeschwindigkeit man vor ein Hindernis knallt, wenn man bei einer Bremsung aus 60 km/h eine Vollbremsung macht und entweder genau vor dem Hindernis zum stehen kommt oder - theoretisch - zwei Meter später und somit mit der Restgeschwindigkeit, die man auf diesen Metern abbauen würde ins Hindernis knallt...
 
Bei einen Zweirad wird ca. 20 % der Bremskraft vom Hinterrad übernommen.Bei ideal verlagertem Schwerpunkt beim bremsen geht das Hinterrad gar nicht hoch.
Aber gilt das auch für das Fahrrad ? Ich habe immer den Eindruck das bei der Bremsthematik die Verhältnisse vom Motorrad wie : tiefer Schwerpunkt - Gewicht des Motors, Eintauchen der vorderen Federbeine, größere Reifenauflagefläche usw. , mit Zwang auf das Fahrrad übertragen werden sollen....
 
Aber gilt das auch für das Fahrrad ? Ich habe immer den Eindruck das bei der Bremsthematik die Verhältnisse vom Motorrad wie : tiefer Schwerpunkt - Gewicht des Motors, Eintauchen der vorderen Federbeine, größere Reifenauflagefläche usw. , mit Zwang auf das Fahrrad übertragen werden sollen....

Fangen wir mit der Reifenauflagefläche an - die hat mit der Lastverteilung so gar nichts zu tun.

Ansonsten ist ein Motorrad in vielerlei Hinsicht anders. Der veränderte Schwerpunkt und die Tatsache, dass es sich um ein gefedertes Fahrwerk handelt sind natürlich Faktoren, die man dabei nicht vergessen darf. Die grundsätzlichen Eigenschaften verändert das alles nicht. Vielleicht beeinflusst es die Lastverteilung insoweit, als dass das Verhältnis bei einem Motorrad mit guter Balance bei 70/30 landet und ein Rennrad nur bei 85/15...(?) Das prozentuale Verhältnis hängt ja auch von der Geometrie, von der Grösse (Höhe) des Fahrers und von eventuell genutzter Gewichtsverlagerung, die man auf einem Motorrad nicht annähernd so beeinflussend einsetzen kann wie auf einem Fahrrad, ab.
Deshalb: Das genaue Verhältnis ist für die grundsätzliche Aussage nicht ausschlaggebend. So lange wir nicht bei einem Verhältnis von 100/0 sind verschwendet man als Radfahrer wichtige Bremsenergie, wenn man die hintere Bremse nicht nutzt.
 
Moin,
ich bremse üblicherweise mit beiden Bremsen. Aber wenn es darauf ankommt einen möglichst kurzen Bremsweg hinzulegen, konzentriere ich mich ganz auf die Vorderradbremse und laß es hinten blockieren (oder auch nicht)... die Vorderradbremse bringt 80-90% Bremsleistung, hinten bringt es nur 10-20%.
 
Zur Ergänzung aus dem KFZ-Bereich:
Am Kfz sollten die besseren Reifen immer an der Hinterachse sein, damit das Fahrzeug beim Bremsen stabil bleibt.
Danke für die Analogie zum Auto. Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, warum Autos eigentlich 2 gebremste Achsen haben, wenn die optimale Bremsung ausschließlich vorne erfolgt. Im Gegensatz zu Rennrädern kippen Autos bei zu starkem Bremsen nicht mal um - außer Smarts vielleicht. Ein neuer Trend für die Formel 1? Hintere Bremsen weg? Würden die mal so schlaue Fahrradbücher lesen, dann wüßten sie, was Sache ist.

Den Spruch mit den besseren Reifen hinten kenne ich (gerne von Reifenhändlern vorgebracht). Unter dem Aspekte "Wasseraufnamefähigkeit" von tieferem Profil bzw. Aquaplaning halte ich das jedoch für ausgesprochenen Humbug.
 
Den Spruch mit den besseren Reifen hinten kenne ich (gerne von Reifenhändlern vorgebracht). Unter dem Aspekte "Wasseraufnamefähigkeit" von tieferem Profil bzw. Aquaplaning halte ich das jedoch für ausgesprochenen Humbug.

Das ist kein Humbug, die besseren Reifen gehören definitiv auf die Hinterachse ( beim Kfz) da das Fahrzeug von der HA geführt wird.
Ein Fahrzeug welches hinten ausbricht können die meisten nicht mehr unter Kontrolle halten, genauso wenn hinten ein Reifen platzt.
Vorne kann das Fahrzeug nur über die VA schieben und das kann fast jeder Autofahrer kontrollieren indem er stärker einlenkt.
Ich weiß auch wovon ich rede, denn ich war im Fahrwerksbereich ( Fahrwerkstechnik ) jahrelang tätig.

Das kannst du selbst ausprobieren.
Nimm ein Spielzeugauto ( Matchbox) und klebe auf die Vorderräder ein Tesaband und schiebe das Auto an, es rutscht geradeaus,
dann klebe die Hinterräder ab und schubse es auch an, es wird sich zu 100 % drehen.
Und jetzt überlege warum:)
 
Danke für die Analogie zum Auto. Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, warum Autos eigentlich 2 gebremste Achsen haben, wenn die optimale Bremsung ausschließlich vorne erfolgt. Im Gegensatz zu Rennrädern kippen Autos bei zu starkem Bremsen nicht mal um - außer Smarts vielleicht. Ein neuer Trend für die Formel 1? Hintere Bremsen weg? Würden die mal so schlaue Fahrradbücher lesen, dann wüßten sie, was Sache ist.
Beim Auto liegt der Schwerpunkt (nicht nur) im Verhältnis zum Radstand sehr viel niedriger als beim Fahrrad. Ein Reifen, mit dem man ein Auto über die Vorderachse umkippen lassen kann ist wohl noch nicht erfunden...
 
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